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Veröffentlicht am 13.12.2024

Der Weg vom Stadttauben-Retter zum bedingungslosen Tierschützer

Der traurigste Himmel auf Erden
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Von den vielen, vielen Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe, war „Der traurigste Himmel auf Erden“, dasjenige, das mich am meisten berührt und beeindruckt hat. Malte Zierdens Erlebnisbericht ist ...

Von den vielen, vielen Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe, war „Der traurigste Himmel auf Erden“, dasjenige, das mich am meisten berührt und beeindruckt hat. Malte Zierdens Erlebnisbericht ist so ergreifend – dafür gibt’s kaum Worte. Dennoch möchte ich versuchen, meine Lese-Eindrücke zu beschreiben.

Über den Inhalt:

Malte Zierden entdeckt seine Mission im Tierschutz durch eine unerwartete Begegnung: Die Stadttaube Oßkar verirrt sich in sein Badezimmerfenster und wird zum Auslöser für eine tiefgreifende Veränderung in seinem Leben. Aus kleinen Miniatur-Taubenwohnzimmern auf der Fensterbank entstehen schon bald größere Projekte, darunter der Aufbau von Tierheimen im Ausland. Seine ehrliche und ungeschönte Dokumentation seines Einsatzes teilt Malte Zierden in den sozialen Netzwerken.

Als Mitglied der Organisation Notpfote führt sein Engagement ihn in Gebiete, die andere meiden: Er reist in Kriegs- und Krisenregionen, um Tiere zu retten. Dabei fühlt er, dass er seine wahre Bestimmung gefunden hat. Doch dieser Einsatz fordert einen hohen Preis: Was passiert, wenn die Erfüllung der eigenen Aufgabe zur Belastung wird und an die Grenzen der eigenen Kräfte führt?

In seinem Buch gewährt Malte Zierden tiefe Einblicke in seine Gedanken, Emotionen, Zweifel und Hoffnungen. Es erzählt seine persönliche Geschichte, wie er durch sein soziales Engagement zum Tierschützer wurde, und schärft zugleich das Bewusstsein für Missstände im Tierschutz. Leser:innen lernen die Bedürfnisse und Rechte der Tiere besser kennen und werden für die Herausforderungen sensibilisiert, die mit dem Schutz dieser Lebewesen einhergehen.

Malte Zierden nimmt seine Leser:innen einfühlsam und authentisch mit auf seine Einsätze und zeigt, was es bedeutet, für Tiere zu kämpfen. Seine Begegnungen mit den vielen Tierseelen dieser Welt sollen Tierliebhaber:innen und all jene, die selbst aktiv werden möchten, inspirieren. Sein Einsatz beginnt vor der eigenen Haustür und geht weit über nationale Grenzen hinaus. Getreu seinem Motto „Alles für die Tiere, immer“ gibt er den vergessenen und hilflosen Tieren dieser Welt eine Stimme.

Mein Fazit:

Mich persönlich hat Malte Zierdens Geschichte zutiefst berührt und gleichzeitig vollkommen fassungslos zurückgelassen. Ich wünsche mir wie er zu sein bzw. zu werden. Er ist unfassbar authentisch, ehrlich, sensitiv und liebevoll – kurzum, eine richtig reine Seele. Gäbe es von seiner Sorte mehr auf diesem Planeten, hätten wir wahrscheinlich paradiesische Verhältnisse. Schade, dass wir (noch) meilenweit davon entfernt sind.

„Der traurigste Himmel auf Erden“ ist auf jeden Fall ein wichtiger Beitrag für alle Leser:innen, denen Tierschutz am Herzen liegt. Das Buch motiviert dazu, sich selbst mehr einzubringen und achtsamer im Umgang mit Tieren zu sein. Mehr Menschlichkeit und Bewusstheit ist gefragt, und ich denke, dazu ist jede(r) fähig.

5 Sterne für dieses wundervolle Buch mit ergreifendem Inhalt und genialem Cover(!), für das ich gerne sehr viel mehr Sterne vergeben hätte!

