Profilbild von Leyla1997

Leyla1997

Lesejury Star
offline

Leyla1997 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leyla1997 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2018

Trotz des langatmigen Schreibstils wurde ich dennoch gut unterhalten!

Ein Himmel voller Bücher
0

Inhaltlich: Miranda ist überrascht, als sie plötzliche vom Tod ihres geliebten Onkels erfährt. Seit über 16 Jahren hat sie schon nichts mehr von ihm gehört und nun soll sie seinen verschuldeten Buchladen ...

Inhaltlich: Miranda ist überrascht, als sie plötzliche vom Tod ihres geliebten Onkels erfährt. Seit über 16 Jahren hat sie schon nichts mehr von ihm gehört und nun soll sie seinen verschuldeten Buchladen voller einzigartiger Schätze erben. Sie weiß nicht so recht, wie sie mit der Situation umgehen soll und dann „erbt“ sie neben dem Laden auch noch einen Haufen, an sie gerichteter, Rätsel. Interessanterweise ist das größte Rätsel schon seit ihrer Geburt um sie herum und durch ihren verstorbenen Onkel soll sie hinter diese Geheimnisse ihrer eigenen Familie kommen.

Charakteristisch empfand ich die Protagonistin Mirianda als nichts besonders. Sie war ein typischer Romanheld voller erwarteter Handlungs- und Gedankensträngen. Kurz: Sie hat dauerhaft vorhersehbar und damit langweilig gehandelt. Dennoch bleibt sie mir keinesfalls negativ in Erinnerung, vielmehr wird sie schnell in Vergessenheit geraten, da sie schlichtweg keine besonderen Merkmale besitzt.

Die grundlegende Romanidee fand ich vielversprechend, aber im großen Ganzen war die Umsetzung nichts für mich. Man hätte aus der Geschichte viel mehr herausnehmen können, hätte man das Buch gekürzt. Mein Empfinden kommt vor allem daher, dass ich den Schreibstil vorwiegend als spannungslos empfunden habe. Er war langatmig und an vielen Stellen hätte ich mir eine kürzere Zusammenfassung gewünscht. Vieles war für die Geschichte unnötig und zu detailreich. Als Mensch, der gerne alles zusammenfasst, war das absolut nichts für mich, was dazu geführt hat, dass ich unendlich viele Lesepausen einlegen musste und mehrere Tage zum Lesen dieses Romans gebraucht habe. Abbrechen wollte ich allerdings auch nicht, da die Frage um den mysteriösen Onkel offen steht und das einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt hat.

Mein Fazit: Trotz des langatmigen Schreibstils wurde ich dennoch ganz gut unterhalten, was vor allen an der spannenden Handlung gelegen hat.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Die perfekte Lektüre für einen entspannten und unterhaltsamen Lesenachmittag!

Der Pudel, der mich liebte
0

Der Inhalt: Der namenlose Protagonist steht mit seinen 40 Jahren arbeitslos und als schwarzes Schaf der Familie mitten in Leben. Als sein Nachbar verstirbt, wird ihm sein Pudel und die Urne mit seiner ...

Der Inhalt: Der namenlose Protagonist steht mit seinen 40 Jahren arbeitslos und als schwarzes Schaf der Familie mitten in Leben. Als sein Nachbar verstirbt, wird ihm sein Pudel und die Urne mit seiner Asche „vererbt“, welche er in Nordfrankreich ins Meer leeren soll. Damit beginnt ein, von ihm anfangs ungewollter, neuer Abschnitt seines Lebens und er muss zwangsweise aus sich herauswachsen.

Eine irrsinnig witzig und komisch klingende Geschichte, die ich unbedingt lesen wollte!

Unser Protagonist ist weder besonders glücklich noch wesentlich unglücklich mit sich selbst. Man würde ihn als simpel und anspruchslos bezeichnen. Seine großartige Entwicklung war für mich mit Abstand das Spannendste an dem Roman. Zwar hatte ich nicht den Eindruck, als hätte sich sein Leben um 180 Grad gedreht, vielmehr als habe er die ersten 10 Grad davon geschafft, aber der Rest ist der Kreativität des Lesers überlassen.

