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Veröffentlicht am 18.08.2023

Magisch, bunt, spannend, wundervoll – eine geniale Fortsetzung

Peanut Jones und die zwölfte Pforte
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Peanut, Little-Bit und Rockwell finden auch ohne Plumbum einen Weg zurück nach Chroma. Sie gehen einfach durch die Pforte im Museum, durch die sie das letzte Mal zurück nach Haus gekommen sind. In Chroma ...

Peanut, Little-Bit und Rockwell finden auch ohne Plumbum einen Weg zurück nach Chroma. Sie gehen einfach durch die Pforte im Museum, durch die sie das letzte Mal zurück nach Haus gekommen sind. In Chroma herrscht noch immer Unruhe, weil der böse Mr. White alle Kreativität und alles Bunte aus der Stadt der Bilder ausradieren will. Doch es regt sich Widerstand, dem sich schließlich auch die Kids anschließen. Mr. White muss gefasst und eingesperrt werden. Doch das ist gar nicht so leicht, verschwindet der doch immer wieder durch alle möglichen Pforten in die reale Welt und radiert diese Pforten dann aus, so dass die Portale zerstört sind. Bis auf die zwölfte Pforte. Die Kids verfolgen Mr. White und so langsam beschleicht sie das Gefühl, dass das mysteriöse Verschwinden unbezahlbarer Kunstwerke aus allen möglichen Museen (sie zerfallen einfach zu Staub) auf dessen Kappe geht. Ein Grund mehr, ihn zu schnappen. Nebenbei sucht Peanut auch noch ihren Vater, der irgendwo in Chroma sein muss. Ob sie ihn finden, Mr. White schnappen und damit Chroma retten und das Geheimnis der zwölften Pforte lösen können?

Dieser Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an und ich empfehle dringend, beide in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Auch jetzt ziert das Cover wieder eine supertolle Zeichnung, die sofort Lust aufs Lesen macht. Kaum klappe ich das Buch auf, bin ich auch schon wieder mittendrin. Es gibt im ganzen Buch kaum eine Seite, die nicht irgendeine Illustration aufweist. Das ist so wundervoll, zumal die Zeichnungen in schwarz-weiß-grau-orange wieder mal echte Hingucker sind und mich die Geschichte gleich nochmal so intensiv erleben lassen. Die Story selbst ist spannend, fesselnd, sehr fantasievoll, die Charaktere einfach rundum liebenswert (bis auf die Bösen, versteht sich) und herrlich detailliert beschrieben. Eigentlich ist es eine Liebeserklärung an die Kunst, an die Kreativität. Verpackt in eine rasante, magische, spannende, actionreiche und fantasievolle Story. Ein Buch, dass ich kaum aus der Hand legen konnte. Nicht nur wegen des wirklich flüssig zu lesenden, anregenden Schreibstils, sondern natürlich auch wegen der Illustrationen. Beides zusammen macht einfach Spaß und aus diesem Buch mal wieder ein kleines Meisterwerk, wie ich es auch schon bei Band 1 genauso empfunden habe. 5/5 Sterne und eine Empfehlung an alle kleinen und großen Büchernarren, die spannende, magische, fantasievolle, actionreiche Abenteuergeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Optisch extravagant, inhaltlich informativ bis vielleicht etwas überfordernd

Glow – Das wundersame Leuchten der Natur
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In 17 sehr kurzen Kapitel (jedes umfasst 2 Seiten, bis auf eines, das 4 Seiten umfasst) wird den jungen, interessierten Lesern das Phänomen der Biolumineszenz nähergebracht. Beispiele aus der Tier- und ...

In 17 sehr kurzen Kapitel (jedes umfasst 2 Seiten, bis auf eines, das 4 Seiten umfasst) wird den jungen, interessierten Lesern das Phänomen der Biolumineszenz nähergebracht. Beispiele aus der Tier- und Pflanzenwelt zeigen auf, wie mittels Leuchten kommuniziert, Nahrung angelockt, Tarnung oder Verteidigung betrieben wird. Es gibt auch einen kleinen Exkurs in die Wissenschaft, also wie das Naturleuchten genutzt werden kann.

Ein Buch, das zweifelsohne zunächst durch seine Größe und das ausgesprochen schöne Cover auffällt. Das setzt sich auch innen fort, wo es viele recht schöne Zeichnungen gibt, allesamt in leuchtend anmutenden Farben. Die Farben leuchten nicht wirklich, sind aber in grün, rot, gelb, blau gehalten und so gestaltet, dass man sich das Leuchten zumindest vorstellen kann. Ich hätte es MEGA TOLL gefunden, wenn zumindest das Cover mit Glow in the Dark Farben gestaltet worden wäre. Das gibt es bei anderen Büchern bereits und für ein Buch dieses Themas bietet sich das ja regelrecht an. Die Informationen sind kurz und knapp gehalten, was ich gut finde. Jedes Kapitel hat auf der rechten Seite Abbildungen. Also ein großes Bild bestehend aus diversen Abbildungen, gesammelt in einer Art Fensterumrandung. Die Abbildungen sind nummeriert und unter dem Bild stehen dann die Bezeichnungen. Mir erschließt sich lediglich oftmals der Sinn nicht, weil zu den Abbildungen sonst nichts erklärt wird. Auch stehen da oftmals die lateinischen Namen, die nicht übersetzt sind, wie z.B. Filoboletus Manipularis oder Mycena Luxaeterna, Olindias Formosa oder Maristella Chicoi. Das finde ich schon schade. Ich habe Bilder und Bezeichnungen, mit denen ich so gar nichts anfangen kann, weil sie nicht erklärt oder in den Kontext gebracht sind.

