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Veröffentlicht am 17.03.2022

Eine crazy Oma, ein weiser Gorilla, eine durchgeknallte Sau und ein Mädchen auf einer Insel – klingt skurril, ist aber ein kleines Juwel

Baddabamba und die Insel der Zeit
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Paula, genervt von ihrer Familie, die sie immer für alles zu klein finden, will mal zeigen, was in ihr steckt. Das geht leider schief und so landet sie mitten im Meer, kurz vor einer Insel. Dort trifft ...

Paula, genervt von ihrer Familie, die sie immer für alles zu klein finden, will mal zeigen, was in ihr steckt. Das geht leider schief und so landet sie mitten im Meer, kurz vor einer Insel. Dort trifft sie auf die seltsame, aber irgendwie vertrauenswürdige Oma Carissima, die sie mit in ihr Haus nimmt. Ebenfalls dort wohnen Anna Bella, eine Sau außer Rand und Band, sowie Baddabamba, der wohl gütigste und liebste Gorilla, den Paula sich nur vorstellen kann. Die drei wollen Paula helfen, zurück zu ihren Eltern zu gelangen – dazu muss sie jedoch erst noch einiges lernen. Denn es ist keine einfache Reise über eine Distanz, sondern eine Zeitreise. Und die birgt viele Gefahren. Die nächsten Monate lernt Paula so viel: von Baddabamba wird sie trainiert, Anna Bella zeigt ihr, was es heißt, Spaß zu haben und Oma Carissima, die alle 3 Stunden ihr Wesen ändert, bringt ihr alles andere bei. Paula liebt ihre neuen Freunde, doch es gibt auch Gefahren im Urwald. Nur gemeinsam können sie es schaffen, die Prüfungen für Paulas Rückkehr zu meistern.

Die Geschichte fängt erst mal ziemlich verrückt an, ist mächtig gaga und ich dachte erst: hm… naja… ein Ulkbuch, mal schauen, ob es nicht zu abgehoben ist. Doch es wurde immer besser. Es war immer noch sehr lustig, aber gleichzeitig wundervoll liebenswert und weise. Die Figuren sind so vielseitig: wie die vier Persönlichkeiten von Oma Clarissa, die alle 3 Stunden wechseln oder Anna Bella, die coole Sau, die im Jetzt lebt und sich einen Dreck darum schert, was andere denken und natürlich Baddabamba, den ich vom ersten Augenblick liebgewonnen habe und der eine so traurige Vergangenheit hat. Die Beziehung der 4 Charaktere untereinander ist geprägt von Liebe und Vertrauen, ohne zu seicht zu werden. Dazu dann noch die immer wieder auftauchenden Gegebenheiten mit der Zeit, die fantasievoll und spannend sind. Die Story ist ungemein lustig und spannend, berührend und klug, herzerwärmend und traurig (einmal so sehr, dass ich die Tränen nicht aufhalten konnte). Was Baddabamba Paula lehrt, ist so wichtig und richtig.

„Man bekämpft Gewalt mit Gewalt, aber einer muss irgendwann damit aufhören, sonst nimmt die Gewalt kein Ende.“

„Ärger, Wut und Hass auf deine Feinde sorgt dafür, dass du jeden Kampf verlierst. Mit Gelassenheit und Ruhe kannst du deinen Kampf gewinnen.“

„Alles ist Liebe.“

Die Kapitel sind nicht zu lang, jedes startet mit der immer selben Vignette. Auch die Seitenzahlen haben eine Vignette. Auf Vorder- und Rückseite des schönen Covers sieht man die Hauptfiguren, im Buchvorsatz ist die Insel abgebildet mit ihren diversen Standorten und es gibt insgesamt 3 doppelseitige s/w-Zeichnungen mit Szenen aus der Geschichte.

Fazit: es beginnt ein bisschen abgehoben und skurril, entwickelt sich dann aber zu einem wahren Schatz! Eine Story, die nicht nur super spannend und abwechslungsreich ist, sondern die von ihren einzigartigen Charakteren lebt und so weise und klug und einfach wunderschön ist! Da hat Markus Orths echt ein kleines Juwel aufs Papier gezaubert. 5/5 – ich liebe es!

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein cooler Pinguin bringt Schwung ins Familienleben

Jolle und ich (1). Der Tag, an dem ein Pinguin bei uns einzog
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So ganz selbstverständlich, als wäre es das normalste auf der Welt, sitzt eines Tages Pinguin Jolle lesend im Gartenstuhl der Familie und verkündet, dass es ihm hier gefällt und er einzieht. Gesagt – getan, ...

So ganz selbstverständlich, als wäre es das normalste auf der Welt, sitzt eines Tages Pinguin Jolle lesend im Gartenstuhl der Familie und verkündet, dass es ihm hier gefällt und er einzieht. Gesagt – getan, Jolle lässt sich im Badezimmer häuslich nieder. Thea ist begeistert, ihre ältere Schwester findet das nur peinlich, Theas Mutter ist recht angetan von Jolle und der Vater fügt sich einfach der Mehrheit. Die olle Nachbarin findet es nicht tragbar, einen Pinguin in der Nachbarschaft zu haben und versucht diesen loszuwerden, wozu sie Theas Familie bei Polizei und Tierschutz anschwärzt. Doch Jolle gehört inzwischen zur Familie, auch wenn es manchmal nicht einfach ist, mit dem chaotischen Vogel zu leben. Als durch eine Aktion Jolles eines Tages die berufliche Existenz von Theas Vater auf dem Spiel steht, ist der Spaß vorbei und es stellt sich die Frage, ob Jolle bleiben darf. Doch so chaotisch er auch ist, so hilfsbereit, liebenswert und lustig ist er auch, wodurch er Thea durch so manche schwere Situation hilft und es auch schafft, die Familie wieder näher zueinander zu bringen.

Herrlich, wie Jolle einfach so „da“ ist und bleibt. Wie er ganz selbstverständlich sich selbst zum Familienmitglied macht, das Badezimmer okkupiert, die Tiefkühltruhe leerfrisst, Kontakt zu allem und jedem aufnimmt, sich ins Ortsleben stürzt und Chaos verbreitet. Er hat das Herz am rechten Fleck, kann aber auch echt nervig und anstrengend sein.

Die Autorin packt enorm viel Witz und Liebe in das Buch, ich musste viel lachen, war aber auch gerührt zwischendurch. Die Themen Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Akzeptanz und ja, auch Achtsamkeit im Sinne von „sich bewusst Zeit nehmen für seine Familie/Kolonie“ werden auf humorvolle Art thematisiert. Ich bin über die Seiten geflogen, habe Jolle immer mehr in mein Herz geschlossen (ich liebe seine furztrockene, freche Art) und fühlte mich rundum bestens unterhalten. Und recht bald kam es mir auch gar nicht mehr seltsam vor, dass Jolle sprechen kann. Es passte einfach. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz und es gibt sehr viele tolle s/w-Illustrationen mit orangenen Spotlights. Ein Buch voller Witz und Liebe, flottem Schreibstil und jeder Menge garantierter Lacher. Daher: 5/5 – ich finde Jolle einfach großartig – er dürfte gerne bei uns daheim im Badezimmer leben.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Schräg, albern, lustig – ein Außerirdischer im Wellensittichkostüm

Fonk 1: Geheimagent aus dem All
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Fonk der Fantastische ist ein intergalaktischer Geheimagent vom Planten Kleiner Badschi und wurde von ILSE – Intergalaktische Liga Sanftmütiger Existenzen – auf die Erde geschickt um herauszufinden, ob ...

Fonk der Fantastische ist ein intergalaktischer Geheimagent vom Planten Kleiner Badschi und wurde von ILSE – Intergalaktische Liga Sanftmütiger Existenzen – auf die Erde geschickt um herauszufinden, ob der Planet Erde von ILSE aufgenommen werden kann. Diese Ehre wird nur Planeten zu Teil, deren Bewohner friedlich und nett sind. Fonk landet nun also – als Wellensittich verkleidet – in seinem Keksdosenraumschiff quasi vor Flos Füßen und lässt sich partout nicht davon überzeugen, dass er nicht wie geplant in Australien gelandet ist. Kurzerhand nimmt Flo Fonk mit. Seine Eltern finden Fonk zwar auffällig anders, zumal er Gummibärchen frisst und Vogelfutter verschmäht. Doch da er vor ihnen nicht spricht, akzeptieren sie ihn eben als Haustier. Als das Wilde Land, ein Flecken Natur, durch ein Bauprojekt dem Erdboden gleichgemacht werden soll, setzen Flo und seine Freundin Karlotta alles daran, dies zu verhindern. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Boris, dem Schulekel, der vielleicht doch gar nicht so ein übler Kerl ist. Und natürlich von Fonk, der die Erfüllung dieser Mission quasi als Eintrittskarte zu ILSE ansieht. Was sie dabei alles erleben und versuchen, ist pfiffig und spannend und sehr witzig.

