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Veröffentlicht am 07.02.2019

"Wie kannst du ihnen trauen, wenn sie dir deine Erinnerung genommen haben?"

Gelöscht
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Ab der ersten Seite hat mich das Schicksal des blonden Mädchens mit den grünen Augen nicht mehr los gelassen. Ich habe regelrecht atemlos bei jeder neue Wendung und Entdeckung mitgefiebert.
Duch Teri Terrys ...

Ab der ersten Seite hat mich das Schicksal des blonden Mädchens mit den grünen Augen nicht mehr los gelassen. Ich habe regelrecht atemlos bei jeder neue Wendung und Entdeckung mitgefiebert.
Duch Teri Terrys gelungenen und sehr anschaulichem Schreibstil fand ich sofort in die Geschichte. Auch konnte man Kylas Gefühlen nachempfinden.
Kyla ist ein ruhiges, introvertiertes Mädchen, dass sich zu Beginn lieber zurück zieht und für sich ist. Aber wem würde es nicht so gehen, nach dem einem seine kompletten Erinnerungen genommen wurden und man wieder bei Null anfangen musste.
Es hat mir gefallen, dass sie die Situation nicht auf sich beruhen lässt, sondern hartnäckig versucht hinter die Erinnerungslücken zu kommen. "Scheitern ist keine Option." (Seite 11.)
Trotz man sie "gelöscht", ihr die Identität genommen und eine neue Zukunft gegeben hatte, lässt Kyla sich nicht unterkriegen und hinterfragt das "Slating" und somit die Regierung.
Ihre Schwester Amy, ebenfalls ein Slater, ist das komplette Gegenteil. Laut und offenherzig. Stellt das System nicht infrage und lebt mit ihrer neuen Situation. Sie sammelt Sympatiepunkte, da sie Kyla in ihrer Anfangsphase unterstütz, aber sie ist eben das Paradebeispiel für eine naive Slaterin, die sich in die Gesellschaft eingefunden hat. Da überkommt mich dann doch die Rebellin in mir, die wie die Protagonistin nicht alles hinnehmen könnte und ein Verhalten, wie das von Amy, kritisch mustert.
Die Charaktere im Buch sind allesamt lebendig beschrieben und haben alle ihre eigene Geschichte, was das Buch sehr facettenreich und tiefgründig macht.
Was wäre eine Geschichte ohne die Liebe? Nicht vielseitig und ausgereift.
Liebe ist allgegenwärtig, doch gefällt es mir, dass die Liebesgeschichte einmal nicht das all überwiegende Hauptthema ist. Es entsteht am Rande, ist präsent, doch nimmt es nicht das Hauptaugenmerk auf sich. Terry hat eine perfekte Ausgewogenheit geschaffen, die der Geschichte viel Mitgefühl gibt.

Die Autorin hat durch ihre gut gewählten Worte jede Situation greifbar gemacht und den Klang der Geschichte in eine bewegende Richtung geführt.
Es entstehen kaum Passagen, die langwierig werden. Das Buch ist mitreißend geschrieben und das rasante Erzähltempo, mit dem es sich auf mehrere Höhepunkte zuspitzt, lassen einem weder Zeit zu Atmen, noch möchte man das Buch aus der Hand geben.
Obwohl das Buch in der Zukunft spielt, so wie viele Bücher momentan, geht es hier nicht um Apokalypse oder darum im All oder auf einem anderen Planeten zu leben. Was sehr erfrischend und abwechslungsreich ist.
Es befasst sich mit ein Emsehr aktuelleN Thema: Brexit und eine darauffolgende, mögliche Situation.
Einzig Kylas Träume und Rückblenden konnte ich nicht recht einschätzen und hatte teilweise Schwierigkeiten sie komplett zu lesen. Es sind die kurzen, aneinander gereihten Sätze und manchmal auch die zusammenhangslosen Erinnerungen.
Dennoch verstärken sie Kylas Verwirrung und Haltlosigkeit. Die Bilder und Metaphern veranschaulichen ihr Gefühlchaos und bringen dem Leser ihre Lage deutlich näher.
Das begleitende Mantra "Vergiss nie, wer du bist" ist sehr gut gewählt. Es passt nicht nur zu Kylas Lage, sondern hat etwas Philosophisches. Wir sollten nie vergessen wo wir herkommen und wer wir sind. Die Parallele die hier geschaffen wird, verbindet einen stark mit dem Buch.

