Cover-Bild 1941. Liebe in herzlosen Zeiten
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 25.04.2023
  • ISBN: 9783740817862
Margrit Cantieni

1941. Liebe in herzlosen Zeiten

Roman
Gegen jeden Widerstand

Sommer 1941. Tausende polnische Soldaten werden auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht in der Schweiz interniert und von den Einheimischen als Helden gefeiert. Doch bald schon kippt die Stimmung, und die zuvor willkommenen Flüchtlinge werden zur vermeintlichen Bedrohung. So auch Marek, der im Arbeitslager auf die junge Sofia trifft. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber je länger der Krieg dauert, desto unerwünschter wird ihre Beziehung. Schaffen sie es, sich den Regeln der Gesellschaft zu widersetzen und ihr gemeinsames Glück zu finden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2023

Ein Buch, das mich nachdenklich und aufgewühlt zurücklässt ... ein Buch, das sich lohnt!

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Ein Roman, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs spielt … jep, kenne ich … dachte ich … und dann kommt die mir bis dato unbekannte Autorin Margrit Cantieni daher, nimmt mich an die Hand und reist mit mir ...

Ein Roman, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs spielt … jep, kenne ich … dachte ich … und dann kommt die mir bis dato unbekannte Autorin Margrit Cantieni daher, nimmt mich an die Hand und reist mit mir in die Schweiz, in der „Liebe in herzlosen Zeiten“ spielt. Überrascht muss ich schnell erfahren, dass ich wohl doch nicht alles weiß!

Margrit hat in ihrem Buch nicht nur den Krieg an sich, sondern auch die unterschiedlichen Konsequenzen beschrieben, die dieser auf die Menschen hatte. Durch die Augen und Ohren der beiden Hauptcharaktere Sofia und Marek erlebe ich als Leserin, was es heißt, anders zu sein. Marek und viele seiner Kameraden landen in den Kriegswirren als polnische Soldaten in einem Internierungslager in der Schweiz. Was zu Anfang „nur“ mit viel Heimweh verbunden ist, wird für ihn schnell zu einem Spießrutenlauf mit harten Konsequenzen. Er hat das Verbotene getan und sich in die junge Schweizerin Sofia verliebt. Auch ihr drohen Bestrafungen, sollte das Verhältnis ans Licht der Öffentlichkeit geraten, doch kann man die Liebe wirklich verbieten, nur weil die Verliebten zwei unterschiedliche Pässe haben? Und hat diese Liebe eine Zukunft?

Der Roman ist eher einer der ruhigen Art und dennoch so eindringlich geschrieben, dass man gar nicht anders kann als sich darin zu verlieren. Ich fühlte mich beim Lesen mehr als nur angekommen in der Schweiz, ich fühlte mich mitten drin und live dabei. Die verschiedenen Charaktere sind so großartig gezeichnet, dass nicht nur Sofia und Marek im Gedächtnis bleiben werden, sondern neben vielen anderen auch der verständnisvolle Vater Josef, die liebevolle und resolute Soldatenmutter Leonora und sogar der kleine Piep, der ja leider ein tragisches Ende findet. Die Höhen und Tiefen, die Marek und Sofia durchleben und ihre Zweifel und Nöte, die sie immer wieder plagen, gehen ans Herz. Die Vielzahl an Informationen über die Rolle der Schweiz und Polen im Zweiten Weltkrieg lassen durchblicken, dass sich die Autorin intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat. Ich freue mich von ihren Recherchen profitieren zu dürfen, die die Lücken in meinem Allgemeinwissen ein wenig kleiner werden lassen. Alles in allem war das Buch ein gut geschnürtes Gesamtpaket, das neben einer einfühlsamen Liebesgeschichte der besonderen Art auch einen tiefen Einblick in die Geschichte der Vierzigerjahre gewährte und mich sehr gut unterhalten hat. Hierfür vergebe ich gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und empfehle das Buch vor allem denjenigen Lesern, die die eigentlich so neutrale Schweiz auch mal von einer anderen Seite kennenlernen möchten.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich - Buddha

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Während der Krieg mit aller Macht tobt, die Menschen immer mehr ihren Glauben an das Gute verlieren und hoffe, das alles bald vorbei sein wird, wird er polnische Soldat Marek in ein Internierungslager ...

Während der Krieg mit aller Macht tobt, die Menschen immer mehr ihren Glauben an das Gute verlieren und hoffe, das alles bald vorbei sein wird, wird er polnische Soldat Marek in ein Internierungslager in der Schweiz verlegt. Die Schweizer:innen nehmen die Internierten freundlich und mit offene Armen auf und Marek kann ein wenig die Schrecken des Krieges verarbeiten. Doch bald weht der Wind aus einer anderen Richtung und Marek muss am eigenen Leib spüren, wie viel Feindschaft und Abneigung ihm entgegenschlägt. Bis er auf Sofia trifft, die ihn vom ersten Augenblick an verzaubert. Aber ist diese Liebe stark genug, um gegen alle Widersacher zu bestehen ?


