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Veröffentlicht am 09.07.2019

Willkommen im Slough House!

Slow Horses
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Egal ob James Bond oder Ethan Hunt, was passiert eigentlich mit Agenten die ihren Arbeitsplatz geschädigt haben oder einen Einsatz vermasselten? Gerade bei Agenten mit Geheimhaltungsstatus dürfte es äußerst ...

Egal ob James Bond oder Ethan Hunt, was passiert eigentlich mit Agenten die ihren Arbeitsplatz geschädigt haben oder einen Einsatz vermasselten? Gerade bei Agenten mit Geheimhaltungsstatus dürfte es äußerst schwierig sein, diese einfach zu kündigen. Was mit ihnen allerdings geschehen könnte, zeigte mir „Slow Horses“.



„Slough House“, das Haus bzw. die Abteilung für Agenten, die in ihrem schon sehr harten Job Fehler machten, aber nicht gekündigt werden können und nun Schreibarbeiten erledigen müssen. Das hier die Begeisterung nicht gerade fließt, konnte ich mir spätestens nach den ersten Seiten ganz klar vorstellen. Doch wer einmal Agent war, der bleibt es auch, weswegen die Chance auf eine Rückkehr gerne genutzt wurde.



Der Fall an sich war spannend, da er sehr realistisch klang und zumindest mich doch sehr ergriff. Trotz allem lag der Fokus auf der Ermittlung und das packte gleich noch einmal mehr, da ich sowohl die Ermittlungen im MI5-Gebäude mitbekommen durfte, als auch die im Slough House. Jedoch zeigte sich hier schnell ein Problem und das war die schiere Masse an Charakteren. Ich kam irgendwann einfach nicht mehr mit, welcher Charakter, zu wem gehörte oder wer, für wen arbeitete. So ging für mich auch ein Stück der Handlung verloren, da ich mehr damit beschäftigt war, die Personen zuzuordnen.


Hier schaffte es die detailreiche Welt mit seinen liebevollen Beschreibungen auch nicht darüber hinwegzusehen, dass ich zu den Personen keinen richtigen Draht fand. Sie blieben für mich Namen, ohne das ich Emotionen oder Gesichter mit ihnen Verbindung bringen konnte. Das war echt sehr schade, besonders da es sich um den ersten Band einer Reihe handeln sollte und die Dialoge unterhaltsame Gespräche bot. Leider blieb dann auch das Ende nicht wirklich im Gedächtnis hängen. Es konnte mich zwar mit seiner Vielschichtigkeit beeindrucken, verblasste aber zusehends.



Auch wenn meine Meinung sehr negativ ausfiel, so möchte ich dem Diogenes Verlag trotzdem meine Hochachtung ausdrücken, da die Gestaltung des Buches, weit ab von ihrer Komfortzone lag und schon allein dadurch, meine Interesse auf sich gezogen hatte.

Mein Fazit



Fehler kann jeder mal machen, doch wer bei staatlichen Sicherheitssystemen arbeitet, der sollte besonders aufpassen. Die Herangehensweise und die Story boten mir eine interessante Facette der Geheimdienst-Arbeit, schaffte es aufgrund seiner Fülle an Charakteren und deren unmarkanten Personen nicht, mich zu überzeugen. Ich verirrte mich in der Geschichte und konnte seine Vielfalt schließlich nicht vollends auskosten.

Veröffentlicht am 05.07.2019

In den Katakomben lauert er, der Bücherdrache

Der Bücherdrache
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Nachdem mich „Prinzessin Insomnia“ und auch „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ nicht so ganz überzeugen konnten, freute ich mich doch, als dieses Buch erschien. Ganz ehrlich, wer könnte den knuffigen ...

Nachdem mich „Prinzessin Insomnia“ und auch „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ nicht so ganz überzeugen konnten, freute ich mich doch, als dieses Buch erschien. Ganz ehrlich, wer könnte den knuffigen Buchlingen widerstehen, die in den Katakomben von Buchhaim ein beschauliches, aber doch auch faszinierendes Leben führen? Ich zumindest nicht, weshalb ich mich mit Freude wieder nach Buchhaim begab, um diesmal aber eine Geschichte von den Buchlingen selbst zu erlesen.



„Alles was wir seh´n und schau´n ist nur ein Traum in einem Traum…“(S.9)



Diese begann für mich sehr untypisch mit einem Comic-Strip, der zeigte, wie Hildegunst, im Traum, Abenteuer in den Katakomben erlebte. Hier durfte ich auch altbekannte Wesen wiederfinden, die aufgrund der schwarz/weiß-Zeichnungen, allerdings noch furchterregender aussahen. Schließlich kam es dann aber zu der Stelle, an welcher der Buchling „Hildegunst“, Hildegunst einmal von seinem eigenen Erlebnis erzählte, welche von dem Bücherdrachen „Nathaviel“ handelte. Hier muss ich gleich sagen, das es mir besser gefallen hätte, wenn dies nicht in einem Traum erzählt worden wäre, sondern von Angesicht zu Angesicht, oder wie bei „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“, über Briefe. So wirkte Nathaviel, nämlich recht unreal und das empfand ich als sehr schade.



Als es dann wirklich losging, konnte ich mich sehr zügig in die Story einklinken und erfreute mich daran neben dem Bücherdrachen, auch ein wenig mehr über die Buchlinge zu erfahren. Ich finde diese zamonische Daseins-Form einfach zu goldig, zumal sie eine der weniger boshaften Lebewesen sind. Um so schöner war es auch einmal zu sehen, wie der Alltag sehr junger Buchlinge aussah. Kurzgefasst, er dürfte unserem Schulsystem sehr ähnlich sein und das nicht nur, weil es Unterricht gab, sondern auch weil Ältere die kleineren Buchlinge gerne mal etwas ärgerten. Von Mobbing war hier zum Glück keine Rede, denn am Ende wollten sich die Größeren einfach nur besser darstellen, als sie waren.



„Was meinst du eigentlich, warum wir alle größer sind als du? Hm? Und älter? Ich sag´s dir: Wir drehen eine Ehrenrunde, mein Freund.“ (S.29)


Das Abenteuer um Nathaviel, war auf jeden Fall etwas Besonderes und konnte mich wirklich packen. Seine Geschichte und die von Hildegunst 2 passten toll zusammen, auch wenn das Ende leider etwas abrupt beendet wurde und so klang, als würde es noch weiter gehen. Was mir allerdings auffiel, war der vermehrte Einsatz von Aufzählungen, die für mich immer mehr zur Belastung wurden. Ich fand diese so oft, dass ich bei einer erneuten Sichtung, teilweise nur die Augen verdrehen konnte. Beschreibungen selbst, finde ich immer sehr wichtig, aber wenn diese stets nach der gleichen Leier vorkommen, ist auch bei mir Schluss. Es machte irgendwann keinen Spaß mehr. Das war besonders schade, da der Schreibstil ansonsten sehr angenehm war und neben Spannung, auch die nötigen Emotionen aufbauen konnte.



„Ja, ich hatte mich wieder einmal verwandelt. Zuerst war ich vom Drachen zum Orakel, jetzt vom Orakel zum Goldesel mutiert. Jede meiner Schuppen war ein Vermögen wert, und ich besaß Tausende davon.“ (S.93)
Neben der interessanten Story, wird vielen, so auch mir ein, eines sofort ins Auge fallen und das ist die liebevoll gestaltete Aufmachung des Buches. Wer beim Lesen den Umschlag entfernt, wird darunter einen ebenso gestalteten Einband finden. Wenn man sich dann mal vom Cover gelöst hatte, war die Freude über den Inhalt nur noch größer. Hier durfte man die Illustrationen des Autors bestaunen, deren Einzigartigkeit, das Buch gleich nochmal so besonders machten. Jede Seite konnte etwas beherbergen und ich freute mich, wenn ich an so einer Seite ankam.



Das Ende beherbergte schließlich noch die Leseprobe für das nächste Buch von Walter Moers. Mir persönlich hätte allerdings die Ankündigung gereicht, denn die Leseprobe verschlang noch einmal ordentlich an Seiten, die ich mir lieber für „Der Bücherdrache“ gewünscht hätte.



Mein Fazit



Wer die Katakomben schon einmal besucht hatte, der wird sich freuen, wieder hin zu dürfen. Besonders da es wieder einmal Neues zu entdecken gibt. Der Bücherdrache und seine Geschichte waren ein spannendes Abenteuer, welches nur dadurch nur noch besser wurde, das man auch etwas über die Buchlinge erfuhr. Teilweise fühlte sich der Schreibstil sehr monoton an, wusste aber im Großen und Ganzen zu überzeugen.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Eine Stadt, in der alles möglich ist

Ravinia
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Wenn man so einige Fantasy-Romane gelesen hat, erscheinen einen alte verschnörkelte Schlüssel wie magische Objekte. Auch wenn man weiß, das sie vielleicht nur zu einer Truhe gehören, hat man die Hoffnung ...

Wenn man so einige Fantasy-Romane gelesen hat, erscheinen einen alte verschnörkelte Schlüssel wie magische Objekte. Auch wenn man weiß, das sie vielleicht nur zu einer Truhe gehören, hat man die Hoffnung eine verborgene Welt, damit öffnen zu können. So in etwa erging es Lara im Buch, welche einen Schlüssel zum Geburtstag bekam, der sie in eine andere Welt führte. Hach, muss das schön sein, besonders wenn man dann auch noch erfährt, wer die eigenen Eltern waren und warum sie nicht mehr da sind.



Schlüssel und magische Portale sind an sich nichts Neues mehr, weshalb ich nach den ersten Seiten dachte „Och nee, nicht schon wieder!“. Doch diese Meinung änderte sich schnell, da schon die Seiten danach, mich in eine interessante Welt warfen, die voller neuer Möglichkeiten steckte. So wurde mir auch der Weg nach Ravinia geöffnet, einer Stadt in der das Handwerk und Fertigkeiten ihr Zuhause nennen dürfen. In Ravinia wohnen nämlich grundsätzlich Bewohner, die ihr Fach fast bis zur Perfektion beherrschen und darüber hinaus auch noch weitere Begabungen haben. Da sie diese in der normalen Welt niemals ausleben könnten, wurde Ravinia erschaffen, eine Stadt in der nichts unmöglich scheint.



Auch wenn Lara als Hauptcharakterin keine all zu schlechte Besetzung war, hatte ich das Gefühl, das der eigentliche Mittelpunkt der Geschichte die Stadt selbst war. Lara, der Uhrmacher Baltasar, sein Lehrling Tom und noch viele weitere Einwohner lernte ich kennen und teilweise sogar zu schätzen, doch irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Tatsächlich interessierte mich die Stadt und deren Geschichte viel mehr, da es hier viele offene Fragen gab. Besonders der Standpunkt der Stadt blieb ein Rätsel, was seiner mysteriösen Natur nur noch mehr Auftrieb gab. Besonders packte mich der Umstand, das nicht nur Künstler, Handwerker oder Forscher diese Welt für sich entdeckt hatten, sondern auch Träumer. Personen, die den Tag verdudelten und sich manchmal mit Diebereien durchs Leben schlagen.


Klang für mich erst einmal komisch, denn was machte die Stadt nun besonders? Immerhin gab es in ihr genauso strebsame, wie auch faulere Personen. Diese Frage klärte der Autor mit seiner ganz eigenen Weltansicht, der ich durchaus recht geben konnte. Allgemein wurde nichts wirklich gutgeheißen. Sogar die Stadt selbst kritisierte er, weil sie natürlich nicht ohne Fehler war. Menschen, die ihr Wissen oder Können so ausgereift haben, das es an Zauber glauben ließ, neigen dazu überheblich und egoistisch zu werden. Diesen Gedanken, in eine sonst sehr magische Welt mit einzufügen, fand ich nicht nur mutig, sondern auch sehr realistisch. Die Welt wirkte dadurch gleich viel echter und auch emotional sehr viel tief gehender.



Auch wenn ich den Ansatz und die moralischen Gedankengänge sehr interessant fand, nahm die Spannung ab der Mitte des Buches deutlich ab. Lara, die so schon nicht sehr auffiel, wurde fast noch unbedeutender, da es schließlich nicht nur darum ging Schlüsselmacherin zu werden, sondern auch das Böse zu bekämpfen, welches aus meiner Sicht viel zu schnell und viel zu verwirrend dargestellt wurde. Ich bekam soviel Hintergrundwissen, das ich vor lauter Informationen nicht mehr wusste, wohin es denn nun eigentlich ging. Hätte man diesen Bereich vielleicht eher in das Buch gepackt, wäre es angenehmer gewesen. So, verzweifelte ich fast nur noch.



Wenn ich aber etwas liebe, dann sind es Karten der Büchern. Gerade wenn es eine neue Welt ist, die dazu auch noch eine gewisse Größe hat, nutze ich dieses Extra sehr gerne. Die Karte vorne im Buch half mir sehr, da nur die wichtigsten Punkte eingezeichnet waren. Allerdings hinterließen nicht nur das Cover und die Karte einen guten Eindruck, sondern auch die Anfänge der Kapitel. Diese waren stets mit dem Buchcover versehen und bargen neben der Zahl des Kapitels, auch eine kleinen Hinweis darauf was einen erwartete.



Der gute Start des Buches, endete damit, dass ich doch recht enttäuscht aus dem Buch ging. Das war sehr schade, denn an Fantasy und Ideenreichtum hatte es dem Autor nicht gemangelt. Auch der Schreibstil war fesselnd, da er ein Händchen für Details bewiesen hatte. Allerdings kam es mir so vor, als hätte er sich am Ende, in seiner eigenen Geschichte verzettelt.



Mein Fazit



Eine tolle Idee, eine interessanter in die Geschichte, doch irgendwann bekam ich das Gefühl mehr durch die Welt durch geschubst zu werden, als sie wirklich kennenzulernen. Man hätte nicht alles in ein Buch packen müssen, denn Ravinia und seine Bewohner lieferten soviel Gesprächsstoff, das man Teile davon in den 2. Band hätte packen können. So war es zu plötzlich, zu viel.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Musen, Raben und eine Menge Spannung

Ausgerechnet Muse
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„Von der Muse geküsst“, ein Sprichwort, welches bei der 17-jährigen Apollonia blanke Wut hervorrufen dürfte. Kein Wunder, denn Apollonia ist eine Muse und damit nicht gerade glücklich. Sie möchte sich ...

„Von der Muse geküsst“, ein Sprichwort, welches bei der 17-jährigen Apollonia blanke Wut hervorrufen dürfte. Kein Wunder, denn Apollonia ist eine Muse und damit nicht gerade glücklich. Sie möchte sich an keinen Künstler heften, um ihn die nötige Inspiration oder den Schubs in die richtige Richtung zu geben, sondern möchte ihre Freiheit. Das dies ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter steht, versucht das junge Mädchen auszublenden, denn sie hat einen Traum und diesen Traum, will sie wahr werden lassen.



Wie auch immer ich mir eine Muse vorgestellt hatte, wie Apollonia, sah sie jedenfalls nicht aus. Das ist keine Kritik an ihr selbst, sondern an dem Mythos, das Musen nun einmal wunderschöne Wesen seien. Als ich jedoch mit dem Buch begann, verflog dieser Gedanke sehr schnell, da ich Apollonias Ansätze an die Welt der Musen sehr gut verstehen konnte. Ihr waren Künstler, Dichter oder Schreiber einfach zu sehr darauf vernarrt, mit ihrer Kunst Geld zu verdienen, als das etwas schufen, um die Welt einfach nur zu beeindrucken. Clever Ansätze, die sich gerade bei ihrer Mutter zeigten, da diese ihre Schützlinge meist zu Erfolg verhalf, am Höhepunkt der Karriere aber fallen gelassen wurde. Egal, wie man es sah, das ein Leben einer Muse schien nicht gerade einfach zu sein. Besonders nicht, wenn man als Begleiter einen Raben hatte, der einen ständig „bemuste“ und dann auch noch Gemälde erwecken kann.



Lyngx und diese besondere Fähigkeit warfen ein wichtiger Bestandteil des Buches, von denen einer, nicht richtig genutzt wurde. Der Aspekt das Apollonia die Figuren von Gemälden beleben konnte, war für mich ein wichtiger Grund das Buch lesen zu wollen. Um so enttäuschter war ich, als ich merken musste, dass diese Stellen sehr wenig genutzt wurden. Schade, war besonders, das nur Apollonia die Bewegungen der Gemälde wahrnehmen konnte und Außenstehende weiterhin nur auf ein Gemälde sahen. Hier hätte ich mir mehr Neugier gewünscht, immerhin wird diese Gabe im Buch als sehr selten beschrieben.



Allerdings schaffte es die Autorin diese mystische Welt, spielend in das heutige Berlin zu integrieren oder kurz gesagt, Antike traf auf Neuzeit und das machte sichtlich Spaß. Nicht nur das die Charaktere allesamt interessant waren, Frau Wolff zeigte auch, dass sie sich mit den griechischen Mythologien gut auseinandergesetzt hatte. Natürlich ließ sie ihrer eigenen Kreativität auch freien Lauf, was sich aber sehr gut mit den Fakten vermischte. Dies, der flüssige Schreibstil und unterhaltsamen Konversationen sorgten dafür, das ich immer mehr erfahren wollte und somit auch schnell im Buch vorankam. Ein besonderes Highlight war für mich noch die Einbringung von männlichen Musen, welche nur selten sind, zumindest laut der geschichtlichen Fakten.


Leider zeigten die letzten Seiten, das die Abenteuer von Apollonia nur für einen einmaligen Ausflug gedacht waren, da es mit Erklärungen zu allen Fragen endete. Das fand ich sehr schade, da ich gerne mehr aus der Welt der Musen gelesen hätte. Denn auch wenn am Ende alles sehr friedlich wirkte, wer weiß, wie lange dieser Zustand halten würde.



Mein Fazit



Angelockt von der Aufmachung des Buches, bin ich um glücklicher das mich die Geschichte auch innerlich packen konnte. Die Mischung aus griechischer Mythologie und der heutigen Zeit, wurden mit gut durchdachten Abenteuern gespickt, die nicht nur spannend, sondern auch äußerst unterhaltsam waren. Emotional wurde mir auch so einiges geboten, denn so einige Entscheidungen im Buch überraschten mich sichtlich. Auch wenn es vielleicht nicht eintreten wird, aber bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Eine Detektiv mit Ehrgeiz und Mut

Agatha Oddly (Band 1) - Das Verbrechen wartet nicht
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Name: Agatha Oddlow, Alter: 13 Jahre, Berufswunsch: Detektivin, Aktuell: Schülerin



Wenn Agatha etwas ist, dann die außergewöhnlichste 13-jährige, die ich je erlesen durfte. Doch nicht nur sie, nein, ...

Name: Agatha Oddlow, Alter: 13 Jahre, Berufswunsch: Detektivin, Aktuell: Schülerin



Wenn Agatha etwas ist, dann die außergewöhnlichste 13-jährige, die ich je erlesen durfte. Doch nicht nur sie, nein, eigentlich die ganze Welt war besonders, da sowohl Umgebung als auch die in ihr lebenden Charaktere einfach toll ins Gesamtbild passten. Geschmückt wurde dies mit einem mehr oder minder unschönen Spitznamen für Agatha, die ja eigentlich Oddlow heißt, aber hin und wieder Oddly gerufen wurde, was soviel wie sonderbar bedeutet.






Auch wenn sonderbar nicht gerade eine schöne Umschreibung ist, so passte sie zu ihrem Alter und dem gerade zu fanatischen Wunsch Detektiv zu sein bzw. zu werden. Dass sie dabei die Nerven ihres besten Freundes Liam Lau und die ihres Vaters auf eine harte Probe stellte, sickerte nur hin und wieder durch, weswegen sie sehr egoistisch daher kam. Auch im Umgang mit anderen Schülern, Lehrern oder Bewohnern der Stadt hat sie so ihre Probleme, da an erster Stelle stets ihr eigener Wille im Vordergrund stand. Macht sie das sympathisch? Leider, nein. Trotzdem ist sie für mich eine kleine Heldin, denn sie bewies in ihrem ersten Fall, dass Beharrlichkeit und Sturheit auch mal zu etwas gut sein können.



An diesen Fall wurde ich sehr bruchstückhaft herangeführt, was die Neugier nur erhöhte und der Spannung auch nur guttat. Was ich nämlich zu lesen bekam, war ein Ausmaß schlimmsten Terrors, welcher perfekt zu den aktuellen Wetterverhältnissen passen dürfte. Denn statt Wasser kam aus den Rohren der Stadt nur noch Schleim. Dazu noch mysteriöse Zeichen und Unfälle und ein Fall für Agatha war geboren. Dass dieser sehr gefährlich war und eine riskante Szenen enthielt, ließ mich etwas erschaudern, da dies aus meiner Sicht, doch ein wenig zu viel Action für diese Altersklasse war. Als Erwachsene war es allerdings Krimi pur.




Ja, Agathas sehr ausgeprägter Charakter machte mir zu schaffen, aber ich genoss das Buch trotzdem da der Schreibstil nicht nur frech und spritzig war, sondern auch trotz seiner Leichtigkeit eine Menge Spannung bot. Aber auch der Ideenreichtum der Autorin ist nicht zu verachten, da sie tolle Kniffe für Agatha mit einband und ein sehr realistisch anmutendes Szenario erstellte. Die Gestaltung der deutschen Ausgabe war übrigens von außen und von Innen ein Highlight, da man nicht an Illustrationen gespart hatte.



Auch wenn ich und Agatha keine Freundinnen werden, so war ich über ihren Mut, ihre Einsatzbereitschaft und ihre originellen Einfälle mehr als beeindruckt und freue mich bereits jetzt auf den Nachfolger.



Mein Fazit



Selbstbewusst und mit dem Wissen einer Agentin, schaffte es Agatha mich zu schocken, zu überraschen und zu packen. Dabei half ihr eine fantastische Story, die einen Fall bot, denn ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können. WOW, WOW und nochmals WOW, denn ich hatte einiges erwartet, aber das nicht. Hut ab.