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Veröffentlicht am 26.08.2021

Sehr persönlicher Reisebericht

10 Tage im Herzen der Ferne
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10 Tage im Herzen der Ferne
Autor: Nico Mateew
Erschienen: 2021
Inhalt
Der Autor Nico Mateew stellt im 1. Teil des Buches seine Beweggründe für eine Auszeit in der Fremde vor. Im 2. Teil des Buches nimmt ...

10 Tage im Herzen der Ferne
Autor: Nico Mateew
Erschienen: 2021
Inhalt
Der Autor Nico Mateew stellt im 1. Teil des Buches seine Beweggründe für eine Auszeit in der Fremde vor. Im 2. Teil des Buches nimmt er die Lesenden auf eine zweiwöchige Filmdrehreise mit nach Albanien, wo er vor allem rund um das Thema des gemeinsamen Kochens Berichte von Begegnungen mit den Menschen in diesem Mittelmeerland vorstellt.
Meine Meinung
Der Autor gibt mit sehr persönlichen Ansichten und Einsichten viel von sich preis und das finde ich sehr ehrlich und auch mutig. Allerdings fehlt dem Erstlingswerk des Autors ein wenig der Schwung, wenn es darum geht, aus den einzelnen, sicherlich sehr interessanten und bereichernden Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen Albaniens, eine zusammenhängende Geschichte zu erstellen. Die einzelnen Begebenheiten bleiben einzeln stehen und es ist mehr eine Sammlung netter, und auch bewegender, Einzelgeschichten als ein Roman. Teilweise waren für meinen Geschmack Abschnitte zu mystisch beschrieben, aber das mag daran liegen, dass ich ein sehr rationaler Mensch bin.
Meiner Ansicht nach konnte sich der Autor mitunter nicht gewissen Stereotypen entziehen, die zum Land Albanien nach wie vor in den Köpfen der Menschen verankert sind. Er wollte mit einem straffen Zeitplan diese Reise herunterspulen und wenn er auf Planänderungen stieß, war er mehrmals geneigt, diese auf relativ verkürzte Erklärungsansätze zurückzuführen.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und zieht durch die Kombination von ausgefallener Architektur mit Naturlandschaft sicher die Blicke auf sich.
Ich glaube, dass Nico Mateew aufgrund seiner nicht als befriedigend erlebten beruflichen Situation das Bedürfnis hatte, die eingefahrenen Wege zu verlassen und dass er sich mit diesem Buch seinen Herzenswunsch, etwas zu schaffen, das Sinn macht, Bestand hat und auf das seine Kinder stolz sein können, erfüllt hat.
Fazit
„10 Tage im Herzen der Ferne“ ist ein nettes Büchlein, welches einen sehr persönlichen Reisebericht des Autors Nico Mateew über ein wenig bekanntes Land Europas wiedergibt.


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Veröffentlicht am 24.08.2021

Krimi mit viel Lokalkolorit der Kanaren

Dünenzorn
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Dünenzorn

Autorin: Edith Kneifl

Erschienen: 2021

Verlag: Haymon tb

Inhalt

Laura Mars, eine Modedesignerin aus Wien, soll ihrem Vater Mischa, den sie seit Jahren nicht mehr persönlich gesehen hat und ...

Dünenzorn

Autorin: Edith Kneifl

Erschienen: 2021

Verlag: Haymon tb

Inhalt

Laura Mars, eine Modedesignerin aus Wien, soll ihrem Vater Mischa, den sie seit Jahren nicht mehr persönlich gesehen hat und der auf den Kanaren lebt, zur Seite stehen, nachdem seine zweite Ehefrau Ramona allem Anschein nach entführt wurde. Obwohl Laura der Stiefmutter Ramona nicht sehr nahesteht, versucht sie gemeinsam mit Mischas Anwalt und später zusätzlich mit einem Privatdetektiv, die verschwundene Ramona wiederzufinden. Doch Laura wird nicht nur mit dem Verschwinden Ramonas belastet: es passieren weitere Morde.

Meine Meinung

Edith Kneifl beschreibt die Kanaren und ihre Hauptinseln sehr detailreich und wertet mit einigen historischen, geographischen und botanischen Informationen den Roman auf, sodass ich vor meinem geistigen Auge die Gegend sehr gut auferstehen lassen konnte. Auch das Cover trägt dazu bei, sich die Landschaft vorstellen zu können. Eine Aufnahme des Meeres mit steil aufragenden Felsen, schwarzem Strand, Himmel und einigen Wolken ließ mich bereits in die Szenerie der Inseln eintauchen.

Es gelingt der Autorin den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, auch wenn es mitunter durch Schilderungen wie z. B. Shoppingtouren, oder Caféhausbesuche, welche die Geschichte nicht unbedingt vorantreiben, ein paar Längen für mich zu überwinden galt.

Die Auflösung des Krimis fand ich gut gelungen, da sie zwar unerwartet, aber doch schlüssig ist. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist die recht dominante Rolle, die der Alkoholkonsum in der Geschichte spielt. Auch für Personen, die traumatische sexuelle Erfahrungen gemacht haben, ist dieser Krimi nicht empfehlenswert, wie auch eine Triggerwarnung (leider erst) am Ende des Buches anzeigt.

