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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2020

Ein Hörbuch für die Seele

Pandatage
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INHALT:

Ein Jahr ist es nun schon her, dass Danny seine geliebte Frau durch einen Unfall verloren hat. Seit diesem Tag ist nichts mehr, wie es einmal war. Er verliert seinen Job, der Vermieter möchte ...

INHALT:

Ein Jahr ist es nun schon her, dass Danny seine geliebte Frau durch einen Unfall verloren hat. Seit diesem Tag ist nichts mehr, wie es einmal war. Er verliert seinen Job, der Vermieter möchte ihn aus der Wohnung werfen und sein Sohn Will spricht seit dem Unfall einfach nicht mehr.
Mit seinem letzten Geld kauft er sich ein billiges Pandakostüm, ein Ladenhüter welches schon bessere Zeiten gesehen hat. Damit möchte er tanzen und als Straßenkünstler sein Geld verdienen - doch Danny kann gar nicht tanzen….

Am Anfang macht er sich zum Gespött der Leute, bis er die Pole-Tänzerin Krystal kennenlernt. Durch ihre Hilfe lernt Danny tanzen und die Gelddose füllt sich immer mehr.
Als er eines Tages, als Pandabär verkleidet, beobachtet wie sein Sohn Will von anderen Jungen geärgert wird, greift er ein. Will fasst Vertrauen zu und fängt an zu sprechen….

MEINUNG:

Dieses Hörbuch legt man nicht so schnell zur Seite. Will und Danny wachsen einen direkt ans Herz und man möchte einfach nur hören, dass sie beide wieder glücklich werden. Der Sprecher Hendrik Duryn schafft es mit seiner Stimme den Hörer zu fesseln. Man spürt die Trauer von Will und Danny und ich hätte sie so oft gerne einmal in den Arm genommen. Ganz besonders Will, er tat mir so unwahrscheinlich leid.

Als Will das erste Wort spricht, war ich genauso baff wie Danny. Ich musste die Stelle zurückspulen, weil ich dachte, ich hätte mich verhört. Es hat mich sehr berührt, als Will zu dem Pandabären vertrauen fasst und nach und nach immer mehr erzählt. Er spricht über seine Trauer, über sein Verhältnis zur Mutter, die er so schmerzlich vermisst und auch über das Verhältnis zu seinem Vater. Da musste ich, genau wie Danny, ganz oft schlucken.

Aber auch die Nebencharaktere wie Wills Lehrer, Wills Freund Mo und Dannys Freund Ivan haben mir sehr gut gefallen. Ivan ist ein toller Freund, der Danny versucht zu unterstützen, wo er nur kann. Mo, ist Wills Sprachrohr und immer an seiner Seite. Ich war so froh, dass Will ihn als Freund hat. Und Herr Coleman war ein Lehrer, denn man sich nur wünschen kann. Er hat nicht weggeschaut und Will sehr unterstützt. Krystal möchte ich hier auch nicht vergessen. Sie tut zwar so taff und kommt manchmal etwas schroff rüber, aber hat eigentlich ein ganz weiches Herz.

FAZIT:

Ein Hörbuch, das von mir eine absolute Empfehlung bekommt. Es ist traurig, aber auch humorvoll. Genau die richtige Mischung! Und mit Hendrik Duryn als Sprecher, kann man bei einem Hörbuch eigentlich nichts falsch machen. Er schafft es, dass jede Person seine eigene Stimme bekommt.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Das bisschen Quarantäne!

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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KLAPPENTEXT

Hier schreibt Renate Bergmann, guten Morgen!
Das sind verrückte Zeiten, finden Se nicht? Keiner darf aus dem Haus, schon gar nicht wir alten Leute. Heute wäre unser monatlicher Geburtstagskaffee ...

KLAPPENTEXT

Hier schreibt Renate Bergmann, guten Morgen!
Das sind verrückte Zeiten, finden Se nicht? Keiner darf aus dem Haus, schon gar nicht wir alten Leute. Heute wäre unser monatlicher Geburtstagskaffee im Rentnerverein gewesen, den haben wir natürlich abgesagt. Mit anderthalb Metern Abstand versteht eh keiner was beim Unterhalten, und die Polonaise macht so auch keinen Spaß.

Aber mal ehrlich, man hat zu Hause doch immer was zu tun und man kann es sich ja schön machen. Früher nach dem Krieg mussten wir ja auch erfinderisch sein, und damals hatten wir noch kein Skeip für die Seniorengymnastik. Da fällt mir ein, ich muss noch die Teppichfransen kämmen. Und dann erzähle ich Ihnen, wie ich, Ilse und Kurt mit der Krise umgehen. Da können Se noch was lernen!

Ihre Renate Bergmann

MEINUNG:

Ich habe schon oft und viel von Renate Bergmann gehört, aber leider noch nichts von ihr gelesen. Das habe ich dann mit diesem kurzen Roman geändert.
Renate Bergmann lässt uns auf den wenigen Zeiten teilhaben, wie sie die Zeit erlebt und gibt dabei nützliche Haushaltstipps. Sie erklärt, was man in der Vorratskammer haben sollte und gibt einige Rezeptideen. Die Rezepte und die Zubereitung wurden mir aber zu ausführlich beschrieben. Das kam mir so ein bisschen wie „Lücken füllen“ vor. Sehr gut fand ich ihr „Denglisch“ wie zum Beispiel „Skeip“, „Wotzäpp“ oder auch „Finstergram“ – da musste ich schon ziemlich schmunzeln.

Genauso wie sie habe ich mich natürlich darüber gewundert, warum man so viel Toilettenpapier horten muss und warum man auf einmal Hefe und Mehl nicht mehr kaufen konnte. Haben in dieser Zeit die Leute auf einmal angefangen alle Brot zu backen? Und wenn ja „WARUM?“, die Bäcker hatten doch weiterhin geöffnet. Auch die Sache mit dem Toilettenpapier würde mich sehr interessieren. WAS macht man mit so viel Toi-Papier?

Abschließend kann ich Renate Bergmann nur zitieren:
„Wir müssen alle vernünftig sein und Einschränkungen hinnehmen, denn nur so geht es. Und wenn wir dabei, auch wenn wir auf Abstand bleiben müssen, doch zusammenhalten, dann kriegen wir das auch hin.“ (Vorwort)

FAZIT:

Für zwischendurch ist es ein ganz netter Roman, den man schnell gelesen hat, da er nur 80 Seiten hat. Mich hat er auf jeden Fall dazu ermutigt, mir einmal die anderen Romane von ihr anzuschauen.

Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein löwenstarkes Mutmachbuch

Kleiner Löwe, großer Mut
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INHALT:

Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne und spitze Löwenzähne, doch einen kleinen Unterschied gibt es. Tobe hat durch einen ...

INHALT:

Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne und spitze Löwenzähne, doch einen kleinen Unterschied gibt es. Tobe hat durch einen Unfall ein Bein verloren. Er möchte aber trotzdem alle Dinge machen, die kleine Löwen lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn auf einmal anders. Tobe beschließt es allen zu beweisen. Er muss nicht geschont werden, sondern ist immer noch ein mutiger Löwe.

"Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert.

MEINUNG:

„Kleiner Löwe, großer Mut“ ist ein Kinderbuch, das auch mir sehr gut gefallen hat. Mit einer tollen Leichtigkeit wird hier die Geschichte von Tobe erzählt. Auch wenn er sein Bein verloren hat, möchte er einfach ganz normal behandelt werden. Es ärgert ihn, dass nun alle Freunde denken, sie müssten ihn schonen. Mit seinem besten Freund, dem Büffel, macht er sich auf den Weg um den höchsten Berg zu erklimmen.

Die Geschichte soll allen Kindern, die eine Behinderung haben, Mut machen nicht aufzugeben. Egal wie schwierig es vielleicht ist, es gibt immer einen Weg etwas zu schaffen. Aber auch gesunden Kindern vermittelt diese Geschichte sehr viel. Nur weil ein Kind oder auch ein Erwachsener ein Handicap hat, heißt es nicht, dass wir denjenigen schonen oder bemitleiden müssen.

Die Seiten wurden mit wunderschönen Illustrationen versehen, die von Alexandra Helm gezeichnet wurden.

FAZIT:

Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren, aber auch für ältere Kinder, um mit Ihnen über dieses wichtige Thema zu sprechen. Keiner sollte anders behandelt werden, nur weil er anders ist.

Veröffentlicht am 02.06.2020

Deutschland, wie wir es vielleicht noch nicht kannten

Gute Karten
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So haben wir Deutschland noch nie gesehen! Kennen wir unser Land wirklich?

»Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht« – Heines Nachtgedanken von 1844 dürften sicher auch ...

So haben wir Deutschland noch nie gesehen! Kennen wir unser Land wirklich?

»Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht« – Heines Nachtgedanken von 1844 dürften sicher auch heute noch vielen beim täglichen Blick auf die Nachrichten durch den Kopf gehen. Dabei hat sich in diesem Land viel geändert.

