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Veröffentlicht am 18.06.2023

Von einem Fettnäpfchen ins nächste

Verliebt auf Fehmarn
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Rike ist 39 und immer noch ist weit und breit kein Ehemann in Sicht. Also lässt sie ihr Leben als Buchhändlerin in Berlin hinter sich und begibt sich in ihre Heimat auf Fehmarn. Hier erwartet sie den Mann ...

Rike ist 39 und immer noch ist weit und breit kein Ehemann in Sicht. Also lässt sie ihr Leben als Buchhändlerin in Berlin hinter sich und begibt sich in ihre Heimat auf Fehmarn. Hier erwartet sie den Mann fürs Leben in familiärer Umgebung.
Angekommen in Burg hüpft sie von einem Fettnäpfchen ins nächste, aber läuft ihrer großen Jugendliebe Jasper über den Weg. Zwischen den beiden gibt es einige ungesagte Dinge, aber dennoch scheint da noch ein Funken Hoffnung zu sein und da ist da auch noch Rikes Nachbar Thies. Wird ihr die Rückkehr nach Fehmarn ihren Wunsch nach einem Ehemann erfüllen?

Rebecca Schulz hat mit „Verliebt auf Fehmarn“ eine turbulente Liebesgeschichte auf Fehmarn geschaffen.
Die Hauptfigur Friderike wirkte auf mich manchmal sehr unreif für eine 39-jährige, planlos und naiv. Sie schien mir regelrecht verzweifelt auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, was mich manchmal etwas nervte.
Ihr Freundeskreis mit Gerrit und Neele war dabei aber öfter eine Erfrischung. Diese beiden wirken lebenslustig und stehen zu Rike. Sie verteidigen sie und versuchen sie, positiv zu beeinflussen. 
Die ganze Geschichte hat viele Aufs und Abs, die nicht immer sehr authentisch wirken. 
Dennoch schafft es Rebecca Schulz die Geschichte mit einer Prise Humor zu schreiben, sodass diese auch öfter zum Schmunzeln verleitet. 
Was mich richtig genervt hat, war Rikes Familie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine Familie aushalten würde.

Alles in allem eine humorvolle und kurzweilige Geschichte mit hin und wieder gewöhnungsbedürftigen Charakteren.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Familie mit Lakritzgeschmack

Chiemseesommer
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Nelly ist tief getroffen. Der Tod ihrer Mutter nimmt sie mit. Doch die hat kurz vor ihrem Tod endlich das Geheimnis um Nellys Vater gelüftet. So verschlägt es Nelly ins schöne Bayern, an den Chiemsee. ...

Nelly ist tief getroffen. Der Tod ihrer Mutter nimmt sie mit. Doch die hat kurz vor ihrem Tod endlich das Geheimnis um Nellys Vater gelüftet. So verschlägt es Nelly ins schöne Bayern, an den Chiemsee. Auf der Suche nach ihrem Vater entdeckt Nelly eine neue Leidenschaft und findet sich inmitten ihrer neuen Familie wieder, die aber nichts davon weiß. Besonders Christl macht Nelly das Leben schwer.

Chiemseesommer ist der erste Band der Chiemsee-Reihe von Franziska Blum, die vielen Lesern auch unter dem Namen Lotte Römer bekannt ist.
Ich kenne schon die Norderney-Reihe der Autorin und damit hat sie mich absolut begeistert, aber mit diesem Roman konnte sie mich nicht wirklich mitnehmen.
Nelly war mir zwar nicht unsympathisch, aber so wirklich konnte ich mich nicht an sie gewöhnen. Sie wirkt mir sehr jugendlich naiv, fast blauäugig, wie sie so in die Situation im Lakritzgeschäft stolpert. Auch die Verwirrung um den Segelkurs und ihr doch etwas trotziges Verhalten nervten etwas. Genauso genervt war ich von Christinas Art. Sie war wirklich oberflächlich freundlich und Nelly gegenüber zeigte sie oftmals ihr wahres Ich.
Anton und seine Frau wiederum waren der Sonnenschein dieses Romans, ebenso wie Michael und Kati.
Auch Quirin und seine Schwester mit ihren Kindern gaben dem Roman eine „Erdung“, die das ganze sehr familiär darstellten.
Zum Ende hin löste sich alles dann relativ schnell und sehr sonnig auf. Das ging mir dann doch etwas zu schnell, aber letzten Endes war es doch das erwartete und schöne Ende, wie man es sich als Leser solcher Romane wünscht.

Mein Fazit: Franziska Blum konnte mich diesmal nicht mitnehmen. Dennoch ist es ein schönes Buch für all jene, die den Chiemsee mögen und gerne Verwechslungsstories lesen.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Kurzweilig, aber ohne Tiefgang

Inselblau
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Eine Tapasbar auf Mallorca - Ein Traum, den Svea schon seit ihrer Jugend hat. Entstanden, in einem Urlaub mit ihren Eltern auf Mallorca, der gekrönt war mit einer ersten großen Schwärmerei.
Heute ist Svea ...

Eine Tapasbar auf Mallorca - Ein Traum, den Svea schon seit ihrer Jugend hat. Entstanden, in einem Urlaub mit ihren Eltern auf Mallorca, der gekrönt war mit einer ersten großen Schwärmerei.
Heute ist Svea Lehrerin in Oldenburg, aber der Traum blieb. Als Svea eine Kneipe auf Langeoog erbt, kommt sie durch Zufall wieder mit ihrem Traum und auch der Schwärmerei in Verbindung. Zieht es Svea nun nach Langeoog, nach Mallorca oder bleibt sie als Lehrerin in Oldenburg? Die Entscheidung könnte ihr die Liebe zu einem Mann abnehmen.

Inselblau von Stine Jensen ist der erste Band der INSELfarben Reihe. Der Name des Romans ist am Cover auch schon wunderbare ersichtlich.
Dieser Roman eignet sich wunderbar zum Abschalten, aber beinhaltete für mich keinen Tiefgang. Es ist eine sehr oberflächliche Geschichte, bei der ich manchmal am Verstand der Hauptperson, Svea, gezweifelt hab. 
Für eine studierte Person kam sie mir mit ihren 28 Jahren doch ziemlich naiv und teenagerhaft vor. Keine Spur von der Persönlichkeit einer Lehrerin war weit und breit erkennbar. Auch beinhaltete mir der Roman viele „Zufälle“, sodass ich die Authentizität doch sehr in Frage stellen möchte. Dennoch war es eine originelle Geschichte.
Die Sympathiepunkte in diesem Buch hat für mich eindeutig Opa Hannes gebracht, der als Feld in der Brandung für seine Enkelin wirkte.

Fazit: Eine schöne Geschichte für Urlaubsreisen und für Momente, in denen man einfach abschalten will, ohne groß nachzudenken, die aber nicht im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Flucht in ein neues Leben

Mit dem Mut zur Liebe
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Dieter, ein junger Mann, muss in den Wirren des 2. Weltkrieges und den anschließenden harten Zeiten aufwachsen. Früh verliebt er sich dabei in die junge Artistin Jo. Die Liebe zu ihr bringt auch ihm die ...

Dieter, ein junger Mann, muss in den Wirren des 2. Weltkrieges und den anschließenden harten Zeiten aufwachsen. Früh verliebt er sich dabei in die junge Artistin Jo. Die Liebe zu ihr bringt auch ihm die Artistik näher und er wird ein in der DDR gefeierter Artist. Doch die beiden jungen Leute sind unzufrieden im sozialistischen Staat und setzen alles daran, diesen zu verlassen. Es stellt sich dabei die Frage, wie sie dies bewältigen können und wem sie vertrauen können.

Beeindruckt und gespannt aufgrund des Klappentextes erwartete ich einen spannenden Roman über ein Paar, das verzweifelt versucht, nach Westdeutschland zu kommen und dabei im neuen Leben viele dramatische Hürden überwinden müssen.
Diese Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt. So beginnt die Geschichte im zweiten Weltkrieg. Die Geschichte über das Überleben in dieser Zeit zieht sich sehr lang hin. Die Schilderungen sind dramatisch und fesselnd, jedoch wartete ich immer darauf, dass die Überleitung zur eigentlichen Geschichte kommt. Grob geschätzt ab der Hälfte des Buches ging die Geschichte in den eigentlichen Handlungsrahmen, der auf dem Klappentext angegeben ist, über.
Das artistische Leben, also die Handlungen und Beschreibungen der Requisiten waren anschaulich dargestellt und auch Dietos, also Dieters Reisen fand ich abwechslungsreich beschrieben. Jedoch die Teile, die mich interessiert hätten, wie bspw. die erste Zeit in Westdeutschland hätte mich ausführlicher interessiert, als Hera Lind es beschreibt. Diese Parts werden leider immer etwas kurz gehalten.
Die Flucht aus dem sozialistischen Terrain in das „kapitalistische Ausland“ ist gut dargestellt, aber stellt nur einen ganz, ganz kurzen Teil der Geschichte dar. 

