Cover-Bild Rückkehr nach Budapest
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.02.2025
  • ISBN: 9783458782940
Nikoletta Kiss

Rückkehr nach Budapest

Roman | Eine Liebe, die nicht sein darf – und eine Frau, die endlich frei sein will

Nikoletta Kiss erzählt stimmungsvoll von einer intensiven Frauenfreundschaft und einem Liebesdreieck in den Wirren der Vorwendezeit – von alten Wunden und der Erfahrung, dass es für Heilung nie zu spät ist.

Márta wächst im sozialistischen Budapest auf, am Plattensee, wo sie herrliche Sommer mit ihrer Cousine Theresa verbringt. Doch ohne Theresa ist es einsam, und nach ihrem Schulabschluss entflieht Márta dem trinkenden Vater und reist zu ihr nach Ost-Berlin. Die Freundin nimmt sie mit in die Welt der künstlerischen Boheme, in Hinterhauswohnungen und verrauchte Kneipen, zur Lesung des jungen, regimekritischen Schriftstellers Konstantin.

Er ist umwerfend, rätselhaft, gequält. Beide verlieben sich in ihn, und natürlich ist die extrovertierte und selbstsichere Theresa die Glückliche – bis sie durch einen verhängnisvollen Umstand verhaftet wird. Zwischen den Verbliebenen entsteht eine gefährliche Nähe, ein Verrat liegt in der Luft, der Márta noch Jahrzehnte später verfolgen wird. Aber waren sie damals nicht alle gleichermaßen unschuldig? Und wird es ihr jemals gelingen, aus Theresas Schatten zu treten?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2025

Eindringlich erzählter Vorwenderoman zwischen Balaton, Budapest und Ostberlin

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Theresa ist tot. Ihrer Cousine Márta steht die Aufgabe bevor sich von ihr zu verabschieden. Wie schwer dies auch nach jahrzehntelangem Schweigen zwischen den ehemals besten Freundinnen ist, lassen bereits ...

Theresa ist tot. Ihrer Cousine Márta steht die Aufgabe bevor sich von ihr zu verabschieden. Wie schwer dies auch nach jahrzehntelangem Schweigen zwischen den ehemals besten Freundinnen ist, lassen bereits die ersten Seiten von Rückkehr nach Budapest erahnen. Etwas, viel mehr steckt hinter dieser Beziehung und erst recht ihrem Bruch, der auf Márta lastet. Eine zentrale Rolle dabei spielt Konstantin, ein junger Literat aus Ostberlin, den beide Frauen in einem Sommer vor über 20 Jahren in Berlin kennenlernen und der jede von ihnen auf eigene Art begeistert und für sich einnimmt. Und so nimmt diese komplexe Dreiecksbeziehung ihren Lauf, zwischen sich verschiebenden Loyalitäten, körperlicher und intellektueller Anziehung und all dies eingebettet in sensibel erzählte, zum Teil schwierige und schmerzhafte, Lebens- und Familiengeschichten in der DDR und Ungarn.

Mich hat der Roman bereits nach wenigen Seiten vollkommen eingenommen und auf ganz verschiedenen Ebenen überzeugt. Da ist zum einen die eindrücklich eingefangene Stimmung der Vorwendezeit in der DDR und in Ungarn - das Spannungsfeld zwischen alten Regeln, Überwachung und Repression gegenüber immer mehr Freiheitsdrang und Kritik in Kunst und Kultur, hier natürlich insbesondere der im Buch geschilderten Literaturszene. Auch die feinen Unterschiede des DDR-Systems im Vergleich zum ungarischen Sozialismus arbeitet die Autorin fast schon spielerisch in die Erzählung ein. Auf der Ebene der Figuren begeistert sowohl die zarte Studie der Dreiecksbeziehung zwischen Márta, Theresa und Konstantin im Spiel zwischen Loyalitäten, Verrat, Liebe und Freundschaft als auch Mártas Charakterstudie als zurückgenommene, sympathische junge Frau, die jedoch oft für andere lebt und sich im Laufe des Romans immer mehr selbst entdeckt, zu sich findet und dafür lernen muss sich von ihrer Vergangenheit nach langem Ringen zu entfernen und für sich selbst einzustehen. Kiss gelingt es sich sensibel in die diversen, oft schwierigen Lebensgeschichten einzufühlen und so ein authentisches, psychologisch komplexes Bild der Protagonistinnen zu zeichnen.

Für mich war Rückkehr nach Budapest ein echtes Überraschungshighlight in dem noch kurzen Lesejahr. Ich empfehle den Roman von Nicoletta Kiss allen, die gern über komplexe soziale Beziehungen und psychologische Motive lesen und in ein authentisches Bild und Milieu der unmittelbaren Vorwendezeit in der DDR und Ungarn eintauchen möchten!

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Veröffentlicht am 24.02.2025

Martas Leben

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Die Schriftstellerin Nikoletta Kiss ist in Ungarn geboren und in Ostberlin aufgewachsen.
In ihrem Roman, Rückkehr nach Budapest werden die politischen Empfindungen und Erlebnisse in Ungarn und der ...



Die Schriftstellerin Nikoletta Kiss ist in Ungarn geboren und in Ostberlin aufgewachsen.
In ihrem Roman, Rückkehr nach Budapest werden die politischen Empfindungen und Erlebnisse in Ungarn und der DDR in der Zeit um 1986 geschildert..
Es ist eine Geschichte über konfliktreiche Beziehung.
An die Protagonistin Marta musste ich mich erst gewöhnen, dann ist sie mir ans Herz gewachsen.
Sie lebt als Kind am Plattensee und geht zum Studium nach Budapest.
Ihre Cousine Therese lebt in Ostberlin. In dem Bruderland Ungarn waren die Bewohner nicht so stark eingesperrt. In der DDR war es gefährlicher eine eigene Meinung zu haben. Thereses Freund Konstantin ist ein Opfer der politischen Erziehung.
Dadurch ist er ziemlich verkorkst. Ich glaube dadurch war er beziehungsgestört. Marta ist in ihn verliebt.
Marta erzählt ihre Erlebnisse aus der Erinnerung.
Die Autorin hat diesen Roman mit sehr viel Wissen und Einfühlungsvermögen ausgezeichnet.
Der Roman ist gut gestaltet und lesenswert.


Veröffentlicht am 19.03.2025

"Dann bleiben wir doch hier"

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Márta ist auf dem Weg zur Beerdigung von Terézia in Wien und erzählt über die Freundschaft zu ihrer Cousine und auch die Liebe zu dem Schriftsteller Konstantin. Dabei entstehen zwei Stränge einmal Gegenwart ...

Márta ist auf dem Weg zur Beerdigung von Terézia in Wien und erzählt über die Freundschaft zu ihrer Cousine und auch die Liebe zu dem Schriftsteller Konstantin. Dabei entstehen zwei Stränge einmal Gegenwart und dann Vergangenheit.

Terézia war extrovertiert und unbeschwert, ihr Vater war Botschaftsangestellter und sie wohnten in Berlin, die Sommerferien haben die Cousinen gemeinsam am Plattensee verbracht. Martá, wächst in einem Dorf am Balaton auf, nach dem Abitur und vor dem Literaturstudium will sie einen Sommer in Berlin bei Terézia verbringen. Sie selbst ist im Gegensatz zu Terézia still, geduldig, hört sich die Sorgen anderer an und ist der Typ Kümmerin.

Der Roman schildert die 80er Jahre in Budapest und Berlin realistisch und vor allem auch die politische Situation in den noch sozialistischen Staaten vor dem Mauerfall und der Öffnung zum Westen. Wobei Budapest damals bereits eine offenere Stadt war. Die beiden Cousinen tauchen aber jetzt in dieses Berlin der Künstler ein. Dort buhlen sie beide um die Aufmerksamkeit des Schriftstellers Konstantin. Wem wird er seine Liebe schenken? Was dann folgt ist eine Dreiecksgeschichte und es müssen schwierige Lebensentscheidungen getroffen werden.


Die Autorin beschreibt diese Lebensphase spannend, berührend und bildhaft, ich hatte wahrhaftiges Kopfkino. Die Cousinen wurden detailliert charakterisiert. Konstantin war mir persönlich zu arrogant und von Beginn an unsympathisch, das konnte auch seine Erzählung über die Zeit in Torgau nicht ändern. Die Entscheidungen, die getroffen werden mußten, regen dazu an sich seine eigenen Gedanken darüber zu machen. Die Atmosphäre im Buch war teilweise bedrückend, das hat aber nicht geschadet. Das Cover fand ich absolut stimmig und zum Buchinhalt passend.

Ein Buch, das sich gut für einen Lesekreis eignen würde, damit manche Aspekte in einer Runde diskutiert werden könnten. Ich habe den Roman gerne gelesen und kann ihn empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Liebesdreieck

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Wie schwierig muss es sein, in den selben Mann verliebt zu sein, wie die heißgeliebte, extrovertierte Cousine? Marta erlebt es am eigenen Leib, als sie sich in den selben Mann verliebt, wie ihre Cousine ...

Wie schwierig muss es sein, in den selben Mann verliebt zu sein, wie die heißgeliebte, extrovertierte Cousine? Marta erlebt es am eigenen Leib, als sie sich in den selben Mann verliebt, wie ihre Cousine Theresa.
Der Roman erzählt die Geschichte dieses Liebesdreiecks vor der Kulisse Ostberlins und Ungarns der 80er Jahre. Marta, eine junge Frau aus einem Dorf am Balaton, besucht ihre Cousine Theresa in Ostberlin. Dort führt Theresa sie in einen Kreis von Künstlern ein, die sich in privaten Wohnungen trifft, und wo sie einen jungen Schriftsteller kennen lernt.

Neben der eigentlichen, eher schwierigen Liebesgeschichte geht es in diesem Roman um eine Zeit des Aufbruchs. Es ist eine Kritik an den bestehenden Systemen, sowohl in der DDR, als auch der politischen und sozialen Situation Ungarns. Eine wirklich gutes Buch, dass einen guten Einblick in die bestehenden Strukturen der damaligen Zeit gibt.

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Veröffentlicht am 24.02.2025

Dreiecksbeziehung

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Márta wohnt und wächst in Budapest auf. Ihre Sommer verbringt sie mit ihrer Cousine Theresa, die sonst in Ost-Berlin wohnt. Als sie es nicht mehr zuhause aushält, flieht sie zu ihr nach Berlin und lernt ...

Márta wohnt und wächst in Budapest auf. Ihre Sommer verbringt sie mit ihrer Cousine Theresa, die sonst in Ost-Berlin wohnt. Als sie es nicht mehr zuhause aushält, flieht sie zu ihr nach Berlin und lernt das dortige Leben kennen und macht Bekanntschaft mit ihren Freunden. Von Konstantin ist sie sehr fasziniert, obwohl er mit Theresa liiert ist. Regimekritik in dieser Zeitepoche war gefährlich und die Freunde geraten immer mehr ins Visier.

Erzählt wird in Gegenwart und Vergangenheit. Die Autorin hat einen sehr detaillierten, bildhaften Schreibstil, sodass man sich das Geschehen gut vorstellen konnte. Sie beschreibt sehr gut, wie es damals war, als die Grenzen geschlossen waren, wie vorsichtig alle Kritiker sich bewegt haben. In der Gegenwart blickt Márta auf dem Weg zu Theresas Beerdigung auf die damalige Zeit zurück und trifft auf einige Weggefährten. Ich bin etwas hin- und hergerissen von der Geschichte. Einerseits ist sie gut erzählt. Andererseits hat mir die Handlung der Protagonisten nicht zugesagt, weil da gefühlt jeder mit jedem was hatte. Mir blieben die Figuren sehr fern, da sie alle ziemlich egoistisch in ihren Handlungen wirkten. Jedoch hat auch niemand mal mit dem anderen Klartext gesprochen. Es gibt viele Heimlichkeiten, die nie ans Licht kamen. Da die Geschichte jedoch sehr gut erzählt wird und das vielleicht nur mein persönliches Empfinden den Charakteren gegenüber ist, empfehle ich das Buch trotzdem gerne. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr wendungsreich und bleibt bis zum Ende interessant.

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