Sowohl der Titel "Gelöscht" als auch das Cover passen fantastisch zum Buch.
Das Gesicht auf mit dem Cover, mit dem stechenden Blick, umrahmt von grauen Schatten, ist mir in der Buchhandlung sofort ins Auge gesprungen.

Ich empfehle es jedem weiter, der noch nicht genug von futuristischen Geschichten hat.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Abenteuerlich und spannend, leider viele seltsamme Namen

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Bevor ich jetzt chronologisch beginne: Das Buch hat mir mit jeder die ich gelesen habe, mehr gefallen und die Geschichte hat sich zunehmend entwickelt.


Aber beginnen wir mal mit dem Prolog.

Denn der ...

Bevor ich jetzt chronologisch beginne: Das Buch hat mir mit jeder die ich gelesen habe, mehr gefallen und die Geschichte hat sich zunehmend entwickelt.


Aber beginnen wir mal mit dem Prolog.

Denn der war wirklich schwach... Ich bin der Meinung, dass ein Prolog einschlagen sollte wie eine Bombe, damit ich richtig Lust auf die Story bekomme.

Leider war dem hier nicht so. Ich fand ihn lahm und nicht besonders Eindrucksvoll. Obwohl das was im Prolog geschieht eigentlich total die Bombe ist bzw. währe. Aber leider wurde der Inhalt nicht packen umgesetzt. Beim Lesen fühlte ich mich wie ein Bötchen auf dem flachen Meer, dessen Segel nicht mal von einem lauen Lüftchen gebläht wurden.

Dafür hat das erste Kapitel dann interessant Angefangen. Es beginnt damit wie Scapa auf der Flucht ist. Das hat mich dann doch neugierig gemacht, darauf wer er ist und was Kesselstadt denn für ein verrückter Ort ist.

Im Laufe der Seiten erfährt man dann mehr über ihn, seine Vergangenheit und die Schattenseiten der Stadt. Die wirklich gut beschrieben wird und ich konnte mir sehr gut vorstellen wie Kesselstadt sich in die tiefe schraubte und sich wie ein umgedrehter Berg in die Erde gefressen hat. An einigen Stellen fand ich aber leider den Schreibstil nicht gut, z.B wird in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen das Wort „drang“ verwendet, welches man durch ein Synonym wunderbar hätte ersetzten können. Auch sind die Sätze zum Teil oft sehr kurz und klingen abgehackt. Sie fließen nicht schon in einander über, aaaaber, kleiner Lichtblick, das verbessert sich enorm. Der Schreibstil wird immer besser.

Die Geschichte um die Straßenkinder Scapa und seine Freundin Arane, die Puppentheater liebt und kühl und ein bisschen Blutrünstig scheint, ist aufregend und man begleitet sie gerne auf ihrem Abendteuer in Kesselstadt, denn sie wollen den Fuchsbau, eine alte Villa, die dem Gangsterboss gehört, einnehmen.

Allerdings fragte ich mich dann doch zwischendurch, ob ich denn das richtige Buch lese. Weil ich damit gerechnet habe, dass eine gewisse Nill sich auf den Weg macht um die Elfenwelt zu retten. Doch stattdessen spinnt sich ein Kleinkrieg zusammen und wäre da nicht der Prolog gewesen, in dem die magische Elfenkrone „gestohlen“ wird, hätte ich geglaubt, dass das Buch falsch gedruckt wurde.

Knapp 100 Seiten liest man bis überhaupt mal der Name „Nill“ erwähnt wird.

