Profilbild von Lese-Abenteurerin

Lese-Abenteurerin

Lesejury Star
offline

Lese-Abenteurerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lese-Abenteurerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2022

Ab in die Elbmarsch!

Elbschuld
0

Elbschuld
Autorin: Nicole Wollschlaeger
Gelesen von der Autorin

Inhalt
Der Berliner Hauptkommissar Philip Goldberg tritt nach einem persönlichen einschneidenden Ereignis seine neue Stelle in der Elbmarsch ...

Elbschuld
Autorin: Nicole Wollschlaeger
Gelesen von der Autorin

Inhalt
Der Berliner Hauptkommissar Philip Goldberg tritt nach einem persönlichen einschneidenden Ereignis seine neue Stelle in der Elbmarsch an. Wo er zunächst auf einen beschaulichen Job in einem kleinen Polizeirevier mit zwei Kollegen, Thomsen und Brandt, gehofft hatte, stellt alsbald ein mutmaßliches zukünftiges Verbrechen sein berufliches Dasein auf den Kopf. Die Obsthofbesitzerin Hilde Deterding behauptet, man trachte ihr nach dem Leben. Als einige merkwürdige Dinge im Umfeld von Hilde Deterding geschehen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um noch Schlimmeres zu verhindern. Wird das Goldberg und seinem Team gelingen?

Meine Meinung
Der Autorin Nicole Wollschlaeger ist mit „Elbschuld“ ein hervorragender Regionalkrimi mit Spannung, aber auch humorvollen Note gelungen. Der Krimi ist nicht zu blutig angelegt, was ich gerne mag. Der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsbogen konnte bis zum Schluss aufrechterhalten werden. Der Cosy-Krimi nahm ein unvorhersehbares, fulminantes Ende, das aber, rückblickend betrachtet, durchaus Sinn macht.
Die Hauptfiguren wurden mit ihren Ecken und Kanten sehr liebenswert beschrieben und bekamen im Laufe der Geschichte immer mehr Tiefgang. Goldberg ist als sympathischer Ermittler dargestellt, der auch mit Einblicken in sein persönliches Leben aufwarten kann, wie auch seine beiden Kollegen.
Nicole Wollschlaeger ist nicht nur die Autorin, sondern auch die Sprecherin des Hörbuches. Ihre angenehme Stimme und das ideale Sprechtempo (nicht zu langsam, nicht zu schnell), sowie das Einarbeiten regionaler sprachlicher Besonderheiten, machen den Krimi zu einem Hörvergnügen.
Das Cover zog meine Aufmerksamkeit gleich auf sich. Der Apfel in Verbindung mit der Obstgutbesitzerin und die stilisierten Augen machten mich neugierig auf die Geschichte.

Fazit
Wer einen nicht zu blutigen, aber dennoch spannenden Regionalkrimi in der Elbmarsch mit einem sympathischen Ermittler sucht, ist mit „Elbschuld“ gut beraten. Von mir gibt es 5 Sterne für den Hörgenuss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2022

Gut gemachte Krimiunterhaltung

Mord auf Provenzalisch
0

Vor der gut beschriebenen Kulisse der Provence, die außerhalb der touristischen Sommersaison als Schauplatz des Krimis dient, nimmt die Handlung zunächst rasch an Fahrt auf, um im Mittelteil ein wenig ...

Vor der gut beschriebenen Kulisse der Provence, die außerhalb der touristischen Sommersaison als Schauplatz des Krimis dient, nimmt die Handlung zunächst rasch an Fahrt auf, um im Mittelteil ein wenig an Tempo zu verlieren und dann schlussendlich am Ende zu einem regelrechten Show-Down zu führen.
Die Hauptdarstellerin Penny wird im Laufe der Geschichte immer sympathischer als Person und ihre skurrile Freundin Frankie ist eine Bereicherung für das Geschehen.
Die Unterschiede der beiden Nationen (Großbritannien und Frankreich) werden mit einem Augenzwinkern liebevoll dargestellt und alles in allem ist das Buch ein vergnüglicher Krimi-Lesespaß!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Traurige Geschichte

Ohne Halt ins Blaue
0

Ohne Halt ins Blaue

Autorin: Anna Pavignano

Übersetzung: Ruth Mader-Koltay

Verlag: NONSOLO

Erschienen: 2021

Inhalt

Der 20jährige Schulabbrecher Salvatore lebt auf einer abgelegenen italienischen ...

