Platzhalter für Profilbild

Leseratte-bummi

Lesejury Profi
offline

Leseratte-bummi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte-bummi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2024

Sehr authentisch

Luzia
0

„Luzia“ ist ein Roman von Daniel Stögerer, der in Wien im Jahr 1926 spielt. Hauptperson ist die achtjährige Luzia (die Urgroßmutter vom Autor), die bei ihrer Pflegemutter Frau Tóth lebt, da ihre eigene ...

„Luzia“ ist ein Roman von Daniel Stögerer, der in Wien im Jahr 1926 spielt. Hauptperson ist die achtjährige Luzia (die Urgroßmutter vom Autor), die bei ihrer Pflegemutter Frau Tóth lebt, da ihre eigene ledige Mutter sie nicht bei sich haben kann.
Die Zeit ist von wirtschaftlichen und sozialen Unruhen geprägt, trotzdem oder gerade deswegen macht Luzia sich nicht nur auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter, sondern nach ihrer Zugehörigkeit und ihrer eigenen Identität (mit sage und schreibe 8 Jahren!).
Frau Tóth kann sie nicht mehr versorgen und so muss Luzia als Dienstmödchen auf einen Bauernhof in die „Bucklige Welt“, dort bleibt ihr nichts anderes übrig als sehr schnell erwachsen zu werden.
Der Schreibstil von Daniel Stögerer ist sehr authentisch, realitätsnah und feinfühlig. Ich konnte mitfühlen, als Luzia am Anfang barfuß (um die Schuhe zu schonen) durch die Straßen Wiens gelaufen ist, den festgetretenen Lehm unter ihrer Fußsohle spüren, und gleichzeitig mitzufühlen, ob der katastrophalen Lebensbedingungen die geherrscht haben. Trotzdem lässt sich Luzia nicht unterkriegen und ist voller Hoffnung Ihre Zugehörigkeit zu finden.
Die Geschichte macht deutlich, wie wichtig (auch heute noch) für jeden Menschen die familiären Wurzeln sind; ich fand es auch sehr schön, dass es in der Buckligen Welt Menschen gab, die Luzia durchaus wohlgesonnen waren (trotz eigener Probleme).
Fazit: Luzia hat mich berührt, der Autor hat es geschafft das Wien der 20er Jahre zu Leben zu erwecken, auch mit der Ausdrucksweise und dem Schreibstil des „alten“ Österreichs.
Klasse gemacht und ich freue mich auf weitere Romane vom Autor

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.10.2024

Unterhaltsamer Krimi

Letzte Nacht in Baden-Baden
0

Für den Krimi „Letzte Andacht in Baden-Baden“ habe ich mich spontan entschieden, als ich gelesen habe, dass die Protagonistin Maxi Morel (Rezeptionistin im Badhotel in Baden-Baden) zur Entspannung strickt ...

Für den Krimi „Letzte Andacht in Baden-Baden“ habe ich mich spontan entschieden, als ich gelesen habe, dass die Protagonistin Maxi Morel (Rezeptionistin im Badhotel in Baden-Baden) zur Entspannung strickt und sehr gerne Trüffel in allen Variationen genießt (also quasi ich😂).
Das alte Badhotel muss schließen; am letzten Abend checkt aber noch ein Paar ein, welches seinen „Kennenlernabend“ dort feiern möchte.
Kein Problem, denkt sich Maxi, eine Suite ist sowieso noch mit Stammgästen belegt.
Sie ahnt nicht, dass sie bei ihrem letzten Rundgang nachts 2 Leichen im Hotelflur entdeckt, sie ohnmächtig wird, und die Leichen am Morgen verschwunden sind, und nichts auf eine Blutttat hindeutet. Auch die spontan Eingecheckten kann sie nicht mehr finden. Spielt ihr ihre Phantasie einen Streich?
Der Schreibstil von Sarah Tischer ist unterhaltsam, leicht und flüssig und ich konnte mich sehr gut in Maxi hineinversetzen, die immer genau dann ihr Strickzeug hervorholt, wenn sie nervös wird; zusätzlich dazu noch meistens eine neue Variation von Trüffeln ausprobiert.
Hat mir sehr gut gefallen und mein Verbrauch an Trüffeln ist sehr gestiegen😂 und sie haben sehr gut geschmeckt.
Der Plot und Maxis Vergangenheit, die nach und nach ans Licht kommt, sind sehr durchdacht, aber manchmal für mich zu weit hergeholt und zu klischeehaft.
Trotzdem hat mir der Krimi gefallen und gut unterhalten, aber mit Luft nach oben und ich gebe dem Nachfolgeband auf jeden Fall eine Chance.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2024

Kurzweilig

Der Weihnachtsmordclub
0

„Der Weihnachtsmordclub“ ist dieses Mal ein Cosy Krimi auf Sylt, der ohne die taffe Undercover-Ermittlerin Kari Blom auskommen muss (sie ist mit ihrer Familie im Urlaub)
Die Häkelmafia stürzt sich in die ...

„Der Weihnachtsmordclub“ ist dieses Mal ein Cosy Krimi auf Sylt, der ohne die taffe Undercover-Ermittlerin Kari Blom auskommen muss (sie ist mit ihrer Familie im Urlaub)
Die Häkelmafia stürzt sich in die Vorbereitungen für ein Krippenspiel in Archsum, da keine von ihnen die Weihnachtstage alleine zuhause verbringen möchte.
Mehrere Diebstähle (u.a. die Kollekte und ein Backrezept) und zusätzlich der Tod der Jugendgruppenleiterin bringen statt weihnachtliche Besinnlichkeit Anspannung und Misstrauen in die Kirchengemeinde.
Die Damen der Häkelmafia geben wieder alles und sind sehr darum bemüht, alleine den Fall aufzuklären.
Sie machen es wieder gemeinsam, ihr Einfallsreichtum kennt keine Grenzen und jede bringt sich mit dem ein, was sie am besten kann.
Dazu die weihnachtliche Atmosphäre auf Sylt, die der Autor sehr bildlich und authentisch beschrieben hat, macht den Krimi sehr kurzweilig und flott zu lesen.
Fazit: ein schöner Krimi für zwischendurch, ich mag die Häkelmafia einfach, wünsche mir aber für den nächsten Fall wieder Kari und ihre Familie dazu.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2024

Spannend

Das kalte Schweigen der See
0

In „Das kalte Schweigen der See“ wird ein gestrandeter Pottwal und die Leiche einer Meeresbiologiestudentin in einer abgelegenen Bucht auf Spitzbergen gefunden. Die junge ermittelnde Polizistin Lottie ...

In „Das kalte Schweigen der See“ wird ein gestrandeter Pottwal und die Leiche einer Meeresbiologiestudentin in einer abgelegenen Bucht auf Spitzbergen gefunden. Die junge ermittelnde Polizistin Lottie hat Zweifel daran, dass die junge Frau von einem Eisbären getötet worden ist.
Parallel dazu wird auch noch eine tote Ex-Kriegsreporterin auf dem norwegischen Festland gefunden, sie hatte ebenfalls großes Interesse an den riesigen Meeressäugern.
Haben diese beiden Fälle miteinander zu tun? Lottie und der Freund der Journalistin Nils machen sich auf die Suche nach einer erschreckenden Wahrheit.
Spitzbergen hat mich total fasziniert, und das Zusammenspiel vom Meer und der abgelegenen und unwirtlichen Landschaft hat die Gefahr und zugleich die Isolation der Bewohner verstärkt und ich konnte mich dank des bildlichen Schreibstils des Autors perfekt dort hineinversetzen.
Gleichzeitig hat mich die Grausamkeit der Menschen gegenüber den Meerestieren abgeschreckt und sprachlos zurückgelassen.
Es wird eine Vielfalt an Themen angesprochen, aber es hat nie gelangweilt, sondern alles war untereinander verzahnt und hat ineinander gegriffen.
Fazit: ich hatte mir vom Cover her einen anderen Krimi/ Thriller vorgestellt, aber ich wurde trotzdem nicht enttäuscht.
Klare Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2024

Wieder spannend

Im kalten Licht des Morgens
0

Auch im 20. Fall „Im kalten Licht des Morgens“ des sympathischen Ermittlers aus Heidelberg Kripochef Alexander Gerlach war ich sofort mittendrin im Geschehen.
Alexander ist nach den Ereignissen des letzten ...

Auch im 20. Fall „Im kalten Licht des Morgens“ des sympathischen Ermittlers aus Heidelberg Kripochef Alexander Gerlach war ich sofort mittendrin im Geschehen.
Alexander ist nach den Ereignissen des letzten Falls noch krankgeschrieben, als er bei seiner Joggingrunde die Leiche einer jungen Frau im Wald findet. Doch es ist bizarr, während er seine Kollegen informiert (er muss den Tatort verlassen), verschwindet die junge Frau und stattdessen liegt an ihrer Stelle auf einmal ein bewusstlos geschlagener älterer Mann.
Wie kann er da nicht mitermitteln?

Er stürzt sich wieder ins Arbeitsleben und ich habe dabei alle liebgewonnenen Charaktere wieder getroffen.
Ich mag auch den Neuzugang im Team Tim Kurtz, er geht manchmal eigene, ungewöhnliche Wege; und bringt deshalb frischen Wind ins Team. Etwas unrealistisch finde ich allerdings den Grund warum Klara Vangelis auf einmal wieder im Heidelberger Team aufgeschlagen ist, aber naja😂

Seine familiären Probleme lassen Alexander Gerlach einfach authentisch und real wirken, auch das Leben seiner Töchter ergänzen dieses Bild.
Aber nun zum Fall:
Er ist vielschichtig und verzwickt aufgebaut, Wolfgang Burger schafft es mich immer von der ersten Seite an zu fesseln.
Alexander lässt wieder nicht locker bei seiner Suche nach dem Motiv und Täter, manchmal auch auf Kosten seines Privatlebens und verfolgt jede noch so kleinste Spur, ohne dass Längen aufkommen.
Fazit: auch dieser Fall ist wieder spannend und zum Mitermitteln, mit viel Lokalkolorit. Er ist sicherlich auch für Quereinsteiger geeignet, allerdings entwickeln sich grade die familiären und arbeitstechnischen Beziehungen vom ersten Band an kontinuierlich. Und das mag ich so an Krimireihen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere