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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2019

Kunst aus Buchstaben

Alles, was passiert ist
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Yrsa Dales-Ward erzählt ihre eigene Geschichte - jedoch nicht als typischen Coming-of-Age-Roman, sondern mit so viel Kreativität bei der Verwendung der Worte, dass es schon Kunst ist... in der Anordnung ...

Yrsa Dales-Ward erzählt ihre eigene Geschichte - jedoch nicht als typischen Coming-of-Age-Roman, sondern mit so viel Kreativität bei der Verwendung der Worte, dass es schon Kunst ist... in der Anordnung der Worte, in den Schriftgrößen, mit Wiederholungen - eine ganz ungewohnte Leseerfahrung!
Inhaltlich ist ihr Heranwachsen auch nach 233 Seiten nicht komplett erfassbar, da ihre Erzählweise Raum für Spekulationen lässt.
Mir hat es gefallen und ich kann diese besondere Geschichte sehr empfehlen für alle, die entsprechend aufgeschlossen sind für diese ungewöhnliche junge Frau.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Regretting Motherhood?!

Frau im Dunkeln
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Ist ja gerade ein kontrovers diskutiertes Schlagwort...

Elena Ferrantes Protagonistin in diesem Roman, Leda, fast 50, hat zwei erwachsene Töchter: Marta und Bianca. Ihre zufällige Strandbekanntschaft ...

Ist ja gerade ein kontrovers diskutiertes Schlagwort...

Elena Ferrantes Protagonistin in diesem Roman, Leda, fast 50, hat zwei erwachsene Töchter: Marta und Bianca. Ihre zufällige Strandbekanntschaft im Urlaub, Nina, ist Mutter der fast dreijährigen Elena. Der Roman erzählt neben der Intensivierung der Bekanntschaft zwischen Leda und Nina auch die Lebensgeschichte von Leda; von ihren Gefühlen, Gedanken und Taten, als ihre Töchter noch klein waren. Und diese Gefühle und Gedanken sind nicht die, die man einer „guten Mutter“ zuschreibt... wahrscheinlich ist sie deswegen einigen Lesern nicht so sympathisch, wie man es sich für die Protagonistin wünscht; aber dafür sind es viele Denkanstöße, die dieses Buch mitgibt - vor allem für Mütter, aber nicht nur.
Mit hat das nur 187 Seiten dicke, aber dennoch sehr „gehaltvolle“ Buch gefallen und ich bewundere die Autorin für ihren Mut, der Hauptperson all diese Gedanken mitzugeben und ihrerseits aufzuschreiben!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Nette Liebesgeschichte, kaum Tiefgang drumherum

Der letzte Glanz des Sommers
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Eine nette Liebesgeschichte, die man mal so nebenbei lesen kann - viel mitgenommen habe ich nicht. Weder über die Indianer so viel wie aus den Kinderbüchern, die hier zu dem Thema rumliegen, noch kam mir ...

Eine nette Liebesgeschichte, die man mal so nebenbei lesen kann - viel mitgenommen habe ich nicht. Weder über die Indianer so viel wie aus den Kinderbüchern, die hier zu dem Thema rumliegen, noch kam mir das ganze sonderlich realistisch vor. (Bsp Planungszeit einer Weltreise bzw Reise / Auswanderung in die USA mit den Formalitäten) ist eher was für die emotionalen Momente ;)

Veröffentlicht am 07.08.2019

Ménage à quatre

Gespräche mit Freunden
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Frances, Literaturstudentin, 21 und bisexuell, und ihre gleichaltrige (Ex-, jetzt beste) Freundin Bobbi, lesbisch, treffen auf das Ehepaar Melissa, Fotografin, und Nick, Schauspieler; beide Anfang 30. ...

Frances, Literaturstudentin, 21 und bisexuell, und ihre gleichaltrige (Ex-, jetzt beste) Freundin Bobbi, lesbisch, treffen auf das Ehepaar Melissa, Fotografin, und Nick, Schauspieler; beide Anfang 30. Melissa schreibt ein Essay über Frances und Bobbi, die bei Spoken-Word-Veranstaltungen (wurde nicht übersetzt, daher übernehme ich das auch so) auftreten; sie treffen sich aber auch bei weiteren kulturellen Veranstaltungen in Dublin.
Im Buch wird aus der Sicht von Frances berichtet, wie die Beziehung der beiden Paare zueinander und untereinander sich entwickelt. Zusätzlich fließen auch politische Themen ein, da Bobbi sehr feste Standpunkte hat; die Abnabelung von den Eltern und auch gesundheitliche Themen - sowohl psychische als auch physische Gesundheit werden aufgenommen. Sehr viele und sehr anspruchsvolle Themen, mit denen die junge Autorin Sally Rooney, Jahrgang 1991, sehr gekonnt umgeht! Entsprechend konzentriert und motiviert sollte man auch an das Buch herangehen, welches ich zB ungeeignet für den Strand oder Busfahrten halte - dem Debüt gebührt die volle Aufmerksamkeit! Und dann liest man sicher, wie viele andere und auch ich, ganz schnell bis zum toll platzierten letzten Satz!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Eine Ode an das Marschland!

Der Gesang der Flusskrebse
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Catherine Danielle Clark, von allen nur Kya oder das Marschmädchen genannt, wird 1945 im Marschland von North Carolina geboren und wächst sehr ärmlich in einer abgelegenen Hütte ohne Strom oder fließend ...

Catherine Danielle Clark, von allen nur Kya oder das Marschmädchen genannt, wird 1945 im Marschland von North Carolina geboren und wächst sehr ärmlich in einer abgelegenen Hütte ohne Strom oder fließend Wasser auf. Nach und nach wird sie von Geschwistern und Eltern verlassen und ist bereits mit 6 Jahren auf sich selbst gestellt. Doch sie hat bereits viel von der Natur gelernt und kämpft sich durch - auch ohne klassische Schulbildung gelingt ihr beachtenswertes, was ich aber nicht vorweggreifen will.
Ihre Beobachtungen kann man über die Bilder, die der Roman beschreibt, wunderbar nachvollziehen, wie dieses Beispiel von Seite 349: „Kya beugte sich behutsam vor, als wollte sie ein Baby küssen. Das Licht des Mikroskops spiegelte sich in ihren dunklen Pupillen, und sie holte tief Luft, als sie plötzlich einen Faschingszug von kostümierten Gestalten sah, die Pirouetten drehten und durcheinanderwimmelten.“
Neben den detaillierten Beobachtungen der Natur und Tiere um Kya herum wird auch ihre Entwicklung zur Frau sehr gefühlvoll beschrieben sowie ein Gerichtsverfahren im Jahr 1970, in das sie verwickelt ist, begleitet. Die Sprünge zwischen der Vergangenheit und den aktuellen Ereignissen nach dem Tod von Chase Andrews sind dank der Kapitelüberschriften mit Jahreszahl kein Problem.
Ein wunderbares Buch, das Respekt vor der Natur sowie dem Anderssein von Menschen lehrt und einfach toll geschrieben ist!