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Veröffentlicht am 19.12.2017

en gelungenes Debüt mit überzeugender Story und tollen Charakteren

Ministermord
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Er scheint nur ein einfacher Dorfpolizist zu sein, der nette, umtriebige Hendrik Willen, genannt „Pommes“ , aus Cappeln. Er wohnt noch im Hotel Mama, hat seinen Polizeiposten in einem Anbau im gleichen ...

Er scheint nur ein einfacher Dorfpolizist zu sein, der nette, umtriebige Hendrik Willen, genannt „Pommes“ , aus Cappeln. Er wohnt noch im Hotel Mama, hat seinen Polizeiposten in einem Anbau im gleichen Haus und kennt Land und Leute bestens, denn er ist dort aufgewachsen.

Aber so leicht macht ihm niemand etwas vor, auch nicht Kosminski, den er gerade in seinem Büro verhört, als ein lauter Knall die beiden auffahren lässt. Kosminski glaubt, es sei ein Überfall der Russen, aber es stellt sich heraus, es handelt sich um einen Verkehrsunfall, der Dienstwagen des in Cappeln ansässigen Ministers ist explodiert, samt Inhalt - es gibt zwei bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leichen – aber ohne Minister. Was steckt hinter der ganzen Geschichte?

Gleichzeitig verschwindet Anna, die beste Freundin einer hochangesehenen Prostituierten, und sie bittet Willen, mit dem sie eine echte Sandkastenfreundschaft verbindet, um Hilfe. Anna hat seit mehreren Wochen nichts von sich hören lassen, und Dörte sorgt sich sehr. Als sich bei den folgenden Ermittlungen herausstellt, dass es sich bei der zweiten Leiche in der Luxuslimousine des Ministers um die Edelescortdame Anna handelt, läuten bei Willen alle Alarmglocken, zumal die Ermittlungen alsbald auf höhere Weisung eingestellt werden und alles als ganz normaler Verkehrsunfall deklariert wird.

Aber Willen befragt sein Gewissen und ermittelt weiter. Und was dann alles ans Tageslicht kommt......

.....aber ich möchte dem weiteren Verlauf nicht vorgreifen. Nur soviel: Diese Geschichte ist so fesselnd geschrieben, voller Spannung, total glaubwürdigen und sehr bildhaft beschriebenen Charakteren und einem äußerst sympathischen „ Dorfpolizisten“, von dem man sich wünscht, möglichst schnell wieder etwas zu lesen.

Ein sehr gelungenes Debüt das uns der Autor, Kriminalinski, hier präsentiert, eine Geschichte, die mich voll und ganz mitgenommen und überzeugt hat. Psychologische Spielchen, Manipulation, Mord, Erpressung und noch viel mehr. Auch das Quäntchen Humor welches mich mehrere Male schmunzeln ließ, fehlt hier nicht und ist das Tüpfelchen auf dem i.

Diesen Roman kann ich allen Lesern, die nicht nur auf blutige Gewaltszenen stehen, nur wärmstens ans Herz legen. Hier vergebe ich gerne 5 wohlverdiente Sterne.

Mein herzlicher Dank auch an den Verlag, Edition Oberkassel, für das Rezensionsexemplar.

Autor: Kriminalinski
Buch: Ministermord

Veröffentlicht am 19.12.2017

Schuld verjährt nicht

Blutzeuge
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Tess Geritsen, für mich die „Grande Dame“ spannender Thriller- und Kriminalromane. Mit diesem Fall um die beiden Ermittlerinnen Rizzoli & Isles präsentiert sie uns den 12. Fall der bekannten Serie, hochspannend, ...

Tess Geritsen, für mich die „Grande Dame“ spannender Thriller- und Kriminalromane. Mit diesem Fall um die beiden Ermittlerinnen Rizzoli & Isles präsentiert sie uns den 12. Fall der bekannten Serie, hochspannend, nervenaufreibend und brandaktuell.

Das Thema, welches sie hier aufgreift ist auch uns deutschen Lesern in seiner Aktualität sehr wohl bekannt : Es geht um Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche. Verpackt in die Ermittlungen um zwei ungeheuer spannende Mordfälle zieht sie den Leser mitten hinein in den Sumpf unglaublicher Vorkommnisse.

Worum geht es nun genau:
In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – in der offenen Handfläche liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, wie bei der Obduktion eindeutig festgestellt wird. Doch die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf – Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Detective Jane Rizzoli von der Bostoner Polizei steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt ...
Mit diesem Band beweist die Autorin wieder einmal ihre große Klasse, was Spannung und Nervenkitzel angeht, wendungsreiche Twists und Turns, tricky gelegte falsche Spuren und Situationen, die dem Leser das Blut stocken lassen, all dies Adrenalin pur.

Der Band ist zwar der zwölfte dieser Reihe, lässt sich aber problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, da immer wieder fein dosierte kleine private Informationen eingestreut werden, die einem die beiden Protagonisten näher bringen.

