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Veröffentlicht am 08.12.2024

Kindgerechte Erzählung über Leben, Tod und Vergänglichkeit

Ava und der Baum des Lebens
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Wir lesen zu Hause viele Bücher. Besonders mögen meine Kinder Bücher, in denen es viel zu entdecken gibt. Und das ist bei "Abs und der Baum des Lebens" definitiv der Fall.

Zuallererst sind die Illustrationen ...

Wir lesen zu Hause viele Bücher. Besonders mögen meine Kinder Bücher, in denen es viel zu entdecken gibt. Und das ist bei "Abs und der Baum des Lebens" definitiv der Fall.

Zuallererst sind die Illustrationen absolut gelungen und wunderschön. Die Emotionen der Figuren sind total nachvollziehbar. Dazu gibt es auf jeden Seite so viele liebevolle Details, dass uns bei jedem Lesen nochmal etwas Neues ins Auge fiel. Außerdem wiederholen sich die selben Orte zu verschiedenen Jahreszeiten und Lebenszeiten von Ava, was es den jungen Leser*innen viel verständlicher macht, die Veränderungen nachzuvollziehen.

Der Text ist darüber hinaus kindgerecht, gut verständlich und dazu sehr eingängig, da in Reimform geschrieben. Das Metrum ändert sich bei großen Veränderungen im Verlauf der Geschichte ebenfalls, was somit auch sprachlich die zentralen Veränderungen hervorhebt. Dass das sogar trotz Übersetzung so funktioniert, ist wirklich toll.

Inhaltlich geht es um Ava, die gemeinsam mit ihrem Opa regelmäßig eine Eiche besucht, die jedoch im Verlauf der Geschichte stirbt. Gleichzeitig wird auch der Großvater krank und gebrechlicher. Glücklicherweise kann er seiner Enkelin aber begreiflich machen, dass das Leben trotz des Sterbens weitergeht. Denn aus einer Eichel kann wieder eine Eiche wachsen. Und so wie es bei Pflanzen Nachwuchs gibt, wird auch Ava nach einigen Jahren Mutter und besucht mit ihrem Sohn gemeinsam die "neue" Eiche.

Meiner Meinung nach werden die Themen Kreislauf des Lebens, Tod und Vergänglichkeit absolut kindgerecht und zugleich sehr behutsam erzählt. Es hat mich selbst sehr berührt, das Buch zu lesen und bei meinen Kindern hat es ebenfalls Eindruck gemacht. Wir konnten so auch auf vielfältige Weise die zuvor genannten Themen besprechen, was für meine Kinder offenbar sehr wichtig war.

Eine absolute Empfehlung für alle Kinder, die Fragen zum Tod und Vergänglichkeit haben. Wer mag, hat auch die Möglichkeit per QR-Code eine gratis Hörversion abzurufen, was meinen Meinung nach eine schöne Ergänzung darstellt.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Vier Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein können

Blue Sisters
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Von Coco Mellors war dies mein erster Buch. Und hier haben mich auch das Cover und die vielen positiven Rezensionen neugierig gemacht.

Blue sisters handelt von vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht ...

Von Coco Mellors war dies mein erster Buch. Und hier haben mich auch das Cover und die vielen positiven Rezensionen neugierig gemacht.

Blue sisters handelt von vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und alle mit den verschiedensten Themen im Leben konfrontiert wurden. Durch ein dysfunktionales Elternhaus hat jede der Schwestern sehr unterschiedliche Bewältigungsstrategien entwickelt, die sie jedoch auf unterschiedlichste Art und Weise in ihrem Leben auch behindert. Dabei kommt auch deutlich zur Geltung, ob die jeweilige Schwester die älteste, jüngste oder eine dazwischen ist, denn auch diese Rangfolge bestimmt deutlich das Verhalten der Schwestern. Seit dem Tod einer der Schwestern versuchen alle mit diesem Verlust klarzukommen. Von den Eltern erfährt man überraschender Weise nicht viel. Andererseits erklärt dies auch einige der Probleme der jungen Frauen.

Als Hörbuch hat mir Blue sisters gut gefallen. Es wurde überzeugend und ansprechend gelesen. Auch die Geschichten der Schwestern wurde aus der jeweiligen Perspektive angenehm und für meinen Geschmack passend gelesen. Der Perspektivwechsel hat mich jedoch leider auch immer wieder etwas aus dem Erzählfluss geworfen und es schwieriger gemacht dran zu bleiben.

Ein gelungenes Werk, das gut zu unterhalten weiß und nachdenklich stimmt

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Auch Frauen haben in Vietnam gedient

Die Frauen jenseits des Flusses
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Mit "Die Frauen jenseits des Flusses" hat Kristin Hannah erneut ein Kapitel US-amerikanischer Geschichte beleuchtet, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist: in Vietnam gab es auch Tausende Amerikanerinnen, ...

Mit "Die Frauen jenseits des Flusses" hat Kristin Hannah erneut ein Kapitel US-amerikanischer Geschichte beleuchtet, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist: in Vietnam gab es auch Tausende Amerikanerinnen, die in verschiedensten Jobs dort gedient haben. Im ihrem Roman legt sie den Fokus auf Krankenschwestern, die dort unter Schwerdtbedingungen arbeiteten und zurück auf US-amerikanischem Boden mit den Folgen zu kämpfen hatten.

So erging es auch Hannahs 20-jähriger Hauptfigur Frances McGrath. Aus wohlhabenden Verhältnissen kommend möchte Frances (gen. Frankie) ihrem Land dienen, aber bitte allem ihren Vater stolz machen, nachdem ihr Bruder bereits in Vietnam gefallen war. Frankie hat einen sehr naiven und verklärten Blick auf den Krieg und ist entsprechend geschockt, als sie ihren Dienst in Vietnam antritt. Frankie wächst und fällt mit ihren Aufgaben - in Vietnam und danach auch zu Hause.

Durch Kristin Hannahs unnachahmliche Art zu schreiben, bekommt man als Leser*in einen nahe gehenden Eindruck des Vietnam-Krieges, der darüber kommunizierten Politik und der Auswirkungen des Krieges der wieder heimgekehrten Frauen (und Soldaten). Besonders gelungen finde ich die Entwicklung von Franke und den Geschehnissen rund um sie als Figur. Dabei bleibt die Handlung nie geradlinig und Hannah weiß ein ums andere Mal, Überraschungen und Hindernisse gekonnt in die Handlungsstränge einfließen zu lassen.

Ein durchweg gelungener Roman, der gekonnt überrascht, informiert und aufklärt.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Wie man sich im Winter selbst versorgen kann

Selbstversorgung im Winter
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Als ich den Titel "Selbstversorgung im Winter" gelesen habe, kamen mir direkt einzelne Gemüsesorten wie Lauch und diverse Kohlsorten in den Sinn. Glücklicherweise ist es ja so, dass manche Sorten auch ...

Als ich den Titel "Selbstversorgung im Winter" gelesen habe, kamen mir direkt einzelne Gemüsesorten wie Lauch und diverse Kohlsorten in den Sinn. Glücklicherweise ist es ja so, dass manche Sorten auch Frost gut aushalten können.

Darüber hinaus hat Til Genrich hier sehr viele verschiedene Themen in einem Buch vereint, die man beherzigen kann, wenn man eine sich selbst versorgende Lebensweisen anstrebt. Dementsprechend finde ich die Zusammenstellung sehr durchdacht und passend: es gibt Rezepte zum Einmachen, Anzucht von Pilzen im heimischen Keller, Anregungen zum Vorziehen von Pflanzen, Gemüsesorten, die im Winter geerntet werden können und ebenso Wildpflanzen, die man (teilweise) sammeln kann, wie bspw. Knospen. Davon war mir einiges neu und ich bin schon sehr gespannt, wie es meinen Alltag im Winter bereichern wird.

Gut gelungen finde ich, dass das Buch als Ausgangspunkt genutzt werden kann für die verschiedenen Aspekte, wie man sich auch im Winter gut mit Lebensmitteln versorgen kann. Persönlich hätte ich die Rezepte zum Einmachen hier nicht gebraucht, aber natürlich gehören sie ebenso dazu, wie die anderen Themen auch.

Ein tolles Kompendium für alle, die sich auch im Winter selbst versorgen möchten und gerne ihre Energie in derzeit Projekte investieren. Für mich nicht nur sehr nschaulich sondern auch absolut überzeugend.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Mathematik und Übernatürliches

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Matt Haig ist ja bekannt dafür, dass er eher ungewöhnliche Bücher schreibt. Und das ist bei "Die Unmöglichkeit des Lebens" erneut der Fall.

Die pensionierte 72-jährige Mathematiklehrerin erbt überraschend ...

Matt Haig ist ja bekannt dafür, dass er eher ungewöhnliche Bücher schreibt. Und das ist bei "Die Unmöglichkeit des Lebens" erneut der Fall.

Die pensionierte 72-jährige Mathematiklehrerin erbt überraschend ein Haus auf Ibiza und eine ungewöhnliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Genau davon erzählt sie einem ehemaligen Schüler per Mail. Warum dieser literarische Kniff, habe ich mich beim Lesen und Hören (Buch und Hörbuch im Wechsel) immer wieder gefragt. Die Antwort darauf bleibt sie bis zum Schluss schuldig, erinnert aber im Verlaufe des Buches immer wieder daran. Wie schon im Klappentext steht, gibt es für Grace verschiedene übersinnliche Begegnungen, die mit ihrem Weltbild allerdings so gar nicht vereinbar sind. Durch verschiedenste Begegnungen auf Ibiza lernt Grace jedoch immer mehr über sich selbst und bringt so manch ungewöhnliches Geheimnis zum Vorschein.

In seinen anderen Romanen hat mich Matt Haig bisher mit seinen treffenden und ungewöhnlichen Settings überzeugt. Besonders interessant finde ich hier die Kombination aus übernatürlichen Ereignissen und mathematischen Gesetzen. Auf den ersten Blick ein totaler Widerspruch. Aber interessanterweise verbindet Haig beides auf ganz geschickte und nachvollziehbare sowie stimmige Weise.

Seinen Schreibstil mag ich darüber hinaus auch sehr gerne, was mir auch über ein paar Längen im Buch hinweg geholfen hat. In der Hörbuchversion ist es sehr spannend, dass eine englische Muttersprachlerin das Buch liest. Für mich gab das dem Buch einen gut passenden extra Twist.

Ein weiteres sehr gelungenes Werk von Matt Haig, auf das man sich aufgrund der eher ungewöhnlichen Kombination von Mathematik und Übernatürlichem jedoch einlassen können sollte.

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