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Veröffentlicht am 04.08.2022

Mordermittlungen anno 1922

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Fräulein vom Amt
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist ein interessanter, historisierender Krimi im Baden-Baden ...

Fräulein vom Amt
Autorin:
Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist ein interessanter, historisierender Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten konnte ich die Stadt und ihre Atmosphäre gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das elektrische Licht, das Automobil, die Waschmaschine, die Fingerabdruckanalyse etc. werden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wird als eher modern und aufgeschlossen charakterisiert und gerät damit mitunter in Konflikte zu den Ansichten von älteren Generationen. Was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte, war die gefürchtete Vermieterin und die rückwärtsgewandte Großmama mit ihren jeweiligen Aussagen.
Die Handlung des Krimis schreitet eher langsam voran, was auch an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Stellenweise war es mir aber trotzdem etwas zu langatmig geschildert. Was mich wieder versöhnte, war das Einflechten einiger Romanzen.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 2 „Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus“ gespannt.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der erste Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Die Nachricht des Mörders“ empfohlen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Dirndln für die Dirndln!

Salzburger Dirndlstich
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Salzburger Dirndlstich
Autorin: Katharina Eigner
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Katharina Eigner ist ein wunderbarer österreichischer Krimi gelungen. Das Buch ist humorvoll ...

Salzburger Dirndlstich
Autorin:
Katharina Eigner
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Katharina Eigner ist ein wunderbarer österreichischer Krimi gelungen. Das Buch ist humorvoll geschrieben und ich mochte den witzigen und spritzigen Schreibstil sehr. Der Schmäh und der Humor der Autorin lagen genau auf meiner Wellenlänge und das Buch war ein großer Lesespaß für mich!
Die Kapitelüberschriften fand ich lustig, da sie mitunter auf falsche Fährten lockten und doch in der Rückschau gut zum jeweiligen Kapitel passten.
Was mir als Innviertlerin besonders gefiel, ist die räumliche Nähe und damit relative Vertrautheit mit den Schauplätzen und den österreichischen Ausdrücke. Das mochte ich sehr, sehr gerne! Auch der Exkurs zum Konjunktiv war eine Freude zu lesen: Ja, der Konjunktiv - ich würde sogar sagen, dass er die wichtigste Zeitform der Österreicher ist. Besonders in so Formulierungen wie, "I warat jetzt do", "I hättat di augruafn". Ist man jetzt da und hat man tatsächlich angerufen? Ich liebe den Konjunktiv und die Beschreibung desselben durch die Autorin ist genial gelungen.
Da ich den ersten Band um Rosmarie Dorn noch nicht kannte, waren mir manche Einzelheiten ihrer Biografie noch nicht vertraut, doch im Laufe der Geschichte wurden wichtige Details durch Einschübe erfolgreich vermittelt.
Die Charaktere sind allesamt herrlich ausgestaltet und die Namen sind witzig gewählt. Dass Rosmarie Dorn eine patente Person ist, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und Beruf und Familie super unter einen Hut bringt und sogar noch für Ermittlungen Ressourcen frei hat, ließ sie mir sehr sympathisch erscheinen.
Bezüglich des Mordes tappte ich bis zum Ende völlig im Dunkeln, doch das störte mich nicht weiters, weil die Geschichte sehr unterhaltsam, spannend und kurzweilig geschrieben war. Letztlich sorgte ein fulminantes Ende für den Abschluss eines tollen Österreich-Krimis und ich war sogar ein wenig traurig, dass ich das Buch schon ausgelesen hatte, denn aufgrund des typisch österreichischen Flairs genoss ich die Geschichte ungemein. Ich konnte mir die Geschehnisse sehr bildlich vorstellen und die Geschichte lief wie ein Film vor meinem inneren Auge ab, was mir sehr gefiel.
Es blieben am Ende ein paar Fragen im persönlichen Umfeld der Rosmarie Dorn offen, aber vielleicht gibt es darauf im nächsten Band, auf den ich sehr hoffe, Antworten. Ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe, denn das typisch Österreichische an diesem Krimi hat mir super gefallen.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem humorvollen, kurzweiligen, spritzigen Krimi mit viel österreichischem Flair und einer gestandenen Hobbyermittlerin ist, dem sei „Salzburger Dirndlstich“ ans Herz gelegt. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung, weil dieses Buch sicher zu den Highlights meiner diesjährigen Krimilektüre zählt!

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Verwirrspiel in Venedig

Venezianisches Intermezzo
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Venezianisches Intermezzo
Autor: Thomas Michael Glaw
Verlag: mediathoughts
Erschienen: 2022

Inhalt
Als der Bruder des Münchner Kriminalrates Benedict Schönheit in Venedig unter Mordverdacht gerät, macht ...

Venezianisches Intermezzo
Autor:
Thomas Michael Glaw
Verlag: mediathoughts
Erschienen: 2022

Inhalt
Als der Bruder des Münchner Kriminalrates Benedict Schönheit in Venedig unter Mordverdacht gerät, macht sich der Ermittler mit seiner Freundin Martina dorthin auf, um nach dem wahren Mörder zu suchen. Sein Bruder soll von jedem Verdacht reingewaschen nach München zurückkehren können. Da Schönheit in Italien über keinerlei offizielle Befugnisse verfügt, ist er auf das Wohlwollen der venezianischen Polizei bezüglich der Ermittlungen angewiesen. Wie wird sich diese Zusammenarbeit gestalten und wird er seines Bruders Unschuld beweisen können?

Meine Meinung
Dem Autor ist ein unaufgeregter, aber dennoch spannender und fein verwobener Krimi mit viel venezianischem Flair bestens gelungen. Die Kapitel sind nur so dahingeflogen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich fand den Erzählstil sehr sympathisch, wie auch den Münchner Ermittler und seine Freundin, die ich beide bis dahin noch nicht kannte.
Die Handlung schritt kontinuierlich voran und ich konnte mich mit dem Ich-Erzähler in das Umfeld der Ermittlungen Schritt für Schritt hineinfinden. Verdächtige gab es zunächst viele und auch wiederum keine, sodass ich immer wieder an andere Zusammenhänge und Erklärungen glaubte und mehrmals meine Verdächtigen korrigieren musste. Es blieb daher spannend bis zuletzt, wobei das Ende schlüssig, aber dennoch nicht vorhersehbar für mich war.
Mit den Beschreibungen der Lagunenstadt konnte ich mich wunderbar in den Süden versetzen und die bildhaften Ausführungen zu Venedig und zur grandiosen italienischen Küche bereiteten mir eine herrliche virtuelle Reise.
Was ich sehr hilfreich fand, war die Personenliste zu Anfang des Buches, die mir bei den italienischen Namen eine gute Unterstützung war.

Fazit
Wer einen unaufgeregten, aber dennoch spannenden und fein verwobenen Krimi mit viel venezianischem Flair mit einem Schuss bayrischer Lebensart sucht, dem sei „Venezianisches Intermezzo“ ans Herz gelegt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Sterne und meine volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Aufbrechen, um anzukommen

Wir sehen uns zu Hause
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Wir sehen uns zu Hause
Autorin: Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten ...

Wir sehen uns zu Hause
Autorin:
Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten Wohnmobil anzutreten. Doch es kommt ganz anders als geplant: Peter verstirbt an einem Herzinfarkt und Anne steht plötzlich allein da. Soll sie trotzdem zu der Reise aufbrechen?

Meine Meinung
Der Autorin Christiane Wünsche ist mit „Wir sehen uns zu Hause“ eine richtig schöne Geschichte gelungen, in die ich sofort tief eintauchen konnte. Mit viel Empathie erzählt sie Annes Reise und die vielen unterschiedlichsten Begegnungen, die Anne dabei erlebt. Es wird sehr detailreich ihre Reise durch Deutschland geschildert. Nicht nur die anderen ProtagonistInnen konnte ich mir dank der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen, sondern auch die bereisten Landschaften. Der flotte und dennoch bildliche Schreibstil gefiel mir sehr gut.

Die angenehmen Kapitellängen und die Erzählung aus den verschiedenen Sichtweisen der HauptdarstellerInnen trieben die Geschichte gekonnt voran und bauten einen Spannungsbogen auf, der bis zur letzten Seite hielt. Der Roman las sich weg wie nichts und ich musste mich direkt zwingen, Lesestopps einzulegen, um meine Pflichten zu erledigen.

Durch Annes Fahrt mit dem Wohnmobil wurde das besondere Ambiente auf Campingplätzen immer wieder thematisiert und ich konnte mir die Gegebenheiten sehr gut vorstellen, zumal ich in meiner Kindheit mit meinen Eltern immer Campingurlaube verbracht habe. Da hat sich anscheinend im sozialen Gefüge und in den Gepflogenheiten nicht viel verändert

Ich fand es spannend, dass die Thematik des geteilten Deutschlands in der persönlichen Sichtweise und Erlebenswelt der DarstellerInnen eingearbeitet wurde. Dabei habe ich einiges Neues erfahren und kann mir diese Zeit durch die Schilderungen besser vorstellen. Da Österreich mein Heimatland ist, fasziniert mich dieser Teil der deutschen Geschichte schon länger, weil ich durch die Außensicht noch einmal einen anderen Zugang habe, als es vielleicht deutsche StaatsbürgerInnen haben.

Fazit
Die Geschichte war sehr spannend und mitreißend aufgebaut und für mich war es ein wahres Lesevergnügen! Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Mauer des Schweigens

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten ...

Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten konfrontiert. Doch damit beginnt erst eine Reihe von weiteren Todesfällen, die von Pietro untersucht werden sollen. Bei seinen Ermittlungen stößt er allerdings auf eine Mauer des Schweigens und zunehmend gerät er an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Was steckt hinter diesen Todesfällen?

Meine Meinung
Der Autorin Heidi Troi ist mit „Marterlmord“ ein düsterer, sphärischer und mitunter gruseliger Krimi bestens gelungen.
Der flotte Erzählstil und die kurzen Kapitel haben mich zu weitaus längeren Leseeinheiten verleitet als ich jeweils eingeplant hatte. Es ist ein spannendes Buch, das aus der Ich-Perspektive des Maresciallo Pietro Carminati erzählt wird. So wird die Geschichte aus seiner Sicht aufgerollt und ich fand es interessant, dass ich als Leserin nur so viele Informationen hatte, wie er und trotzdem so manche Vorahnung aufkam. Das Ende des Krimis ist schaurig, aber schlüssig.
Die Schilderung des Dorfes in den abgelegenen Bergen Südtirols ist düster, doch sehr detailgenau, sodass ich mir das Ganze gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere werden von der Autorin gut ausgestaltet und anschaulich beschrieben. So entstand ein dichtes Bild vor meinem inneren Auge, das mitunter recht gruselig war. Insgesamt wurde mit diesem Dorf eine Gemeinschaft beschrieben, die auf mich wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Die bis heute bestehenden Spannungen der verschiedenen Sprachgruppen in Südtirol werden ebenfalls thematisiert und geben dem Geschehen noch eine zusätzliche Bedeutung.
Womit ich mir recht lange schwer getan habe, ist die Vielzahl der Namen in der Geschichte. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht und eventuell einen Lageplan der verschiedenen Höfe. Was ich gut fand, war das Glossar am Ende des Buches, welches mir unbekannte Ausdrücke anschaulich erklärte.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem düsteren, sphärischen und ein wenig aus der Zeit gefallenem Krimi ist, wird mit „Marterlmord“ fündig.

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