Ohne Halt ins Blaue

Autorin: Anna Pavignano

Übersetzung: Ruth Mader-Koltay

Verlag: NONSOLO

Erschienen: 2021

Inhalt

Der 20jährige Schulabbrecher Salvatore lebt auf einer abgelegenen italienischen Insel im Sommer davon, Touristen mit seinem Boot auf dem Meer spazieren zu fahren. Im Winter verdient er sich sein Geld auf dem Festland auf Baustellen als Hilfsarbeiter.

Meine Meinung

Die aus der Ich-Perspektive des jungen Salvatore erzählte Geschichte ist besonders zu Anfang stilistisch und sprachlich sehr schlicht gehalten. Umgangssprachliche Ausdrücke und Jugendslang finden hier ihre Anwendung. Das passt zwar zur Situation des Salvatore, doch mich persönlich sprach dieser Stil wenig an. Im letzten Abschnitt verfeinerte sich die Sprache, was vielleicht auch die Entwicklung des Hauptdarstellers anzeigen sollte.

Ein paar Szenen gingen mir zu Herzen (wie z. B. die Ereignisse rund um das Kinderskelett), weil sie eine durchaus empathische Entwicklung Salvatores wiedergaben. Andere Szenen waren aber für meinen Geschmack zu derb (wie z. B. die Einstellung zu Frauen).

Insgesamt ließ mich das Buch recht betroffen zurück, denn es ist ein trauriges Buch. Wer sich aufgrund des Klappentextes eine schöne Geschichte vor italienischer Kulisse erhoffte, so wie ich es etwas naiv getan habe, wird eines Besseren belehrt.

Fazit

„Ohne Halt ins Blaue“ ist die, mitunter etwas derb geschilderte, traurig, melancholische Geschichte eines jungen Mannes, der sich in seinem Leben zurechtzufinden versucht. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir etwas Anderes erwartet und vergebe daher 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2022

The Queen is not amused!

Die unhöfliche Tote
0

Inhalt
Im Buckingham Palast wird eine tote Frau in der Nähe des Indoorpools aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die Queen, die sich Sorgen ...

Inhalt
Im Buckingham Palast wird eine tote Frau in der Nähe des Indoorpools aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die Queen, die sich Sorgen um ihren royalen Haushalt und ihre Angestellten macht.

Meine Meinung
Die Geschichte gefiel mir, da immer wieder reale Begebenheiten (Brexit, Theresa May als Premierministerin etc.) in die Handlung rund um die Queen eingebaut wurden. Auch reale Personen aus dem Umfeld der Queen, wie z. B. der Ehegatte, die Enkelkinder oder das Urenkelkind der Queen waren in die Handlung eingeflochten. Ich stellte mir die echte Queen in dieser Geschichte vor und konnte immer wieder mal schmunzeln. Das (fiktive) Leben im royalen Palast wurde sehr eindrücklich geschildert und dass es für so einen großen Haushalt auch sehr viel verschiedenes Personal braucht, wurde immer deutlicher. Die, meiner Ansicht nach gut recherchierten, Beschreibungen der Örtlichkeiten machten die Geschichte recht authentisch.
Die stellvertretende Privatsektretärin der Queen und damit eine der HauptdarstellerIinnen, Rozy, konnte ich sehr gut vor meinem geistigen Auge sehen so wie auch die anderen ProtagonistInnen zum Großteil recht gut charakterisiert wurden.
Die Erzählstimme von Sandra Voss ist sehr angenehm und die Vortragsweise gefiel mir gut - nicht zu schnell und nicht zu langsam und mit verschiedenen Stimmlagen und Stimminterpretationen, um die Personen zu unterscheiden. Allerdings brauchte ich ein wenig, um mir die Namen einzuprägen. Da tue ich mir leichter, wenn ich sie einmal gelesen und nicht nur gehört habe.
Sternenabzüge gibt es dafür, dass die Einführung des eventuellen Mordes in die Geschichte meiner Ansicht nach, relativ spät erst stattfand, obwohl auf die Leiche schon früh gestoßen wurde. Ich wurde schon ungeduldig, ob es sich bei dem Hörbuch überhaupt um einen Krimi handelt. Dass es sich beim Hörbuch um eine gekürzte Fassung des Printexemplares handelt, war an manchen Stellen überdeutlich erkennbar. So wurden einige Kapitel in nur wenigen Sätzen abgehandelt, die im Buch sicher mehr Platz eingenommen hätten. Damit war es für mich an einigen Stellen schwierig, in den Hör- und Handlungsfluss wieder hineinzufinden.

Fazit
Ein amüsanter und gut gemachter royaler Cosy-Krimi, der sich aber, meiner Ansicht nach, besser für ein Printexemplar als Hörbuch eignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2021

Spannende Reise in die jüngere Vergangenheit

Der Dolmetscher
0

Der Dolmetscher

Autorin: Isabella Pallavicini

Verlag: BoD

Erschienen: 2021

Inhalt

Enzo ist als Kind immer wieder während der Sommerferien bei den Großeltern auf Sizilien, die dort in der Weinproduktion ...

Der Dolmetscher

Autorin: Isabella Pallavicini

Verlag: BoD

Erschienen: 2021

Inhalt

Enzo ist als Kind immer wieder während der Sommerferien bei den Großeltern auf Sizilien, die dort in der Weinproduktion und dem Weinhandel tätig sind. Er lebt sonst mit seinen Eltern in der Schweiz, wohin der Vater der Arbeit wegen gezogen ist. Enzo verbringt herrliche Sommer auf Sizilien, doch als junger Mann, der soeben sein Studium in Deutschland begonnen hat, holt ihn der Zweite Weltkrieg ein, der ihm in der Schweiz bis dorthin in weiter Ferne schien. Aufgrund seiner italienischen Staatsbürgerschaft und seiner Italienisch- und Deutschkenntnisse wird er zum italienischen Heer als Dolmetsch für das Deutsch-Italienische eingezogen. Er erlebt viel Schlimmes in den Jahren des Krieges, doch auch Hilfe und Trost von oft unerwarteter Seite.

Meine Meinung

Die Autorin Isabella Pallavicini hat einen gelungenen Roman mit Anteilen der tatsächlich von ihrem Vater durchlebten Kriegsereignissen und zugefügten Orten, Namen, Handlungen und historischen Begebenheiten geschaffen.

Die einzelnen Orte, Umgebungen und Ereignisse wurden sprachlich dicht beschrieben und ließen vor meinem geistigen Auge eine reichhaltige Kulisse aufsteigen. Ich fühlte mich in die jeweiligen Situationen gut hineinversetzt und konnte mich mit den Protagonisten mitfreuen oder mitleiden. Die Charaktere wurden treffend beschrieben und Enzo war mir durch seine ehrliche und dem Mitmenschen zugewandte Art sehr sympathisch.

Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und nach einigen Kapiteln musste ich unbedingt gleich noch weiterlesen, wie sich die Geschichte fortentwickelt. Besonders interessant fand ich, dass hier auch wahre Begebenheiten verarbeitet wurden und ich konnte manche Parallele zu den Erzählungen meines eigenen Großvaters entdecken.

Einziger Kritikpunkt ist, dass ein paar Handlungsstränge, meiner Ansicht nach, ein wenig lose im Gefüge des Buches bleiben und ich nicht so recht einordnen konnte, warum sie, obwohl für sich alleine stehend sicherlich interessant, in die Geschichte aufgenommen wurden. Hier fehlte mir ein wenig der rote Faden, der diese Teile zu einem Ganzen gefügt hätte.

Fazit

Wer einen Roman mit teilweise tatsächlichen Erlebnissen, eingebettet in fiktionale Teile, über die Zeit des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht eines jungen Mannes angesiedelt in der Schweiz, Deutschland und Italien lesen möchte, ist mit „Der Dolmetscher“ gut beraten. Durchaus spannend zu lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere