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Veröffentlicht am 21.12.2019

Fantasy mit der richtigen Mischung an Unterhaltung und Spannung

Der letzte Elf
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Wenn ich doch nur geahnt hätte, das sich hinter dieser doch sehr zurückhaltenden Kurzbeschreibung, ein literarischer Schatz verbirgt, dann hätte ich schon viel eher zum Buch gegriffen. Um so glücklicher ...

Wenn ich doch nur geahnt hätte, das sich hinter dieser doch sehr zurückhaltenden Kurzbeschreibung, ein literarischer Schatz verbirgt, dann hätte ich schon viel eher zum Buch gegriffen. Um so glücklicher bin ich aber, die Geschichte des kleinen Yorsch gelesen zu haben. Da ich noch nichts von der Autorin gelesen hatte, ging ich sehr neutral an die Geschichte heran. Dies änderte sich aber schnell, da ich schon nach ein paar Seiten weder aufhören konnte zu lesen, noch meine Lacher unterdrücken konnte.



Doch fangen wir ganz vorne an, denn schon hier zeigte sich das dieses Buch nicht nur das Zuhause von wundervoller Fantasy war, sondern auch von einem Humor, der mir stellenweise die Tränen in die Augen trieb. Der Grund war ein kleiner Elf, welcher nicht einfach nur Yorsch hieß, sondern eigentlich den herrlich sperrigen Name Yorschkrunsquarkjolnerstrink trug. Dieser war nicht nur eine Herausforderung für jede Zunge, sondern hatte in der Welt der Elfen sogar eine Bedeutung für sein Leben. Während ich allerdings noch immer schmunzelte, ging die Geschichte weiter und erzählte die traurige Geschichte, warum die Elfen von den Menschen gehasst wurden. So nahm die Geschichte schließlich ihren Lauf und begeisterte mich mit ihren vielen tollen Momenten.



Der kleine Elf musste die Welt allein mit dem Wissen seiner Oma bestreiten, welche gerade für Menschen kein gutes Wort übrig hatte. Kein Wunder, das es dadurch immer wieder zu witzigen Situationen kam, in denen Yorsch vergeblich versuchte die richtige Anrede für einen Menschen zu finden. Das ist aber auch schwer. Besonders, wenn man Mann und Frau oder auch Bauer und Richter nicht so ganz unterscheiden kann. Um so lustiger waren schließlich auch die Reaktionen der menschlichen Charaktere im Buch, welcher von Verwirrung, über anhaltenden Gelache bis hin zu puren Wut alles zeigten. Dies war aber auch kein Wunder, da ihre Welt ein trostloser Ort geworden war, in welcher nur sehr selten die Sonne schien.



Ich hoffe ich erzähle nicht zu viel, aber dieses Buch eignet sich gerade zu perfekt um Charaktere oder Orte zu diskutieren, zu lachen oder zu schimpfen. Das lag besonders daran, das die Welt nicht oberflächlich, sondern mit sehr viel Tiefe kreiert wurde. Gerade der Einbau von Gesellschaftsschichten und ihrer näheren Bedeutung zeigte auf, wie trostlos eine Stadt sein kann, wenn die falsche Person die Zügel in der Hand hat. Im Laufe des Buches erhascht man immer wieder solche Charaktere und darf sie dann auch so richtig hassen. Mit den liebenswerten Figuren war es genau andersherum, da man ihnen nur das Beste wünschte.



Da das Buch eine hervorragende Übersetzung bekam, fühlte sich jede Person auch genauso an wie sie sich gab. Dadurch wirkte der Schreibstil nicht nur sehr lebendig, sondern sorgte dafür dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Da ich nie auch nur erahnen konnte, was als Nächstes passieren würde, packte mich sofort die Neugier, wenn ich auch nur den Versuch startete jetzt einmal eine Pause einzulegen. Doch genau diese Eigenschaft machte dieses Buch so toll für mich. Es bot eine überraschende Handlung an die Nächste, die unterhielt, aber auch ihre ernsten Momente haben konnte. Allerdings fühlte es sich zurückblickend so an, als gebe es 3 große Kapitel. In jedem dieser Teile wurde ein Teil des Weges von Yorsch beschrieben, weswegen jeder ein eigenes Setting bot. Auch die Charaktere wechselten dabei oder es kamen neue dazu, die dann bis zum Ende blieben. Ein Highlight wurde übrigens auch der prophezeite Drache, welcher selbst Drachenliebhaber völlig neue Einsichten bieten dürfte.



Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin, von denen 2 bereits in meinem Regal stehen.




Dieses spannende Jugendbuch schaffte es, mit seiner humorvollen, aber auch tiefgründigen Geschichte mein Herz zu erobern. Sowohl die Handlung, als auch die Charaktere hatten einen einzigartigen Touch, welche das Buch, für mich, zu etwas unverwechselbaren machten. Auf jeden Fall ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Vom Gedicht zum spannenden Jugendbuch

Der Fluch des Erlkönigs
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Das die Autorin Carola Wolff fantastische Buchideen hat, konnte ich bereits in einem anderen Buch von ihr erlesen. Um so gespannter war ich auf dieses, da es Goethes Gedicht „Der Erlkönig“ aufgriff und ...

Das die Autorin Carola Wolff fantastische Buchideen hat, konnte ich bereits in einem anderen Buch von ihr erlesen. Um so gespannter war ich auf dieses, da es Goethes Gedicht „Der Erlkönig“ aufgriff und es in eine packende Geschichte für Jugendlicher packte. Das fand ich in der Hinsicht clever, da das Gedicht in meisten Schulen zur Pflichtlektüre gehört und somit wenigstens vom Namen her erkannt werden dürfte.



Um so gespannter ging ich an das Buch heran, das mich zum Glück nicht enttäuschte. Mich erwartete eine faszinierende Welt, deren Charaktere nicht nur sympathisch, sondern auch einen ganz eigenen Zauber verströmten. Ich sage Charaktere, da mich nicht nur der Hauptcharakter Finn begeisterte, sondern auch viele Nebencharaktere. Dies lag vor allem daran, das jede Person sehr individuell erstellt worden war und es immer etwas gab, was man mit ihnen verbinden konnte. Finn war z.B. ein hervorragender Zeichner, Gudrun eine leidenschaftliche vegetarische Köchin und Tonja ein Mitglied der Graswurzelrebellen, welche sich für Umweltschutz einsetzten. Etwas spezieller wurde es dann im Reich der Erlkönigin, da hier die Magie eine vielfältige Fähigkeit war.



Einzig die Eltern von Finn und seinem Bruder Jojo wirkten in dem ganzen Szenario etwas aufgesetzt. Es gab eine emotionale Familiengeschichte, welche sich um den Tod von Finn´s Mutter drehte. Aber warum man dann eine eingebildete und auf Dauer-Diät-befindende Stiefmutter einband, blieb mir ein Rätsel. Besonders da der erst sehr strenge Vater eigentlich sehr liebenswert und alles andere als oberflächlich war.



Zum Erlkönig möchte ich nicht wirklich viel sagen, da er das wohl der Charakter mit der meisten Mystik war. Dies lag vor allem an Goethes Gedicht, welches spielerisch mit in die Geschichte eingebaut wurde und so manche Beschreibung daraus erklärte. Besonders faszinierte mich aber den Humor, welchen die Autorin mit einfließen ließ. Wo im Gedicht noch ein Kind zu Schaden kommt, erklären die Elfen im Buch, das sie keine Ahnung haben, wie Goethe darauf kommen könnte, das sie kleine Kinder von Menschen haben wollen. Immerhin müssten sie die ja wickeln und ihr Geschreie ertragen, was ihnen den letzten Nerv rauben würde.



Während die Geschichte mit seinen stimmigen Charakteren und der tollen Geschichte mein Herz eroberte, konnte dies das Cover nicht. Es passte einfach nicht zum Thema. Schon als ich es auf einer Messe sah, dachte ich, es handele von einem Eiskönig. Dabei handelte es ja vom Erlkönig und somit von einem Elfen, welcher die Natur verehrt. Daher wäre ein grünes Coverdesign wünschenswerter gewesen. Trotzdem empfand ich die Gestaltung als nicht komplett misslungen. Das Buch wirkt immer noch hochwertig, was besonders an den eingefärbten Seitenrändern liegt, welche beim Verlag stets vorzufinden sind.






Von außen etwas irritierend, wusste die Geschichte im Inneren zu überzeugen. Tolle Charaktere, mit vielschichtigen Persönlichkeiten und eine Handlung die nicht nur ein Gedicht würdig in Szene setzte, sondern es auch noch aufpimpte. Für Kinder und Jugendliche auf jeden Fall eine tolle Lektüre, die sie unterhält und ihnen etwas zum Thema Umweltschutz beibringt.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Eine unterhaltsame und spannende Geschichte voller fantastischer Momente

Aufstand der Zwerge
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Kinder können grausam sein. Das muss auch Beat Menüsli erfahren, welcher stets und ständig wegen seines Äußerem gehänselt wird. Jeden Tag muss er sich Beleidigungen wie Zwerg, Winzling, Hobbit, Kleiner ...

Kinder können grausam sein. Das muss auch Beat Menüsli erfahren, welcher stets und ständig wegen seines Äußerem gehänselt wird. Jeden Tag muss er sich Beleidigungen wie Zwerg, Winzling, Hobbit, Kleiner oder halbe Portion und das nur, weil er um einiges kleiner ist als seine Mitschüler. Leider hat der arme Beat noch andere Sorgen. Seit seinem 10. Lebensjahr muss er sich nämlich regelmäßig rasieren, um keinen Vollbart zu bekommen. Spätestens jetzt müsste man als Elternteil alarmiert sein. Doch das sind seine Eltern nicht. Sie sehen zwar die Unterschiede zu anderen Kindern, nehmen diese aber einfach hin, da ihre Berufe im Vordergrund stehen.



Während andere an dieser Situation verzweifeln, hat Beat etwas gefunden was ihm Spaß macht und mit dem er seinen oft sehr unschönen Alltag ausgleicht. In einer Pfadfindergruppe hat er nicht nur Freunde gefunden, sondern auch Kinder, die ebenfalls etwas anders sind als andere. Von Übergeweicht bis hin zu sozialen Problemen brachten alle Gruppenmitglieder eine Sorge mit. Trotzdem hatte ich es stets mit fröhlichen Kindern zutun, die sich auf ihre Ausflüge freuten. Immerhin waren sie hier unter Personen die sie mögen und deren Fehler sie zu akzeptieren wussten.



Wer die Kurzbeschreibung gelesen hat, der bekommt schon mal einen tollen Einblick in die Welt, welche der Autor Jens Schumacher erschaffen hat. Versteckte Höhlen, Zwerge und nicht zu vergessen, die putzigen Erdferkel. Doch das ist bei weiten nicht alles. Das Buch sprüht vor fantastischen Ideen und überraschte mich immer wieder mit unterhaltsamen aber auch spannenden Momenten. Dazu fühlte sich alles sehr lebendig an, da der Autor mit viel Liebe zum Detail gearbeitet hat. Besonders die Art und Weise, wie die Zwerge unter der Erde ihr Leben leben, war ein Abenteuer für sich.



Wenn ich schon bei Abenteuer bin, möchte ich auch gleich die Covergestaltung ansprechen. Dieses schaffte es nämlich mich für eine längere Zeit zu fesseln, da einfach so viel darauf zu entdecken ist. Dabei schaffte es der Illustrator und Autor Thomas Hussung das Bild nicht zu überfüllen, aber trotzdem genug Kleinigkeiten einzubauen, das man einfach stets nach neuen Dingen sucht. Ich persönlich hätte mich sehr gefreut, wenn es im Inneren des Buches mehr Bilder gegeben hätte. Viele Bereiche der Stadt Umbrika waren zwar sehr ausführlich beschrieben, aber eine Illustration, hätte dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Dafür bekam ich aber wunderschön gestaltete Kapitelanfänge, die zwar nicht die fehlenden Illustrationen ersetzten, aber trotzdem ein Eyecatcher waren.



Was ich ebenfalls als gelungen empfand, war der Ansatz zur Umweltaufklärung. Die unterirdische Stadt der Zwerge lag in einem Bereich, der bisher unangetastet war und nun zerstört werden sollte. Die Lösung dafür war zwar nicht perfekt ausgearbeitet, aber verdeutlichte klar, das Wälder ein Ort des Lebens und der Erholung sind.



Zum Schluss habe ich noch einen kleinen Kritikpunkt. Ich fand den Gewaltfaktor des Buches ab und an zu hoch. Ich finde nicht das ein 10-jähriges Kind lesen sollte, wie Zwerge andere Zwerge ausschalten, weil sie im Weg sind. Besonders da dies auf sehr grausame Art geschah. In einem Spionagethriller für Erwachsene finde ich das ok, aber nicht für ein Kinderbuch.







Dieses Buch bot mir eine unterhaltsame Geschichte, welche mit spannenden und fantasiereichen Elementen keine Langweile aufkommen ließ. Wie auch, wenn man es nicht nur mit tollen Ideen, sondern auch mit den süßesten Mulchen zu tun hatte. Doch auch der Schreibstil trug mit seiner locker leichten Art dazu bei. Er richtet sich zwar an Kinder, konnte mich als Erwachsene ebenso begeistern.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Action pur, emotional und dann auch noch genial gezeichnet

Kick-Ass: Frauenpower
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Wer die Filmreihe rund um den Superhelden Dave Lizewski alias Kick-Ass gesehen hat, der weiß das hier das Heldendasein gehörig auf die Schippe genommen wird. Um so aufgeregter war ich, als ich die Comicreihe ...

Wer die Filmreihe rund um den Superhelden Dave Lizewski alias Kick-Ass gesehen hat, der weiß das hier das Heldendasein gehörig auf die Schippe genommen wird. Um so aufgeregter war ich, als ich die Comicreihe „Kick-Ass Frauenpower“ entdeckte, welche mittlerweile ihren 3. Band erhielt. Besonders toll war dabei, dass man die Comics zur Originalreihe nicht einmal kennen musste. So lohnte sich der Einstieg in die Reihe gleich doppelt.


Schon die ersten Seiten zeigten mir, dass dies ein Comic wird, der mich beeindruckt. Dies lag vor allem an Patience. Schon auf dem Cover zeigte sie mir, das ihr schlanker Körper eine ganze Menge Kraft hat. Wem das nicht ausreicht, der sollte man in ihre Augen sehen, denn diese sprühen vor Selbstbewusstsein und Angriffslust. Neben diesem starken Auftreten, war es aber ihr Wesen, das mich fesselte. Neben dem Militär ist sie Mutter, was für sie bedeutet, das die Arbeit zuhause nichts zu suchen hat.



Bevor es aber in eine große Patience-Schwärmerei ausartet, möchte ich lieber die Story weiter bewerten. Dieser fehlte es nämlich nicht an Action, Spannung und emotionalen Momenten. Allerdings muss ich sagen, dass es der Humor der Originalreihe nicht so stark in den ersten Band geschafft hat. Alles wirkt viel ernster, was besonders anders Patience und ihrem Leben lag. Doch war das schlimm? Überhaupt nicht, denn anstatt großen Lachern findet man eben das echte Leben, mit all seinen Hochs und Tiefs.


Doch was wäre das ganze ohne den richtigen Stil? Nichts, eben! Doch auch hier bleibt mir nichts anderes übrig, als die Schöpfer des Bandes zu belobigen. Nicht nur das die Charakterzeichnungen voller Details sind, nein, auch die Farbauswahl hätte besser nicht sein können. Dies bemerkte ich schon auf am Anfang. Denn wenn Patience kämpfte waren die Farben meist viel dunkler, als wenn es um ihr Leben mit den Kindern ging. Hier war es nämlich so, da die Farben förmlich strahlten und man sofort merkte, das Patience jetzt in einem Moment der Zufriedenheit war.



Ich kann nur sagen, das ich die Nachfolger auf jeden Fall lesen möchte, da schon dieser eine Band mir verdammt viel Mut machte. Er zeigte mir, das man mit seinen Stärken, die Schwächen sehr gut in den Griff bekommen kann. Bitte weiter so.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Eine packende Geschichte mit vielen "WOW"-Momenten

Mitternacht
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Mich zog es das erste Mal zu einem Buch von Christoph Marzi. Seine Bücher fielen mir schon auf, aber erst jetzt kam es dazu, das ein Buch von ihm in meine Hände wanderte. Dafür sorgten nicht nur die Empfehlungen ...

Mich zog es das erste Mal zu einem Buch von Christoph Marzi. Seine Bücher fielen mir schon auf, aber erst jetzt kam es dazu, das ein Buch von ihm in meine Hände wanderte. Dafür sorgten nicht nur die Empfehlungen anderer, sondern auch die interessante Kurzbeschreibung. Diese wirkte nämlich ziemlich mystisch, was ich ehrlich gesagt sehr mag. Immerhin bekam ich so nicht das Gefühl habe, eigentlich schon alles über den Inhalt zu erlesen.



Um so interessanter fand ich den Einstieg. Hier wurde ich nicht nur in eine packende, sondern auch eine sehr unterhaltsame Situation geworfen. Innerhalb weniger Seiten lernte ich nicht nur den Hauptcharakter, sondern auch gleich das Kennen, was ihn besonders machte. In diesem Fall war es das Sehen von Geistern. Aus meiner Sicht, etwas was ich gerne vermeiden würde, aber hier einfach toll in Szene gesetzt wurde.



Dabei handelt das Buch eigentlich von einem Ort, an dem die gehen, welche verstorben sind. Kurz gesagt, in die Geisterwelt. Doch diese war einfach anders. Hier lebten Geister, wie sie es auch als Lebende getan hatten. Sie mussten arbeiten, für Dienste bezahlen usw. und das, obwohl ihr eigentliches Leben bereits vorbei war. Nachdem ich dies verdaut hatte, ließ ich mich aber trotzdem gerne weiter auf die Geschichte ein, da sie völlig neue Ansichten bot. Denn tatsächlich handelte das Buch neben einer neuartigen Einsicht in die Geisterwelt, auch vom Leben von Autoren. Zusammen mit Nicolas, unserem wirklich sympathischen Hauptcharakter, wurde ich in eine faszinierende Welt gebracht, welche den Begriff „Muse“, völlig neu definierte. Jeder kennt doch das Gefühl, wenn er im Traum oder beim Aufwachen eine Idee hat, die Klarer nicht sein könnte. Genau mit diesem Gefühl spielt das Buch.



So, das waren jetzt genug Belobigungen, denn tatsächlich muss ich auch etwas Kritik üben. Wer nämlich dachte, dass dies ein Einzelroman ist, der täuscht. Insgeheim gab es immer wieder Anspielungen auf weitere Bände aus dieser Welt, welche durch das sehr offene Ende nur bestärkt wurden. Hier hätte ich mir einen Hinweis gewünscht, da ich gerade bei neue Autoren, lieber erst Einzelromane lese. Gerade die Kritik für das Ende würde ich aber gerne in Watte packen. Der Autor erlitt im Laufe des Schreibprozesses einen Schlaganfall, welcher unter anderem zu Lähmungen führte. Trotzdem kämpfte er sich seinen Weg zurück ins Leben, in dem er das Ende in seiner Reha teilweise nur mit einer Hand tippte.



Auch wenn es gerade das Ende war, welches mich nicht so ganz überzeugen, war der Rest, Fantasy pur. Die Charaktere waren toll charakterisiert, das London in dieser Welt war absolut faszinierend und Geschichte war storymäßig nur mit „WOW“ beschreibbar. Wäre das Ende nicht so offen und verwirrend gewesen, hätte dieses Buch ein Highlight werden können. So schrammte es knapp daran vorbei. Im Gedächtnis wird mir das Buch wohl trotzdem bleiben.






Bücher des Autors seit bereit, denn ich werde wohl bei Gelegenheit zu euch greifen. Der Drang und die Hoffnung ebenso vielschichtigen Handlungen und beeindruckende Fantasy-Elemente, in anderen Werken wiederzufinden ist einfach sehr hoch, da mich dieses Buch so gepackt hatte. Das Ende war zwar nicht nach meinem Geschmack, aber über den lässt sich ja bekanntlich streiten. Eine Leseempfehlung gibt es deswegen trotzdem.

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