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Veröffentlicht am 13.05.2024

Geister des Bösen

Maggie Yellow Cloud
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Gerade haben sich die Wogen im Pine Ridge Hospital und in Maggies Familie nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band geglättet, da kommt die nächste Hiobsbotschaft. Maggies Nichte Shauna liegt im ...

Gerade haben sich die Wogen im Pine Ridge Hospital und in Maggies Familie nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band geglättet, da kommt die nächste Hiobsbotschaft. Maggies Nichte Shauna liegt im Koma. Da erscheint es als Geschenk des Himmels, dass eine angesehene Privatklinik anbietet, Shauna kostenlos zu behandeln. Doch Shauna wird kurz darauf für hirntot erklärt und Maggie fährt in die Klinik voller Unruhe, Zweifel und drängender Fragen.

Inzwischen hält Simon McPherson die Stellung im Hospital und erfährt von einem jungen Lakota, der dort zur Behandlung ist, erschreckende Informationen. Menschen verschwinden spurlos aus seinen Umfeld, nachdem sie ärztlich untersucht wurden. Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

Schon nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, wieder bei lieb gewonnen Bekannten zu Besuch zu sein. Ich hatte bereits den ersten , sehr spannenden Band aus der Reihe gelesen . Erneut erzählt die Autorin eine fesselnde und beängstigende Geschichte, die eng mit den Lebensumständen und Werten der indigenen Bevölkerung verknüpft ist. Ich tauche auch dieses Mal tief in diese Welt ein und erweitere durch die erhaltenen Informationen mein Verständnis für diese Bevölkerungsgruppe.

Waren die Vorfälle im letzten Band schon erschreckend, ist mein Entsetzen hier noch größer. Ein Opferritual der Maya, geschlachtete Tiere, denen das Herz entnommen wurde und eine Häufung von tödlichen Unfällen erzeugen ein Klima der Furcht und drohenden Unheils. Dazu tragen auch die Beobachtungen des jungen Lakote bei. Plötzlich erscheinen Ärzte und Krankenhäuser als lebensbedrohend und Orte des Grauens.

Ein gelungener Gegenpol sind in meinen Augen Shaunas Träume während ihrer Bewusstlosigkeit. Sie sind poetisch und entführen in eine friedvolle Welt, die Sehnsucht erzeugt. Ganz anders sind Maggies Träume, die von einer Bedrohung künden und in Maggie das Gefühl auslösen, dass Shauna dringend ihrer Hilfe bedarf.

Ein weiterer glücklicher Umstand ist, dass Simon sich verliebt. Ich habe das diesem einsamen und so sympathischen Mann von Herzen gegönnt.

Als Maggie in der Klinik , in der Shauna behandelt wird, ankommt, scheint alles in bester Ordnung. Bei näherem Hinsehen häufen sich die Hinweise, dass hier etwas Monströses geschieht. Maggie wäre nicht Maggie, wenn sie der Sache nicht auf den Grund gehen würde und bringt sich dadurch in Lebensgefahr. Dieses Mal hätte ich nicht auf sie gewettet, denn sie steht dem personifizierten Bösen gegenüber. Rettung kommt von unerwarteter Seite.

Mich hat der Krimi wieder sehr gut unterhalten Er bietet meiner Meinung nach Spannung auf hohem Niveau und bringt dem Leser die indigene Kultur Amerikas auf unterhaltsame Weise näher.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Putsch in Chile

Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals
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Die Autorin berichtet über die dramatischen Ereignisse während des Militärputsches durch Pinochet in Chile. Um diese Tage begreifbar und für mich, für die dies nur als historisches Datum kennt, erlebbar ...

