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Veröffentlicht am 25.07.2022

Aufbrechen, um anzukommen

Wir sehen uns zu Hause
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Wir sehen uns zu Hause
Autorin: Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten ...

Wir sehen uns zu Hause
Autorin:
Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten Wohnmobil anzutreten. Doch es kommt ganz anders als geplant: Peter verstirbt an einem Herzinfarkt und Anne steht plötzlich allein da. Soll sie trotzdem zu der Reise aufbrechen?

Meine Meinung
Der Autorin Christiane Wünsche ist mit „Wir sehen uns zu Hause“ eine richtig schöne Geschichte gelungen, in die ich sofort tief eintauchen konnte. Mit viel Empathie erzählt sie Annes Reise und die vielen unterschiedlichsten Begegnungen, die Anne dabei erlebt. Es wird sehr detailreich ihre Reise durch Deutschland geschildert. Nicht nur die anderen ProtagonistInnen konnte ich mir dank der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen, sondern auch die bereisten Landschaften. Der flotte und dennoch bildliche Schreibstil gefiel mir sehr gut.

Die angenehmen Kapitellängen und die Erzählung aus den verschiedenen Sichtweisen der HauptdarstellerInnen trieben die Geschichte gekonnt voran und bauten einen Spannungsbogen auf, der bis zur letzten Seite hielt. Der Roman las sich weg wie nichts und ich musste mich direkt zwingen, Lesestopps einzulegen, um meine Pflichten zu erledigen.

Durch Annes Fahrt mit dem Wohnmobil wurde das besondere Ambiente auf Campingplätzen immer wieder thematisiert und ich konnte mir die Gegebenheiten sehr gut vorstellen, zumal ich in meiner Kindheit mit meinen Eltern immer Campingurlaube verbracht habe. Da hat sich anscheinend im sozialen Gefüge und in den Gepflogenheiten nicht viel verändert

Ich fand es spannend, dass die Thematik des geteilten Deutschlands in der persönlichen Sichtweise und Erlebenswelt der DarstellerInnen eingearbeitet wurde. Dabei habe ich einiges Neues erfahren und kann mir diese Zeit durch die Schilderungen besser vorstellen. Da Österreich mein Heimatland ist, fasziniert mich dieser Teil der deutschen Geschichte schon länger, weil ich durch die Außensicht noch einmal einen anderen Zugang habe, als es vielleicht deutsche StaatsbürgerInnen haben.

Fazit
Die Geschichte war sehr spannend und mitreißend aufgebaut und für mich war es ein wahres Lesevergnügen! Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Mauer des Schweigens

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten ...

Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten konfrontiert. Doch damit beginnt erst eine Reihe von weiteren Todesfällen, die von Pietro untersucht werden sollen. Bei seinen Ermittlungen stößt er allerdings auf eine Mauer des Schweigens und zunehmend gerät er an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Was steckt hinter diesen Todesfällen?

Meine Meinung
Der Autorin Heidi Troi ist mit „Marterlmord“ ein düsterer, sphärischer und mitunter gruseliger Krimi bestens gelungen.
Der flotte Erzählstil und die kurzen Kapitel haben mich zu weitaus längeren Leseeinheiten verleitet als ich jeweils eingeplant hatte. Es ist ein spannendes Buch, das aus der Ich-Perspektive des Maresciallo Pietro Carminati erzählt wird. So wird die Geschichte aus seiner Sicht aufgerollt und ich fand es interessant, dass ich als Leserin nur so viele Informationen hatte, wie er und trotzdem so manche Vorahnung aufkam. Das Ende des Krimis ist schaurig, aber schlüssig.
Die Schilderung des Dorfes in den abgelegenen Bergen Südtirols ist düster, doch sehr detailgenau, sodass ich mir das Ganze gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere werden von der Autorin gut ausgestaltet und anschaulich beschrieben. So entstand ein dichtes Bild vor meinem inneren Auge, das mitunter recht gruselig war. Insgesamt wurde mit diesem Dorf eine Gemeinschaft beschrieben, die auf mich wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Die bis heute bestehenden Spannungen der verschiedenen Sprachgruppen in Südtirol werden ebenfalls thematisiert und geben dem Geschehen noch eine zusätzliche Bedeutung.
Womit ich mir recht lange schwer getan habe, ist die Vielzahl der Namen in der Geschichte. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht und eventuell einen Lageplan der verschiedenen Höfe. Was ich gut fand, war das Glossar am Ende des Buches, welches mir unbekannte Ausdrücke anschaulich erklärte.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem düsteren, sphärischen und ein wenig aus der Zeit gefallenem Krimi ist, wird mit „Marterlmord“ fündig.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2022

Verbrechen in Südtirol

Der Banker
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Der Banker. Erster Fall für Farner und Terranostra
Autor: Siegfried Schneider
Erschienen: 2022
Verlag: Athesia Tappeiner

Meine Meinung
Dem Autor Siegfried Schneider ist mit „Der Banker“ ein spannender ...

Der Banker. Erster Fall für Farner und Terranostra
Autor: Siegfried Schneider
Erschienen: 2022
Verlag: Athesia Tappeiner

Meine Meinung
Dem Autor Siegfried Schneider ist mit „Der Banker“ ein spannender und fein verwobener Krimi gelungen, der neben den Ermittlungen auch tiefe Einblicke in die gesellschaftlichen und kulturellen Eigenheiten Südtirols vermittelt. Dieses Lokalkolorit gefiel mir an dem Krimi besonders gut. Die bis heute bestehenden Spannungen zwischen der deutschsprachigen und der italienischsprachigen Bevölkerung finden sogar im Ermittlerduo ihren Niederschlag und machten die Lektüre zusätzlich interessant.
Der Schreibstil ist eher knapp und unverschnörkelt. Manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Informationen zu den Charakteren gewünscht, besonders bei den beiden Hauptdarstellern. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, werden die Figuren vielleicht im Laufe der Zeit noch näher ausgestaltet. Auch ein Personenglossar wäre unter Umständen für die nachfolgenden Bände zu empfehlen, da eine große Zahl an Namen zu merken waren und ich doch einige Male nachschlagen musste, wer nun wer ist.
Die Handlung ist durch mehrere Stränge recht verwoben, doch schließlich wird alles sehr sorgsam aufgedröselt und ich war mit dem Ende durchaus zufrieden.
Ich bin schon neugierig auf die Folgebände und freue mich auf die Lektüre.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem vielschichtigen Krimi mit Südtiroler Lokalkolorit ist, wird mit „Der Banker“ fündig. Ein interessanter Auftakt zu einer neuen Reihe!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2022

Lauras Tour d`Ex

Für immer, oder was?
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Für immer, oder was?
Autorin: Ellen Berg
Verlag: aufbau taschenbuch
Erschienen: 2022

Inhalt
Die aus einer italienischen Großfamilie stammende Blumenladenbesitzerin Laura spürt zunehmend die gesellschaftliche ...

Für immer, oder was?
Autorin:
Ellen Berg
Verlag: aufbau taschenbuch
Erschienen: 2022

Inhalt
Die aus einer italienischen Großfamilie stammende Blumenladenbesitzerin Laura spürt zunehmend die gesellschaftliche Missbilligung, mit Ende dreißig noch immer Single zu sein. Was stimmt nicht mit ihr oder ihren Ex-Freunden, dass ihre Beziehungen nicht hielten? Diese Frage will sie ein für allemal klären und begibt sich auf eine mutige Rundreise zu allen ihren Verflossenen, um den Grund für ihre derzeitige Beziehungslosigkeit zu erforschen. Dass sie allerhand dabei erleben wird, das sei schon einmal verraten!