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Der Schmetterlingseffekt in Romanform

22 Leben
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Nachdem mir schon 23 Leben von C. P. Haller supergut gefallen hat, war klar, dass ich auch den Folgeband 22 Leben unbedingt lesen möchte. Gesagt, gelesen!

Und darum geht’s:

In kurzen Episoden wird ...

Nachdem mir schon 23 Leben von C. P. Haller supergut gefallen hat, war klar, dass ich auch den Folgeband 22 Leben unbedingt lesen möchte. Gesagt, gelesen!

Und darum geht’s:

In kurzen Episoden wird man mitten in das Leben von 22 Menschen hineingezogen und erlebt mit ihnen tiefgreifende Momente und Emotionen, die jeweils durch eine andere Person ausgelöst werden.

Keine Frage, das Buch hat eine unwiderstehliche Sogwirkung und zieht einen von der ersten bis zur letzten Zeile in seinen Bann. Zumindest habe ich die Lektüre so erlebt. Jedes Mal, wenn ich das Buch zur Seite legen wollte, dachte ich mir: 'Ach komm, eine Episode geht noch.' Und schwupps war ich auch schon am Ende des Buchs angelangt.

22 Leben folgt einem ungewöhnlichen Konzept, das ich in dieser Form bis jetzt noch in keinem anderen Buch entdeckt habe. (Außer in 23 Leben!) Es handelt sich um den sogenannten Schmetterlingseffekt, was bedeutet, dass allein der Flügelschlag eines Schmetterlings einen ganzen Wirbelsturm auf der anderen Seite der Welt auslösen kann. Ganz so spektakulär geht es in diesem Buch natürlich nicht zu, aber das generelle Prinzip des Effekts kommt trotzdem sehr gut zum Ausdruck.

Davon abgesehen liest sich 22 Leben unglaublich flüssig, nicht zuletzt wegen der wirklich gelungenen Dialoge. Da sitzt wirklich jedes Wort. Und ebenso das Ungesagte, das sich zwischen den Zeilen verbirgt, konnte mich immer wieder erreichen und berühren.

Ich freue mich jetzt schon auf 21 Leben von C. P. Haller und hoffe, dass ich nicht allzu lange auf die Veröffentlichung des Titels warten muss.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Die Goldene Schreibmaschine verzaubert nicht nur junge Leser

Die Goldene Schreibmaschine
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Die Goldene Schreibmaschine von Carsten Henn ist ein bezauberndes Kinderbuch, das mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Mit seinem Kinderbuch-Debüt beweist der Bestsellerautor ein feines ...

Die Goldene Schreibmaschine von Carsten Henn ist ein bezauberndes Kinderbuch, das mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Mit seinem Kinderbuch-Debüt beweist der Bestsellerautor ein feines Gespür für die Magie der Worte und die Kraft von Geschichten. Die Erzählung vereint magische Fantasy-Elemente mit realistischen Momenten und schafft so eine faszinierende Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Emily, die hinter der Bibliothek ihrer Großmutter Rose eine geheime Bibliothek entdeckt. Diese verborgene Bücherei ist ein wahrer Schatz – sie enthält jedes Buch, das jemals geschrieben wurde. Der Kern der Magie liegt jedoch in einer goldenen Schreibmaschine, mit der es möglich ist, den Lauf der Geschichte in Büchern zu verändern – und diese Änderungen schlagen sich auf die reale Welt nieder. Schon bald erkennt Emily, dass diese unglaubliche Macht nicht nur Segen, sondern auch Fluch sein kann. Ihr skrupelloser Lehrer Dr. Dresskau erfährt von der Existenz der magischen Bibliothek und will sie für seine düsteren Pläne nutzen. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Kann Emily verhindern, dass Dresskau seine finsteren Machenschaften in die Tat umsetzt?

Die Goldene Schreibmaschine ist mehr als nur ein Abenteuerroman für Kinder ab zehn Jahren. Es ist eine leidenschaftliche Hommage an die Magie von Geschichten und ihre prägende Kraft. Carsten Henn schafft es, auf spannende und humorvolle Weise wichtige Themen wie Machtmissbrauch, Freundschaft und Mut zu beleuchten. Dabei entwickelt sich Emily als Protagonistin zu einer sympathischen, mutigen und glaubwürdigen Heldin, mit der sich junge Leserinnen und Leser leicht identifizieren können. Die Nebenfiguren – allen voran die warmherzige Oma Rose, der verständnisvolle Opa Martin und die loyale Unterstützung von Emilys Freunden – bereichern die Geschichte und tragen zur emotionalen Tiefe des Romans bei.

Dr. Dresskau als Antagonist ist eindrucksvoll dargestellt: Seine finsteren Absichten und sein skrupelloser Machtmissbrauch verleihen der Geschichte die nötige Spannung und laden zugleich zum Nachdenken über moralische Fragen ein. Dabei gelingt es Henn, das Gleichgewicht zwischen Spannung und Humor zu wahren, was die Lektüre zu einem echten Genuss macht – sowohl für Kinder als auch für erwachsene Leser.

Mit seinem fesselnden Stil, der sowohl tiefgründige als auch humorvolle Passagen bietet, und einer einzigartigen Geschichte, die zum Träumen einlädt, ist Die Goldene Schreibmaschine ein echtes Lesehighlight. Das wunderschöne Cover, das die magische Atmosphäre der Erzählung perfekt einfängt, rundet das Werk ab. Carsten Henn ist mit diesem Buch ein beeindruckendes Debüt in der Kinderliteratur gelungen, das in keinem Bücherregal fehlen sollte.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Eine bewegende Geschichte über die Welt der Igel und übers Loslassen

Das Igel-Tagebuch
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„Das Igel-Tagebuch“ von Sarah Sands ist weit mehr als nur die Geschichte eines kleinen Igels, der an einem verregneten Oktobernachmittag gerettet wird – es ist ein liebevoll geschriebenes Werk über das ...

„Das Igel-Tagebuch“ von Sarah Sands ist weit mehr als nur die Geschichte eines kleinen Igels, der an einem verregneten Oktobernachmittag gerettet wird – es ist ein liebevoll geschriebenes Werk über das Leben, den Abschied und den Trost, den uns die Natur spenden kann. Sarah Sands nimmt uns mit auf eine persönliche und zugleich universelle Reise, die sich um Peggy, den geretteten Igel, dreht, aber ebenso um das Loslassen und den Umgang mit dem nahenden Verlust ihres pflegebedürftigen Vaters.

Das Buch beeindruckt durch seine facettenreiche Erzählung, die Naturkunde, Philosophie und sogar gesellschaftspolitische Themen aufgreift – immer in Bezug zum stacheligen Protagonisten. Sands gelingt es, die erstaunlichen Eigenheiten der Igelspezies mit fundierter Sachkenntnis und tiefem Respekt darzustellen. So erfahren wir beispielsweise, dass Igel während des Winterschlafs ihre Körpertemperatur drastisch auf zwei Grad absenken können, oder dass sogar der Philosoph Jacques Derrida den Igel als poetische Metapher verwendet hat. Der umfangreiche Rechercheaufwand, den die Autorin betrieben hat, zeigt sich am detaillierten Quellenverzeichnis, das ihren Text abrundet und das sachlich fundierte Wesen des Buches unterstreicht.

Stilistisch merkt man Sarah Sands journalistische Herkunft. Ihre Prosa ist klar, sachlich und doch berührend, wenn sie von persönlichen Ängsten, Trauer und der langsamen Annäherung an den Abschied spricht. Die nüchterne Sprache untermauert die Authentizität und Nachdenklichkeit der Geschichte, ohne je ins Sentimentale abzudriften.