Tin Fischer und Mario Mensch haben Deutschland auf eine andere Art durchleuchtet. Auf über 100 Karten findet man skurriles, lustiges oder auch manche Sachen über die man wirklich nur schmunzeln konnte. Was macht dieses Land besonders und woran glauben wir Deutschen wirklich?

„Gute Karten“ fängt damit an, uns zu erklären, dass Deutschland aus zwei Gruppen besteht. Nämlich aus den Gruppen „Schina“ oder „Kina“. Da mussten wir schon das erste Mal schmunzeln.

Auf jeder Doppelseite erfährt man etwas Neues von Deutschland. Wo z.B. Deutschlands einsamste Insel liegt oder wie lange man in Brandenburg zu nächsten Apotheke unterwegs ist. Was kostet denn eigentlich so ein Kartoffelacker? Oder warum hat Deutschland Heine den nun um den Schlaf gebracht? Die Informationen sind nicht zu lang und trotzdem erfährt man alles was für diese Karte wichtig ist.

Uns hat es sehr viel Spaß gemacht im Buch zu stöbern und uns über die verschiedenen Karten zu unterhalten. Egal ob jung oder alt, wir haben alle etwas Neues dazu gelernt.

„Gute Karten“ beinhaltet über 100 Karten, die uns zum Schmunzeln und Staunen gebracht haben.

Veröffentlicht am 18.05.2020

Leonardo, der Rockstar

Der Delfin in der Hängematte
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INHALT:

Valentina ist elf Jahre alt. Sie liebt Schokolade, das Schreiben und ganz besonders liebt sie ihren acht Jahre alten Bruder Leonardo. Für sie ist das Schreiben, als würde sie sich frei wie ein ...

INHALT:

Valentina ist elf Jahre alt. Sie liebt Schokolade, das Schreiben und ganz besonders liebt sie ihren acht Jahre alten Bruder Leonardo. Für sie ist das Schreiben, als würde sie sich frei wie ein Vogel fühlen und in die Welt ihres Bruders abtauchen. Leonardo ist Autist, lebt in seiner eigenen Welt und braucht sehr viel Fürsorge. Mit ihrem Buch „Delfine in der Hängematte“ möchte sie, dass die Menschen etwas über Autismus erfahren und mehr Verständnis aufbringen.

"Das Leben mit Leonardo ist zwar wirklich anstrengend, aber es macht auch sehr viel Spaß."

MEINUNG:

Als ich in Valentinas Alter war, habe ich mit Puppen gespielt, mich mit Freunden getroffen und das ein oder andere Buch gelesen. Auf die Idee ein eigenes Buch zu schreiben wäre ich nie gekommen. Doch Valentina möchte uns an ihren Geschichten und Abenteuern teilhaben lassen. Mit ihrem Bruder Leonardo, von ihr liebevoll Rockstar genannt, ist es nicht immer einfach, denn Autisten haben eine ganz besondere Art zu leben. Für sie sind viele Dinge, die wir normal finden, einfach zu viel. Viel Stress, Lautstärke, Tischmanieren – alles nicht so einfach für Leonardo. Sobald es ihm zu viel wird, zieht er sich in seine Welt zurück, fängt an zu schreien oder schlägt mit dem Kopf gegen die Wand.
Sind wir doch einmal ehrlich: Wenn wir so etwas sehen, schütteln wir mit dem Kopf oder denken: „Das Kind könnte auch einmal richtig erzogen werden!“ Aber wie viele von uns hinterfragen die Situation? Wie viele fragen, ob man vielleicht irgendwie helfen kann? Wie viele haben Verständnis für das Kind oder auch die Familie? Denn es ist nicht leicht für sie – die Vorurteile sind immer da und man muss sich rechtfertigen. Ich habe oft gedacht, wie schwierig es sein muss, aber ich musste auch immer einmal wieder schmunzeln. Und eins ist ganz klar: „Man muss Leonardo einfach lieb haben“.

Mit ihrem kleinen Buch hat Valentina es geschafft, dass man die Welt von Leonardo mit anderen Augen sieht. Natürlich ist das Buch sehr kindlich geschrieben, aber gerade das hat mich sehr berührt. Man liest mit jeder Zeile, wie sehr sie ihren kleinen Bruder liebt und schätzt.

FAZIT:

Valentina würde sich freuen, wenn nicht nur Erwachsen, sondern auch Kinder ihr Buch lesen. Ich kann das nur bestätigen, denn vielleicht hilft es, etwas mehr Verständnis für Autisten zu bekommen.