Meine Meinung
Das wunderbar spritzig gestaltete Cover hält, was es über den Roman verspricht! Die Geschichte konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann ziehen. Der flotte Schreibstil und die patente Art der Hauptdarstellerin haben mich mitgerissen. Das las sich weg wie nichts. Am liebsten hätte ich das Buch ja inhaliert, denn es ist so kurzweilig und humorvoll geschrieben. Durch die bildliche Schreibweise konnte ich mir das Ganze wie einen Film vorstellen und ich würde meinen, dass sich diese Geschichte als Filmvorlage bestens eignet.
Laura hat auf ihrer Tour d´Ex wirklich ein buntes Kaleidoskop an Verflossenen anzubieten. Vom Ehebrecher zum Muttersöhnchen, vom Esoteriker zum Computernerd – herrlich, welche Typen da Ellen Berg eingefallen sind. Die Protagonistin durchlebt einen rechten Gefühlsschlamassel und ich durfte mit ihr mitfiebern, mitleiden und mich mitfreuen. In einem grandiosen Ende kam es zu einem regelrechten Show-down. Auch wenn man bei einem Liebesroman weiß, dass sich alles zum Guten fügen wird (denn sonst wäre es ja ein Drama) ist es Ellen gelungen, mich in Lauras Welt eintauchen zu lassen und mit ihr herrlich erfrischende Lesestunden zu verbringen.

Fazit
„Für immer, oder was?“ der Autorin Ellen Berg ist ein wunderbar herzerfrischender, turbulenter und humorvoller Roman, der mir viele schöne Lesestunden bescherte. Ich fühlte mich bestens unterhalten! Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Gefährliche Fährüberfahten

Tod vor Helgoland
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Tod vor Helgoland
Autorin:Susanne Ziegert
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Inhalt
Die Kommissarin Rike von Menkendorf möchte eine Auszeit auf Helgoland nehmen, doch schon bei der Überfahrt zur Insel wird ...

Tod vor Helgoland
Autorin:
Susanne Ziegert
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Inhalt
Die Kommissarin Rike von Menkendorf möchte eine Auszeit auf Helgoland nehmen, doch schon bei der Überfahrt zur Insel wird sie von ihrem Beruf eingeholt, als sie bemerkt, dass eine Person über Bord geht. Rasch ist sie in den Fall verwickelt, denn dass es sich um einen Selbstmord handelt, will sie nicht so recht glauben.

Meine Meinung
Der Autorin Susanne Ziegert ist mit „Tod vor Helgoland“ ein spannender Krimi gelungen, auch wenn es meinem Geschmack nach fast zu viele Erzählstränge und zu viele Zeitsprünge gab. Ich musste einige Male nachschauen, wer wer ist, da es ziemlich viele Namen waren. Da wäre vielleicht eine Personenliste im Anhang hilfreich gewesen.
Die Handlungsstränge für sich genommen waren interessant und es wurden aktuelle Themen gut aufgearbeitet. Lange fragte ich mich, was das alles miteinander zu tun haben könnte. Das war also recht spannend gemacht und mit einem fulminanten Schluss wurden die Zusammenhänge weitgehend aufgeklärt.
Was mir nicht so gut gefiel, war der recht knappe Schreibstil und dass dadurch Sprünge entstanden, die mich verunsicherten, ob ich kurz beim Lesen eingenickt war und mich deshalb nicht auskannte oder ob da bewusst etwas ausgelassen worden war.
Das Cover ist wunderbar gelungen und auch die Kapitellängen gefielen mir mit ihrer Kürze sehr gut. Die Beschreibung der Insel wurde geschickt in die Handlung miteingewoben und dieses Lokalkolorit hat mir an dem Krimi besonders gut gefallen. Ich könnte mir eine Reise nach Helgoland durchaus vorstellen. Hoffentlich passiert mir auf der Überfahrt nichts 😉!

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, komplex aufgebauten Krimi mit Helgoländer Lokalkolorit ist, wird mit „Tod vor Helgoland“ fündig.

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