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Veröffentlicht am 22.11.2022

Erinnerungs/Kochbuch mit einigen Schwächen

Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch
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Das im GU-Verlag erschienene (Erinnerungs- &) Kochbuch "Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch - Eine kulinarische Zeitreise durch die Erfolgstelenovela" verfügt über ein ansprechendes und zur Telenovela ...

Das im GU-Verlag erschienene (Erinnerungs- &) Kochbuch "Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch - Eine kulinarische Zeitreise durch die Erfolgstelenovela" verfügt über ein ansprechendes und zur Telenovela passendes Cover.

Zu Beginn sieht man eine aquarellartig anmutende Skizze der Vorderansicht des Fürstenhofes bzw., des Drehortes für das fiktive 5-Sterne-Hotel im fiktiven idyllischen Voralpendorf Bichlheim. Als Gegenstück findet man hinten im Buch ähnlich gestaltet die bekannte Ansicht der in der Saalfeld'schen Wohnung aufgestellten Familienfotos. Vorn und hinten gibt es neben dem Rezeptverzeichnis dann noch etwas mehr oder weniger Interessantes über die Serie und die Produktionsfirma Bavaria.
Dann geht es "zur Sache":

Alle bisher gezeigten 17 Staffeln werden vorgestellt mit einer kurzen Inhaltsangabe und - wie ich finde - einer (etwas zu) großen Anzahl an Fotos. Hier hätte mE ein Bild des jeweiligen "Traumpaares", ein Gruppenbild mit aktuellen Nebendarstellern und eines der sich hauptsächlich durch immer mehr auftauchende außereheliche Sprösslinge des Patriarchen Werner regelmäßig vergrößernden Kernfamilie oder mit dem Personalstammpaar Sonnbichler gereicht.
Auch die Bilduntertitel waren oft sonderbar, wenn auf einem Foto ein Mann vor einer Frau einen Heiratsantrag machend kniet, braucht man doch neben Film- und Realnamen nicht "rechts" und "links" anzugeben, solange es sich offensichtlich nicht um ein gleichgeschlechtliches Paar handelt.
Außerdem wird "Sternekoch André Konopka" einmal als "Vater" und ein anderes Mal als "Onkel" eines gewissen "Simon" bezeichnet.
Auf der ersten Seite des Kapitels der jeweils vorgestellten Staffel ist der Druck nicht gleichmäßig. Die Buchstaben des Wortes "Staffel" werden von Buchstabe zu Buchstabe heller und die erste Silbe des darunter stehenden Vornamen des jeweiligen Staffel-"Traummannes" ist ebenfalls heller als der übrige Text.
Da die Zielgruppe dieser Serie ja überwiegend aus älteren Menschen besteht, ist eine deutlich erkennbare Schrift mMn besonders wichtig. Auch sind manche Rezepte mit den Kontrast schwächenden Farben unterlegt. Bei nur etwas weniger Fotos wäre evtl. eine minimal größere oder wenigstens fettere Schrift möglich gewesen.

Die meist für 4 Personen gedachten, leider keinerlei Nährwertangaben enthaltenden Rezepte sind immerhin mit Angaben zu Zubereitungs-, Ruhe- und Backzeiten und -temperaturen sowie Abwandlungstipps versehen und auch überwiegend gut nachvollziehbar erklärt.
Allerdings wird "Hildegard" statt "Schweinebraten" und "Gugelhupf" wohl eher mit "Schweinsbraten" und "Guglhupf" tätig,
Auswahl und bildliche Darstellung sind vielseitig und hilfreich. Da auch Vegetarisches, Getränke und Desserts vorgestellt werden, sollte eigentlich für Jeden etwas dabei sein.

Fazit: Nicht nur für Serien-Fans interessantes Kochbuch mit einigen Schwächen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Kinderbuchklassiker

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
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Ich kannte diese Geschichte bisher nur aus der ZDF-Weihnachts-TV-Serie mit Thomas Ohrner als Timm Thaler und dem in dieser Rolle grenzgenial besetzten Horst Frank als Baron de Lefouet (auch die Nebenrollen ...

Ich kannte diese Geschichte bisher nur aus der ZDF-Weihnachts-TV-Serie mit Thomas Ohrner als Timm Thaler und dem in dieser Rolle grenzgenial besetzten Horst Frank als Baron de Lefouet (auch die Nebenrollen waren gut besetzt, u. a. mit Bruni Löbel, Stefan Behrens, Gerhart Lippert, Arthur Brauss & Dénes Törzs).

Das mich ein wenig an die Kinder-/Jugendbücher von Erich Kästner erinnernde Buch (die Zeichnungen von Walter Trier allerdings fehlten mir hier) ist mit einem schönen Cover versehen und zeigte ein weiteres Mal, dass James Krüss die ihm für sein Gesamtwerk verliehene höchstmögliche internationale Auszeichnung in Sachen Kinder- und Jugendliteratur, den Hans-Christian-Andersen-Preis, völlig zu Recht erhalten hat.

Die Geschichte von dem Jungen, der sein Lachen verkaufte, wird sicher noch viele Jungen und Mädchen unterhalten, ist sie doch mittlerweile zu einem Klassiker geworden.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Gute Idee, aber umsetzungsmäßig Luft nach oben: Lebensbücher

Café Leben
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Jo Leevers' im Verlag Droemer Knaur erschienener Debüt-Roman "Café Leben" wurde von Maria Hochsieder aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt und verfügt über ein mich sowohl farblich als auch ...

Jo Leevers' im Verlag Droemer Knaur erschienener Debüt-Roman "Café Leben" wurde von Maria Hochsieder aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt und verfügt über ein mich sowohl farblich als auch thematisch ansprechendes Cover.
Er handelt von zwei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen, die letztendlich doch recht viel gemeinsam haben und während der hier erzählten Geschehnisse langsam kleine, jedoch deutliche Charakterveränderungen beobachten lassen.

Nach einem im Dezember 1974 angesiedelten Prolog lernen wir in der in der Jetztzeit spielenden Haupthandlung zunächst die 32-jährige Henrietta Lockwood kennen, die auf dem Weg zu einem neuen Arbeitsplatz ist, wo es im titelgebenden "Café Leben" zu ihren Aufgaben gehören wird, Menschen mit einer absehbaren Lebensrestzeit innerhalb von etwa 6 wöchentlich stattfindenden 1-Stunden-Interviews beim Verfassen eines für die künftigen Hinterbliebenen bestimmten kurzen "Lebensbuches" behilflich zu sein. Sie wirkt unscheinbar, introvertiert und einsam, hat ein problematisches Verhältnis zu ihren Kälte ausstrahlenden dominanten Eltern und lebt mit einem psychisch gestörten, auf Krawall gegen sein Umfeld gebürsteten stinkenden Heimhund namens Dave zusammen.
Ihre etwa doppelt so alte, intensivste Klientin heißt Annie Doyle, ohne Angehörige, Krebs im Endstadium, und erinnerte mich manchmal etwas an Maude aus "Harold und Maude".

Der Kontakt zwischen den beiden Damen gestaltete sich zunächst kompliziert, wurde jedoch zunehmend freundschaftlich und führte zu bedeutsamen Erkenntnissen beider. Auch mir wurden interessante Denkanstöße erteilt. Allerdings kamen teilweise zähe Längen vor und die Auflösung erschien mir etwas zu "gewollt", schade.
Nach dem Ende des in Großbritannien spielenden Romans beeindruckten mich Autorenerklärungen und Interview.

Fazit: Thema und Prota-Paar gut, Umsetzung leider nur bedingt

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Veröffentlicht am 12.11.2022

GU-tes zum gesunden Essen

Gesund essen durchs Jahr
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Bereits die 45-seitige Leseprobe von Sarah Schockes in der Gräfe und Unzer-Reihe "Bibliothek fürs Leben" erschienenem Sachbuch "Gesund essen durchs Jahr - Die beste Ernährung für jeden Monat" überzeugte ...

Bereits die 45-seitige Leseprobe von Sarah Schockes in der Gräfe und Unzer-Reihe "Bibliothek fürs Leben" erschienenem Sachbuch "Gesund essen durchs Jahr - Die beste Ernährung für jeden Monat" überzeugte mich durch ansprechend bebilderte und gut erklärte Rezepte - erfreulicherweise sogar mit Angaben von Kcal, Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten.

"Bibliothek fürs Leben" passt perfekt. Überhaupt sind in der letzten Zeit etliche mich begeisternde Kochbücher erschienen, aber im täglichen Gebrauch stellte sich dann leider gelegentlich doch der eine oder andere Problempunkt heraus. Oft war es zu salzig oder die Zutaten schwerer als versprochen zu beschaffen. Die Angelegenheit mit dem Salz ist natürlich leicht zu beheben und im Grunde reine Geschmackssache, Bei diesem Buch habe ich ein sehr gutes Gefühl.
Zwar weiß ich jetzt schon, dass es hier niemals "Jackfruit-Gulasch" geben wird, aber ich freue mich über viele andere, überwiegend vegetarische oder vegane gesunde Rezepte.
Mindestens genauso interessant finde ich die den jeweiligen Monatsrezepten (für 2 oder 4 Personen) vorangestellten Zusatzinformationen. Zwar sind nicht alle unbedingt neu, aber es tut gut, sie sich wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Achtung beim Inhaltsverzeichnis: Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, dass die "Rezepte" alle unter "R" aufgelistet waren.
Auch das Cover gefällt mir gut.

Fazit: Für Meisterköche vermutlich entbehrlich, für Unbegabte oder Ottilie Normalverbraucherin ein Gewinn!

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Lesenswert

Höret die Stimme
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Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.

Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem ...

Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.

Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem traue ich mich seit Langem nicht an die als schwer zu lesen geltenden 2 Bände "40 Tage des Musa Dagh" heran. Da galt mir dieses Buch hier (der Prophet Jeremias war mir dunkel aus Religions- & Konfirmandenunterricht bekannt) als "Probelauf".

Werfel lässt diesen Roman im Jahr 1936 beginnen. Ihm selbst, jüdischer Kaufmannssohn aus Prag, wollte im Reich kaum noch jemand zuhören, wenn er von Vielfalt und Geistesfreiheit sprach, weshalb er mit Ehefrau Alma Mahler nach Frankreich ging und von dort später gemeinsam mit Golo Mann über die Pyrenäen nach Portugal und weiter per Schiff flüchtete, bis die Reise in Kalifornien ihr Ende fand. Dort starb Werfel 1954.

Zwischen Autor und Protagonist sind Parallelen zu finden, große Emotionen werden spürbar. Trotzdem fiel mir die Lektüre nicht immer leicht - Seiten nahezu ohne Absätze und/oder wörtliche Rede, viele Wiederholungen, weil dem Propheten nicht geglaubt wird, viele Namen ließen mich ein Personenverzeichnis überaus schmerzlich vermissen; nebenbei in der Bibel zu blättern, war ich zu faul. Die 1936er Rahmenhandlung wird am Schluss wieder aufgenommen. Es folgt ein Nachwort von Prof. Dr. Norbert Abels.

Ein jeder Mensch hat seine eigene Einstellung zum Glauben. Vieles an Jeremias' hier vorliegender Darstellung beeindruckte mich stark, viele seiner Gedanken bzw. Aussagen gefielen mir gut.

Musa Dagh (Mosesberg) wird trotzdem bis auf weiteres unbestiegen bleiben...

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