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Veröffentlicht am 21.12.2024

Die Geschichte eines Imperiums

Cartier. Der Traum von Diamanten
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Anfang der 1910er Jahre - Die Firma Cartier wurde im 19. Jahrhundert in Paris gegründet und hat dort nach wie vor einen Laden und mittlerweile auch zwei Dependancen - in New York und in London. Die Brüder ...

Anfang der 1910er Jahre - Die Firma Cartier wurde im 19. Jahrhundert in Paris gegründet und hat dort nach wie vor einen Laden und mittlerweile auch zwei Dependancen - in New York und in London. Die Brüder Louis, Jaques und Pierre führen das Familienimperium und jeder Bruder kümmert sich um einen der Läden. Dabei versuchen sie die schönste Stücke an die Kunden zu bringen und begegnen dabei Macht, Wohlstand, aber auch Neid und Intrigen und sogar der Liebe.

„Cartier. Der Traum von Diamanten“ von Sophie Villard ist der Beginn der Dilogie der „Cartier-Saga“.
Das Cover spiegelt schon die Eleganz wider, die die Firma Cartier vermittelt.
Sophie Villard erzählt die Geschichte der Cartiers aus drei Blickwinkeln, nämlich aus den einzelnen Dependancen. Sie beschreibt dabei nachvollziehbar, wie sich neue Märkte erschlossen wurden bzw. wie die Abläufe in den einzelnen Läden sind. Auch geht sie eindrucksvoll auf die Probleme der Protagonistin Jeanne ein, die hauptsächlich gegen gesellschaftliche Konventionen ankämpfen muss. Gleichzeitig verbindet sie die Geschichte der Cartiers mit der von Coco Chanel. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, denn die Cartiers sind beeindruckend genug, da braucht es nicht die extrovertierte Coco.
Jeanne als Protagonistin müsste nach meinen Recherchen eine fiktive Person sein. Die Aussagen zu Coco und ihre Verbindungen zu Misia und Cocteau wiederum entsprechen der Wahrheit. 
Auch erzählt Sophie Villard im Nachwort, dass sie im zweiten Band Aussagen dazu treffen wird, welche Handlungsstränge und Figuren der Realität entsprechen und welche ihrer Fantasie entsprungen sind.
Das finde ich etwas schade, da es mich schon im ersten Band interessiert hätte.
Ich habe mich am Anfang etwas schwer mit diesem Buch getan, da ich zu vor „Der Schmuckpalast“ von Eva-Maria Bast gelesen habe. Aber rückblickend kann ich das wiederum nur empfehlen, da dies in Teilen eine gute Ergänzung und Vorerklärung zu diesem Buch darstellt.

Da ich unbedingt wissen möchte, wie es nun mit Jeanne und Louis weitergeht und überhaupt mit Cartier, freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Band und kann allen, die an historischen Romanen interessiert sind, dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.12.2024

Wie der Weihnachtsbaum Freude schenkte

Das Wunder der Tannenbäume
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Anneliese ist jung und ein Leben in Armut gewohnt. Mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder lebt sie dennoch glücklich in einem kleinen Haus am Rande von Riethbach im Schwarzwald. Als ihre Eltern jedoch ...

Anneliese ist jung und ein Leben in Armut gewohnt. Mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder lebt sie dennoch glücklich in einem kleinen Haus am Rande von Riethbach im Schwarzwald. Als ihre Eltern jedoch versterben und ihr Bruder nicht mehr daheim wohnt, ist Anneliese gezwungen, eine Überlebensstrategie zu finden. Dabei kommt ihr die Geschichte vom Weihnachtsbaum gerade recht.

„Das Wunder der Tannenbäume“ von Claudia Romes ist ein wunderschöner weihnachtlicher Roman, der im Herzen des Schwarzwalds spielt.
Ich wurde durch das Cover aufmerksam, dass eine wunderschöne historische Abbildung darstellt.
Auch die einzelnen Kapitel sind anfangs mit einer kleinen Abbildung gekennzeichnet, die dem Roman einen liebevollen Touch verleihen.
Ich muss zugeben, dass die Geschichte mir etwas zu lange dauerte, bis sie auf den eigentlichen Punkt mit der Geschichte des Weihnachtsbaums kam. Das Vorgeplänkel war mir dabei zu viel. Ich hätte mir eher eine ausführlichere Geschichte nach dem jetzigen Ende des Buches gewünscht - Eine, wie sich die Tradition vom Weihnachtsbaum weiterentwickelt hat, wie es zu Plantagen und ähnlich kam bzw. ob Anneliese noch weitere Aufträge erhalten hätte. Da hätte es m.M. mehr Potential gegeben als mit der Geschichte über die Armut innerhalb der Familie.
Wunderschön beschrieben ist Annelieses Kampfgeist und die Liebe und der Zusammenhalt in der Familie. Ich fand die Beschreibung, wie die Familie im Ort akzeptiert bzw. nicht akzeptiert wurde auch sehr realistisch beschrieben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies zur damaligen Zeit so war.
Die Bürgermeistersgattin fand ich zwar toll, aber das war mir alles ein bisschen zu reibungslos und perfekt.

