Platzhalter für Profilbild

Laurin_tanzt

Lesejury Profi
offline

Laurin_tanzt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Laurin_tanzt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2023

Witzig und mit guter Beobachtungsgabe

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
0

Cover:
---------
Mit seiner Mütze als Markenzeichen sowie der typischen schwarzen Kleidung schaut der Autor auf dem Titelbild nicht direkt den Leser an, sondern skeptisch oder erstaunt zum Titel. Irgendwie ...

Cover:
---------
Mit seiner Mütze als Markenzeichen sowie der typischen schwarzen Kleidung schaut der Autor auf dem Titelbild nicht direkt den Leser an, sondern skeptisch oder erstaunt zum Titel. Irgendwie amüsant und witzig. Passt!

Inhalt:
---------
In diesem Buch hat Torsten Sträter seine besten Geschichten aus den letzten drei Jahren zusammengetragen. Dabei kommen nicht nur banale Alltagsthemen wie Zuckersucht oder neu entdeckter Fitnesskult, sondern auch ernstere Themen wie Corona und Depression auf Tablett.

Mein Eindruck:
---------
Ich kenne und mag Torsten Sträter aus Funk und Fernsehen. Außerdem liebe ich seine Hörbücher, seine Geschichten kommen am besten an, wenn der Autor sie selbst vorträgt. Dies war daher das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, aber seine Stimme war dabei immer in meinem Hinterkopf.
Wie immer gefiel mir die gute Beobachtungsgabe, die der Autor mit viel (Wort-)Witz auf den Punkt bringt. Selbst bei ernsten Themen entlockt der dem Leser damit ein Schmunzeln, regt aber gleichzeitig zum Nachdenken an.

Fazit:
---------
Ein bunter Blumenstrauß aus Geschichten und Anekdoten des Autors - humorvoll und zum Nachdenken anregend

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2023

Niki Wolff ermittelt im Mittelalter

Isengrim
0

Gestaltung:
-------------------
Das Cover der blutroten Hand und dem schemenhaft erkennbaren Wolf sieht super aus und passt zu einem Mittelalterkrimi, vor allem aber zum Titel. Das Buch ist ein tolles ...

Gestaltung:
-------------------
Das Cover der blutroten Hand und dem schemenhaft erkennbaren Wolf sieht super aus und passt zu einem Mittelalterkrimi, vor allem aber zum Titel. Das Buch ist ein tolles Hardcover mit Schutzumschlag und ist ein echtes Schmuckstück im Bücherregal. Außerdem passt es gut zu den beiden Vorgängerbänden.

Inhalt:
-------------------
Niki Wolff ist vor gut zwei Jahren durch einen Unfall aus der Gegenwart in das Jahr 1193 katapultiert worden. Seitdem hat er sich in Stadt Krems und Umgebung einen Freundeskreis geschaffen und seine Verlobte Engeltrud kennengelernt. Im Rahmen der Vorbereitung für die Hochzeit der beiden wird eine Freundin von Engeltrud in der Stadt tot aufgefunden: erstochen und grauenhaft zugerichtet mit einem Messer. Die Angst geht um in Krems, es entstehen Gerüchte, dass eine Art Werwolf, auch Isengrim genannt, wieder sein Unwesen treibt. Schnell wird ein Sündenbock gefunden, doch Niki glaubt fest an dessen Unschuld und beginnt mit Unterstützung seiner Freunde zu ermitteln.