Die Autorin berichtet über die dramatischen Ereignisse während des Militärputsches durch Pinochet in Chile. Um diese Tage begreifbar und für mich, für die dies nur als historisches Datum kennt, erlebbar zu machen, erzählt sie die Geschichte der Familie Amato. Die Familie Amato besitzt eine Strumpffabrik in Chile. Sie sind wohlhabend. Sergio, der Sohn und Erbe, interessiert sich nicht für die Fabrik und will das Leben genießen. Teresa würde die Verantwortung für den Betrieb gerne übernehmen. Leider ist die eine Frau. Amelia, die älteste , will mit den Privilegien der Familie nichts zu tun haben. Sie setzt ich für die Rechte der armen Landbevölkerung ein. Sie macht aus ihrer linken Gesinnung kein Geheimnis. Als Pinochet putscht, ist sie zwar über die Ereignisse entsetzt, glaubt sich selbst aber nicht in Gefahr.. Als sie an ihren Arbeitsplatz will, wird sie verhaftet und die Hölle auf Erden beginnt.

Die ersten Seiten des Buches waren eine Herausforderung für mich, weil mich die Autorin im Schnelldurchlauf zu den wesentlichen Ereignissen bringt. Keine der Personen war bis zu diesem Zeitpunkt für mich wirklich greifbar und ich konnte keine Beziehung aufbauen.

Der Putsch und die Verhaftung von Amelia haben mich völlig unvorbereitet getroffen. Die folgenden Seiten bescheren mir ein einziges Gefühlschaos - Hilflosigkeit, Fassungslosigkeit, Wut, Trauer, eine alles verschlingende Panik und immer wieder enttäuschte Hoffnung. Die Tage nach dem Putsch müssen für den Großteil der Bevölkerung die Hölle gewesen sein. Die neue Regierung beginnt sofort mit einer Säuberungswelle, verhaftet mögliche Regimegegner. Das alles hat mich stark an die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erinnert. Amelia wird nach ihrer Verhaftung interniert und misshandelt. Durch einen glücklichen Umstand gelingt ihr die Flucht und sie kann sich in die kubanische Botschaft retten. Eigentlich müsste man in einer Botschaft sicher sein. Doch was kümmert die Putschisten internationales Recht. Die Botschaft wird unter Beschuss genommen. Die Zustände drinnen spotten jeder Beschreibung. Letzten Endes bleibt für Amelia nur das Exil. Zurück bleibt eine Familie, die die Tochter verloren hat und ein traumatisierter Ehemann. Jeder Beteiligter ist gezwungen, sein Leben neu zu gestalten und mit dem Verlust zu leben.

Ich war schockiert über die Ereignisse, die mir in dieser Brutalität nicht bekannt waren. Man kann die seelischen Leiden der Verfolgten nur erahnen, trotz der eindringlichen Darstellung der Autorin. Mich hat das Buch aufgewühlt, weil es ein entlarvendes Schlaglicht darauf wirft, was Diktatur bedeutet und genau das macht es lesenswert.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Eine starke Frau und die Geburt eines Weltunternehmens

Café Alba
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Piemont 1946 Die Menschen leiden schwer unter den Nachwirkungen des Krieges. Der Mangel regiert. Da ist jede Familie froh, wenn es ein Maul weniger zu stopfen gilt. Das bedeutet für die 16jährige Francesca, ...

Piemont 1946 Die Menschen leiden schwer unter den Nachwirkungen des Krieges. Der Mangel regiert. Da ist jede Familie froh, wenn es ein Maul weniger zu stopfen gilt. Das bedeutet für die 16jährige Francesca, dass ihre Familie sie in die große Stadt Alba schickt, damit sie dort eine Stelle antritt. Francesca hat Glück und landet bei der Familie Milani, die ein gut gehendes Cafe betreibt und kommt unter die Obhut der mütterlichen Köchin Antonella. Aus heiterem Himmel trifft das Schicksal die Familie Milani hart, als Francesca gerade mal 4 Monate dort ist. Der Patriarch stirbt und hinterlässt einen Berg Schulden. Der Erbe Matteo ist überfordert und findet in Francesca die Liebe seines Lebens und eine junge Frau, die sich zu helfen weiß. Aus der Not heraus erfindet sie ein Mus aus Nüssen, Fett und Schokolade. Es wird zum Verkaufsschlager und das ist auch heute noch so. Doch der Erfolg ruft auch Neider auf den Plan und Francesca lernt, sich zu wehren.