Alles in allem fand ich diesen Roman aber wunderschön mit kleinen Kinken. Er hat mir dennoch tolle Lesestunden beschert und daher kann ich ihn allen Weihnachtsfans nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Paar Begegnungen

Weihnachtszauber mit Meerblick
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Johanna wird durch eine niedliche Werbeanzeige auf die Pension Meerblick aufmerksam. Für sie eine willkommene Abwechslung um noch einmal ein wunderschönes Weihnachtsfest mit ihrem Mann Jonas zu verbringen. ...

Johanna wird durch eine niedliche Werbeanzeige auf die Pension Meerblick aufmerksam. Für sie eine willkommene Abwechslung um noch einmal ein wunderschönes Weihnachtsfest mit ihrem Mann Jonas zu verbringen. Kurzentschlossen packen sie ihre Sachen und verschwinden an die Ostsee. Doch Jonas ist nicht nur mitgekommen, um Weihnachten mit Johanna zu feiern.

Junges Gemüse, Rentner, Familien, Pärchen und Singles, freche und freundliche, gesprächige und knurrige Gäste - alle sind sie in der Gästeschar des „Meerblicks“ zu finden. „Weihnachtszauber mit Meerblick“ von Nele Jantzen, auch bekannt als Anke Dietrich, entführt ihre Leser mit diesem Buch wieder an die Stoltera. Wer die Reihe „Warnemünder Jahreszeiten“ kennt, dem sollte hier die ein oder andere Person bekannt vorkommen.
Nele Jantzen hat mit den hier beschriebenen Personen wirklich eine ganz bunte Mischung geschaffen. Hauptpersonen sind Johanna und Jonas. Jonas Geschichte zieht sich dabei als roter Faden durch die Geschichte, allerdings nicht, wie vielleicht erwartet, in dem er, der todkrank ist, das letzte Weihnachtsfest intensiv mit seiner Frau genießt, sondern weil er einen neuen Partner für Johanna sucht. Allein dies ist schon ungewöhnlich, doch gewöhnungsbedürftig fand ich die Tatsache, dass auch Johanna nach anderen Männern schaute und ihre Gedanken immer dahin abschweiften und nicht ständig bei Jonas waren.
Gewöhnungsbedürftig fand ich Julia und Nina, die mir einfach zu aufgedreht und auch etwas zu dreist waren.. Aber auch Frau Dr. Melanie Junghans stand ihnen in nichts nach. Für eine so abgeklärte und pragmatische Frau fand ich ihre Verbindung zu Singlemann Florian sehr schnell, unüberlegt und spontan.
Niedlich wiederum waren für mich Klaus-Dieter und Lenchen. Die beiden waren so richtig aus dem Leben gegriffen und ich konnte sie mir förmlich vorstellen. Gleiches gilt für Moritz Junghans. Also das ist wirklich ein kleines Herzchen!

Fazit: Nele Jantzen ist es auch mit diesem Buch wieder gelungen eine wunderschöne Auszeit für ihre Leser an der Ostsee zu schaffen. Lediglich die Charaktere waren ein bisschen sehr bunt und es ging viel über Kreuz. 
Eine absolute Empfehlung für alle Nele Jantzen-Fans, für Fans der Ostsee und all jene, die gerne man entspannt bei einem guten Buch abschalten wollen.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Wenn der Zement im Regen liegt

Aber nach drei Strophen ist Schluss!
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Da lebt man frisch, fromm, fröhlich, frei und dann kommen die auf die Idee, das Haus zu renovieren. Na hoffentlich schaffen die Firmen alles nach Zeitplan, nicht dass Oma Renate die Bauleitung selbst in ...