Mein Eindruck:
-------------------
Dies ist der dritte Teil der Reihe rund um Niki Wolff im Mittelalter, aber der erste, der auch als "Kriminalroman" betitelt ist. Ich kannte den ersten Teil, der mir gut gefallen hat, der zweite liegt noch auf meinem SuB, aber nachdem ich kurz rein gelesen hatte, musste ich diesen Teil unbedingt weiterlesen. Er ist auch ohne Vorkenntnisse verständlich, die wichtigsten Ereignisse werden zusammengefasst. Dennoch versteht man einige Anspielungen und Nikis Entwicklung sicherlich besser, wenn man die Vorgängerbände kennt.
Der Fall ist von Anfang an mit dem Fund der Toten sehr spannend und es macht Spaß, mit zu rätseln, wer der Täter sein könnte. Im Laufe der Handlung gibt es noch mehr Opfer, es gibt eine Reihe von Verdächtigen und immer wieder müssen die Theorien um den Täter/die Täterin neu überdacht werden. Es gibt gruselige Stellen, aber auch viel Humor, vor allem weil Niki immer wieder Parallelen zu seinem vorherigen Leben zieht oder Dinge "erfindet", weil er sie aus der heutigen Gegenwart kennt. Er ist zwar bemüht, möglichst wenig historische Fußabdrücke zu hinterlassen, tut dies aber manchmal unfreiwillig und dies führt immer mal wieder zu amüsanten Bemerkungen bzw. Situationen.
Niki ermittelt mit seinen Freunden als „Baker-Street-Bande“ im Stil von Sherlock Holmes und gegen Ende gibt es eine typische Zusammenkunft der Verdächtigen, die mit Nikis Ermittlungstheorien konfrontiert werden. Dies zu beobachten macht Spaß, ist spannend und die Auflösung dürfte am Ende für alle überraschend sein und hat mich überzeugt.
Am Ende gibt es noch eine Erläuterung des Autors zu tatsächlicher Historie und Fiktion, die das ganze Werk abrunden.

Ich kann diesen Krimi uneingeschränkt allen weiterempfehlen, die Cosy Crime mit Humor und das Mittelalter lieben. Ich hoffe, das wird nicht der letzte Fall für Niki gewesen sein!

Fazit:
-------------------
Spannender Mittelalterkrimi mit einer Portion Humor - eine gelungene Fortsetzung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2022

Mehr Kunst als Krimi

Das neunte Gemälde
0

Cover:
-------------
Das Titelbild sieht eher nichtssagend aus. Es zeigt den Bahnhof, der später noch eine größere Rolle spielt. Im Prinzip strahlt dieses Bild das aus, was diesen Krimi ausmacht: künstlerisch, ...

Cover:
-------------
Das Titelbild sieht eher nichtssagend aus. Es zeigt den Bahnhof, der später noch eine größere Rolle spielt. Im Prinzip strahlt dieses Bild das aus, was diesen Krimi ausmacht: künstlerisch, aber wenig spannend.

Inhalt:
-------------
Der Kunstexperte Lennard Lomberg erhält Besuch von der Kriminalpolizei, da ein gewisser Herr Dupret ihn zuvor beauftragt hatte, ein bestimmtes Gemälde wiederzubeschaffen für eine Stiftung. Doch dieser Dupret wurde tot in einem Bonner Hotel aufgefunden.
Die Spuren Lombergs führen ihn weit in die Vergangenheit, auf die Spuren der Nazis und die Spuren seiner eigenen Familie.

Mein Eindruck:
-------------
Ich gestehe, dass dies der erste Krimi ist, den ich mangels Spannung in der Mitte abbrechen musste. Die Handlung ist auf drei Zeitebenen verteilt: 2016, 1943 und dann 1966. In allen drei Zeitebenen spielt einer aus der Generation Lomberg eine bedeutende Rolle. Alleine die Tatsache, dass aufgrund der häufigen Nennung des Nachnamens schwer auseinanderzuhalten war, welcher Lomberg hier gerade gemeint ist, machte die Handlung verwirrend. Die Geschichte spielt vor allem an den Schauplätzen Bonn sowie in Orten Frankreichs und Englands. Dabei führt der Autor eine Unmenge von Personen ein und das in einer Detailverliebtheit, die zur Verwirrung eher beiträgt als zur Aufklärung. So konnte kein roter Faden gesponnen werden und es fehlte dem Ganzen fast gänzlich an Spannung.
Ja, ich habe hier einiges über Kunst und Kunstraub zu Nazizeiten erfahren. Aber die Ausführungen hierzu sind so ausschweifend, dass es besser gewesen wäre, der Autor hätte sie in ein Sachbuch als in einen Krimi verpackt. Die Personen selbst sind für mich unnahbar, ihre Charaktere wenig greifbar und ihre Dialoge schlicht langweilig.
Ich hatte mir viel mehr von diesem Krimi versprochen. Ich habe mich durch den ersten Teil förmlich gequält und so habe ich dann ab der Hälfte beschlossen, ihn doch abzubrechen.
Die zwei Sterne vergebe ich für den guten Willen, die Tatsache, dass meine Heimatstadt Bonn eine Rolle spielt und für die Ausführungen zum Thema Nazi-Kunstraub.