Meine Sympathie hatte Francesca von der ersten Seite an. Ich fand es grausam, sie aus der Familie zu reißen und in die große Stadt zu fremden Leuten zu schicken. Wer hätte gedacht, dass in dem einfachen Mädchen vom Land so viel Neugierde, Empathie und Unternehmensgeist steckt ? Francesca passt sich an, nimmt Probleme an, um sie zu lösen und erobert Matteo, dessen Mutter die Verbindung ablehnt. Ich war beeindruckt, wie pragmatisch und auf das Machbare fokussiert Francesca an die Dinge herangeht. Sie mischt ihre praktischen Erfahrungen mit - wie man heute so schön sagt - mit Visionen. Dabei wird sie von allen unterschätzt und auf Küche, Kinder, Kirche reduziert. Das wird besonders deutlich, als sie gezwungen ist, die Leitung des aufstrebenden Unternehmens in die eigenen Hände zu nehmen. Francesca ist eine Kämpferin und bleibt sich trotz Rückschlägen treu.

Die Autorin schildert. die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse und das städtische Leben sehr anschaulich. Ich habe manchmal geglaubt, ich höre den Straßenlärm, rieche die vielfältigen Gerüche des Marktes oder die der Backstube. In Francesca konnte ich mich gut hinein versetzen und war entsetzt, wie herabwürdigend ihr manche Männer gegenüber traten. Ich verlasse Francesca zu einem Zeitpunkt, an dem sie die Weichen für ihr weiteres Leben neu stellen muss und bin gespannt, wie es sich im 2. Band entwickeln wird.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Drei Frauen - eine Leidenschaft

Die Kranichfrauen
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Der Roman spielt 1947 am Ammersee und schildert den entscheidenden Sommer im Leben von drei jungen Frauen.

Paula möchte studieren und Lehrerin werden. Ihre Eltern wollen sie schnell mit einem vermögenden ...

Der Roman spielt 1947 am Ammersee und schildert den entscheidenden Sommer im Leben von drei jungen Frauen.

Paula möchte studieren und Lehrerin werden. Ihre Eltern wollen sie schnell mit einem vermögenden Mann verheiraten, um ihr Unternehmen zu retten. Anna soll eine Ausbildung zur Schneiderin machen, träumt aber davon Boote zu bauen. Hedy wartet auf die Heimkehr ihres Mannes aus Kriegsgefangenschaft. Alle drei sind begeisterte Seglerinnen. Diesen Sport auszuüben war unter der Naziherrschaft nicht möglich. Sinnbild ihrer Träume und Hoffnungen ist die Segelyacht Kranich.

Der Sommer 1947 ist eine Mischung aus hoffnungsvollen Träumen und kalter Realität. Die Amerikaner planen auf dem Gelände des Segelvereins Ammersee, der früher Paulas Familie gehörte, eine Art Freizeitclub für Jugendliche und Kinder zu betreiben. Paula und Anna sollen als Betreuerinnen fungieren. Beide stürzen sich mit Eifer und vielen guten Ideen auf die Aufgabe. Es soll Segel-und Schwimmkurse geben. Ein herrlicher Sommer liegt vor ihnen. Das ändert sich, als zwei junge Männer eingestellt und die beiden Mädchen mit hauswirtschaftlichen Aufgaben betraut werden. Noch schlimmer wird es , als Anna zufällig mit anhört, dass die Kranich, ihr Hoffnungsträger, als Kriegsbeute nach Amerika verschleppt werden soll.

Von der ersten Seite an bin ich völlig in die Geschichte eingetaucht. Ich mochte alle drei Frauen und fand es spannend, dass ich drei unterschiedliche Lebenssituationen hatte und dadurch zahlreiche Aspekte der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse kennenlernen konnte. Was mich traurig und wütend gemacht hat, war, dass alle drei ihre Träume nicht leben dürfen, weil sie Frauen sind. Von Paula wird erwartet, dass sie sich für die Familie opfert. Anna kann keine Bootsbauerlehre machen, weil Frauen kein handwerkliches Geschick haben. Hedy muss sich auf Küche, Kinder, Kirche beschränken und auf die Heimkehr ihres Mannes warten. Auch die Amerikaner halten sich an diese Klischees, als sie den beiden Mädchen einfach die beiden Männer vor die Nase setzen. Das hat mich besonders geärgert, weil die beiden schon bewiesen hatten, dass sie es alleine schaffen.

