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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein unheimlich gut durchdachtes Buch!

The Stand - Das letzte Gefecht
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Hätte ich mir nicht selbst zur Aufgabe gemacht, Kings Werke chronologisch nach Erscheinungsjahr zu lesen, würde dieses Buch wohl noch nicht von mir gelesen sein. Aber nach „Shining“ war es nun dran und ...

Hätte ich mir nicht selbst zur Aufgabe gemacht, Kings Werke chronologisch nach Erscheinungsjahr zu lesen, würde dieses Buch wohl noch nicht von mir gelesen sein. Aber nach „Shining“ war es nun dran und da kam es mir doch ganz recht, dass eine weitere Neuauflage erscheinen sollte mit einem Umfang von 1712 Seiten.
Dieses Buch war also nicht nur an der Reihe, es forderte mich förmlich heraus.

Schon das ewig lange Vorwort des Kings hat mir gefallen und konnte mich so einige Male zum Schmunzeln bringen. Und dann setzt und der King im Jahr 1989, welches übrigens mein Geburtsjahr ist, in seiner Geschichte ab und gerade den Einstieg ins Buch fand ich wirklich unheimlich spannend, obwohl ich eigentlich nicht so der Endzeitszenario-Leser bin.
Wer zu dem die Seitenanzahl betrachtet, wird sich fragen, ob in diesem Buch wirklich eine kompakte Geschichte steckt oder ob es viele Informationen gibt, die für die Geschichte nicht unbedingt nötig sind und genau dies war anfänglich meine Angst.

Der Auslöser, der beinahe kompletten Auslöschung der Menschheit, nennt sich „Captain Trips“ und ich finde dieser wurde grandios im Buch beschrieben und dargestellt. Sowohl die schrecklichen Merkmale, als auch die unheimlich schnelle Verbreitung auf die Menschheit, Stephen ließ einfach nichts aus und füllte durch seinen sehr detaillierten Schreibstil einfach jede Lücke.

Highlight für mich in diesem Buch ist, wie er die Vielzahl von Charakteren, welche wir vorerst alle als Einzelpersonen kennenlernen, perfekt miteinander zusammenlaufen lässt. Schon hier merkte ich sehr schnell, dass ich selten ein so gut durchdachtes Buch gelesen habe. In Laufe des Lesens schafft King es uns fast jeden Charakter näher zu bringen, uns ihre Stärken und Schwächen aufzuzeigen und uns ihren Platz in der Geschichte zu erklären bzw. näher zu bringen. Wer mich am meisten begeistern konnte, erfahrt ihr weiter unten in meiner Rezension. Anfangs trat dies gar nicht so stark hervor, weil ich so einige Geschichten unheimlich gern verfolgt habe, aber gegen Ende fand ich wirklich doch meinen Lieblingscharakter in „The Stand – Das letzte Gefecht“.

Neben den Geschichten der Menschen und den Folgen von „Captain Trips“ wird dem Leser schnell klar, dass es hier auch um den Kampf zwischen Gut und Böse geht. Das Gute wird verkörpert von der ältesten Frau Nebraskas, Abigail Freemantle und das Böse durch Randall Flagg, der dunkle Mann (wer die dunkle Turm Reihe kennt, wird hier Parallelen finden). Beide erschienen den Charakteren immer wieder in ihren Träumen, machten ihnen Angst oder wiesen ihnen den Weg ins letzte Gefecht.

Wer hier vergeblich auf die letzten Seiten drauf los liest, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht sein, aber mir wurde gerade gegen Ende hin klar, dass es hier weniger um die große Auflösung, das bahnbrechende Ende geht, sondern eher um die Tiefe der Geschichte. Ich habe mich gegen Ende gefragt, ob es wirklich nur 1700 Seiten waren. In Bezug auf die Geschichte, die in Erinnerung bleibt, hätten es gute 3000 Seiten hätten sein können.
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Weniger ein Kritikpunkt, aber schade fand ich, dass der fulminante Anfang des Buches nicht kontinuierlich aufrechterhalten wurde. „Captain Trips“ war hier einfach mein Thema und gerade der Einstieg in diesen Kampf zwischen Gut und Böse fiel mir daraufhin ein wenig schwer. Ab der zweiten Hälfte von „The Stand“ fehlte mir oftmals der Bezug zu „Captain Trips“.