Da lebt man frisch, fromm, fröhlich, frei und dann kommen die auf die Idee, das Haus zu renovieren. Na hoffentlich schaffen die Firmen alles nach Zeitplan, nicht dass Oma Renate die Bauleitung selbst in die Hand nehmen muss. Es soll ja schließlich ein entspanntes Weihnachtsfest werden.

Renate Bergmann beschreibt in „Aber nach drei Strophen ist SCHLUSS!“ vom Alltag auf einer Baustelle und welche Begleiterscheinungen das Ganze hat.
Dabei schweift sie das ein oder andere Mal ab und erzählt Geschichten aus dem Leben von früher und heute, von den Nachbarn und Freunden, von der lieben Familie, aber auch mal von Katerle oder der Meersau. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und ist liebevoll wie eh und je.

Für mich war es das erste Buch der Online-Omi und ich fand es sehr erfrischend. Es sind Geschichten aus dem Leben, die in einer witzigen Weise erzählt werden. Die fiktive Figur Renate Bergmann ist in ihren 80ern und schreibt auch so. So merkt man ihr die Probleme mit der neumodischen denglischen Sprache an, wenn sie sich bspw. wieder mal im Interweb beliest. Diese Sachen sind für mich absolut aus dem Leben gegriffen und sorgen für regelmäßiges Schmunzeln beim Leser. Überhaupt hat Tante Renate einen sehr trockenen und pragmatischen Humor und wenn sie dann mal wieder mit einem „Wissen Se“ anfängt, kann man damit rechnen, dass eine Belehrung kommt, die auf Renates fundierte Lebenserfahrung zurückzuführen ist.

Es handelt sich bei diesem Buch um leichte Schmökerliteratur, die unsere heutige Gesellschaft auch gerne mal aufs Korn nimmt, aber eben Geschichten aus dem wahren Leben erzählt.
Eine Empfehlung für alle Fans der Online-Omi, aber auch solche, die gerne mal etwas amüsantes und leichtes lesen wollen.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Weihnachtskrimi

Das Wunder vom Christkindlesmarkt
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Nach dem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist, hat Evelyn dessen Drogerie übernommen. Ihr Mann Gerson war jedoch ihre große Liebe und so trauert sie nach wie vor um ihn. 
Als sie im Nachlass des Untermieters ...

Nach dem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist, hat Evelyn dessen Drogerie übernommen. Ihr Mann Gerson war jedoch ihre große Liebe und so trauert sie nach wie vor um ihn. 
Als sie im Nachlass des Untermieters ihrer ehemaligen Lehrerin einen Briefumschlag mit Gersons Schrift findet, ist ihre Neugier geweckt.

Dominique Steinbergs „Das Wunder vom Christkindlesmarkt“ spielt im Nürnberg des Jahres 1924 und ist das zweite Buch der Autorin und der sogenannten „Weihnachtsmarkt-Saga“.
Wie schon beim Vorgängerroman „Das Mädchen vom Striezelmarkt“ habe ich mich wieder sowohl vom Titel als auch vom historisch-weihnachtlichen Cover irreführen lassen.
In der Erwartung einen schönen Weihnachtsroman vor mir zu haben, erlebte ich wieder einen Weihnachtskrimi, der sich in Teilen ganz schön zog.
Es wimmelte in dieser Geschichte nur so vor schwierigen Charakteren, in denen Evelyn noch als vernünftigste hervorgeht. Aber auch ihr Spürsinn, ihr Antrieb und ihre Abenteuerlust wirkten auf mich absolut übertrieben und unrealistisch.
Auch die Charaktere, die die Geschichte begleiten, bspw. Ihre Mutter, ihr Onkel, ihre beste Freundin und deren Bruder, aber auch die Personen, die sie im Laufe der Geschichte aufspürt, waren einfach nur egoistische und wahrlich anstrengende Charaktere.
Am interessanten war für mich das letzte Viertel, denn hier kommt eine angenehme Spannung auf, die mich dann doch zwang, den Roman schneller zu Ende zu lesen.

Alles in allem konnte mich die Autorin leider auch mit diesem Roman nicht überzeugen. Eine Ausweisung als Krimi wäre wohl angebrachter, denn dann wären die Erwartungen auch andere. So kann ich dem Buch leider nur drei Sterne geben, da ich einen historisch-weihnachtlichen Roman und keinen Krimi erwartet habe.

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