Bei der Hauptfigur der Laura Mars bin ich mir nicht sicher, ob sie mir gefällt oder nicht. Mit ihr wurde ich nicht so warm. Ich wusste nicht recht, was ich von ihr und ihrer Art halten soll. Sie ist einerseits recht darauf erpicht, den Entführungsfall zu lösen, andererseits kann sie Ramona gar nicht so wirklich gut leiden. Geht es ihr mehr um die Anerkennung ihres Vaters oder ist es eher Abenteuerlust, die sie antreibt?

Die anderen Protagonisten werden recht authentisch charakterisiert und ich konnte in den meisten Fällen eine Zuordnung für mich selbst erstellen, ob sie zu den „Guten“ oder „Bösen“ zu zählen sind, was ich persönlich bei Krimis ganz gerne mag. Auch die Verwendung typisch österreichischer Ausdrücke in den Dialogen, um dem Ganzen mehr Echtheit zu verleihen, da ja einige Protagonisten österreichstämmig sind, finde ich gut gelungen.

Fazit

Wer einen Krimi mit viel Lokalkolorit der Kanaren sucht, ist mit „Dünenzorn“ gut beraten.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Wohlfühlroman

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Eine schöne Geschichte, in der es insbesondere um die Oma und ihre Enkelin geht, aber auch Platz für Trauer um geliebte Menschen, wiederentdeckte Freundschaft, ein Familiengeheimnis und eine Liebesbeziehung ...

Eine schöne Geschichte, in der es insbesondere um die Oma und ihre Enkelin geht, aber auch Platz für Trauer um geliebte Menschen, wiederentdeckte Freundschaft, ein Familiengeheimnis und eine Liebesbeziehung ist.

(Nur)Vier Sterne gibt es von mir deshalb, weil das Smartphone und damit verschickten Nachrichten für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr im Mittelpunkt stehen.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Dieser Lemming stürzt sich zwar nicht ins Meer, aber in einen außergewöhnlichen Fall

Die Rückkehr des Lemming
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Die Geschichte spielt hauptsächlich in Wien und erzeugt mit den typischen Wiener Dialogen und Stimmungen der Bevölkerung ein recht einprägsames Bild der ostösterreichischen Spezies. Man kann dazu stehen, ...

Die Geschichte spielt hauptsächlich in Wien und erzeugt mit den typischen Wiener Dialogen und Stimmungen der Bevölkerung ein recht einprägsames Bild der ostösterreichischen Spezies. Man kann dazu stehen, wie man will, aber in dem Fall passt es herrlich zur Geschichte. Eigentlich sind es ja zwei Geschichten, die in diesem Krimi verwoben sind, und das noch dazu sehr geschickt. Das Ende ist ein überraschendes, aber doch sehr passendes, und gibt schließlich Grund zur Hoffnung.
Ein delikates Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Prost, auf einen gelungenen Provinzkrimi!

Prost, auf die Jugend
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„Prost, auf die Jugend!“

Tischler ermittelt in einem Mordfall an einem frisch gebackenen Abiturienten. War es ein tragischer Zufall oder wurde der angeblich allseits beliebte junge Mann absichtlich getötet? ...

„Prost, auf die Jugend!“

Tischler ermittelt in einem Mordfall an einem frisch gebackenen Abiturienten. War es ein tragischer Zufall oder wurde der angeblich allseits beliebte junge Mann absichtlich getötet? Eine ganze Reihe an Verdächtigen machen Tischlers und Finks Arbeit nicht leichter.

Tischler muss sich privat nicht nur um Resi kümmern, sondern auch zwei Damen spuken ihm im Kopf herum. Wie wird sich sein Liebesleben entwickeln?

„Prost, auf die Jugend!“ ist der dritte Band aus der Reihe „Prost, …“, in der bereits „Prost, auf die Wirtin!“ und „Prost, auf die Erben!“ erschienen sind. Durch geschickte Rückgriffe kann man aber problemlos mit dem 3. Band einsteigen, wie es in meinem Fall war.

Ich habe die authentischen und witzigen Dialoge in diesem Krimi sehr genossen. Der bayrische Charme konnte mich immer wieder zum Lachen bringen und die nicht allzu blutrünstig beschriebenen Gewaltszenen kamen mir sehr entgegen, da ich zwar Krimis liebe, aber keine Gemetzel mag. Wilde Verfolgungsjagden ließen meinen Puls schneller werden und wenn Tischler vor lauter Hunger schon ganz zittrig war, knurrte auch mir der Magen.

Friedrich Kalpenstein ist es gelungen, den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu halten und die liebevoll mit Macken und Besonderheiten charakterisierten Protagonisten trugen zu meinem Lesevergnügen wesentlich bei. Ich fühlte mich mittendrin in Brunngries und wurde beim Lesen Teil dieser besonderen Gemeinde. Am Ende des Krimis gibt es ein Kapitel, das als Auftakt für einen neuerlichen Band aus der Reihe „Prost, …!“ gesehen werden könnte und so besteht die Hoffnung, bald schon in einen neuen Roman von Friedrich Kalpenstein eintauchen zu können.

Wer einen nicht zu blutrünstigen, spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und bayrischem Charme sucht, dem sei „Prost, auf die Jugend!“ wärmstens empfohlen. Ein absolutes Lesevergnügen und von mir 5 Sterne Leseempfehlung!

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