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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der dunkle Grund des Sees - ein Buch mit Sucht Potenzial

Der dunkle Grund des Sees
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Gewidmet allen,
der Heimat Geflohenen,
der Heimat Betrogenen



Isabel Radspieler wird als Kind von Elisa und Quirin Radspieler adoptiert. Sie wächst in einem Haus im Ostallgäu in der Nähe des Forggensees ...

Gewidmet allen,
der Heimat Geflohenen,
der Heimat Betrogenen



Isabel Radspieler wird als Kind von Elisa und Quirin Radspieler adoptiert. Sie wächst in einem Haus im Ostallgäu in der Nähe des Forggensees bei den beiden auf. Als 2015 ihre Adoptivmutter Elisa stirbt zieht Isabel von Bamberg wieder zurück in ihr Elternhaus am Forggensee. Isabel hat in ihrem Kinderzimmer ein Geheimfach in dem immer noch persönliche Dinge wie Tagebücher von ihr oder Schmuck versteckt sind. In diesem Fach entdeckt sie einen Brief und besprochene Kassetten von Elisa. Isabel soll das Schicksal von Elisas Eltern und Schwester aufklären, die 1954 spurlos verschwanden. Zu dieser Zeit wurde der Forggensee aufgestaut und das Dorf Forggen geflutet. Doch irgend jemand möchte nicht, dass Isabel die Wahrheit erfährt und versucht sie daran zu hindern. Isabel kommt einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur und bringt sich damit selbst in Gefahr....

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Da ich von Stefanie Kasper schon die Bücher „Das dunkle Haus der Träume“ und „Das verlorene Dorf“ kenne war ich sehr auf ihr neuestes Buch gespannt. Mir gefällt es, dass die Bücher in der Heimat der Autorin im Ostallgäu handeln und meistens auch ein Allgäuer Dialekt einfließt. Das Buch beginnt sehr düster mit Elisas Krankheit, Beerdigung und mit Isabels Sozial Phobie, die sie als erwachsene Frau entwickelt hat. Da hat mir Isabel schon leid getan, die sogar mit einem normalen Einkauf im Lebensmittelladen mit sich kämpfen musste. Als sie Elisas Kassetten hört wandern wir in die fünfziger Jahre zurück, als es noch den Weiler Forggen gab. Im Buch darf Forggen ein Dorf sein. In Wahrheit war es ein Weiler von fünf Hausnummern, das zusammen mit den Ortschaften Deutenhausen und Brunnen bei der Aufstauung des Forggensees 1954 geflutet wurde. Das hat mich etwas an den Kirchturm von Alt-Graun im Reschensee in Südtirol erinnert. Stefanie Kasper versteht es sehr gut in ihren Büchern eine Sucht auszulösen. Bis zum Schluss ist nicht klar wie die Geschichte ausgehen könnte und man muss unbedingt weiterlesen um endlich die Lösung zu erfahren. Sie versteht es wirklich gut Spannung in die Geschichte zu bringen. Außerdem gefällt mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer sehr gut. Das hat mir schon bei dem Buch „Das Haus der dunklen Träume“ so gut gefallen.

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Ich kann dem Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen. Wer gerne Familiengeheimnisse löst und dem es nichts ausmacht, dass das Buch leichte Thriller Eigenschaften hat wird viel Freude damit haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Sichel des Todes - spannender und toller historischer Krimi

Die Sichel des Todes
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Münster 1877: Kommissar Heinrich Maler wird nach Berlin gerufen. Er wird von der Preußischen Geheimpolizei beauftragt den amerikanischen Millionär John Rodman zu beschützen. Mr. Rodman erhält seit einiger ...

Münster 1877: Kommissar Heinrich Maler wird nach Berlin gerufen. Er wird von der Preußischen Geheimpolizei beauftragt den amerikanischen Millionär John Rodman zu beschützen. Mr. Rodman erhält seit einiger Zeit Drohbriefe. Kurz darauf wird das Dienstmädchen Gerda und ein paar Tage später Mr. Rodman selbst ermordet aufgefunden. Die Spuren deuten auf das verschollen geglaubte Urevangelium hin, dessen Auftauchen die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Steckt vielleicht die Kirche hinter diesen Morden oder hat der Auftragsmörder „Die Sichel“ seine Hand im Spiel?

