Kindlicher Blick
Schwimmen im GlasDie Geschichte wird hauptsächlich aus der kindlichen Sicht der damals zehnjährigen Lore erzählt. Dazwischen kommen Einschübe aus ihrem erwachsenen Leben. Der Schreibstil ist sehr speziell, da die Sätze ...
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der kindlichen Sicht der damals zehnjährigen Lore erzählt. Dazwischen kommen Einschübe aus ihrem erwachsenen Leben. Der Schreibstil ist sehr speziell, da die Sätze meist sehr kurz sind und dadurch teilweise etwas abgehackt oder stichpunktartig wirken. Die Aussagekraft ist dennoch hoch. Mir hat sehr gut Lores Blickwinkel auf ihre Familie gefallen und es wird ihre Gefühlswelt sehr gut beschrieben. So würde sie gerne bei ihren Brüdern dabei sein, aber die wollen die Schwester nicht mitspielen lassen. Man begleitet Lore in der Geschichte beim Aufwachsen. Ihren Bezug zu den Großeltern und wie der Großvater über die ganze Familie wacht ist herausragend erzählt. Kinder haben einen anderen Blick auf Geschehnisse, was hier sehr deutlich wird. Am Ende fühlte ich mich gut abgeholt, weil dann die Zusammenhänge hergestellt werden, was es mit der Tante Ursula auf sich hatte und wie alle als Erwachsene auf die patriarchalische Familie geschaut haben.