Margit Cantieni zeichnet bewegende Bilder und drückt mit einer unglaublichen Eloquenz die Schrecken des Krieges aus, deren Worte mir tief unter die Haut gehen. Das kleine Dorf in den Bergen wird zum Schauplatz von Liebe, Hass und Hetze und es gelingt der Schreibenden, diese Szenen sehr eindringlich und äusserst lebendig zu schildern.

Sofia ist in Anbetracht ihrer Jugend vielleicht etwas naiv, aber auch sie kann sich vor der grausamen Fratze des Krieges nicht verschließen. Mit Marek trifft sie einen Menschen, der ihr mitten ins Herz blickt und ihr das Gefühl von Geborgenheit, Halt und Zuversicht gibt.

Auch wenn beide sich zunächst heimlich treffen, denn eine Verbindung zwischen den beiden ist strengstens untersagt, kann das Pflänzchen Liebe feste Wurzeln schlagen. Cantiene lässt die Leser:innen an dem Gefühlschaos von Sofia und Marek teilhaben, ermöglicht ihnen die Gedanken- und Gefühlswelt intensiv kennenzulernen und mit ihnen zu teilen.

Zwischen Zweifeln, Angst und immer wiederkehrender Hoffnung ist es aber Marek, der zwiegespalten ist. So sehr er sich auch zu Sofia hingezogen fühlt, so sehr fehlt im seine Heimat Polen. Der stete Kampf zwischen Heimweh und Herzklopfen verursacht nicht nur ihm Kopfzerbrechen. Seine Not , hier eine richtige Entscheidung zu treffen, treibt ihn immer mehr in die Enge. Auch, oder gerade deshalb, weil von aussen die Stimmen immer lauter werden, dass er unerwünscht ist. Es sind verletzende Worte, die ihm ins Herz schneiden und ihn mehr oder weniger dazu zwingen, auch Sofia vor die Wahl zu stellen - gehen oder bleiben ?

Die Handlung des Romans ist sehr tiefgreifend erzählt, mit vielen leisen Zwischentönen versehen, die von innerer Zerrissenheit, Pflichtgefühl und Heimatlosigkeit handeln. Eine grandios vorgetragene Liebesgeschichte , die gerade jetzt, wo wieder Krieg in Europa herrscht, sicherlich das ein oder andere Paar vor genau die gleichen Entscheidungen stellt.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Liebe in herzlosen Zeiten

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1941 mitten im Zweiten Weltkrieg verliebt sich die Schweizerin Sofia in den internierten polnischen Soldaten Marek der Zwangsarbeit in der Schweiz leistet. Die Beiden werden sogar Eltern einer kleinen ...

1941 mitten im Zweiten Weltkrieg verliebt sich die Schweizerin Sofia in den internierten polnischen Soldaten Marek der Zwangsarbeit in der Schweiz leistet. Die Beiden werden sogar Eltern einer kleinen Tochter, doch eine Mischehe ist den Beiden von den schweizern Behörden untersagt.Auch stellt sich die Frage wo leben,nach dem Krieg da keiner seine Heimat verlassen möchte. Eine schwierige Situation die Sofia und Marek am Ende doch meistern, indem Marek nachdem er kurz nach Polen zurückgekehrt war, merkt das Polen sich verändert hat und er zu Sofia und seiner kleinen Tochter gehört.
Fazit:
Interessant mal etwas über die Situation in der Schweiz im Zeiten Weltkrieg zu erfahren.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Einfühlsam erzählte Liebesgeschichte vor interessantem historischen Hintergrund

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Obwohl Liebesgeschichten normalerweise nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören, wollte ich unbedingt die Geschichte der Graubündnerin Sofia und dem polnischen Soldaten Marek lesen. Der Titel ...

Obwohl Liebesgeschichten normalerweise nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören, wollte ich unbedingt die Geschichte der Graubündnerin Sofia und dem polnischen Soldaten Marek lesen. Der Titel hat mir sehr gut gefallen und da ich über die Rolle der Schweiz im zweiten Weltkrieg noch nicht allzu viel wusste, war ich sehr gespannt.

1941 in einem kleinen Dorf in der Schweiz:

Bei dem polnischen Internierten Marek und der Schweizer Lehramtsschülerin Sofia ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch obwohl die Verbindung der beiden eigentlich zum Scheitern verurteilt ist, da verboten, halten sie an ihrer Liebe fest.