Hat mich irritiert, aber im Nachhinein war die Idee mal ein bisschen Anders anzufangen, gar nicht schlecht, zumal sich einiges dadurch erklärt, aber diese Vorgeschichte ging einfach zu lange, währenddessen habe ich mich immer wieder gewundert ob ich eigentlich im falschen Film ihm Buch bin . Ich möchte euch aber nicht zu viel verraten.


Aber noch mal zurück zu dem Kleinkrieg, wie ich ihn nenne. Scapa und Arane versuchen mithilfe einer Bande Straßenkinder, die Betonung liegt auf KINDER, eine Festung zu übernehmen, die einer Gruppe Erwachsener Gangster, Betonung liegt auf ERWACHSEN, gehört. Und deren Boss scheint ein richtig böses Tier zu sein. Der Plan den sie entwickeln, hinkt meiner Meinung auf allen vieren und ist absolut nicht Umsetzbar ohne, dass sie aufzufliegen. Da ich aber nicht Spoilern möchte, erzähle ich jetzt nicht weiter.

Ein bisschen gestört hat mich auch der ganze Schutt und Dreck und Müll der sich überall häuft. Das verursachte mir beim Lesen auch ein ekliges Gefühl. In meiner Vorstellung sind Elfen irgendwie strahlend und sauber, ordentlich und schön. Ein bisschen so wie die Elben in „Herr der Ringe“. Hier laufen sie Barfuß durch Schlamm und Regenmatsch, leben in skurrilen kleinen Häusern und haben eine graue Hautfarbe. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Und auch die Namen sind alle ziemlich verrückt und ich glaube, zum Teil, Neologismen. Namen zu erfinden finde ich cool, aber sie sollten sich trotzdem mit ein paar normalen Namen abwechseln. Bruno ist so ziemlich der einzige Name der normal ist, ansonsten stoßen wir auf Namen wie Kaveh, Cev und Maferis. Und was ist bitte „Nill“ für ein seltsamer Name, der hat mich sogar echt gestört und ich bin beim Lesen immer wieder über den Namen gestolpert. Das hat genervt.


Als es dann mit der, ich sage mal, eigentlichen Geschichte los gient, war ich wie gebannt, denn dann wird es richtig Spannend und Aufregend. Man lernt die Charakter alle noch besser kennen und auch sie noch mehr zu mögen. Man Bangt und Hofft mit ihnen. Mit jedem Kapitel baut sich die Geschichte mehr auf und ab der Mitte ist es zeitweise mal so spannend, dass man gar nicht mehr merkt, wie man umblättert. Die Geschichte dickt sich ein, bis sie Pudding sein könnte und man muss einfach weiterlesen, bis man plötzlich am Ende ist und aus einer anderen Welt auftaucht. Die Autorin, die mich am Anfang nicht so packen konnte, nimmt einem mit auf eine abenteuerliche und wundersame Reise

Obwohl es manchmal schwierig zusagen war, wer Gut oder Böse ist. Die Linien verschwimmen in diesem Buch immer wieder, weshalb es spannend bleibt. Es ist eine Geschichte voller Mut und Freundschaft, über Liebe, aber auch über Verrat und Verlust.

Kurz möchte ich erwähnen, dass einzelne Stellen minimal langatmig sein können, aber wenn man dranbleibt, wird man nicht enttäuscht und am Ende gibt es sogar noch mal eine Überraschung.


Ein wirklich, wirklich toller Fantasy-Roman, dem ich eigentlich 5 Sterne geben würde, aber für die Namen, den verwirrenden Anfang und die Gefühle der dieser bei mir Auslöste, oh und für den etwas unlogischen Versuch den Fuchsbaus zu übernehmen ziehe ich einen Stern ab.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Gruseliger und spannender Liebesroman

Bloody Mary
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Es ist ganz toll geschrieben, so spannend und gruselig. Uhhha... Gänsehaut

Und die Geschichte ist richtig klasse ausgedacht und überdacht. Die Autorin hält sich an die Grusel Geschichte, packt aber eigene ...

Es ist ganz toll geschrieben, so spannend und gruselig. Uhhha... Gänsehaut

Und die Geschichte ist richtig klasse ausgedacht und überdacht. Die Autorin hält sich an die Grusel Geschichte, packt aber eigene Dinge mit rein, die wunderbar harmonieren.

Und ich bin total begeistert von den Charakteren, die echt sympathisch sind. Sogar Bloody Mary kann man gerne haben. Man versteht ihre Beweggründe und gewinnt sie sogar lieb. Und wünscht sich, dass sie gerächt wird.

Das hätte ich am Anfang echt nicht gedacht, dass ich die „böse“ mal lieb gewinnen oder auch nur auf ihrer Seite stehen könnte.


Einziger Kritikpunkt ist, dass wirklich ständig das Wort „Iriden“ verwendet wird. Auf Seite 150 war ich davon etwas genervt. Und die Charaktere schauen sich dauernd „intensiv“ an... Da hätte man auch ab und an ein anderes Adjektiv verwenden können.

Aber hey, das sind zwei Wörter von 560 Seiten. Also schwamm drüber. Vor allem weil Roth toll schreiben kann

Ich hatte ein richtiges Leseverknügen bei dem Buch. Wow.

Am Anfang dachte ich „Was? Fast 600 Seiten. Wie will sie darauf eine so lange Geschichte gemachten?“. Ich hatte die Befürchtung, dass Seitenweise gelabert wird oder Seiten gefüllt werden. Aber Pustekuchen! Es wäre super spannend und aufregend, auf jeder Seite.


Absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Ein sehr ruhige und unterhaltsame historischer Roman, mit einigen langen Stellen und einem grandiosen Ende

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Schwestern von Mitford Manor habe ich als Hörbuch zugesendet bekommen und wir von Juliane Köhle gelesen.

Es spielt in London um die 20 Jahre des letzten Jahrhunderts und befasst sich mit der Geschichte ...

Schwestern von Mitford Manor habe ich als Hörbuch zugesendet bekommen und wir von Juliane Köhle gelesen.

Es spielt in London um die 20 Jahre des letzten Jahrhunderts und befasst sich mit der Geschichte der jungen Louisa die im Herrenhaus Manor eine Anstellung findet und so in einen Mordfall hineinrutscht.

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen und fand es auch recht langweilig. Das kann aber auch sehr an der Sprecherin liegen, die ich sehr schlecht finde. Die Art wie sie liest ist langweilig und nicht besonders überzeugend.

Mir ist gleich aufgefallen, dass es in dem Buch viele lange Sätze gibt, die sehr schwer zu verstehen sind, wenn man der Sprecherin lauscht, ich glaube, wenn man das Buch liest, ist es einfacher zu verstehen.

Das Buch beginnt recht spannend und mit dem Todesfall von Florence Shore, den ich aber am Anfang total uninteressant fand und der mich gar nicht interessiert hat. Danach schwächelt die Geschichte ein bisschen, es folgt eine lange Erzählung über Louisas leben in Mitford Manor und deren Bewohner. Louisa mochte ich erst nicht und habe keinen Draht zu ihr gefunden, das verändert sich aber mit der Zeit und etwa aber der hälfte fand ich sie dann doch recht sympathisch, aber mögen tat ich sie erst nach ¾ des Buchs. Das war etwas schade.

Sie ist ein pflichtbewusstes und fleißiges Mädchen, dass das Herz am rechten Fleck hat und manchmal ein bisschen schüchtern ist, den Mund aber auf macht, wenn es wirklich nötig ist.

Die anderen Charaktere waren ok.

Die Lordschaften Manor waren mit total unsympathisch, arrogante und eingebildete reiche Leute von Adel, die sie sind, benehmen sie sich auch dementsprechend.

Zu ihrer Tochter und Louisas Freundin Nancy habe ich gemischte Gefühle. Manchmal fand ich sie total super, weil sie ein frecher Wildfang ist und sich nicht in eine Schublade packen lässt und dann ist sie wieder eine verwöhnte Göre, die mich genervt hat. Sie hat eine sehr vorlaute Art, an die ich mich erst gewöhnen musste. Aber die Freundschaft zwischen ihr und Louisa finde ihr sehr schön.

Der Bahnpolizist Guy Sullivan ist ebenfalls ein Charakter der mich am Anfang verwirrt hat.

Seine überschwängliche Art gegenüber Louisa, in die er eindeutig verschossen ist, war doch ein bisschen übertrieben und unglaubwürdig. Aber auch hier ist die Sprecherin schuld. Die Art wie sie Guy gelesen hat, war einfach manchmal total überzogen. Doch ich mochte ihn dann immer mehr, weil er ein wirklich anständiger Kerl ist und sehr lieb zu Louisa ist. Die Liebesgeschichte der beiden ist sehr zart und steht nicht zu sehr im Vordergrund.

Die Erzählerperspektive wird oft gewechselt, was es einem gut ermöglicht die Dinge zu verstehen und sie aus mehreren Richtungen zu betrachten. Aber das hat auch ab und zu etwas verwirrt, vor allem als man Namen und Orte noch nicht so gut kannte.

Louisa hat einen widerlichen Onkel der im Buch eine mittelgroße Rolle spielt und vor dem sie furchtbare Angst hat.

Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich das Gefühl hatte, es würde endlich mal richtig los gehen. Entgegen der Inhaltsbeschreibung interessiert sich Nancy durchaus für den Fall der ermordeten Florence Shore, doch sie und Louisa ermitteln nicht so miteinander wie man es der Inhaltsbeschreibung wegen glaubt. Im Grunde ist es Louisa selbst die diesen Fall nicht aus dem Kopf bekommen kann und es fallen ihr immer wieder Dinge auf die sie gemeinsam mit dem Bahnpolizisten Guy auf des Rätsels Lösung bringen.

Es ist ein langer Prozess bis die zwei überhaupt mal genügend Beweise haben, aber dann geht alles sehr, sehr schnell. ¾ des Buchs wird lange und an manchen Stellen langatmig erzählt was Louisa so alleserlebt und dann kommen sie innerhalb von wenigen Seiten darauf wer der Mörder ist. Einige dieser Passagen sind sehr spannend geschildert, andere hingegen verlieren sich in langatmigen Details, die das Zuhören erschweren.

Hätte ich das Hörbuch nicht gehört, hätte ich vermutlich das Buch irgendwann zur Seite gelegt. Und das wäre sehr schade gewesen. Überwindet man die schwachen Stellen, die vor allem im Mittelteil vermehrt vorkommen (die Aufklärung des Falles kommt nicht wirklich vorann und oft stehen Nebensächlichkeiten im Vordergrund) kann mein einen wirklich spannenden Mordfall genießen.

Denn wenn es dann endlich mal los geht, ist die Geschichte plötzlich super spannend und aufregend. Dann endlich hatte mich die Autorin in ihrem Bann und ich wollte nicht mehr aufhören der Leserin zu lauschen. Am liebsten hätte ich die Geschwindigkeit der Leserin erhöht um endlich zu wissen was am Ende passiert. Die Art wie sie liest verbessert sich zum Ende hin enorm und es hat mir sehr viel mehr Spaß gemacht, zu zuhören!

Es war wirklich Aufregend was Louisa und Guy entdeckt haben und damit hatte ich dann echt nicht gerechnet. Die Autorin hat mich total überrasch und begeistert mit der Entwicklung der Geschichte die doch etwas zäh begonnen hatte. Der Mordfall ist eng verbunden mit der Familiengeschichte der Manors, was mir sehr gut gefallen hat und mich überzeugen konnte. Das Ganze war aber so verwoben und undurchsichtig, dass ich bis zum Schluss die Identität des Mörders nicht erraten, gar erahnen konnte. Es hat mir dann tatsächlich Freude bereitet, all den Irrungen und Wirrungen auf den Grund zu gehen und dann vor der erlösenden Wahrheit zu stehe.

Mein Fazit: Es ist ein sehr ruhige und unterhaltsame historischer Roman, mit einigen langen Stellen und einem grandiosen Ende. Die Geschichte bietet viel Platz zum Grübeln und Raten. Der Schreibstil ist sehr gut und anschaulich, die Autorin setzt den Flair des Jahrhunderts gut um und ist sehr fließend.

Am Anfang war die Geschichte uninteressant und nicht sonderlich mitreißend, nimmt dann aber an Fahrt zu, bis ich völlig in die Geschichte abgetaucht bin. Dranbleiben, heißt es hier.




Das Buch bekommt 4/5 Sterne von mir, weil es doch oft langatmig war aber es dann doch geschafft hat aufregend zu werden. Das Hörbuch aber nur drei, da ich die Leserin gar nicht mag und ihre Art der Umsetzung nicht überzeugend fand.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, aber vermutlich nicht als Hörbuch, sollte Juliane Köhle auch die folge Bände lesen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Toller Krimi, Schlechte Leserin

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Die Schwestern von Mitford Manor habe ich als Hörbuch zugesendet bekommen und wir von Juliane Köhle gelesen.

Es spielt in London um die 20 Jahre des letzten Jahrhunderts und befasst sich mit der Geschichte ...

Die Schwestern von Mitford Manor habe ich als Hörbuch zugesendet bekommen und wir von Juliane Köhle gelesen.

Es spielt in London um die 20 Jahre des letzten Jahrhunderts und befasst sich mit der Geschichte der jungen Louisa die im Herrenhaus Manor eine Anstellung findet und so in einen Mordfall hineinrutscht.

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen und fand es auch recht langweilig. Das kann aber auch sehr an der Sprecherin liegen, die ich sehr schlecht finde. Die Art wie sie liest ist langweilig und nicht besonders überzeugend.

Mir ist gleich aufgefallen, dass es in dem Buch viele lange Sätze gibt, die sehr schwer zu verstehen sind, wenn man der Sprecherin lauscht, ich glaube, wenn man das Buch liest, ist es einfacher zu verstehen.

Das Buch beginnt recht spannend und mit dem Todesfall von Florence Shore, den ich aber am Anfang total uninteressant fand und der mich gar nicht interessiert hat. Danach schwächelt die Geschichte ein bisschen, es folgt eine lange Erzählung über Louisas leben in Mitford Manor und deren Bewohner. Louisa mochte ich erst nicht und habe keinen Draht zu ihr gefunden, das verändert sich aber mit der Zeit und etwa aber der hälfte fand ich sie dann doch recht sympathisch, aber mögen tat ich sie erst nach ¾ des Buchs. Das war etwas schade.

Sie ist ein pflichtbewusstes und fleißiges Mädchen, dass das Herz am rechten Fleck hat und manchmal ein bisschen schüchtern ist, den Mund aber auf macht, wenn es wirklich nötig ist.

Die anderen Charaktere waren ok.

Die Lordschaften Manor waren mit total unsympathisch, arrogante und eingebildete reiche Leute von Adel, die sie sind, benehmen sie sich auch dementsprechend.

Zu ihrer Tochter und Louisas Freundin Nancy habe ich gemischte Gefühle. Manchmal fand ich sie total super, weil sie ein frecher Wildfang ist und sich nicht in eine Schublade packen lässt und dann ist sie wieder eine verwöhnte Göre, die mich genervt hat. Sie hat eine sehr vorlaute Art, an die ich mich erst gewöhnen musste. Aber die Freundschaft zwischen ihr und Louisa finde ihr sehr schön.

Der Bahnpolizist Guy Sullivan ist ebenfalls ein Charakter der mich am Anfang verwirrt hat.

Seine überschwängliche Art gegenüber Louisa, in die er eindeutig verschossen ist, war doch ein bisschen übertrieben und unglaubwürdig. Aber auch hier ist die Sprecherin schuld. Die Art wie sie Guy gelesen hat, war einfach manchmal total überzogen. Doch ich mochte ihn dann immer mehr, weil er ein wirklich anständiger Kerl ist und sehr lieb zu Louisa ist. Die Liebesgeschichte der beiden ist sehr zart und steht nicht zu sehr im Vordergrund.

Die Erzählerperspektive wird oft gewechselt, was es einem gut ermöglicht die Dinge zu verstehen und sie aus mehreren Richtungen zu betrachten. Aber das hat auch ab und zu etwas verwirrt, vor allem als man Namen und Orte noch nicht so gut kannte.

Louisa hat einen widerlichen Onkel der im Buch eine mittelgroße Rolle spielt und vor dem sie furchtbare Angst hat.

Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich das Gefühl hatte, es würde endlich mal richtig los gehen. Entgegen der Inhaltsbeschreibung interessiert sich Nancy durchaus für den Fall der ermordeten Florence Shore, doch sie und Louisa ermitteln nicht so miteinander wie man es der Inhaltsbeschreibung wegen glaubt. Im Grunde ist es Louisa selbst die diesen Fall nicht aus dem Kopf bekommen kann und es fallen ihr immer wieder Dinge auf die sie gemeinsam mit dem Bahnpolizisten Guy auf des Rätsels Lösung bringen.

Es ist ein langer Prozess bis die zwei überhaupt mal genügend Beweise haben, aber dann geht alles sehr, sehr schnell. ¾ des Buchs wird lange und an manchen Stellen langatmig erzählt was Louisa so alleserlebt und dann kommen sie innerhalb von wenigen Seiten darauf wer der Mörder ist. Einige dieser Passagen sind sehr spannend geschildert, andere hingegen verlieren sich in langatmigen Details, die das Zuhören erschweren.

Hätte ich das Hörbuch nicht gehört, hätte ich vermutlich das Buch irgendwann zur Seite gelegt. Und das wäre sehr schade gewesen. Überwindet man die schwachen Stellen, die vor allem im Mittelteil vermehrt vorkommen (die Aufklärung des Falles kommt nicht wirklich vorann und oft stehen Nebensächlichkeiten im Vordergrund) kann mein einen wirklich spannenden Mordfall genießen.

Denn wenn es dann endlich mal los geht, ist die Geschichte plötzlich super spannend und aufregend. Dann endlich hatte mich die Autorin in ihrem Bann und ich wollte nicht mehr aufhören der Leserin zu lauschen. Am liebsten hätte ich die Geschwindigkeit der Leserin erhöht um endlich zu wissen was am Ende passiert. Die Art wie sie liest verbessert sich zum Ende hin enorm und es hat mir sehr viel mehr Spaß gemacht, zu zuhören!

Es war wirklich Aufregend was Louisa und Guy entdeckt haben und damit hatte ich dann echt nicht gerechnet. Die Autorin hat mich total überrasch und begeistert mit der Entwicklung der Geschichte die doch etwas zäh begonnen hatte. Der Mordfall ist eng verbunden mit der Familiengeschichte der Manors, was mir sehr gut gefallen hat und mich überzeugen konnte. Das Ganze war aber so verwoben und undurchsichtig, dass ich bis zum Schluss die Identität des Mörders nicht erraten, gar erahnen konnte. Es hat mir dann tatsächlich Freude bereitet, all den Irrungen und Wirrungen auf den Grund zu gehen und dann vor der erlösenden Wahrheit zu stehe.

Mein Fazit: Es ist ein sehr ruhige und unterhaltsame historischer Roman, mit einigen langen Stellen und einem grandiosen Ende. Die Geschichte bietet viel Platz zum Grübeln und Raten. Der Schreibstil ist sehr gut und anschaulich, die Autorin setzt den Flair des Jahrhunderts gut um und ist sehr fließend.

Am Anfang war die Geschichte uninteressant und nicht sonderlich mitreißend, nimmt dann aber an Fahrt zu, bis ich völlig in die Geschichte abgetaucht bin. Dranbleiben, heißt es hier.




Das Buch bekommt 4/5 Sterne von mir, weil es doch oft langatmig war aber es dann doch geschafft hat aufregend zu werden. Das Hörbuch aber nur drei, da ich die Leserin gar nicht mag und ihre Art der Umsetzung nicht überzeugend fand.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, aber vermutlich nicht als Hörbuch, sollte Juliane Köhle auch die folge Bände lesen.