Mein Fazit
Für mich bisher nicht sein bestes, aber das meist durchdachte Werk von King des Horror. Wer solch eine Geschichte, mit so einem Tiefgang erschaffen kann, ist einfach zum Schreiben geboren und ich freue mich daher auf viele weitere Bücher, denn ich stehe noch sehr weit am Anfang meiner Liste.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Irland im Mittelalter! Ein reines Spektakel

Die Herren der Grünen Insel
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Als riesen Fan von Irland, dem Land an sich und seinen typischen Merkmalen, war dieses Buch ein Must-Read für mich. Der einzige Fakt, von dem ich mich überraschen lassen wollte, war die Zeit, in der das ...

Als riesen Fan von Irland, dem Land an sich und seinen typischen Merkmalen, war dieses Buch ein Must-Read für mich. Der einzige Fakt, von dem ich mich überraschen lassen wollte, war die Zeit, in der das Buch spielt, Irland im Mittelalter. Weder habe ich bisher viele Bücher gelesen, die in dieser Zeit spielen, noch kenne ich mich mit der mittelalterlichen Geschichte Irlands aus.

Umfassen tut das Buch die Jahre 1151 – 1172 und auch wenn es nur ein minimaler Ausschnitt der Mittelalterzeit ist, konnte die Autorin dem Leser diese Zeit sehr gut verbildlichen und beschreiben. Ich habe nun ein Bild vor mir und zum Teil ist es ein sehr erschreckendes Bild.

Wer bei diesem Buch auf eine romantische Abenteuerreise durch Irland hofft, sei gewarnt, Krieg, Gewalt und einiges an Blut fließen im diesem Buch und ich fand es unheimlich spannend diese Themen und deren Umsetzung in Schriftform zu verfolgen.

Weiterhin interessant ist die Vielzahl der Charaktere, die einem anfänglich noch Kopfzerbrechen verschaffen, zum einen weil es so viele Namen sind und zum anderen, weil die Namen in gälischer Schreibweise verwendet wurden. Für das Feeling im Buch war dies die bessere Wahl. Als Leser muss man sich erst dran gewöhnen oder des Öfteren im Personenverzeichnis am Ende des Buches blättern, dort findet man die Namen in anglisierter Lautschrift.
Beim Lesen fällt wohl jedem Leser gleich eine Besonderheit auf. Denn Kiera Brennan stellt nicht die großen Charaktere, Könige und andere Machthaber in den Fokus, sondern die kleinen Leute, wie Händler, Sklaven und Angehörige von „den Großen“. Für mich macht dieser Punkt das Buch und die Geschichte nur zu etwas noch Größerem, da man aus der Sicht der Kleinen die Geschehnisse und Situationen zur vergangenen Zeit viel besser nachempfinden kann. Vor allem wenn es um die Nachteile als Niedriggestellter/Niedriggestellte geht.
Und dennoch haben auch die Kleinen Wünsche und Vorstellungen und versuchen in dieser Geschichte etwas zu bewirken.

Das Kiera Brennan schreiben kann, merkt man bei diesem Buch recht schnell und wer sich ein wenig mit der Autorin beschäftigt hat, weiß wie ernst sie ihre Recherche zu ihren Büchern nimmt. Als großer Irland-Fan reist sie sehr häufig und besucht ihre Schauplätze bzw. lässt nach Besuchen bestimmte Orte zu ihren Schauplätzen werden.
Ich selbst durfte auf der LBM 2016 auf sie treffen. Ihre Lesung war toll, ihre visuellen Eindrücke von Irland ebenso. Nach nur einmal sehen kann ich sagen, Kiera Brennan ist eine unheimliche sympathische Autorin und hat mit „Die Herren der grünen Insel“ ein tolles Werk erschaffen, zu dem sie mit Sicherheit eine besondere Liebe verbindet.
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Zwischenzeitlich musste auch ich mich allerdings durch ein paar Längen kämpfen. Ich weiß weniger, ob es daran lag, dass ich den Händler Pól nicht mochte oder ob seine Erzählstränge wirklich anders gestaltet wurden. Zu dem brauchte es anfänglich doch seine Zeit um in dieses Buch zu finden.
Aber dennoch sei allen gesagt, diese Zeit um ins Buch zu finden, sollte man sich nehmen. Wer dieses Buch frühzeitig abbricht, verpasst eine Menge!