Die Missbrauchsvorwürfe der Kinder sind beeindruckend reell geschildert und machen sehr betroffen. Hier merkt man auch genau die akribische Recherche der Autorin, sie weiß, wovon sie spricht.

Dieser Fall ist besonders komplex, der Verlauf ungeheuer spannend und der Spannungsbogen wird konsequent auf einem hohen Niveau gehalten.

Besonders interessiert hat mich in diesem Fall der kirchliche Aspekt, und ich muss sagen, dass sich mir beim Lesen noch im Nachhinein die Nackenhaare sträuben. Was für ein Plot und dann diese bravouröse Umsetzung. Da kann man als Leser nur sagen : Chapeau

Ich bin wieder einmal restlos begeistert was die Thematik, die schriftstellerische Leistung und nicht zuletzt die überraschende Auflösung des Falles angeht.

Absolut lesenswert und natürlich 5 wohlverdiente Sterne

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag, Blanvalet, für das Rezensionsexemplar und bei NetGallery für das zur Verfügung gestellte ebook.


Autor: Tess Gerritsen
Buch: Blutzeuge

Veröffentlicht am 19.12.2017

Der Leser weiß von Anfang an mehr als die Polizei - Gelungenes Debüt

Die perfekte Gefährtin
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Ich glaube, jeder von uns „Normalbürgern“ wünscht sich für ein Leben an seiner Seite die oder den perfekten Gefährten. Einen Seelenverwandten, dem er sich ohne Vorbehalte anvertrauen kann, einen Menschen, ...

Ich glaube, jeder von uns „Normalbürgern“ wünscht sich für ein Leben an seiner Seite die oder den perfekten Gefährten. Einen Seelenverwandten, dem er sich ohne Vorbehalte anvertrauen kann, einen Menschen, der mit ihm durch Dick und Dünn geht. Da darf der/diejenige auch schon mal den einen oder anderen liebenswerten Fehler haben, über den man, wenn man liebt, großzügig hinwegsieht.

Was aber, wenn aus dieser Liebe eine Besessenheit wird in dem Wollen, einen anderen Menschen so zu formen, wie man ihn sich in seiner Fantasie vorstellt, oder nach einem realen Vorbild??


In diesem Roman von Helen Fields, einem Thriller der Extraklasse, geht es um einen Täter, der dem Leser schon ziemlich von Anfang an bekannt ist. Und dennoch gelingt es der Autorin, von Anfang an eine Spannung zu erzeugen, die dem Leser eine gruselige Gänsehaut beschert.

King entführt und ermordet junge Frauen, die er zu einem perfekten Ebenbild seiner geliebten, verstorbenen Schwester umfunktionieren möchte. Dabei setzt er sie unmenschlichen Qualen und Demütigungen aus, um sie im Falle eines Misslingens bedenkenlos zu töten. Er wird getrieben von seiner krankhaften Erwartung, die perfekte Gefährtin zu kreieren.


DI Luc Callanach, Franzose mit schottischen Wurzeln, der sich gerade von der Interpol zur Polizei nach Edinburgh hat versetzen lassen, wird mit den Ermittlungen zu diesem Fall beauftragt und soll möglichst schnell Ergebnisse vorweisen. Das ihm zugeteilte Team begegnet ihm mit Misstrauen und bietet wenig Unterstützung, mit Ausnahme der Kollegin Ava Turner, die allerdings zur gleichen Zeit in einem Fall von Babyleichen ermittelt. Dieser Fall nimmt im Mittelteil des Romans einen relativ großen Raum ein, was von der eigentlichen Ermittlung Lucs ein wenig ablenkt. Dieser hat zudem auch einige Schatten aus der Vergangenheit zu bekämpfen.


Aber Helen Fields gelingt es meisterhaft, den Leser bei der Stange zu halten, denn man weiß als Leser schon lange, dass die Ermordete, deren Gewebespuren man verkohlt in einer Hütte gefunden hat, gar nicht tot ist, der Täter hat den Tatort nur so hervorragend präpariert, dass man gar nichts anderes annehmen konnte. Aber auch der intelligenteste Täter macht mal einen Fehler – und langsam kommt man ihm auf die Spur.

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Wird es Luc und seinen Kollegen gelingen, die gefangen gehaltene Elaine Buxton rechtzeitig zu befreien?


Dieser Debütroman ist unglaublich spannend und fesselnd geschrieben, und ich hatte teilweise große Schwierigkeiten ihn aus der Hand zu legen. Hier agiert ein sympathisches Ermittlerduo, von dem man sehr gerne noch viel mehr lesen möchte und man ist gespannt, wie sich Luc und das restliche Team entwickeln werden. Die Charaktere, auch die Nebendarsteller, sind vielschichtig, sehr individuell und lebensnah gezeichnet und auch das Setting überzeugt mit Edinburgh als Schauplatz.


Gespannt warte ich nun auf die Fortsetzung dieser Reihe, denn das Debüt ist bestens gelungen.

