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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2025

Bewegung macht Spaß!

Bloß nicht bewegen - oder doch?
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Bewegung im Kleinkindalter (und natürlich darüber hinaus) ist sehr wichtig für die Entwicklung, da sind sich Expert*innen einig. Gleichzeitig gibt es immer wieder Hinweise, dass Kinder sich zu wenig bewegen. ...

Bewegung im Kleinkindalter (und natürlich darüber hinaus) ist sehr wichtig für die Entwicklung, da sind sich Expert*innen einig. Gleichzeitig gibt es immer wieder Hinweise, dass Kinder sich zu wenig bewegen. Dieses Buch kann Abhilfe schaffen. „Bloß nicht bewegen – oder doch?“ ist ein gelungenes Mitmachbuch, das sich nicht nur durch das Thema (Bewegung im Kleinkindalter), sondern auch durch die Art und Weise, Kinder anzusprechen, auszeichnet. Durch die Geschichte im Buch werden Lesende bzw. Zuhörende dazu animiert, mitzuturnen. So kann das Buch zu einer lebendigen und unterhaltsamen Erfahrung für Kinder und Eltern oder Betreuende werden. Die Illustrationen sind kindgerecht und süß, die Charaktere bieten Raum zur Identifikation. Bewegung spielt auch eine wichtige Rolle beim Spracherwerb, so dass das Buch sich durch die Kombi von Sprache, Bewegung und Spaß zur Sprachförderung einsetzen lässt. Ich habe den Eindruck, dass das Buch sich auch gut für Gruppen eigenen würde.

Veröffentlicht am 26.02.2025

Spannendes Familiendrama

Der Gott des Waldes
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Es ist das Jahr 1975, und in einem Sommercamp in den Adirondack Mountains im Nordosten der USA verschwindet ein Teenager-Mädchen spurlos. Das vermisste Mädchen ist Barbara, die Tochter der wohlhabenden ...

Es ist das Jahr 1975, und in einem Sommercamp in den Adirondack Mountains im Nordosten der USA verschwindet ein Teenager-Mädchen spurlos. Das vermisste Mädchen ist Barbara, die Tochter der wohlhabenden Familie Van Laar, die das Naturreservat besitzt, in dem auch das Camp liegt. Was den Fall besonders brisant macht: Bereits 14 Jahre zuvor verschwand Barbaras Bruder Bear ebenfalls in der das Camp umgebenden Wildnis.

Der Roman wird aus mehreren Perspektiven erzählt, etwa aus der Sicht der Betreuerin Louise und der Ermittlerin Judy. Auch Barbaras und Bears Mutter Alice sowie einige andere Personen rücken in den Mittelpunkt. Dazu kommen verschiedene Zeitebenen zwischen 1950 und 1975, mit Fokus auf das Kennenlernen von Barbaras Eltern, die Zeit rund um das Verschwinden von Bear und schließlich die Ermittlungen im Sommer 1975. Das klingt verwirrend, ist aber so gut gemacht, so dass man beim Lesen den Überblick behält und sich aus immer neuen Informationen und Puzzleteilen langsam ein Bild ergibt.

„Der Gott des Waldes“ ist ein Buch zum Reinfallen und Eintauchen, atmosphärisch dicht und fesselnd. Besonders anfangs ist das Tempo überraschend langsam und die Autorin nimmt sich Zeit, die Geschichte zu entfalten. Trotzdem wird es nicht langweilig, denn die tragische Familiengeschichte ist einfühlsam erzählt und mitreissend. Die Beschreibungen der Natur sind sehr gelungen, das Camp wirkt lebendig und greifbar. Die Charaktere sind größtenteils vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Zudem greift der Roman interessante Themen auf, etwa die Kluft zwischen Arm und Reich, komplizierte familiäre Beziehungen sowie die Rolle und Möglichkeiten von Frauen in den 60ern und 70ern.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine spannende, atmosphärische und literarische Familiengeschichte zum Abtauchen sucht.

Veröffentlicht am 16.02.2025

Girlhood und Gewalt

Wenn wir lächeln
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„Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg erzählt die Geschichte von Jara und Anto, zwei fünfzehnjährigen Millennials. Anto gibt in der Freundschaft den Ton an, ist dominant und wirkt zumindest nach außen ...

„Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg erzählt die Geschichte von Jara und Anto, zwei fünfzehnjährigen Millennials. Anto gibt in der Freundschaft den Ton an, ist dominant und wirkt zumindest nach außen selbstsicher. Jara bewundert sie, ordnet sich unter. Vieles zwischen ihnen ist kompliziert, ungeklärt und bleibt unausgesprochen – und doch geben sie sich Halt. Sie teilen die Liebe zu Lipgloss und Cherry Coke, aber auch die Erfahrung männlicher Gewalt im Alltag. Und so suchen Jara und Anto nach Wegen, sich zu wehren und zurückzuschlagen.
Die Geschichte wird in kurzen, fast abgehackten Kapiteln erzählt, mit vielen Zeitsprüngen, was dem Buch Wucht und Härte verleiht. Ich bin hineingekippt in diese Mädchengemeinschaft, fühlte mich erinnert an eigene Freundschaften, daran, wie es sich manchmal anfühlt, 15 zu sein. Ein für mich sehr nostalgischer Text – nicht nur wegen MTV, Pfirsichduschgel und kino.to, sondern auch wegen der Misogynie, die Anto und Jara schon so früh erleben. Wie seltsam sich das als junges Mädchen anfühlte, und gleichzeitig gab es oft keine Worte dafür, niemanden, der es eingeordnet hätte.
Ich kann nicht sagen, dass ich das Buch „gern“ gelesen habe, aber es hat viel in mir ausgelöst. Weibliche Wut richtet sich oft nach innen, doch Jara und Anto gehen auch nach außen. Nicht immer konnte ich sie verstehen, nicht immer war ich emotional ganz bei ihnen. Und war doch beeindruckt von ihrer Verletzlichkeit und Stärke.
Ich wünschte, mein 15-jähriges Ich hätte die Chance gehabt, dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2025

Hase und Elefant im Wimmelformat

Die Sendung mit dem Elefanten - Mein elefantastisches Wimmelbuch
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Das "elefantastische Wimmelbuch" ist ein typisches Wimmelbuch mit liebevollen Illustrationen. Der blaue Elefant und sein Freund, der rosa Hase, sind auf allen Seiten mehrmals abgebildet. Sie sind in lebensnahen ...

Das "elefantastische Wimmelbuch" ist ein typisches Wimmelbuch mit liebevollen Illustrationen. Der blaue Elefant und sein Freund, der rosa Hase, sind auf allen Seiten mehrmals abgebildet. Sie sind in lebensnahen Situationen zu beobachten und verbringen unter anderem Zeit in der Stadt, im Park, am Badesee, im Kindergarten und in einer Schneelandschaft. Mir gefällt gut, dass die verschiedenen Jahreszeiten in die Abbildungen miteinbezogen wurden. Einzene Motive werden nochmal extra abgebildet und sollen von den Kindern im Wimmelbild gesucht werden. Das Buch eignet sich meiner Meinung nach gut, um mit Kindern einen Alltagswortschatz aufzubauen, da es die Lebensrealität von Kindern anspricht. Die Motive sind liebevoll gestaltet, farbenfroh und sprechen wahrscheinlich schon sehr junge Kinder an.
Insgesamt ein gelungenes Wimmelbuch, das sich sicherlich gut als Geschenk zum ersten oder zweiten Geburstag eignet.

Veröffentlicht am 13.02.2025

Erste Freundschaften und Erinnerungen

Die Sendung mit dem Elefanten - Meine Kindergartenfreunde
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"Meine Kindergartenfreunde" ist ein schönes, durchdachtes Ausfüllbuch für jüngere Kinder mit einem ansprechenden Design. Die Möglichkeit, etwas anzukreuzen oder auszumalen finde ich sehr gelungen, da Kinder ...

"Meine Kindergartenfreunde" ist ein schönes, durchdachtes Ausfüllbuch für jüngere Kinder mit einem ansprechenden Design. Die Möglichkeit, etwas anzukreuzen oder auszumalen finde ich sehr gelungen, da Kinder so selbst zum Einsatz kommen und nicht nur den Eltern diktieren, was sie schreiben sollen. Ich hätte mir noch zwei oder drei Punkte mehr zum Ausfüllen gewünscht, beispielsweise "Das mache ich gern", "Meine Lieblingsfarbe" oder "Mein Lieblingstier", um die Steckbriefe noch etwas runder zu machen.
Zwischendrin gib es immer wieder Seiten mit Ausmalbildern oder mit kleinen Rätseln, außerdem einen Geburtstagskalender. Diese Seiten gefallen mir grundsätzlich gut, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass die ausfüllenden Kinder und Eltern diese Seiten ohne zusätzlichen Hinweis nicht finden und nicht bearbeiten werden.
Insgesamt ein gelungenes erstes Freunde-Buch, das schöne Erinnerungen an den Kindergarten auf unkomplizierte Art und Weise festhalten kann.