Margrit Cantieni hat es von Anfang an geschafft, mich mitzunehmen auf eine Zeitreise in die Schweiz der vierziger Jahre. Mir war zwar bekannt, dass das kleine Land auch im zweiten Weltkrieg eine neutrale Position inne hatte, inwiefern sich das Kriegsgeschehen trotzdem auf die Bevölkerung ausgewirkt hat, war mir nicht so bewusst.

Neben der wirklich schön erzählten Liebesgeschichte zwischen den beiden, hat mir der Einblick in den Alltag der Bevölkerung und der internierten Soldaten besonders gut gefallen. Zuerst bejubelt waren sie später Missgunst und sogar Anfeindungen ausgesetzt. Auch die innere Zerrissenheit, die sowohl Marek als auch Sofia empfinden, als es darum geht, dass einer von beiden die Heimat verlassen müsste, um zusammenzubleiben, kam schön zum Ausdruck.



Fazit

Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die sich für historische Romane begeistern und die Schweiz vielleicht einmal von einer anderen Seite kennenlernen möchten.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Eine verbotene LIebe

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Der in der Schweiz internierte polnische Soldat Marek verliebt sich in die junge Sofia, obwohl das Fraternisieren streng verboten ist und unter Strafe steht. Die beiden finden immer wieder eine Möglichkeit, ...

Der in der Schweiz internierte polnische Soldat Marek verliebt sich in die junge Sofia, obwohl das Fraternisieren streng verboten ist und unter Strafe steht. Die beiden finden immer wieder eine Möglichkeit, sich zu treffen. Es passiert, was passieren muss, erstens werden die beiden von einem Jungbauern „zufällig“ gesehen und anschließend denunziert und zweitens wird Sofia schwanger. Heiraten ist verboten, Mark muss in den Arrest und Sofias Vater entpuppt sich nach dem anfänglichen Schock als Pragmatiker: Sofia zieht zu ihrer Tante nach Zürich.

Es gilt die Widerstände zu überwinden. Mehr als einmal müssen die Leser bangen. Werden es die beiden schaffen, den behördlichen Vorschriften, die ihrer Liebe im Weg stehen zu trotzen?

Meine Meinung:

Mit Spannung habe ich dieses Buch aus dem für den Verlag Emons unüblichen Genre „Liebesroman“ erwartet und gelesen.

Die Schweizer Autorin Margrit Cantieni bringt uns in ihrem historischen Roman bislang wenig beachtetes Thema näher: Die Schweizer und ihre Haltung den im Land internierten Soldaten des Zweiten Weltkriegs gegenüber. Anhand der Liebesgeschichte zwischen Marek, einem polnischen Soldaten, der in Graubünden interniert ist, und der Bündnerin Sofia, die eine Lehrerinnenausbildung absolviert, wird Kehrtwende der Schweizer Bevölkerung gezeigt. Aus der anfänglichen Solidarität mit den Soldaten, die fast Heldenstatus erlangen, weil sie sich nicht für eine hoffnungslose Sache verheizen lassen wollen und in die Schweiz geflüchtet sind, wird mit Fortdauer des Weltkrieges Ablehnung und Hass. Es ist politisch durchaus verständlich, ist doch die neutrale Schweiz von Hitler-Deutschland und den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Frankreichs sowie von Mussolinis Italiens umgeben (um nicht zu sagen umzingelt). Je länger der Krieg dauert, desto spürbarer sind die Einschränkungen und spaltet die eidgenössische Bevölkerung. So wird den Bauern vorgeworfen, sich auf Kosten der Arbeiter zu bereichern. Dabei wird vergessen, dass die Landwirtschaft ohne Männer, Pferde und Maschinen auskommen muss, aber die Anbauflächen vervielfacht worden sind.

Daher sieht man in den internierten Soldaten und den Geflüchteten nur unnütze Esser, die die ohnhin knappen Nahrungsmittelvorräte weiter schmälern. So ist es kaum verwundert, dass die faschistischen Ideen auch in zahlreichen Schweizer Köpfen auf fruchtbaren Boden fallen. So faszinierend wie schrecklich das ist, hat man doch immer das Bild der fast klinisch-sauberen Schweiz im Kopf.

Sehr gut ist die Gemütslage der beiden Protagonisten, Marek und Sofia, beschrieben. Er will nach dem Ende des Krieges wieder in seine Heimat Polen zurückkehren, sie Graubünden jedoch nicht verlassen. Dieser Konflikt schwelt die ganze Zeit über den beiden. Wie die Geschichte ausgeht, lest bitte selbst.

Fazit:

Ein sehr gut gelungener historischer Roman, dem ich gerne 4 Sterne gebe.