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„Die Sichel des Todes“ ist nach „Der Werwolf von Münster“ der zweite Fall für Komissar Maler und seinem Gehilfen Jolmes Winterbach Dieser historische Krimi, der in der Stadt Münster handelt, war sehr spannend. Sehr gut gefiel mir, dass man richtig am Raten ist wer hinter „Der Sichel“ stecken könnte. Sehr interessant fand ich auch, dass im Buch ein Mönch erwähnt wird, der zu Zeiten des 3. Kreuzzuges (1189 – 1192) der unter den Herrschern, dem deutschen Kaiser Friedrich I (Barbarossa), Phillip II von Frankreich und Richard I von England (Richard Löwenherz, bekannt aus der Robin Hood Saga) geführt wurde ein Urevangelium aus dem Abendland mitgebracht hat. Natürlich eine Legende, die dem Buch aber sehr viel Spannung bereitet. Keiner weiß wo dieses Urevangelium, das der Kirche schaden könnte, versteckt ist oder wer Hinweise zu dessen Versteck haben könnte. Und keiner weiß, wer es an sich bringen möchte. Im Buch ist auch die Rede von den Wiedertäufern, eine christliche Bewegung aus der Reformationszeit, die im 16. Jahrhundert in Münster existierte. Noch heute kann man am Kirchturm der Lambertikirche in Münster die Wiedertäuferkäfige sehen. Eiserne Körbe, die zur mittelalterlichen Strafjustiz benutzt wurden. Ich finde die historische Reihe über den Kommissar Heinrich Maler, wo ich vermute, dass „Die Sichel des Todes“ nicht der letzte Teil ist, sehr gelungen ist. Ich habe wieder eine tolle, neue historische Krimi Reihe entdeckt. Den ersten Teil habe ich zwar nicht gelesen. Aber da alle Teile nicht voneinander abhängig sind, war das auch kein Problem.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Todesgruß - sehr spannender Regionalkrimi

Todesgruß
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In der westfälischen Kleinstadt Unna passieren mysteriöse Morde. Eine Zahnärztin wird erdrosselt im Stadtpark aufgefunden. Um den Hals trägt sie ein Lebkuchenherz von der Altstadtkirmes. Die Aufschrift ...

In der westfälischen Kleinstadt Unna passieren mysteriöse Morde. Eine Zahnärztin wird erdrosselt im Stadtpark aufgefunden. Um den Hals trägt sie ein Lebkuchenherz von der Altstadtkirmes. Die Aufschrift gibt Rätsel auf. „Ein letzter Gruß“ G“. Was das wohl zu bedeuten hat? Kommissarin Maike Graf, die von Dortmund nach Unna versetzt wurde, und ihr Kollege Max Teubner werden beauftragt diesen Fall zu lösen. Doch bald geschieht schon der nächste Mord an einem Rentner. Erneut trägt das Opfer ein Lebkuchenherz mit der gleichen Aufschrift. Die Zeit rennt davon. Was ist, wenn der Mörder wieder zuschlägt?

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„Todesgruß“ ist der erste Fall von Maike Graf und Max Teubner. Spannend ging schon der Prolog los, als eine Frau den 18. Geburtstag ihres verstorbenen Kindes feiert, das im Kleinkindalter verstorben ist. Dieser Prolog wirft schon erste, interessante Fragen auf. Diese Spannung zieht sich durch die ganze Geschichte. Sehr gut hat mir gefallen, dass am Ende keine Fragen offen sind und alles geklärt wurde. Maike und Max kommen sehr sympathisch rüber. Im Buch wird auch ein bisschen ihr Privatleben eingebunden, was für mich völlig ok ist. Gerade das gefällt mir so an Regionalkrimis, dass es nicht nur ein Gemetzel gibt sondern auch die Protagonisten im Vordergrund stehen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht zusammen mit den beiden diesen Fall zu lösen. Außerdem konnte gut mit gerätselt werden wer hinter den Morden stecken könnte. Für mich war es eine Überraschung. Denn diese Person hatte ich nicht ins Auge gefasst. Gerne würde ich weitere Fälle mit Maike und Max lösen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Duft von Eisblumen - erfrischendes Buch mit Wohlfühleffekt

Der Duft von Eisblumen
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Rebekka arbeitet in einer großen Werbeagentur. Sie ist sehr stolz darauf endlich in der Chefetage zu arbeiten und ihren eigenen Geschäftswagen zu haben. Als sie von ihren Chefs bewusst ausgespielt wird ...

Rebekka arbeitet in einer großen Werbeagentur. Sie ist sehr stolz darauf endlich in der Chefetage zu arbeiten und ihren eigenen Geschäftswagen zu haben. Als sie von ihren Chefs bewusst ausgespielt wird und sie hinter der Blume erfährt, dass sie ihren Job nur wegen der Frauenquote bekommen hat, verliert Rebekka im Stau ihre Nerven und fährt einem Geschäftsmann, der mit seinem Handy telefoniert auf die Stoßstange. Bei Gericht wird sie für Sozialstunden bei der sehr resoluten 86jährigen Dorothea von Katten verdonnert. Dorothea lebt in einer sehr großen Villa. Da sie eine sehr scharfe Zunge hat, die Rebekka öfters zu spüren bekommt sind beide am Anfang sehr auf Distanz gehalten. Doch als Rebekka im Haus Staub wischt und dabei ein schwarz-weiß Foto entdeckt, das Dorothea von einem gewissen Iggy bekommen hat, entdeckt Rebekka ein altes Geheimnis der alten Dame….

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Besonders gut an diesem Buch hat mir das Cover gefallen. Dieses Cover fällt in der Buchhandlung einfach auf. Da Dorothea ihren Garten über alles liebt ist es sehr passend. Auch über jedem Kapitel wird eine Blume erwähnt und hinten im Verzeichnis erklärt für was diese Blume steht. Leider bin ich sehr schnell dem Familiengeheimnis auf die Schliche gekommen. Natürlich wusste ich nicht alles von Anfang an, hatte aber eine große Vermutung, die dann auch eintraf. Auch gut gefallen hat mir Rebekkas Beo, der sprechen und Lieder von Theo Lingen trällern kann. Im Großen und Ganzen war das Buch sehr schön zu lesen. Es hat Spaß gemacht zu erleben wir Rebekka auch wieder mehr Lebensfreude entwickelt, Spaß am Kochen und an der Natur hat und nicht nur für ihren Job lebt.

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Als Fazit: Das Familiengeheimnis war schnell vorhersehbar. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und fand das Drumherum sehr schön. Ich gebe dem Buch vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die rubinrote Kammer- der erste Fall für Victoria und Hopkins

Die rubinrote Kammer
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London 1907: Die neunzehnjährige Victoria lebt mit ihrem Butler Hopkins allein in einer Wohnung. Das ist Victorias Großvater, dem Duke of St. Aldwyn, und Großtante, Lady Gelnmora, ein Dorn im Auge. Zu ...

London 1907: Die neunzehnjährige Victoria lebt mit ihrem Butler Hopkins allein in einer Wohnung. Das ist Victorias Großvater, dem Duke of St. Aldwyn, und Großtante, Lady Gelnmora, ein Dorn im Auge. Zu gerne würden sie die Vormundschaft von Victoria übernehmen, die einem Rechtsanwalt, Mr. Montgomery, zugeteilt wurde. Denn Victoria nimmt auch an den Aktionen der Suffragetten teil. Als Victoria Andeutungen von einem Familiengeheimnis hört möchte sie unbedingt erfahren was damals vorgefallen ist. Leider wird die einzige Person, die darüber Bescheid wissen könnte, einige Tage später ermordet aufgefunden. Wer hatte Grund dazu diese Person aus dem Weg zu räumen. Die einzigen, die ihr bei den Ermittlungen zur Seite stehen ist ihr Butler Hopkins und der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Doch Jeremy scheint nicht ganz ehrlich gegenüber Victoria zu sein. Schritt für Schritt versuchen die drei der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

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„Die rubinrote Kammer“ ist durchaus ein unterhaltsamer Roman und es verbirgt sich hinter der Geschichte ein historischer Krimi. Allerdings hätte ich mir weniger Sackgassen und Zufälle gewünscht. Victoria tappt auf Seite 400 immer noch völlig um Dunklen. Natürlich soll sich im Buch nicht alles auf der ersten Seite lösen. Aber ich hab es sehr gerne, wenn sich im Buch Puzzleteilchen für Puzzleteilchen zu einem Gesamtbild zusammensetzen und nicht alles überstürzt auf den letzten 20 – 30 Seiten gelöst wird. Außerdem hatte Victoria für mich zu moderne Züge, die ich mir bei einer neunzehnjährigen zur damaligen Zeit nicht so recht vorstellen konnte. Z. B. sie reitet in einem Reitanzug und nicht in einem Reitkleid. Obwohl sie adelig ist geht sie teilweise dem Beruf einer Fotografin nach. Sie hält sich sogar allein im East End in einem Hurenviertel auf um Informationen zu sammeln. Natürlich ist sie für das Wahlrecht der Frauen und nimmt an den Kundgebungen der Suffragetten teil. Von den Suffragetten hätte ich gerne mehr erfahren. Dieses Thema hätte noch gut ausgebaut werden können. Durchaus möchte ich gerne den nächsten Fall von Victoria und Hopkins lesen, der gerade geschrieben wird. Denn Hopkins ist im Buch meine Lieblingsfigur. Er ist noch ein richtiger Butler von der alten Schule, der z. B. nur eine gebügelte Zeitung auf den Frühstückstisch von Victoria legt oder Wert auf eine angezündete Kerze auf dem gedeckten Tisch legt oder sogar die Stellung von Glas, Teller und Besteck mit dem Lineal korrigiert. Außerdem veröffentlicht er unter dem weiblichen Pseudonym Mrs. Ellingham neu erprobte Rezepte in einer Zeitung, die auf großen Anklang stossen. Hopkins muss man einfach gern haben. Auch das Nachwort fand ich gut gelungen wo die Autorin erleutert, was fiktiv oder real war und welche Daten sie von der Handlung her hat früher passieren lassen damit sie in der Geschichte aufgeführt werden können (Aufstände der Suffragetten)

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Ich vergebe dem Buch vier Sterne, da mir wie gesagt, die Zufälle zu viel waren und es viele, viele Sackgassen in der Geschichte gab. Aber ich bin schon sehr auf den nächsten Fall gespannt.

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