Ein Außerirdischer als Wellensittich verkleidet. Als wäre das nicht schon ulkig genug, ist dieser auch noch völlig von sich selbst überzeugt, vorlaut, frech, direkt, verfressen und mit offensichtlichen Sprachproblemen. So bezeichnet er sich selbst als Dellenflittich, Schnellenbittich, Knallenschnittich. Er liebt Gummibärchen, ist felsenfest davon überzeugt, mit Käxdöse, seinem Raumschiff, in Australien gelandet zu sein. Er funkt mit ILSE über seine Antenne auf dem Kopf, die wie eine abstehende Feder aussieht. Trotzdem muss man Fonk einfach liebhaben! Dazu tragen sicher auch die vielen Illustrationen bei, die es im Buch gibt. Sie sind in schwarz/weiß gehalten, haben aber blaue Akzente – passend zu Fonks Federkleid.

So verrückt und albern die Story losgeht, so zieht sich das bis zum Ende durch. Jedoch nicht, ohne auch ernste Themen zu behandeln wie Naturschutz, Mobbing, Vorurteile, Freundschaft, Zusammenhalt. Allerdings so crazy verpackt, dass es eine reine Freude ist. Als Leser schliddere ich von einer verrückten Situation in die nächste, ein Abenteuer jagt das andere, rasant und lustig und überaus schräg – Dank Fonk!

Zwischendurch werden die Kapitel aufgelockert durch „Die Erdling-Top-Flop-Liste des Fantastischen Fonk“ sowie durch viele kleine und auch großformatige Zeichnungen. Auch gibt es immer mal wieder kleine Auszüge aus Fonks Ratgeber „Menschen, Makrelen, Makkaroni“ – einer hanebüchener als der andere.

Ich mag dieses völlig verrückte, abstruse, alberne, übertriebene Buch sehr! Und: ich habe daraus auch meinen neuesten Lieblingskalauer. Und der geht so: „Wie nennt man 4 Koalas auf einem Pferd? Die eukalyptischen Reiter“ – ich musste SO lachen! Wie beim ganzen Buch. Wirklich gelungen und spaßig und einfach mal ziemlich gaga. Die Charaktere selbst – bis auf Fonk – werden eher oberflächlich angekratzt und es geht eher weniger ins Detail. Genervt hat mich die klischeegeprägte Babysprache von Flos kleiner Schwester. Aber das sind nur Kleinigkeiten.

Ein schöner Auftakt für alle, die schräge Storys zum Lachen mögen – 4/5.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Ein weiteres zuckersüßes Abenteuer mit Kappi und Skoppa in Island

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
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Opa Valdi erzählt den Geschwistern Fanndis und Jon ein weiteres Abenteuer von Kappi und Skoppa, den beiden Islandpony-Fohlen. Kappi wird von den Mitponys gehänselt, weil er so klein und schreckhaft ist. ...

Opa Valdi erzählt den Geschwistern Fanndis und Jon ein weiteres Abenteuer von Kappi und Skoppa, den beiden Islandpony-Fohlen. Kappi wird von den Mitponys gehänselt, weil er so klein und schreckhaft ist. Als er eines Tages gemeinsam mit seiner Freundin Skoppa unterwegs ein verängstigtes Lämmchen trifft, das angeblich einem Gespenst (in Worten des Lämmchens: Geschbäääähhh … bäääähnsd!) begegnet ist, kann Kappi zeigen, wie viel Mut in ihm steckt. Beherzt stellt er sich den vermeintlichen Gespenstern und erfährt dabei auch noch etwas über isländische Geysire.

Wie auch schon in Teil 1 ist die Story so aufgebaut, dass sich zwei Geschichten quasi abwechseln. Auf der einen Seite Opa Valdi, der seinen sich immer wieder streitenden Enkeln Fanndis und Jon die Aufgaben auf dem Hof und noch so einiges andere zeigt. Auf der anderen Seite dann die von Opa Valdi erzählte Geschichte von Kappi und Skoppa, den beiden Fohlen. Natürlich gibt es Parallelen zwischen den Kindern und den Fohlen und Chantal Schreiber verpackt die Botschaften hier wirklich gekonnt: Fanndis und Jon bekommen durch die Erzählung mehr Verständnis füreinander und stellen fest, dass Streit nicht immer die Lösung ist. Genauso erhalten diese Einsicht aber auch schon die kleinen Leserinnen und Leser. Zusätzlich werden dann noch so wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Mobbing/Hänselei, Angst und Mut thematisiert. Super kindgerecht, ohne erhobenen Finger, sondern einfach zuckersüß und sehr humorvoll.