Die Ereignisse rund um die Kranich waren sehr emotional und spannend. Es ist ein Aufbegehren gegen die passiven Rollen, die ihnen zugedacht sind. Am Ende des Sommers treffen die drei weitreichende Entscheidungen. Besonders mutig fand ich Anna, die in meinen Augen ein hohes Risiko eingeht, besonders wenn man über die historischen Gegebenheiten Bescheid weiß.

Der Roman ist ein tolles Lebeerlebnis. Auf der einen Seite konnte ich das Gefühl von Freiheit und eines unbeschwerten Sommers erleben. Zum anderen gab es interessante Informationen über die damalige Zeit , ins besonders über die Situation der Frauen. Und es gab Hoffnung. Man kann sich wehren, seine eigenen Entscheidungen treffen. Man muss sich nur trauen.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe mit dem Journalisten Steffen Baumann

Die Toten vor der Tür
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Als Steffen Baumann von der Arbeit nach Hause kommt, liegt eine tote Frau vor seiner Wohnungstür. Mit dieser makaberen Entdeckung beginnt für den Journalisten und den Leser die packende Suche nach dem ...

Als Steffen Baumann von der Arbeit nach Hause kommt, liegt eine tote Frau vor seiner Wohnungstür. Mit dieser makaberen Entdeckung beginnt für den Journalisten und den Leser die packende Suche nach dem Mörder. Die Tote lag nicht zufällig vor Steffens Tür . Der Mörder schickt ihm Emails und spricht ihn darin persönlich an, wobei er weitere Morde ankündigt. Da die Gefahr besteht, dass Personen aus Steffens unmittelbaren Bekanntschaft ins Visier des Mörders geraten könnten, ziehen seine Kollegin Svenja und seine Bekannte Charlie vorübergehend bei ihm ein. Da herrscht nun oftmals Zickenkrieg, der an Steffens Nerven zerrt. Zudem macht sein neuer Chef bei der Zeitung erheblichen Druck. Er erwartet reißerische Artikel von Steffen, die die Auflage steigern sollen. Etwas, das Steffen als seriöser Journalist verabscheut. Nur gut, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten die Zusammenarbeit mit Kommissar Jacobsen in beinahe kameradschaftlicher Weise möglich ist. Ich war zuerst skeptisch, ob ein Journalist als Hauptfigur mich für sich einnehmen kann. Ich bin kein Fan von die Polizei ist unfähig und der Journalist weiß alles besser. Zu meiner Freude war es hier nicht so. Steffen trägt den Hauptteil der Handlung, weil er persönlich betroffen ist und deshalb oft mehr weiß und durch den Täter zuerst erfährt, wann er wieder gemordet hat. Sein Gegenpart Kommissar Jacobsen ist sympathisch und begegnet Steffen auf Augenhöhe. Beide sind aufeinander angewiesen und bilden ein kompetentes Duo. Es gibt eine ganze Anzahl von weiteren Morden, die teilweise sehr anschaulich geschildert werden, was mich persönlich nicht abgeschreckt hat. Auch kommt der Täter in einigen Kapiteln selbst zu Wort und man erfährt etwas über seine Motivation, was bei mir die Spekulationen ins Kraut hat schießen lassen. Überhaupt kann man wunderbar mit rätseln. Für etwas Entspannung sorgen die Szenen mit Charlie und Svenja, die ich sehr sympathisch fand. Die Person des Täters war gegen Ende keine wirkliche Überraschung, weil sich die Verdachtsmomente gegen ihn verdichtet hatten. Das fand ich gut und überzeugend, weil ich es nicht mag, wenn ein Täter am Schluss mehr oder weniger aus dem Hut gezaubert wird. Den Serienauftakt fand ich gelungen und freue mich auf weitere Fälle.

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