Dieto als Person ist ein wahres Glückskind. Denn er handelt oftmals sehr naiv, aber hat immer so viel Glück, dass er damit durchkommt.
Der Gegenpart dazu ist Johanna, genannt Jo. Sie stellt Dietos Fels in der Brandung dar. Sie handelt überlegt und ermahnt Dieto des Öfteren zur Vernunft.

Mein Fazit: Ein interessanter Roman über ein tolles und starkes Paar und wenn man seine Erwartungen nicht am Klappentext festmacht, auch eine wunderbare Geschichte über Mut, Liebe und Hoffnung.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Die Anfänge der Augsburger Fuggerei

Das Haus der Fugger
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Augsburg im Jahre 1523 - Joss Neher ist Zimmerer und liegt im Sterben als seine Frau Eva keinen anderen Ausweg sieht, als den Scharfrichter hinzuzuziehen. Als Gegenleistung für die Hilfe zur Gesundung ...

Augsburg im Jahre 1523 - Joss Neher ist Zimmerer und liegt im Sterben als seine Frau Eva keinen anderen Ausweg sieht, als den Scharfrichter hinzuzuziehen. Als Gegenleistung für die Hilfe zur Gesundung ihres Mannes verlangt dieser, dass Eva und Joss ihn in geweihter Erde beerdigen mögen.
Das Ehepaar Neher sieht sich diesem Versprechen verpflichtet und kommt der Bitte nach. Doch Eva und Joss’ Handlung bleibt nicht verborgen. Das ist der Beginn einer Serie an Unglücken, die den Beiden und ihren Kindern widerfährt. Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich, als sie in die „Fuggerei“ ziehen dürfen, doch dieser ist nicht von Dauer.

Das Buchcover und die Anfänge der drei großen Teile sind wunderschön gestaltet. Ebenso finde ich es gut, dass zu Beginn eine Übersicht über die handelnden Personen und ihre Rollen gegeben wird, genauso wie ein Inhaltsverzeichnis.
Der Schreibstil von Peter Dempf war nachvollziehbar, allerdings hatte ich so meine Schwierigkeiten mit den Charakteren. 
Der Autor hob immer wieder die niedrige Stellung der Frauen im 16. Jahrhundert hervor. Dazu passten allerdings für mich nicht die Charaktere der Eva, Els und auch nicht der Sybilla Fugger. Alle drei sind selbstbewusste Frauen, denen immer wieder Gehör geschenkt wird. Bei Sybilla Fugger konnte ich das nachvollziehen, jedoch ist mir Eva für die damalige Zeit manchmal zu selbstbewusst gewesen und wurde es wurde ihr zu viel Beachtung geschenkt. Das an sich ist kein Problem, im Gegenteil, jedoch zweifle ich dies vor dem historischen Kontext des 16. Jahrhunderts schwer an. Auch ihr Mann Joss wirkte mehr, als würde er im Schatten seiner Frau stehen. Das wiederum passt nicht so wirklich zu seiner Stellung.
Ich empfand die Geschichte manchmal auch etwas zu langatmig. Die Intrigen des Marx Köllin gingen wirklich sehr weit und waren mir zum Schluss doch etwas zu viel (von der Menge her). Es wirkte für mich sogar mehr wie ein Krimi.
Auch war ich gerade zum Ende hin irritiert über die Darstellung des Juden Anton. Els Verdacht wird bis zum Ende nicht wirklich aufgelöst. Dem Leser*in war es ersichtlich, aber der aufgekommene Verdacht wird in der Geschichte nicht aufgelöst, was ich schade finde, da dadurch Klischees bedient werden.
Sehr interessant fand ich das vermittelte Wissen über die Fuggerei, das Aufkommen des Protestantismus und auch das Nachwort mit dem Einfluss des Wirkens Jakob Fuggers bis in die heutige Zeit.

Alles in allem ein interessanter historischer Roman, ich würde sogar fast sagen, ein Krimi. Vor allem empfehlenswert für alle, die Augsburg und die Fuggerei kennen oder gerne mehr über deren Geschichte erfahren möchten.

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