Mein Fazit
Kiera Brennan konnte mir das Mittelalter in Irland näher bringen und ich mag diese Zeit mit seinen Ereignissen. Dieses Buch toppt mit einer wahninnig guten Recherche und besonderen Charakteren.
Am Ende des Buches war ich doch ein wenig geknickt, dass es vorbei ist, aber das ist es ja gar nicht. Denn es geht weiter…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Familienepos geht weiter. Achtung Sogwirkung!

Erbe und Schicksal
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Band 3 der Clifton Saga hat für mich als Leserin 3 Schwerpunkte gehabt:
die Gerichtsverhandlung um das Barrington Erbe, die Wahlen um Giles und Sebastian.

Wie der Ende des zweiten Bandes und auch der ...

Band 3 der Clifton Saga hat für mich als Leserin 3 Schwerpunkte gehabt:
die Gerichtsverhandlung um das Barrington Erbe, die Wahlen um Giles und Sebastian.

Wie der Ende des zweiten Bandes und auch der Klappentext zum dritten Buch der Reihe verrät, beginnt das Buch mit der großen Entscheidung, ob Harry oder Giles das Erbe der Schifffahrtsdynastie erbt. Mit dem Ausgang dieses Disputs kann ich sehr gut leben, aber deren Folgen, vor allem in Bezug auf Harry und Emma kann ich nicht nachvollziehen. Es war anscheinend wirklich eine andere Zeit und vieles wurde anders gehandhabt als heute.

Giles Kandidatur für ein politisches Amt brachte dann ein wenig Schwung in die Geschichte, denn ich fand Wahlkampf trifft es hier ganz gut. Denn es wurde mit fiesen Mitteln gespielt und es war für mich spannend bis zur letzten Minute.
Mit dem Charakter Giles an sich werde ich allerdings immer noch nicht richtig warm. Woran das nur liegt?

Und dann kommt wieder so ein riesen Zeitsprung. Einen Fakt, den ich bereits in Band 2 als negativ angesprochen habe. Band 1 war restlos lückenlos, wieso plötzlich diese großen Sprünge? Bei einer Reihe mit so vielen Bänden denkt man doch, der Autor hat genügend Zeit die Charaktere wachsen zu lassen. In Band 3 trifft es Sebastian, den Sohn von Harry und Emma. Plötzlich war er noch ein quirliger 6-jähriger Junge und dann treffen wir auch einen jungen Mann, der kurz davor steht aufs College zu gehen. Für meinen Geschmack schade, denn Sebastians Entwicklung wäre für mich sehr interessant gewesen.
Aber gerade der junge Mann soll in diesem Band das Spannungslevel steigern. Eine Fehlentscheidung verbreitet bei seiner Familie Angst und Schrecken und bis zum Ende ist mal als Leser großer Erwartung wie Band 3 enden wird.
Wer hofft, dass es hier keinen fiesen Cliffhanger, wie beim vorhergehenden Band gibt, sei enttäuscht. Ein Cliffhanger erster Klasse erwartet euch im letzten Satz.

Trotz Umzugsstress konnte Jeffrey Archer mich wieder in seinen Bann ziehen. Er schreibt einfach unheimlich gut und hat in der „Clifton-Saga“ unheimlich tolle und spannende Charaktere erschaffen. Man möchte einfach immer tiefer in diese Geschichte eintauchen.
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Besser als Band 2, allerdings nicht so gut wie der Reihenauftakt und das wieder aufgrund der großen Zeitsprünge. Bisher sind 6 Bände in Planung und wenn der Autor weiter so holpernd durch die Geschichte rast, spielt Band 6 wohl in der Zukunft. Ich bin weiterhin optimistisch, dass dieser Fakt in einem der Folgebände wieder verschwindet. Merkt euch den 12.09.2016, da erscheint Band 4, für mich ein Must-Read und es wird sicherlich wieder eine Leserunde zu dem Buch geben.

Mein Fazit
Es geht wieder bergauf. Band 3 kann den zweiten Band toppen, allerdings bleibt mein großer Kritikpunkt bestehen.
Für alle, die Lust auf einen Familienepos haben, nehmt euch Band 1 zur Hand und taucht ein in die Welt der Cliftons und Barringstons.
Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es geht spannend weiter...

Frostfluch
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Unheimlich gespannt auf die Fortsetzung wurde ich nicht enttäuscht…

Von Anfang an begeistert mich vor allem das große Drumherum der Geschichte um Gwen Frost. Ich finde die Idee der Mythos Academy als ...

Unheimlich gespannt auf die Fortsetzung wurde ich nicht enttäuscht…

Von Anfang an begeistert mich vor allem das große Drumherum der Geschichte um Gwen Frost. Ich finde die Idee der Mythos Academy als Ausbildungsschule für die Nachkommen mythologischer Wesen einfach grandios! Es macht einfach Spaß ein Teil der Schule und des Unterrichts zu sein und immer wieder neue Charaktere kennenzulernen. Und wer ist nicht auf der Suche nach Spaß beim Lesen?!

Ein weiterer Pluspunkt dieser Reihe, ist, dass man nach sehr kurzen, aber gezielten Rückblicken sofort wieder in der Story drin ist, als wenn man gar keine Bücher zwischendurch gelesen hat.

Die Gypsy Gwen reift in dem zweiten Band der Reihe sehr schnell heran, was mir persönlich sehr gut gefällt, da ich kein Fan von charakterschwachen und selbstzweifelnden Charakteren bin. Ich freue mich drauf, ihren Weg weiter zu verfolgen und bin gespannt, was sich die Autorin da noch alles einfallen lässt.
In diesem Teil muss Gwen über sich hinauswachsen, denn irgendjemand scheint nach ihrem Leben zu trachten. Etwa die Schnitter, denen sie im ersten Band einen Strich durch die Rechnung machte, um den bösen Chaosgott Loki zu befreien?
Gwen ist auf der Hut und trainiert bis zum Umfallen, um ihre Kampfesfähigkeiten weiter zu verbessern und um sich bei Gefahr widersetzen zu können.

Auch die anderen Schüler, wie die Walküre Daphne, den Kelten Carson oder den Spartaner Logan lernt man weiterhin besser kennen und lieben. Es kristallisiert sich bereits hier herauf, dass die Autorin hier ein tolles Team erschaffen hat, welches noch wahre Freundschaften hervorbringen wird.

Da diese Buchreihe dem Fantasygenre zugehörig ist, darf es natürlich nicht an passenden Elementen fehlen. Dies tut es auch nicht. Immer wieder treffen wir auf neue Wesen, die ihren ganz eigenen Flair mit in die Geschichte einbringen. Hier tritt zum Beispiel ein Fenriswolf auf, welchen ich bereits aus der mythologischen Geschichte kenne.
Und dieser Fenriswolf soll in diesem Buch für Gwen eine ganz besondere Rolle spielen. Freund oder Feind?

Und auch ihren Aufgaben als Champion der Göttin Nike werden immer klarer benannt. Gwens größte Aufgabe ist es, zu verhindern, dass Loki aus deinem Gefängnis befreit wird. Um ihren Chaosgott zu befreien, benötigen die Schnitter den Helheim-Dolch, welcher von Gwens Mutter vor Jahren in Sicherheit gebracht wurde. Nur wo hat sie ihn versteckt? Gwens Aufgabe ist klar und die Suche beginnt…

Ihr merkt bereits, man fiebert richtig mit und kann kaum erwarten, wie es weitergehen wird. Ebenfalls warte ich auf den Moment, dass Gwen und Logan endlich zu ihren Gefühlen stehen. Oder wird dieser Moment nicht kommen?
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Es bleibt spannend, aber andererseits baut die Autorin immer einen Fakt hinzu, welches fast zu offensichtlich ist. Ich erhoffe mir im dritten Band eine weitere Steigerung in der Hinsicht, dass man nicht von Beginn an den Durchblick hat.

Mein Fazit
„Frostfluch“ kann mit seinem Vorgänger mithalten und bringt viele tolle und spannende Momente mit sich. Diese Reihe hat einen kleinen Suchtfaktor!
Ich liebe jegliche Elemente im Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Manchmal bewirken Worte mehr als Taten

The Club – Flirt
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Wenn Worte mehr ausmachen, als Taten…

Mal wieder eine neue Erotik-Reihe denken sich wohl viele. Ja, da gibt es schon eine Vielzahl, aber ich widme mich immer wieder gern neuen Reihen aus dem Genre und ...

