Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben!
In Richtung StoppelfelderEine Fahrt – durch die Vergangenheit. Nur sieben Stunden für Jule und Hannes. Und genug, um dem Leser eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu ermöglichen.
Eine Zugreise spannend zu gestalten ist sicher nicht ...
Eine Fahrt – durch die Vergangenheit. Nur sieben Stunden für Jule und Hannes. Und genug, um dem Leser eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu ermöglichen.
Eine Zugreise spannend zu gestalten ist sicher nicht einfach und ich habe mich vor dem Lesen gefragt, wie die Autorin diese interessante Idee umsetzten möchte. Jetzt mach dem Lesen kann ich sagen, dass ich die Reise sehr genossen habe und sehr froh bin, dass die Bahnhöfe, das Bordbistro, die anderen Fahrgäste und sogar die Fahrkontrolle erwähnt wurden. Ich wollte das Buch vor allem lesen, weil ich sehr schöne Erinnerungen an die Bahn habe und bin sehr froh, dass diese eine Nebenrolle spielen durften.
Besonders nennenswert finde ich den harmonischen und wohlklingenden Schreibstil der Autorin. Man merkt schnell, dass sie es weiß, mit Worten umzugehen. Wem die Handlung zusagt, dem kann ich nur wärmstens empfehlen die Leseprobe zu lesen. Spätestens ab dann überzeugen Jule und Hannes jeden! Davon bin ich überzeugt.
Dieser Roman ist allerdings keine leichte Liebeslektüre oder etwas, das man zur alleinigen Unterhaltung liest. Es besitzt Tiefgang und ich musste einige Pausen einlegen beim Lesen. Das ist nämlich die Sorte an Buch, die dich länger nicht mehr loslässt, die dich das Leben schätzen lässt und dich Dankbarkeit lehrt. So war es jedenfalls bei mir – ich konnte viel von Jule und Hannes lernen.
Beide Hauptcharaktere überzeugen vor allem mit ihrer Echtheit. Zwar bleiben beide noch mysteriös und man bekommt nicht alle Details aufgelistet, aber man hat den Eindruck, dass es lebende Figuren sind. Dieses Gefühl der Nähe ist mir immer besonders wichtig und Jule, sowie Hannes, besitzen diese Eigenschaft.
Die Handlung ist sehr gelungen umgesetzt worden. Man bekommt nicht einfach Phasen der gemeinsamen Vergangenheit von Jule und Hannes erzählt, man geht sie zusammen während des Dialoges durch. Dadurch kann Jule ihr Leben überdenken und die bis dahin ungeklärte Vergangenheit aufarbeitet und der Leser bekommt eine lebendige Geschichte in Sprachform. Die immer wieder dazwischenfunkende Gegenwart (andere Fahrgäste, der Hunger zwischen den Stunden, usw.) bietet einen guten Kontrast und lockert die Stimmung immer wieder erfolgreich auf. Es sind vielmehr Ausschnitt des Vergangenen, die hier thematisiert werden, dadurch erschien mir das ganze Buch in Bewegung zu sein und es hat mich mitgerissen!
Mein Fazit: Eine überraschend lebensverändernde Zugfahrt für Jule und wunderschöne Lesestunden für mich. Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben und werde noch einige Zeit mit einem tränenden und einem lachenden Auge über Jule nachdenken.