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Veröffentlicht am 09.02.2024

​Ziemlich enttäuschend bei dem Plot

Der Schacherzähler
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Malu lebt mit Sohn Janne (9) in einem kleineren Ort und arbeitet in einem Café. Sie erzieht ihren Sohn alleine, denn der Vater hat sich verabschiedet bevor er geboren wurde und auch zu ihren Eltern hat ...

Malu lebt mit Sohn Janne (9) in einem kleineren Ort und arbeitet in einem Café. Sie erzieht ihren Sohn alleine, denn der Vater hat sich verabschiedet bevor er geboren wurde und auch zu ihren Eltern hat sie den Kontakt abgebrochen. Janne hat in der Schule einige Probleme, da er offenbar unter ADHS leidet, was offenbar von den Lehrern nicht wirklich berücksichtigt wird.
Walter lebt seit dem Tod seiner Frau alleine und verbringt seine Zeit zum Teil an einem Tisch unter einem Kastanienbaum auf dem Platz, an den sowohl das Café grenzt als auch die Skaterrampe liegt, auf der Janne sich gerne austobt. Eines Tages spricht Janne ihn neugierig an, weil er beobachtet, dass der alte Mann dort offenbar mit sich alleine Schach spielt. Dieser geht knapp auf die Unterhaltung an und erklärt in groben Zügen die Spielfiguren und stellt sich nebenbei als Oldman vor. Die beiden freunden sich an...

Der Plot dieses Buches ist ganz wunderbar gelungen. Leider verzettelt sich die Geschichte jedoch in zahlreichen Nebenschauplätzen, statt sich auf die zentralen Protagonisten zu konzentrieren. Nahezu jeder kommt hier in eigenen Kapiteln als Ich-Erzähler zu Wort - bis auf Oldman, über den nur in 3. Person geschrieben wird. Das empfinde ich generell nicht als Nachteil; eher die vielen Kapitel anderer Mitwirkender. Janne und Malu okay - aber dann kommen noch ihre Freundin Liv und ihr Chef Hinnerk dazu, die selbstverständlich ihre eigenen Probleme haben. Und es wunderte mich dann auch nicht, dass genauso selbstverständlich alle Probleme gelöst wurden. Teils auf etwas übergriffige Art, was mich fast noch mehr störte.
Kurz und gut: Es ist einer dieser Romane, die ich einfach nicht wirklich ernst nehmen kann. So zuckersüß und "alles wird gut"-mäßig, dass ich wirklich schon deutlich enttäuscht war.
Dabei ist der Schreibstil wirklich nicht verkehrt - das Buch liest sich wie Butter! Aber dieser rosarote Inhalt...
Und was sollen eigentlich diese Illustrationen in einem solchen Roman? Ich dachte zu Beginn schon, dass ich wohl ein Jugendbuch erwischt habe. Wobei ich Jugendbücher gelesen habe, die wesentlich tiefer gingen und mich deutlich mehr anpackten.

Fazit: Wer gerne Kuschelbücher mit Wohlfühlfaktor liest ist hier goldrichtig!

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Unterhaltsam und wendungsreich

Das Mörderarchiv
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Annie Adams erhält einen Brief einer Anwaltskanzlei um bei der Eröffnung des Testaments ihrer Großtante dabei zu sein. Angeblich wird sie dort als Alleinerbin eingesetzt. Sie soll sich mit ihrer Großtante ...

Annie Adams erhält einen Brief einer Anwaltskanzlei um bei der Eröffnung des Testaments ihrer Großtante dabei zu sein. Angeblich wird sie dort als Alleinerbin eingesetzt. Sie soll sich mit ihrer Großtante Frances treffen. Dies ist leider nicht mehr möglich, da diese nicht mehr lebt.
Frances hat seit ihrer Jugend Angst davor gehabt, dass sie ermordet wird. Eine Wahrsagerin hatte ihr dies auf einem Jahrmarkt im Jahre 1965 prophezeit. Dies hat dazu geführt, dass Frances ein Archiv über alle Bewohner von Castle-Knoll angelegt hat, weil sie herausfinden wollte wer sie umbringen würde.
Zuerst wird eine natürliche Todesursache vermutet, aber schnell ist klar, dass Frances tatsächlich ermordet wurde. Annie erbt das Ganze aber nur, wenn sie binnen einer Woche den Mord aufklärt. Sollte es dem Stiefneffen Saxon gelingen wird der zum Erben. Falls die Polizei es zuerst schafft, gehen beide leer aus.

Annie träumt davon Krimiautorin zu werden und steckt nun auf einmal mitten drin in einem echten Mordfall.

Das Cover ist very british und passt inhaltlich sehr gut zum Buch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und bisweilen auch humorvoll. Das ganze Buch ist aus Annies Perspektive erzählt. Es erhält zusätzlich Spannung durch die zweite Erzählebene, die sich aus Frances Tagebuch ergibt und die immer wieder Verbindungen zu den Vorgängen der Jahre 1965 bis 1967 herstellt.

Ich finde es rundum gelungen und recht wendungsreich. Auch die Idee, dass der Mord schon vorhergesagt wurde, hat was.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Empfehlenswertes Lesevergnügen

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Am Cover sind die Bücher von Richard Osman und dem Donnerstagsmordclub immer leicht zu erkennen und auch in diesem 4. Band geht es wieder hoch her.

Die vier altgedienten Privat-Ermittler können in der ...

Am Cover sind die Bücher von Richard Osman und dem Donnerstagsmordclub immer leicht zu erkennen und auch in diesem 4. Band geht es wieder hoch her.

Die vier altgedienten Privat-Ermittler können in der luxuriösen Seniorenresidenz die Weihnachtszeit nicht in wirklicher Ruhe genießen:
Der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar wird auf einem Waldweg erschossen. Er war in einen Drogendeal verwickelt und außerdem ein guter Freund von Stephen, Elisabeths Ehemann. Das bringt das bekannte Quartett auf den Plan und sie versuchen mit polizeilicher Unterstützung von Chris und Donna den Fall zu lösen. Die beiden sind diesmal mit Begeisterung dabei, da ihnen der Fall von höherer Stelle abgenommen wurde.
Als Nebenschauplatz gibt es noch einen Mitbewohner, dem sie helfen, weil er sich bei einem üblen Internetbetrug um viel Geld hat erleichtern lassen. Joyce entwickelt bisher ungeahnte Fähigkeiten, da sich Elisabeth verstärkt um ihren an Demenz erkrankten Ehemann kümmern muss und teilweise bei den den Ermittlungen nicht dabei ist.

Das verschwundene Heroin lockt allerhand raffgierige Unterweltgestalten aus ihren Schlupflöchern und nicht jeder überlebt das. Die Story ist, wie bisher jeder Roman dieser Reihe, äußerst amüsant zu lesen, aber auch sehr berührend durch den Teil der sich mit Elisabeth und Stephen befasst.

Richard Osman ist meiner Meinung nach das bisher beste Buch der Reihe gelungen. Spannung, Charaktere, britischer Humor und auch die ernsteren Themen sind hier wunderbar zusammengefügt und ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Echtes Lesevergnügen und absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Ein etwas anderes Weihnachtsbuch

Kein guter Mann
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Walter ist ein grantelnder Briefträger vom Typ Ove. Tag für Tag trägt er pflichtbewusst die Post aus, auch wenn er insgesamt nicht viel Freude am Leben und noch weniger Freunde hat. Sogar seine Familie ...

Walter ist ein grantelnder Briefträger vom Typ Ove. Tag für Tag trägt er pflichtbewusst die Post aus, auch wenn er insgesamt nicht viel Freude am Leben und noch weniger Freunde hat. Sogar seine Familie hält respektablen Abstand von ihm. Durch einen dummen, wahrscheinlich unbeabsichtigten Vorfall kommt es zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit einem Empfänger seiner Postsendungen die dazu führt, dass Walter seine Stelle räumen muss und in die Christkindl-Filiale nach Engelskirchen versetzt wird, um dort nach Schema F Briefe von Kindern zu beantworten. Bis eines Tages ein besonderer Brief des kleinen Ben eintrifft.

Ähnlich wie bei Ove erfährt man durch Rückblicke nach und nach, was aus Walter diesen Griesgram gemacht hat. Die Geschichte entwickelt sich immer mehr, und zwar nicht nur Richtung Ben sondern vor allem in Bezug auf seine Familie, die den Kontakt fast komplett abgebrochen hat zu ihm. Und auch dann lässt er kaum ein Fettnäpfchen aus, was alles immer wieder verkompliziert.
Der Schreibstil ist wirklich sehr gut zu lesen. Dennoch bekommt das Buch von mir lediglich 4 Sterne, denn leider ist es Izquierdo nicht gelungen, mir Walter ähnlich nahe zu bringen wie Ove. Er verlässt sich leider nicht darauf, dass Lesende alleine aus den Schilderungen den Griesgram verstehen lernen, sondern erklärt m. E. viel zu viel, was dieser oder jener gerade denken und wollen. So ist mir Walter leider trotz allem Verständnis merkwürdig fremd geblieben . Sehr schade! Aber wahrscheinlich waren meine Erwartungen an dieser Stelle auch zu hoch angesetzt. Was aber offenbar auch ein wenig beabsichtigt war, denn der ähnliche Aufbau der Geschichte kommt sicher nicht von ungefähr.
Fazit: Eine gute und überhaupt nicht kitschige Geschichte, die zu Weihnachten spielt mit besonderer Empfehlung für Lesende, die Ove noch nicht kennengelernt haben.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Überraschend gut

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Janice arbeitet als Reinigungsfrau in unterschiedlichsten Haushalten und wird dort im Laufe der Zeit mit zahlreichen Geschichten ihrer Arbeitgeber versorgt. Sie hat sehr damit zu kämpfen, dass sie ihrer ...

Janice arbeitet als Reinigungsfrau in unterschiedlichsten Haushalten und wird dort im Laufe der Zeit mit zahlreichen Geschichten ihrer Arbeitgeber versorgt. Sie hat sehr damit zu kämpfen, dass sie ihrer Meinung nach nichts im Leben erreicht hat als gut putzen zu können.
Die Beziehung zu ihrem Mann ist angeschlagen und ihre Liebe längst erloschen als er ihr offenbart, dass er wieder einmal seine Anstellung aufgeben wird. Für ihn ist sie "nur eine Putzfrau" und er treibt mit ähnlich abwertenden Bemerkungen einen immer tieferen Keil in ihre Ehe.
Alles beginnt einen anderen Weg zu gehen, als sie die alte und gewitzte Mrs. B trifft, für die sie ebenfalls arbeiten soll. Sie weckt in ihr Seiten, die sie selbst nicht kannte...

Die Geschichte hat mich sofort mitgenommen. Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut und obwohl oft schon früh einigermaßen klar war wohin der Weg gehen wird, faszinierte mich das Wie ungemein. Recht lange passiert nicht wirklich was, aber alleine die kleinen Geschichten die sie gesammelt hatte fand ich schon sehr unterhaltsam, sodass mir keine Minute langweilig wurde.

Ausgesprochen fantasievoll fand ich das Verhältnis zu Foxterrier Decius, der einem ihrer Arbeitgeber gehört und mit dem sie gerne und oft spazieren geht.

Kurz und gut: Genau das Richtige für gemütliche Abende bei schlechtem Herbstwetter.

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