Wenn Worte mehr ausmachen, als Taten…

Mal wieder eine neue Erotik-Reihe denken sich wohl viele. Ja, da gibt es schon eine Vielzahl, aber ich widme mich immer wieder gern neuen Reihen aus dem Genre und erhoffe mir das gewisse Etwas. Erotikroman ist nicht gleich Erotikroman und diesen Unterschied muss ein Buch für mich machen können.
Erotische Literatur soll für mich schon die Aufgabe haben, dass man sich in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen, vielleicht auch hinein fühlen können muss. Diese speziellen Beschreibungen und Umschreibungen müssen einfach stimmig sein und das eigene Kopfkino anregen können. Wenn dies passiert, hat ein Roman in diesem Genre sein Ziel erreicht.

Gott sei Dank war es hier so. Denn weniger die beiden Charaktere Jonas und Sarah konnten mich packen, sondern hier war es vor allem das Vorher.
Genau, die beiden haben in dem Reihenauftakt eine besondere Kennenlerngeschichte, nichts à la Chef-Sekretärinnen-Stil oder ähnliches.
Bei mir punktet die erste Hälfte des Buches vor allem durch passend gesetzte Direktheit, gepaart mit Witz und Humor und diesem gewissen Prickeln!
Dieser Punkt und auch der Schreibstil machten es möglich, dass man beim Lesen wirklich vollkommen dabei war und das Drumherum kurzzeitig vergessen konnte.
Wie in der Überschrift bereits erwähnt, konnte mich hier mehr das „was wurde gesagt“ und weniger das „was wurde getan“ begeistern. Spannend, was gezielt benutzte Worte so alles anrichten können…

Mr. Jonas Faraday ist mir einerseits sympathisch, anderseits wieder so typisch. Denn wie bereits viele andere männliche Protagonisten im Bereich Erotik tritt auch er sehr dominant auf und verbirgt ein düsteres Geheimnis, welches aber bereits in diesem ersten Band der Reihe gelüftet wird. Die Autorin lässt uns also nicht allzu lange zappeln.
Sarah hingegen wirkt für mich etwas ziellos. Muss immer nur der Mann wissen was er will? Kann es nicht auch mal eine weibliche Aphrodite geben, die weiß was sie will und sich dieses auch nimmt?! Ihre Denk- und Handlungsweisen konnte ich nicht allzu oft nachvollziehen und bei ihr bin ich besonders gespannt, wie sie sich in den kommenden Bänden entwickeln wird. Allerdings kann Sarah mit einem sexuellen Problem aufbieten, welches einige Frauen ansprechen wird und welches in Erotikromanen eher selten besprochen wird. Wenn sich ihr Charakter durchsetzen wird, werden die Folgebände einiges an Kitsch und Schnulze enthalten, was der Reihe meiner Meinung nach nicht gut tun wird.

Fakten, die für mich ein Pluspunkt sind, waren die häufige Nennung von verschiedenen Musiktiteln (am Ende des Buches findet ihr auch einen Link zur Playlist) und die häufige Verwendung von Zitaten, hier bevorzugt von Platon.
Dies bringt dem Buch zum einen etwas Lockeres und zum anderen etwas Erwachsenes.
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Wenn ein Mann sich als Ziel setzt eine Frau zum Orgasmus zu bringen, die dieses Gefühl bisher noch nie erlebt hat und dies immer wieder betont wird, setzt dies irgendwann zu. Ich finde solche Einstellungen plump und sowas von machohaft und mir stand dieses Thema zu sehr im Vordergrund.
Orgasmen sind toll, aber keine erzwungenen.

Und dann stoße ich immer wieder an diesem typischen amerikanischen Erotikromanen an, dass es erst heiße, wilde Sexszenen gibt und plötzlich macht es klick und man sieht nur noch zartschmelzende rosa Herzen durchs Buch hüpfen. Müssen sich die Protagonisten immer verlieben?
Es kann gerne mal bei einer „Abhängigkeitsbeziehung der besonderen Art“ bleiben, oder?

Mein Fazit
Für mich ein prickelnder Auftakt, der hoffentlich nicht zu sehr in die Liebesschiene abdriften wird. Ich erhoffe mir auch in den Folgebänden heiße, animalische Sexszenen und die gezielten Worte, die das gewisse Kopfkino auslösen können.
Ich werde die Reihe weiterverfolgen und freue mich, dass Band 2 zeitnah erscheint.