Die etwas anderen Handlungsstränge konnten mich köstlich amüsieren und so war es kein Wunder, dass die Hauptperson versucht, die Urne mit der Asche seines Nachbarn als Geburtstagsgeschenk weiter zu schenken oder sie seinem Hund zu fressen zu geben. Dieser besondere Humor trifft zwar nicht immer genau meinen Geschmack, aber dennoch konnte er mich schnell von sich überzeugen. Aber ich muss fairerweise anmerken, dass man den tiefschwarzen, nicht immer moralisch richtigen, Humor verstehen und nicht zu Ernst nehmen können muss.

Der manchmal zunehmend, vermehrt in den ersten Kapiteln rasante Schreibstil, bewirkt, dass die Geschehnisse an manchen Stellen überstützt wirken. Gepaart mit den Halbsätzen, die manchmal vorkommen, verstärkt das allerdings auch die Wirkung der Witze, was keinesfalls etwas Negatives ist.

Mein Fazit: Dieses dünne Büchlein von kaum 200 Seiten ist mit seiner vor schwarzem Humor triefenden Geschichte die perfekte Lektüre für einen entspannten und unterhaltsamen Lesenachmittag.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Absolut lesenswert!

Ein Ire in Paris
0

Die Handlung: Im Mittelpunkt des Romanes steht das Leben eins Schriftsteller, welcher an einer schlimmen Schreibblockade leidet. Nicht nur um seiner neurotischen Mutter, die ihn in den Wahnsinn treibt, ...

Die Handlung: Im Mittelpunkt des Romanes steht das Leben eins Schriftsteller, welcher an einer schlimmen Schreibblockade leidet. Nicht nur um seiner neurotischen Mutter, die ihn in den Wahnsinn treibt, zu entkommen, flüchtet er aus seiner sicheren irischen Heimat nach Paris zu seiner Geliebten. Die Geschichte begibt sich hauptsächlich in der Zeit des zweiten Weltkrieges und handelt komplett um das Leben von Samuel Beckett.

Den Romanhelden würde ich als lustlos, unmotiviert fast schon als griesgrämig bezeichnen. Dabei kennt er nur lediglich den Sinn seines Lebens nicht. Im Grunde möchte er nur sein Leben vor sich hin leben und wenn er sterben sollte, dann wäre es ihm auch recht.

Anhand anderer Charaktere, die erwähnt werden, wird noch deutlicher gemacht, wie die Menschen zu den Anfängen des zweiten Weltkrieges handeln, denken und fühlen. Interessant war vor allem der Werdegang unserer Hauptperson und seiner Geliebten.

Ab und an werden gut einige Monate übersprungen und dann liest man an einem ganz anderen Handlungsstrang weiter. Das fand ich persönlich besonders spannend, es war so, als würde ich eine neue Kurzgeschichte beginnen, mit denselben Personen, aber einem anderen Thema.

Mir gefiel vor allem die nachdenkliche schöne Sprache aus dem Buch. Ein passendes Zitat als Beispiel: „…er kehrt zu seinen Notizbüchern zurück, seinem Schreibtisch, seiner sinnlosen Arbeit, die sich immer nur im Kreis dreht.“ -Seite 41. Dieser Satz gibt auch die Haupteigenschaft des Protagonisten perfekt wieder, der charakteristisch gesehen für mich immerzu unergründlich war und somit ein großes Mysterium für mich darstellte. Neben der spannenden Geschichte und das gefühlsmäßige um die Menschen bangen, war das einer der Gründe, warum mir dieser Roman so am Herzen liegt.

Mein Fazit: Absolut lesenswert und somit einer meiner Lese-Highlights.

Anmerkung: Diese Romanbiografie handelt über Samuel Beckett, Literatur-Nobelpreisträger und einer der bekanntesten irischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Eine Geschichte über das Happy End hinaus. Wundervoll erzählt und authentisch!

Grün ist die Liebe
0

Inhaltlich: Romane über das große Kennenlernen und sich verlieben gibt es zu Haufen, aber was ist eigentlich nach dem glücklichen Happy End? Genau diese Frage stellt sich unsere Hauptperson eines Tages. ...

Inhaltlich: Romane über das große Kennenlernen und sich verlieben gibt es zu Haufen, aber was ist eigentlich nach dem glücklichen Happy End? Genau diese Frage stellt sich unsere Hauptperson eines Tages. Elisabeth und Robert sind seit über zwanzig Jahren und eigentlich glücklich verheiratet. Die Kinder sind erwachen und ausgezogen, der Kredit für das Haus abgezahlt, doch was ist aus der Liebe zwischen den beiden Eheleuten passiert?

Der gefühlvolle Schreibstil der Autorin, Marlies Ferber, hat mir so manchen schönen Schauer bescheren können. Vor allem bei der freiwilligen Arbeit die Elisabeth ausübt wurde es deutlich, dass die Autorin ein großes Talent für das Emotionale hat. Einige Male hatte ich einen angenehmen Schauer erlebt und an manchen Stellen sogar eine angenehme Gänsehaut. Die freiwillige Arbeit, welche die Hauptperson ausübt, ist die der „Grünen Damen und Herren„. Sie betreut unentgeltlich Patienten aus dem Krankenhaus. Meistens reicht ein simples Gespräch oder ein Zuhörer, damit sich die Patienten um einiges besser fühlen. Ein ehrenvolles Hobby, was viel über die Persönlichkeit der Protagonistin aussagt.

Neben der eigentlichen Handlung wird dem Leser auch die Lebensgeschichte von Herr Grün und seiner Frau, beides Patienten die Elisabeth betreut, erzählt. Das war eines der Highlights aus diesem Roman. Herr Grün ist, mit seiner wundervollen Art und den wunderschönen Geschichten, so manches Male der Auslöser meiner Gefühlsausbrüche gewesen. Man spürt richtig die Nähe und Zuneigung, welche Herr Grün vermitteln möchte.

Der Schluss des Romans ist es alleine schon wert dieses wundervoll gefühlvolle Buch zu lesen. Besser hätte die Autorin ihre Geschichte nicht enden lassen können, ich war überwältigt!

Mein Fazit: Eine Geschichte über das Happy End hinaus. Wundervoll erzählt und authentisch!

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein unterhaltsame, bewegende Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Robin – High in the Sky
0

Die Handlung: Anwältin Robin und Entwicklungshelfer Sky flüchten aus ihrer Vergangenheit nach San Francisco. Beide besitzen einen Charakter der unterschiedlicher nicht sein könnte und durch eine liebenswürdige ...

Die Handlung: Anwältin Robin und Entwicklungshelfer Sky flüchten aus ihrer Vergangenheit nach San Francisco. Beide besitzen einen Charakter der unterschiedlicher nicht sein könnte und durch eine liebenswürdige ältere Dame landen sie gemeinsam in einer Art Wohngemeinschaft. Anfangs noch Widerwillen, schließen sie schon bald Freundschaft.

Charaktere: Als Leser mochte ich es sehr, wie sich beide verstehen und unterstützen. Die freundschaftliche Beziehung, die Robin und Sky haben, ist eine ganz besondere. Außerdem besitzen beide einen unglaublich starken Charakter, um den ich sie beneide und ich wüsste nicht, ob ich an deren Stelle so positiv hätte bleiben können. Nach dem Lesen fiel mir die Trennung von den Romanfiguren schwer, sie sind mir ans Herz gewachsen und allein Robins Charakterentwicklung ist es wert, dass dieser Roman gelesen wird.

Die Grundeigenschaften der Handlung zusammengefasst: Humorvoll und gefühlvoll, ein gut Miteinander funktionierender Mix. Die Geschehnisse folgen keiner besonderen Abfolge, es wird schlicht vom ereignisvollen Alltag der Protagonisten erzählt, was den Roman lebensnah wirken lässt. Auch an Emotionen hat es mir während des Lesens nicht gefehlt, sodass ich rundum glücklich und zufrieden war.

Der Schreibstil von Charlotte Taylor ist sehr angenehm und sie hat geschafft, von der ersten Seite an eine Grundspannung aufzubauen, die mich nur so durch die Kapitel fliegen gelassen hat. Auch schafft sie es perfekt die Gefühlswelt der handelnden Charaktere zu beschreiben, und den Leser miterleben zu lassen. Kurzum: Sie hat es geschafft, mich komplett in ihren Bann zu ziehen. Zusätzlich haben mir die kurzen Kapitel mit den wundervollen Überschriften wahre Freude bereitet. Man hat richtig gemerkt, dass sich die Autorin große Mühe geben hat, passende und spannende Titel zu verfassen.

Mein Fazit: Ein unterhaltsame, bewegende Geschichte mit liebenswerten Charakteren!