Fazit: für Fans der reinen sachlichen Information ohne nennenswerten Unterhaltungswert ein tolles Sachbuch. Wer Wissen lieber auf unterhaltsame, lebendige, mitreißende Art vermittelt bekommt (so wie ich, ich finde, Wissen und Lernen MUSS Spaß machen), eher nicht so. Optisch echt eine Kanone und 5 Sterne wert (mit Glow in the Dark-Cover sogar 10 Sterne), die Umsetzung der Wissensvermittlung für mich deutlich ausbaufähig. Daher letztlich 3,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Schwarzhumorig, herrlich leichtfüßig und wunderbar irisch

Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht
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Paul lebt von einer kleinen, testamentarisch von seiner Großtante verfügten finanziellen Unterstützung. Die bekommt er aber nur, solange er nichts anderes verdient und auch nur dann, wenn er monatlich ...

Paul lebt von einer kleinen, testamentarisch von seiner Großtante verfügten finanziellen Unterstützung. Die bekommt er aber nur, solange er nichts anderes verdient und auch nur dann, wenn er monatlich 6 Sozialstunden ableistet. Um dieser von ihm gehassten Frau eins auszuwischen, hält er sich seit Jahren an diesen Deal. Seine Sozialstunden leistet er in einem Hospital ab, in dem er alten, sterbenden Menschen Besuche abstattet, die ihn aufgrund Demenz etc. für einen nahen Anverwandten halten. Paul hat schließlich ein Allerweltsgesicht und könnte jeder sein. Eines Tages sticht einer der alten Patienten Paul unerwartet ein Messer in die Schulter und stirbt dann selbst an einem Herzinfarkt. Blöd nur, dass dieser Mann an einer krummen Sache, bekannt als der Rapunzel-Fall, beteiligt war und nun Paul ins Fadenkreuz der Gauner gerät. Er fürchtet um sein Leben und kann niemandem trauen. Bis auf Krankenschwester Brigit, die sich für Pauls missliche Lage verantwortlich fühlt und die ihm da raushelfen will. Klar landen sie dann beide in der Bredouille und da ist dann auch noch Bunny McGarry, der versoffene Polizist mit den, hm, nennen wir es unüblichen Methoden. Kann das ungleiche Team den Rapunzel-Fall nach so vielen Jahre lösen und damit ihre eigene Haut retten?

Irgendwie wird keine Zusammenfassung der Story so wirklich gerecht. Hier passiert so viel, es gibt viele Figuren, die wichtig und einige, die echte Arschgeigen sind (das kommt nicht von mir, das steht so im Buch). Ich dachte mir die ganze Zeit, dass ich diese Story bitte unbedingt verfilmt haben möchte. Ein schwarzhumoriger und dennoch super spannender Dumblin-Krimi, der rasant und kurzweilig ist. Wie diese so unterschiedlichen Charaktere hier zusammenspielen, sich anziehen und abstoßen zugleich, wie nach und nach Pauls Geschichte ans Licht kommt und was es letztlich mit dem Rapunzel-Fall auf sich hat, das alles ist echt brillant aufgebaut. Bunny McGarry, der Namensgeber des Titels, kommt natürlich im Buch vor, ist aber nicht die Hauptfigur. Das sind Paul und Brigit und auch der Polizist Jimmy Stewart und sein Partner Wilson. Und ach, noch viele mehr. Ich liebe sie alle! Zusammen ergeben sie ein wahres Lese-Feuerwerk, das mich mehrfach lauthals halt lachen lassen, mich aber genauso auch in den Bann gezogen hat. Das Ende, das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, was mir super gefallen hat.

Für Fans humorvoller, actionreicher Unterhaltung mit einmaligen, einprägsamen Charakteren und einer rundum gelungenen Story eine absolute Empfehlung. Wer mal wieder richtig lachen will, sollte hier zugreifen. Von mir ganz klar 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Monster-Klassiker mal anders – umwerfend komische und perfekt illustrierte Monsterstorys

Memento Monstrum (Bd. 2)
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Opa Vlad wird mal wieder zum Babymonster-Sitter auserkoren. Darin hat er zwar schon Übung, doch anstrengend ist es mit seinen 3 Enkeln trotzdem. Schön, dass ein paar Monsterfreunde zu Besuch kommen und ...

Opa Vlad wird mal wieder zum Babymonster-Sitter auserkoren. Darin hat er zwar schon Übung, doch anstrengend ist es mit seinen 3 Enkeln trotzdem. Schön, dass ein paar Monsterfreunde zu Besuch kommen und sie alle gemeinsam eine Party schmeißen können. Dabei werden spannende Geschichten erzählt von Opa Vlad, von Yeti und von Van Helsing. Natürlich geht es auch da wieder um monströse Storys. Wir erfahren z.B. King Kongs Geschichte sowie die von Frankensteins Monster und auch das Phantom der Oper wartet auf.

Glaub mir: so hast Du diese klassischen Geschichten sicher noch nie gehört. Es ist zu köstlich! Wundervoll illustriert, herrlich fröhlichlocker geschrieben und einfach ein kleines Erlebnis. Dabei braucht man nicht zu befürchten, die Kinder würden etwa Angst vor so viel Monstergeschichten bekommen. Ganz und gar nicht. Die Monster sind dafür schlicht zu liebenswert und die Zeichnungen ganz genau so. Mir gefällt auch besonders gut, dass selbst die Schriftfarbe unterschiedlich gestaltet ist. Befinden wir uns in der Gegenwart, also bei Opa Vlad, seinen Enkeln und der Monsterparty, dann ist die Schrift schwarz. Opa Vlads Kong-Geschichte ist in Rot gedruckt, Yetis Frankenstein-Erinnerungen sind blau und Van Helsings Erlebnisse mit dem Phantom der Oper grün.

Mir hat ja Teil 1 schon außerordentlich gut gefallen und hier ist es nicht anders. Das Buch besticht vor allem durch seine umwerfende Optik! Das fängt bei dem zauberhaft schönen Cover an (Folie, Spotlack, Tiefprägung) und zieht sich durch das ganze Buch hindurch. Ich liebe Wiebke Rauers Zeichenstil, der Jochen Tills Schreibstil congenial begleitet. Beides ergänzt sich perfekt! Die Idee, die klassischen Horrorstorys einfach mal kindgerecht und superlustig abzuwandeln ist ein kleiner Geniestreich, finde ich. Sicherlich bekommt der eine oder andere Leser damit auf den Geschmack, sich auch mal mit den echten Klassikern zu befassen.

Ich wage es ja nicht zu hoffen, würde mich aber sehr über eine weitere Fortsetzung freuen. Story, Schreibstil, Zeichnungen passen einfach und machen irre Spaß! 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Aberwitziges Waldabenteuer mit gekonnten Parallelen zu unserer Menschenwelt

Der Wald ruft
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Ins kalte Oslo will der Erdmännchenclan rund um Ray und Rufus sicher nicht! Dann lieber aus dem Zoo ausbüchsen und sich in den nächsten Wald durchschlagen. Gedacht, getan und so landet der putzige Clan ...

Ins kalte Oslo will der Erdmännchenclan rund um Ray und Rufus sicher nicht! Dann lieber aus dem Zoo ausbüchsen und sich in den nächsten Wald durchschlagen. Gedacht, getan und so landet der putzige Clan nach einem gefahrvollen Weg also im Wald. Jetzt nur noch schnell einen Bau finden und dann kann man das neue Leben wieder genießen. Doch da haben die Erdmännchen die Rechnung ohne die heimischen Waldtiere gemacht. Die sind nämlich gar nicht amüsiert über die zugezogenen Bewohner mit Migrationshintergrund. Eine Handvoll Tiere, allen voran Keiler Herrmann, macht Front gegen die vermeintlichen ausländischen und damit per se störenden, faulen, lärmenden und schlicht unerwünschten Erdmännchen. Noch dazu, wenn diese es wagen, dem heimischen Waldhasen das Weibchen abspenstig zu machen (Rufus verliebt sich Hals über Kopf und die Häsin erwidert seine Gefühle), mit den Waschbären einen lärmenden Discoschuppen zu betreiben und dann auch noch Drogen in Form von halluzinogenen Früchten in Umlauf bringen. Das kann nur eskalieren.

Ich liebe und feiere es, wie Christoph Maria Herbst die Hörbücher dieser Reihe liest. Er ist ein echtes Stimmwunder und verleiht jedem Charakter seine ganz eigene Note. Und auch die Zwischentöne werden perfekt intoniert. Großartig! Ein bisschen traurig war ich allerdings, weil diese Story so wenig bis gar nichts mit den Vorgängerbänden zu tun hat, bei denen es um Krimifälle ging, die die Erdmännchen mit dem menschlichen Detektiv Phil gemeinsam lösen. Das hier ist ein absolutes Waldabenteuer nur mit Tieren. Nichtdestotrotz auch amüsant und vor allem mit herrlich überspitzten und dennoch auf den Punkt getroffenen Parallelen zu unserer Gesellschaft. Stichwort: Rassismus, Vorurteile, Kriegstreiberei. Wer eine Geschichte wie in den Vorbänden erwartet, ist vielleicht enttäuscht bzw. muss eventuell mit enttäuschten Erwartungen rechnen. Wer sich unvoreingenommen darauf einlassen kann, wird mit einer rasanten, superlustigen und vor allem genial gelesenen Geschichte belohnt.
4/5 Sterne gibt’s dafür von mir.

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