Autor: Helen Fields

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Veröffentlicht am 29.11.2017

Von Europa nach Neuseeland - eine spannende Reise mit Sarah Larks neuem Roman

Das Geheimnis des Winterhauses
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Es ist ein wundervoller, spannender Roman, den uns die Autorin, Sarah Lark, hier präsentiert.
Ellinor, die Hauptperson in dieser Geschichte, ist eine glückliche Frau, finanziell abgesichert und sehr in ...

Es ist ein wundervoller, spannender Roman, den uns die Autorin, Sarah Lark, hier präsentiert.
Ellinor, die Hauptperson in dieser Geschichte, ist eine glückliche Frau, finanziell abgesichert und sehr in ihren Ehemann Gernot verliebt. Da erfährt sie, dass sie einen Urgroßvater hat, der einen recht ungewöhnlichen Lebensweg hatte, der ihn von Dalmatien bis Neuseeland führte. Dies entfacht ihre Neugier und sie beschließt, Näheres über ihre Familiengeschichte herauszufinden. Sie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und stößt dabei auf ein dunkles Familiengeheimnis. Gleichzeitig erfährt sie Einiges über sich selbst und verändert sich aufgrund dieser neuen Erfahrungen, und beginnt, ihre derzeitige Lebenssituation mit anderen Augen zu sehen.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, einmal geht es um die Vergangenheit und ihren charismatischen Großvater, der die Frauenherzen betört und sie dennoch skrupellos zu seinem eigenen Vorteil bricht, zum anderen um die Gegenwart und Ellinors Leben, ihren vergeblichen Wunsch nach Kindern trotz aller Anstrengungen, die sie und ihr Ehemann in dieser Angelegenheit unternehmen.
Sehr gekonnt, und in einer facettenreichen und feinfühligen Sprache entführt uns die Autorin auf eine spannende und erlebnisreiche Reise, an deren Ende sowohl die Geheimnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden, wie auch die sich verändernden Lebensumstände in Ellinors Leben.
Sie erfährt von Lug und Betrug, unschöne hässliche Wahrheiten treten zutage, und obwohl die Anzeichen hierfür sehr offensichtlich vorhanden sind, will sie dies alles nicht wahrhaben, um einer Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Es scheint, als ob sich die Vergangenheit wiederholt und sie in den Abgrund reißen soll.
Aber während ihrer Nachforschungen lernt sie phantastische Menschen kennen die ihr hilfreich zur Seite stehen, und letztendlich findet sie die Kraft, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben, abseits aller Geschenisse, die zu guter Letzt zu einem stimmigen Ende führen.

Sarah Lark schreibt eine Sprache, die durch ihre Wortwahl den Leser von Anfang an fesselt und in ihren Bann zieht. Wundervolle Beschreibungen der diversen Landschaften sowie die bildhafte und glaubhafte Zeichnung ihrer Akteure lassen den Leser tief in eine vergangene Zeit eintauchen und die Gegenwart lebendig werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 07.11.2017

Max & Moritz - oder das vertauschte Kind

Kärntner Wiegenlied
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Die Befürchtung vieler junger Mütter : ihr neugeborenes Kind nicht wieder zu erkennen.

Dieses Schicksal ereilt Helene, die gerade entbunden hat und psychisch sehr instabil ist. Ständig quälen sie Ängste, ...

Die Befürchtung vieler junger Mütter : ihr neugeborenes Kind nicht wieder zu erkennen.

Dieses Schicksal ereilt Helene, die gerade entbunden hat und psychisch sehr instabil ist. Ständig quälen sie Ängste, ihr eigenes Kind nicht mehr wieder zu erkennen, und auf der Säuglingsstation fällt sie schon unangenehm auf. Und plötzlich werden ihre Befürchtungen wahr: Max ist verschwunden. Ein fremdes Kind liegt in seinem Bettchen. Aber keiner glaubt ihr – im Gegenteil, man hält sie, volkstümlich gesagt, für verrückt.
Und Simon Rosner, der eigentlich gar nicht ermitteln möchte denn auch er hält Helene, wenn nicht für verrückt aber zumindest doch für reichlich überspannt, ermittelt nun doch, seiner Alice zuliebe, die sich in der Klinik erholen soll. Sie hat eine Risikoschwangerschaft und man befürchtet dass sie das Kind nicht austragen kann. Sie sollte sich auf keinen Fall aufregen.
Als Helene sich zu einer Verzweiflungstat hinreißen lässt greift Kommissar Rosner ein, und es ist ungeheuerlich, was er zutage fördert.
Dieser Psychokrimi hat wahrlich an meinen Nerven gezerrt, und ich war geschockt, was kranke Gehirne sich ausdenken können, sei es nun nur der Fantasie der Autorin entsprungen, oder sei es an der Realität orientiert. In einer eindrucksvollen, tief berührenden Sprache versteht es Andrea Nagele meisterhaft, uns Leser mitzunehmen in ein nicht ganz alltägliches Szenario.
Das Ende ist so überraschend wie der ganze Fall selbst und hat mir ausnehmend gut gefallen, denn es war für mich absolut nicht vorhersehbar.

Ich vergebe hier gerne 5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung.
Autor: Andrea Nagele