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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2023

Lehrreich und inspirierend - und ohne "erhobenen Zeigefinger"

Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft
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Das von der WWF-Pädagogin Christiane Dorion geschriebene, aus der englischen von Alexandra Titze-Grabec in die deutsche Sprache übersetzte und von Illustratorin Yeji Yun bebilderte Kinderbuch "Von Ameise ...

Das von der WWF-Pädagogin Christiane Dorion geschriebene, aus der englischen von Alexandra Titze-Grabec in die deutsche Sprache übersetzte und von Illustratorin Yeji Yun bebilderte Kinderbuch "Von Ameise bis Wombat -
Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft" hat mir sehr gut gefallen.
Das im E. A. Seemann Verlag erschienene und für Kinder ab 5 Jahren empfohlene Werk vermittelt in altersangemessenen Worten Wissenswertes über Architektur, Artenvielfalt, Nachhaltigkeit, Natur, Technik und Umweltschutz.
Aber auch die den Text wunderschön ergänzenden Zeichnungen begeisterten mich sehr. So werden wir beispielsweise am Beginn von einem freundlichen Biber begrüßt, treffen im weiteren Verlauf u. a. auf eine mich stark an Sascha Grammels "Josie" erinnernde Schildkröte und stoßen in vielen tierischen Behausungen auf mit jeweils passenden Titeln bestückte Bücherbretter oder -regale.
An bereits bestehenden Beispielen wird verdeutlicht, wo wir Menschen uns etwas von der Tierwelt abgeschaut haben und was wir in der Zukunft noch dort lernen könnten.
Lehrreich und inspirierend - und ganz ohne den sprichwörtlichen "erhobenen Zeigefinger".
Auch das Cover ist gelungen.


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Veröffentlicht am 27.04.2023

Leider nicht voll zufrieden

Die Kinder der Luftbrücke
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Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen ...

Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen.
Das Cover passt sehr gut zum Buchinhalt, auch gab es Darstellungen der 4 Sektoren sowohl des gesamten Nachkriegsdeutschlands (2. Weltkrieg) als auch der Stadt Berlin.
Die Geschichte der jungen Berlinerin Nora, Mutter einer heranwachsenden Tochter und eines jüngeren Sohnes, die seit Jahren keine Nachricht mehr vom Schicksal ihres Ehemannes erhielt und mit ihrer Schwester und beider Mutter in einer kleinen Wohnung in Westberlin lebt, beginnt kurz vor der Blockade im Sommer 1948. Nicht zuletzt wegen unehrlicher Ladenbesitzer fristet die Familie ein kärgliches Leben, unter welchem vor allen die beiden Kinder, die von Mutter und Oma gemeinsam erzogen werden, leiden.
Durch Noras hervorragende Englischkenntnisse gelingt es ihr, eine Arbeit bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof zu finden, so dass auch sie wie schon ihre im Krankenhaus tätige Schwester die finanzielle Lage etwas aufbessern kann.
Dann sperren die Russen die Land- und Wasserverbindungen zwischen Westberlin und Westdeutschland. Die Luftbrücke versorgt die Westberliner mit Lebensmitteln und in der kalten Jahreszeit zusätzlich noch mit Heizmaterial.
Das Schicksal Noras und ihrer Familie wird geschickt mit dem historischen Hintergrund verwoben.
Allerdings gab es etliche Längen und Wiederholungen, beispielsweise zum Zickenkrieg einiger Kolleginnen von Nora oder Noras verständliche, aber oft und extrem intensiv thematisierte Selbstzweifel, als sie sich in den zwei Jahre jüngeren amerikanischen "Rosinenbomber"-Piloten Matthew verliebt.
Dann wird immer von "Radio Rias" gesprochen. Ja, es gab den "Rias Berlin", der Name kommt von "Rundfunk Im Amerikanischen Sektor", scherzhaft auch als "Rundfunk Im Alten Schöneberg" tituliert, nach dem Bezirk, in dem der Sender beheimatet war. Aber die Berliner sprachen stets von "im Rias" oder "vom Rias", nicht von "Radio Rias". Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Autorin die Unterschiede zwischen dem "Zoo" (West), dem "Tiergarten" (ein Westberliner Bezirk) und dem "Tierpark" (Ost) klar sind. Auf jeden Fall liegen zwischen dem Ende der Blockade (Frühjahr 1949) und dem Besuch JFKs in Berlin (26. Juni 1963) zwei in Noras Leben bedeutsamen Tagen anders als auf der letzten Seite behauptet keine 15 Jahre....

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Für die Zielgruppe sehr geeignet!

Die Nährstoffgeschichte. Begeistert Kinder für gemüsiale Superkräfte!
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Maren Bucecs im Verlag RAZ Media GmbH erschienenes und für Mädchen und Jungen ab einem (Vor)Lesealter ab 5 Jahren empfohlenes Kindersachbuch "Die Nährstoffgeschichte - Begeistert Kinder für gemüsiale Superkräfte!" ...

Maren Bucecs im Verlag RAZ Media GmbH erschienenes und für Mädchen und Jungen ab einem (Vor)Lesealter ab 5 Jahren empfohlenes Kindersachbuch "Die Nährstoffgeschichte - Begeistert Kinder für gemüsiale Superkräfte!" erscheint mir für die Zielgruppe sehr geeignet!
Die altersangemessen gestalteten Figuren "Nährstoffis" namens "Deee", "Dr. Kalzium", "Eisen-Elias", "Captain Citronella", "Zaubermeisterin Zink" sowie "Magnus Magnesium" verdeutlichen die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung und dies ohne den sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger, sondern ganz im Gegenteil wird in lustigen Reimen darauf hingewiesen, dass Leckereien sehr wohl gestattet sind, aber eben in einem gesunden Verhältnis zu den "Nährstoffis" stehen sollten.
Besonders gut gefiel mir, dass die verführerischen Marketing-Tricks der Süßwarenindustrie kindgerecht thematisiert sprich: entlarvt wurden.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Starkes Buch über eine wahre historische starke Frau

Die Herrin der Farben
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"Die Herrin der Farben" war nicht mein erstes Buch von Peter Dempf und so überraschte es mich auch nicht sonderlich, hier wieder auf die mir bei einem guten historischen Roman wichtigen "Drumherums" zu ...

"Die Herrin der Farben" war nicht mein erstes Buch von Peter Dempf und so überraschte es mich auch nicht sonderlich, hier wieder auf die mir bei einem guten historischen Roman wichtigen "Drumherums" zu stoßen: Ein Personenverzeichnis, in dem die fiktiven von den realen Menschen unterscheidbar gemacht wurden, ein Glossar sowie Anmerkungen des Verfassers.

Anna Barbara Gignoux lebte im Augsburg des 18. Jahrhunderts und musste sich zeitlebens gegen die unter dem Großteil der Männer verbreitete Ansicht behaupten, Frauen seien für die 3 Ks sowie evtl. als schmückendes Beiwerk und zur Befriedigung sexueller Bedürfnisse da, verfügten jedoch keinesfalls über so etwas wie geschäftliche Kompetenz.

Es bereitete mir große Freude, in diesem mit einem schön gestalteten Cover versehenen Werk vom Gegenteil überzeugt zu werden.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Erschütternde Autobiografie

Ich, ein Sachse
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Das im Verlag "Ullstein extra" erschienene, von Samuel Meffire unter Mitwirkung von Lothar Kittstein geschriebene Sachbuch (Autobiografie) "Ich, ein Sachse - Mein deutsch-deutsches Leben" lässt einen ...

Das im Verlag "Ullstein extra" erschienene, von Samuel Meffire unter Mitwirkung von Lothar Kittstein geschriebene Sachbuch (Autobiografie) "Ich, ein Sachse - Mein deutsch-deutsches Leben" lässt einen erschüttert zurück.
Das Leben Samuel Meffires gleicht einer Achterbahn. In diesem Buch erzählt er seinen beiden 5 und 10 Jahre alten Töchtern Una und Feli seine Geschichte.
Es beginnt Mitte Juli 2021, als seine Frau eine Freundin im Umland besucht und ihn zum "Schäfchenhüten" verdonnert hat.
Wir erfahren, dass sein eigener Vater - dieser hieß ebenfalls Samuel, weil das eine Familientradition ist - aus Kamerun nach Leipzig kam, wo er Christine, seine zukünftige Frau kennen lernte.
Als der Verfasser am 11. Juli 1970 in Zwenkau geboren wurde, kam sein Vater aus "bisher noch nicht abschließend geklärten Gründen" ums Leben. Er selbst wurde zum ersten afrodeutschen Polizisten, geriet dann auf die "schiefe Bahn", kam für 7 Jahre ins Gefängnis und fand den Weg zurück in die Legalität.
Ganz abgesehen von diesem ungewöhnlichen Lebenslauf besticht das Buch durch die eindringliche Schilderung verschiedener uralten und immer wieder aktuellen Auswirkungen von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Auch die interessanten geschichtlichen "Ausflüge" beispielsweise in die Kolonialzeit verdienen eine Erwähnung.

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