Fazit:
-------------
Kunsthistorie in Detailverliebtheit präsentiert, wodurch kein roter Faden zu erkennen ist und wenig Spannung aufkommt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2022

Vom anders sein - eine Friedhofsgeschichte.

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
0

Cover:
-----------
Das Titelbild ist schon eine interessante Mischung aus lustigen und schaurigen Elementen. Der Junge mit dem Eichhörnchen auf der Schulter auf dem Friedhof lässt einen neugierig werden. ...

Cover:
-----------
Das Titelbild ist schon eine interessante Mischung aus lustigen und schaurigen Elementen. Der Junge mit dem Eichhörnchen auf der Schulter auf dem Friedhof lässt einen neugierig werden.


Inhalt:
-----------
Elvis Gursinski war schon immer anders. Er hat keine Freunde und wohnt mit seinen Eltern im Friedhofswärterhaus auf dem Friedhof. Die Eltern sind getrennt und wechseln sich mit der Beaufsichtigung von Elvis ab. Doch mit beiden stimmt etwas nicht, überhaupt stimmt irgendwas im Haus nicht, aber was? Auf einmal hat Elvis' Klassenkameradin Dalia Interesse an Elvis. Dalia, vor der alle Angst haben und die keiner so richtig einschätzen kann. Sie soll im Auftrag ihrer Schamanen-Großmutter einen Auftrag erledigen. Doch was konkret führt sie im Schilde? Ehe sich Elvis und Dalia versehen, stecken sie wider Willen gemeinsam in einem Abenteuer, das mit dem Geheimnis des namenlosen Grabsteins auf dem Friedhof eng zusammenhängt.

Mein Eindruck:
-----------

"Aber über die Jahre des Grübelns auf unserem Teppich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass überhaupt niemand falsch ist. Es sind die Umstände, die dazu führen, dass sich jemand falsch fühlt." (Sedat Gursinski, Vater von Elvis)

Es sind schon skurrile Gestalten, die in diesem Roman agieren: Die Mutter ist eine nach Kamillentee süchtige Zeichnerin, die unbewusst unheimliche Fratzen in ihre Zeichnungen einbaut und dafür vom Auftraggeber Ärger bekommt. Der Vater scheint depressiv, er ist oft müde und schläft auf dem Teppich. Dalias Großmutter ist Schamanin mit einem sprechenden Pelz und Dalia quasi ihr Lehrling. Elvis spricht mit den Toten in Gedanken und sein einziger Freund ist ein Eichhörnchen. Soweit so gut. Dies führt zu einigen skurril-humorigen Szenen, die mir gut gefallen haben. Doch eine lustige Stimmung kommt dabei nicht auf. Im Hintergrund ist immer ein unheilvolles Gefühl, denn es gehen seltsame Dinge in dem Haus vor, als würde ein Geist umhergehen und einige nicht erklärbare Phänomene sorgen für eine gewisse Spannung.

Auf der einen Seite war ich gefesselt von dem Buch und ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, welches Geheimnis Dalia hat und was es mit dem Haus und dem leeren Grabstein auf sich hat. Auf der anderen Seite hat der Roman auch einige traurige und ernste Elemente wie Vernachlässigung durch die Eltern, Depression und sich nicht zugehörig fühlen. Das alles verpackt in eine ungelöste Geistergeschichte, hinter der sich auch eine sehr traurige Handlung verbirgt. Letztendlich nimmt alles ein gutes Ende und es ist eine positive Stimmung zu spüren.
Mir gefiel die Geschichte gut und ich hab sie, wie gesagt, gefesselt gelesen. Dennoch bin ich altersmäßig lange nicht mehr in der Zielgruppe und bin zwiegespalten, wie eine solche Geschichte bei Kindern ab 10 Jahren ankommt. Man sollte sie m. E. nicht alleine lesen lassen, sondern mit den Kindern im Anschluss über die thematisierten Probleme reden.

Fazit:
-----------
Skurril-humorvoll mit schaurigem Hintergrundgefühl, aber auch mit unerwartet ernsten, traurigen Themen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2022

Wie der Mensch zum Herrscher der Welt wurde

Wie wir Menschen die Welt eroberten
0

Gestaltung:
----------------
Das Hardcover ist ein wahres Schmuckstück! Die Grafik auf dem Cover mit den jagenden Urzeitmenschen und auch die Illustrationen im Buch sind wunderschön und unterstreichen ...

Gestaltung:
----------------
Das Hardcover ist ein wahres Schmuckstück! Die Grafik auf dem Cover mit den jagenden Urzeitmenschen und auch die Illustrationen im Buch sind wunderschön und unterstreichen das Erzählte sehr anschaulich. Hinzu kommt, dass wichtige Aussagen farblich in einer Art Schreibschrift hervorgehoben sind und so noch besser kenntlich und merkbar sind.

Mein Eindruck:
----------------

"Und damit sind wir bei einem der wichtigsten Gesetze des Lebens: Viele winzige, unmerkliche Veränderungen, ergeben am Ende, nach urlanger Zeit, einen großen Wandel. Das triff übrigens nicht nur auf die Evolution zu, sondern lässt sich überall in der Natur beobachten." (S. 26)

Nachdem der Autor bereits einige Bücher über die Geschichte der Menschheit für Erwachsene erzählt hat, hat er sich erstmalig an die Erzählung für Kinder ab 10 gewagt. Um es vorwegzunehmen: Es ist ihm vollauf gelungen! Die Sprache ist altersgerecht und er spricht den Leser direkt an, verwendet viele Beispiele und Vergleiche, anhand derer sich Kinder die dargelegten Fakten gut merken und nachvollziehen können.
Gestützt auf die neuesten Forschungen geht er nicht nur darauf ein, wie der Mensch sich entwickelt hat, sondern auch wie dessen Alltag ausgesehen haben könnte und warum wir eigentlich auch nur Tiere sind, die aber durch bestimmte Eigenschaften (als unsere "Superkraft" bezeichnet) letztendlich zum Herrscher der Welt wurden.

Ich bin zwar vom Alter weit über das der Zielgruppe hinaus, habe aber auch hier einiges dazu gelernt. Besonders gut gefällt mir, wie Herr Harari das Verantwortungsbewusstsein der Leser weckt, denn herrschen heißt nicht nur Macht haben, sondern auch Verantwortung und Fürsorge tragen. So schildert er z. B. auch, wie es dazu kam, dass bestimmte Tiere durch den Menschen ausgerottet wurden und appelliert an das Gewissen, dass wir diese Erkenntnis nutzen sollten, weitere Ausrottungen zu verhindern. Aus der Vergangenheit lernen ist das Ziel.
Dies ist der erste Teil der Reihe "Unstoppable Us" und er endet mit der Eroberung des Homo Sapiens von Australien. Was danach geschah und wie es zu den vielen technischen Erfindungen kam, die die Welt weiter drastisch veränderten, wird in den nächsten drei geplanten Bänden erzählt. Darauf bin ich schon sehr gespannt!

Fazit:
----------------
Die Menschheitsgeschichte für Kinder erzählt: Unterhaltsam, informativ und wunderschön illustriert - auch für Erwachsene lesenswert

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere