Allgemeines:
Am 04.06.2019 war es für alle Marzi-Fans soweit: Mitternacht ist erschienen. Das Taschenbuch hat 320 Seiten und wurde von Piper herausgebracht.
Christoph Marzi ist ein bekannter und vielfach ausgezeichneter Fantasyautor, viele von euch werden zum Beispiel seine Lycidas-Reihe kennen. Lange Zeit war es still um Marzi und auch Mitternacht war eigentlich bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Warum das so ist, erzähle ich euch im Abschnitt „Meine Meinung“.
Bei der Gestaltung des Covers hat Piper sich etwas einfallen lassen. Mich persönlich hat das Cover direkt angesprochen – meine Neugier war bereits nach wenigen Sekunden geweckt und ich wollte unbedingt wissen, was mich zwischen den Seiten erwartet.
Inhalt:
„Es gibt einen Ort, an dem die Geister leben, eine Welt, die unsere berührt, eine Stadt, in der mit Geschichten und Albträumen Handel getrieben wird. Ein Missgeschick lässt Nicholas James, den alle nur den »gewöhnlichen Jungen« nennen, diese Welt betreten – und alles ändert sich: Peter Chesterton, ein reisender Geist, nimmt sich seiner an. Das Findelgeistmädchen Agatha stiehlt sein Herz. Und etwas, das im Dunkeln lauert, gewinnt an Macht. Die Wege, die Nicholas beschreitet, führen ihn dorthin, wo alle Hoffnungen geboren und alle Träume gestorben sind, an einen Ort, den die Geister voller Ehrfurcht »Mitternacht« nennen. Eine Geschichte von der Macht der Bücher und der Gefahr des Vergessens, in einer Welt der Geister.“ (Quelle: Piper)
Meine Meinung:
Mitternacht ist ein Buch, das zum Träumen einlädt. Stellt euch vor, dass auch der Protagonist des Buches träumt. Er träumt von einer Geschichte. Und sobald er erwacht, lässt er diese Wirklichkeit werden. Er beginnt, die Worte zu Sätzen zu verknüpfen. Nach und nach reiht er die Sätze aneinander. Und nach einiger Zeit hat er die Geschichte aus seinen Träumen niedergeschrieben. Sie wird gedruckt, hat Erfolg und irgendwann wird er wieder von einer Geschichte träumen. Entspringt die Inspiration für diese Geschichten wirklich nur seinen Gedanken und Träumen? Oder steckt vielleicht mehr dahinter…?
Diesen Fragen ist Marzi in Mitternacht nachgegangen. Was wäre, wenn wir selbst gar nicht für das verantwortlich wären, was wir schreiben. Wenn Autoren keinen Einfluss auf ihre Romane hätten? Und was wäre, wenn wir damit Leben retten könnten? Klingt vielleicht verworren, mehr kann ich euch aber nicht verraten, ohne die Spannung der Geschichte zu nehmen. Wer bisher noch nicht neugierig geworden ist, macht etwas falsch.
Ihr Leser werdet entführt in eine Stadt aus Nebel. Eine Stadt, in der euch so manch übernatürliches Wesen begegnen wird. Schaurig schön und zugleich ein wenig unheimlich ist dieser Schauplatz. Zudem entführt Marzi euch erneut in sein geliebtes London. Durch seine Romane habe ich London mit all seinen versteckten und geheimnisvollen Schauplätzen auch ins Herz geschlossen. Geht es euch auch manchmal mit Schauplätzen aus Romanen so?
Marzis Schreibstil ist wie gewohnt leicht und doch verträumt. Er benutzt schöne Worte, um seine Geschichten zu spinnen. Wenn Marzi schreibt, wirkt es elegant und zugleich mutet es zuweilen altmodisch an. Dieser Schreibstil ist wohlbekannt, aber trotzdem sein ganz eigener. Zum Ende hin gibt es in diesem Fluss einen Bruch. Ich habe mich sehr gewundert, plötzlich wird die Geschichte zu einem schnellen Ende gebracht, beinahe abgehackt abgehandelt. Ich war doch noch gar nicht fertig mit meinen Träumen, mit den Verbindungen, die ich zwischen den Handlungssträngen gezogen habe. Marzi aber schon. Und gleichzeitig auch nicht. Wie Marzi im Nachwort des Romans erzählt, ist er während des Schreibens an Mitternacht schwer erkrankt. Lange Zeit war nicht klar, ob die Geschichte überhaupt beendet werden könnte. Das Ende zu schreiben, ist ihm sehr schwergefallen. Obwohl er auf dem Weg der Besserung ist. Ich hoffe sehr, dass Marzi sich wieder vollständig erholt. Wir alle wünschen uns doch noch viel mehr seiner verwunschenen Geschichten und klugen Gedanken!
Fazit:
Ein Marzi, der wie gewohnt zum Träumen von fantastischen Welten einlädt.