Die superlustigen und abenteuerlichen Erlebnisse von Kappi uns Skoppa werden durch die so wunderschönen, ausdrucksstarken, detailreichen und bunten Zeichnungen von Iris Hardt perfekt unterstrichen. Es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen und auch als Vorlesebuch ist es perfekt geeignet. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz, die Bilder perfekt passend. Zudem lernt man noch ein bisschen was von Island kennen. Hier stimmt einfach alles: Spaß, Humor, Abenteuer, richtig gut zu lesender Schreibstil, geniale Bilder, schöne Botschaften und Lerneffekt mit Blick über den Tellerrand (in ein anderes Land).

Meine Wertung daher ganz klar: 5/5!

Ich freue mich jetzt schon auf Teil 3! Vorfreude auf Island und das nächste lustige Abenteuer von Kappi und Skoppa.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Rasant, actionreich, spannend und gefährlich – tolle Mischung, bisher mein Favorit der Reihe

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
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Sophie und ihre Freunde Keefe, Fitz, Biana und Dex machen sich auf, um sich der Organisation Black Swan anzuschließen. Mit dabei auch Della, die Mutter von Fitz und Biana. Gemeinsam wollen sie versuchen, ...

Sophie und ihre Freunde Keefe, Fitz, Biana und Dex machen sich auf, um sich der Organisation Black Swan anzuschließen. Mit dabei auch Della, die Mutter von Fitz und Biana. Gemeinsam wollen sie versuchen, die Elfenwelt sicherer zu machen und wenn das auch gegen die Entscheidungen des Hohen Rates verstößt, der Black Swan noch immer als Feind ansieht. Im Versteck angekommen werden die Kinder unterrichtet, um ihre Fähigkeiten noch weiter auszubauen. Ziel ist es, Prentice aus dem Gefängnis zu befreien und ihn zu heilen sowie mit aller Macht die Rebellengruppe Neverseen zu bekämpfen. Doch irgendwie geht alles schief und der Hohe rat verbannt die Kinder ins Exil. Als wäre das nicht genug, herrscht auch noch eine Seuche, die alle Pflanzen und Gnome befällt und dahinrafft. Stecken da auch die Neverseen dahinter? Oder die Oger? Oder beide? Gibt es ein Heilmittel? Eine gefährliche Zeit ist angebrochen und die Kinder sind permanenten Gefahren ausgesetzt. Gehen alle heil daraus hervor?

Wow! Wie spannend dieser 4. Teil ist! Absolut rasant und actionreich jagt ein Kracher den nächsten, eine Gefahr wird gebannt, nur um vor der nächsten zu stehen. Und mittendrin die Kinder, die sich blind und zu 100% aufeinander verlassen und füreinander da sind. Endlich gibt es näheren Einblick in die Black Swan. Die Zeit von launigen Schulerlebnissen und netten Kinderspielereien ist vorbei, es wird ernst und mit den elfenpolitischen Themen, die sich im Gegeneinander von Black Swan und dem Hohen Rat ausdrücken, auch richtig interessant. Die ach so friedlichen Elfen sind vielleicht doch nicht alle so, wie es scheint.

Die fünf Hauptdarsteller, die Kinder, reifen weiter, werden immer facettenreicher und sorgen so für Vielfalt. Genauso wie eigentlich alle Charaktere. In diesem Band sind die Gnome und ihre große Naturliebe Hauptbestandteil und damit erfahren wir über eine weitere Spezies wieder etwas mehr.

Der Schreibstil ist mal wieder so packend – ganz einfach zu lesen und schlicht verschlingungswürdig. Immer wieder blitzt auch hier Humor durch, der mich oft zum Lachen gebracht hat und mir so gut gefällt. Ich kann Band 5 nun kaum erwarten, zumal das Ende einen echten Knaller mit sich brachte (ich sage nur Keefe) und ich jetzt wissen MUSS, wie es weitergeht.

Tolles Buch, tolle Reihe – ganz klar 5/5!

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