Doch was das Buch auch sehr besonders macht, ist die Nähe, die es schafft – zu den Igeln und zur Natur an sich. Die Geschichte lädt dazu ein, sich mit der verletzlichen Schönheit der Welt um uns herum auseinanderzusetzen und Parallelen zwischen Mensch und Tier zu ziehen. Das Loslassen eines geliebten Menschen wird sensitiv thematisiert, und es zeigt sich, wie zerbrechlich und zugleich voller Hoffnung das Leben ist.

„Das Igel-Tagebuch“ ist eine bewegende Lektüre für alle, die sich mit Themen wie Abschied, Trost und der Verbindung zur Natur auseinandersetzen möchten. Es ist zugleich informativ und emotional berührend – eine Hommage an das Leben und die unvorhersehbaren Begegnungen, die es prägen. Ein Buch, das im Gedächtnis bleibt und dazu inspiriert, die kleinen Wunder des Alltags bewusster wahrzunehmen. Insgesamt ein Werk, das sowohl Sachbuchliebhaber als auch Naturfreunde und Menschen, die berührende persönliche Geschichten schätzen, begeistern wird.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Gelungener Episodenroman, der von der Macht unserer Muster erzählt

23 Leben
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„23 Leben“ von C. P. Haller ist ein außergewöhnlicher Episodenroman, der auf faszinierende Weise 23 Einzelschicksale miteinander verwebt. Die Protagonisten, die sich in einer Art Kettenreaktion nacheinander ...

„23 Leben“ von C. P. Haller ist ein außergewöhnlicher Episodenroman, der auf faszinierende Weise 23 Einzelschicksale miteinander verwebt. Die Protagonisten, die sich in einer Art Kettenreaktion nacheinander begegnen, erfahren dadurch Momente, die ihr Leben teils unbemerkt, teils drastisch verändern. C. P. Haller beweist dabei einen angenehmen, fließenden Schreibstil, der es leicht macht, die unterschiedlichen Charaktere und ihre jeweiligen Lebenswelten kennenzulernen und sich in ihre Erfahrungen und Gedanken hineinzuversetzen.

Bemerkenswert ist auch die Erzählweise der Autorin, die es schafft, sowohl psychologische Tiefe als auch eine leicht verständliche Handlung zu vereinen. Die kurzen Episoden formen ein dichtes Netzwerk von Begegnungen und Entscheidungen, die im Laufe des Romans zunehmend die Frage nach dem freien Willen und der Möglichkeit zur Veränderung aufwerfen. Im zweiten Teil des Buches nimmt die Autorin die Leser:innen mit auf eine psychologische Erkundungsreise: Kann der Mensch wirklich seine Muster durchbrechen und neue Entscheidungen treffen, oder bleibt er in seinem inneren Kreis gefangen, wiederholt die gleichen Erfahrungen und nimmt unbewusst Einfluss auf die Menschen um ihn herum? In umgekehrter Reihenfolge erlebt man die „23 Leben“ erneut – diesmal mit dem Fokus auf den psychologischen Spannungen und Veränderungen, die diesen Schicksalen innewohnen.

„23 Leben“ ist dabei nicht nur ein Roman über Schicksal und Entscheidungen, sondern auch eine Einladung an die Leser:innen, sich mit ihren eigenen Lebenswegen und den Entscheidungen, die sie selbst betreffen, auseinanderzusetzen. C. P. Hallers Stil ist gleichermaßen poetisch und präzise. Sie versteht es, komplexe Lebensthemen in zugängliche Geschichten zu verpacken und lässt die Leser:innen nachdenklich, aber auch hoffnungsvoll zurück. Der Roman ist eine echte Empfehlung für alle, die an den Schnittstellen zwischen Alltag, Schicksal und Psychologie interessiert sind.

Leider bekommt das Buch trotzdem nur 4 Sterne von mir, weil es nicht ordentlich lektoriert bzw. korrigiert wurde. Dafür kann die Autorin zwar nichts, aber mich haben die zahlreichen Fehler während der Lektüre doch ziemlich gestört.

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