Cover-Bild Wenn wir lächeln
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 11.02.2025
  • ISBN: 9783755810803
Mascha Unterlehberg

Wenn wir lächeln

Roman
Jara steht auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr und starrt ins tiefdunkle Gewässer. Anto, die gerade noch neben ihr saß, ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Das Einzige, was Jara von hier oben erkennen kann, ist der Baseballschläger, mit dem sie in dieser Nacht ein Autofenster eingeschlagen haben und der jetzt nicht sinken will.
Als Jara zum ersten Mal auf Anto trifft, ist diese zwar die schlechteste Spielerin auf dem Fußballplatz, aber trotzdem mit Abstand die mutigste. Die beiden freunden sich an, und schnell ist klar: Ihre Schwesternschaft steht über allem – sie teilen Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien. Jeden Abend ein neuer Plan, sie haben alles im Blick und alles im Griff. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Frage: Wohin mit all der Wut?
In ihrem Debütroman zeichnet Mascha Unterlehberg das bestechende und kraftvolle Porträt einer zarten Freundinnenschaft, die sich gegen den Druck von außen und eine stets drohende Gewalt behaupten muss – bis es Zeit ist, zurückzuschlagen.
»Mascha Unterlehberg schreibt hart und weich, klar und schimmernd. Dieser Roman beschleunigt den Puls und lässt den Atem stocken.« RUTH-MARIA THOMAS

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2025

Jara und Anto

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Cover, Schreibstil, Inhalt und Fazit

Ich finde das Cover ist richtig gut, es passt für mich gut zur Story.
Beim Schreibstil habe ich Zeit gebraucht um in die Geschichte einzutauchen.
Hier ...

Cover, Schreibstil, Inhalt und Fazit

Ich finde das Cover ist richtig gut, es passt für mich gut zur Story.
Beim Schreibstil habe ich Zeit gebraucht um in die Geschichte einzutauchen.
Hier geht es um Java und Anto, sie sind junge Mädchen bzw werden zu Jugendlichen und dabei erleben sie viel.
Ich habe gebraucht um bei den kurzen Kapitel reinzukommen und zu wissen wo die beiden sind. Da heißt die Autorin springt zwischen mehreren Zeitebenen hin und her. Es trennen sie aber nur wenige Jahre. Die Kapitellänge fand ich eigentlich gut aber manchmal doch etwas sehr gut. Aber die Emotionen in den Kapitel hallen dafür umso mehr nach.
Die beiden auf ihrem Weg zu begleiten hat echt weh getan weil ihre Freundschaft auseinander geht.
Wir erfahren alles aus Jaras Sicht und es wird hier auch echt schwierig. Es s geht um Gewalt und nicht nur das, ich bitte euch schaut ob ihr euch dazu in der Lage seht.
Ich kann das Buch empfehlen vorallem weil es so nachhallt aber es geht schon sehr unter die Haut.
Ich danke dem Verlag für das Rezi Exemplar welches meine Meinung nicht beeinflusst hat.

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Veröffentlicht am 12.03.2025

Über Freundschaft

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Jara und Anto sind Freundinnen, nicht mehr, nicht weniger. Aber gibt es den wichtigeres?
Diese ganz besondere Beziehung in einem Leben betrachtet der Roman "Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg. ...

Jara und Anto sind Freundinnen, nicht mehr, nicht weniger. Aber gibt es den wichtigeres?
Diese ganz besondere Beziehung in einem Leben betrachtet der Roman "Wenn wir lächeln" von Mascha Unterlehberg. Dabei verfolgen wir Jara, ein Mädchen in den 90er Jahren, lernt die mutige, aber auch mysteriöse Anto kennen und schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine ganz besondere Freundschaft - die, die sich eher wie eine Schwesternschaft anfühlt. Anto zeigt Jara wie man sich im Enkaufszentrum Geld schnorrt, wie man im Bioladen klaut und was man nachts mit einem Baseballschläger alles anfangen kann.
Der Roman beginnt jedoch nicht am Anfang, beim Kennenlernen. Die Leser:innen werden mitten rein geworfen, in eine Nacht, in der Anto plötzlich von einer Brücke in den Rhein springt und während Jara überlegt, was sie nun tun soll, erleben wir rückblickend, wie die beiden Mädchen dort gelandet sind. Dies sorgt beim Lesen teilweise für Verwirrung, man muss sich die richtige Chronologie selbst zusammenpuzzeln, während in der Gegenwart immer neue Möglichkeiten, wie es den weitergehen könnte, je nachdem wie Jara sich entscheidet, erzählt werden. Wir lesen die Geschichte durch die Augen einer unbewusst unzuverlässigen Erzählerin, die uns von einer bewusst unzuverlässig erzählenden Freundin erzählt, ein interessantes Konzept, aber manchmal dann doch etwas anstrengend.
Was bleibt ist jedoch dieses wunderschöne Gefühl der engen Freundschaft zwischen den zwei heranwachsenden Mädchen. Eine Freundschaft, die ohne erotische Liebe auskommt. Eine Freundschaft, wie sie jede:r einmal in seinem/ihrem Leben haben sollte.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Ein Wutrausch in Buchform, von dem ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte

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Ich habe große Hoffnungen in das Debüt von Mascha Unterlehberg gesetzt, weil ich Geschichten über wütende Frauen sehr gern lese. Mir persönlich ist es dann aber wichtig, dass ich emotional auch darüber ...

Ich habe große Hoffnungen in das Debüt von Mascha Unterlehberg gesetzt, weil ich Geschichten über wütende Frauen sehr gern lese. Mir persönlich ist es dann aber wichtig, dass ich emotional auch darüber hinaus von den Figuren mitgenommen werden. Nicht zwangsläufig muss für mich die Wut am Ende verpuffen, ich kann ihre Anwesenheit auch nach der Lektüre noch gut aushalten. Aber hier hat es für mich auf Figurenebene nicht ganz gepasst.

Doch erst einmal zum Positiven: Der Roman hat mich durch seine innovative Schreibweise und die kurzen Kapitel schnell in sich aufgenommen. Der Schreibstil ist bissig, rau, getrieben und kommt ohne direkte Rede aus. Das ist zwar üblicherweise nicht ganz meins, hier konnte ich aber ingesamt gut damit leben. Jara erzählt fragmentarisch, aber auch irgendwie rauschhaft, was meiner Meinung nach sehr gut zur Wut beider Protagonistinnen passt. Gleichzeitig verschwimmen auf Erzählebene Realität, Erinnerung und Fiktion immer wieder miteinander. Das fand ich gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Nicht immer wird klar, was genau nun Realität und was Fantasie ist. Rein literarisch erfordert der Roman also auf jeden Fall Einiges an Konzentration beim Lesen, obwohl er paradoxerweise geradezu zum schnellen Lesen verleitet.

Die zwei Mädchen im Fokus sind sehr verschieden und reiben sich darüber auch wiederholt aneinander, teilen jedoch eine tiefe Wut - primär eine Wut auf misogyne Strukturen und Männer, die sich nehmen, was sie wollen. Die Beziehung der beiden bewegt sich immer wieder hin und her zwischen Gemeinschaft (teilweise durchaus einer gefährlichen) und Auseinanderdriften aufgrund ihrer Unterschiede und gegenseitiger Missverständnisse.

Warum konnte mich der Roman aber nun doch nicht so begeistern, wie ich es erwartet habe? Zum einen hatte ich ein Problem mit Jaras Gewaltfantasien, in denen sie sich zwischendrin immer wieder verliert. Ob nachvollziehbar oder nicht, an der Stelle bin ich einfach eher sensibel. Und zum anderen konnte ich weder Jara noch Anto so richtig emotional greifen. Ihre Wut habe ich gespürt und sie hat mich auch in ihren Bann gezogen, so weh tat diese Realität beim Lesen. Abgesehen davon gab es für mich aber nicht so richtig viel und auch die Beziehung der beiden habe ich bis zum Ende nicht wirklich verstanden. Es blieben mir dann schlussendlich doch zu viele Leerstellen.

Ich sehe in der Autorin aber großes Potenzial und wäre auch für ihre Folgeromane offen. Ihr Debüt verstehe ich eher als eine Facette des Aufwachsens als weiblich sozialisierter Mensch. Wer Lust hat auf ein stark von Wut getriebenes Buch mit hohem Tempo und offen ist für literarische Innovation, wird hier auf jeden Fall fündig. Damit ich persönlich mich nachhaltiger an ihn erinnere, hätte der Text auf Figurenebene noch facettenreicher und konkreter sein müssen.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Girlhood und Gewalt

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„Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg erzählt die Geschichte von Jara und Anto, zwei fünfzehnjährigen Millennials. Anto gibt in der Freundschaft den Ton an, ist dominant und wirkt zumindest nach außen ...

„Wenn wir lächeln“ von Mascha Unterlehberg erzählt die Geschichte von Jara und Anto, zwei fünfzehnjährigen Millennials. Anto gibt in der Freundschaft den Ton an, ist dominant und wirkt zumindest nach außen selbstsicher. Jara bewundert sie, ordnet sich unter. Vieles zwischen ihnen ist kompliziert, ungeklärt und bleibt unausgesprochen – und doch geben sie sich Halt. Sie teilen die Liebe zu Lipgloss und Cherry Coke, aber auch die Erfahrung männlicher Gewalt im Alltag. Und so suchen Jara und Anto nach Wegen, sich zu wehren und zurückzuschlagen.
Die Geschichte wird in kurzen, fast abgehackten Kapiteln erzählt, mit vielen Zeitsprüngen, was dem Buch Wucht und Härte verleiht. Ich bin hineingekippt in diese Mädchengemeinschaft, fühlte mich erinnert an eigene Freundschaften, daran, wie es sich manchmal anfühlt, 15 zu sein. Ein für mich sehr nostalgischer Text – nicht nur wegen MTV, Pfirsichduschgel und kino.to, sondern auch wegen der Misogynie, die Anto und Jara schon so früh erleben. Wie seltsam sich das als junges Mädchen anfühlte, und gleichzeitig gab es oft keine Worte dafür, niemanden, der es eingeordnet hätte.
Ich kann nicht sagen, dass ich das Buch „gern“ gelesen habe, aber es hat viel in mir ausgelöst. Weibliche Wut richtet sich oft nach innen, doch Jara und Anto gehen auch nach außen. Nicht immer konnte ich sie verstehen, nicht immer war ich emotional ganz bei ihnen. Und war doch beeindruckt von ihrer Verletzlichkeit und Stärke.
Ich wünschte, mein 15-jähriges Ich hätte die Chance gehabt, dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 07.02.2025

Herausforderung des Erwachsenwerdens

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Im Debütroman der Autorin Mascha Unterleiber geht es um zwei junge Frauen namens Jara und Anto. Wir lernen beide Frauen auf der Entstehung ihrer Freundschaft kennen und begleiten sie ein Stück ...

Im Debütroman der Autorin Mascha Unterleiber geht es um zwei junge Frauen namens Jara und Anto. Wir lernen beide Frauen auf der Entstehung ihrer Freundschaft kennen und begleiten sie ein Stück weit auf der Reise des Erwachsenwerdens. Wir durchleben schöne als auch wenige schöne Momente, insbesondere als die Beziehung auf die Probe gestellt wird und sich immer mehr Wut und Gewalt in die Freundschaft einschleicht.
Beim Lesen hatte ich durchgängig das Gefühl, dass jetzt gleich etwas dramatisches passieren müsse. Dass das noch nicht die Geschichte gewesen sein kann. Am Ende klärt sich eines auf, dennoch bleibe ich mit einem eher wagen Gefühl zurück.
Ich mochte den kurzen, prägnanten Schreibstil gern. Ich musste mich allerdings in die fehlende Kennzeichnung der wörtlichen Rede einlesen. Die Geschichte ist in Ordnung, der Roman schön geschrieben, ich hätte mir an der einen oder anderen Stelle, etwas mehr Tiefe gewünscht. Fazit: ein gelungenes Debüt mit ganz besonderem Schreibstil.

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