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Veröffentlicht am 16.08.2021

Wenn Gut und Böse die Seiten tauschen

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Wenn Gut und Böse die Seiten tauschen. Lange bevor es einen Piraten namens Hook gab, der ein schwieriges Verhältnis zu Krokodilen hat, gab es einen Jungen namens Jamie. Er war der erste Junge, den Peter ...

Wenn Gut und Böse die Seiten tauschen. Lange bevor es einen Piraten namens Hook gab, der ein schwieriges Verhältnis zu Krokodilen hat, gab es einen Jungen namens Jamie. Er war der erste Junge, den Peter in ›Die Chroniken von Peter Pan‹ je zu sich ins Nimmerland geholt hat, sein ältester Freund. Die Piraten, deren Kapitäne noch anders hießen, fürchteten ihn, wie keinen anderen der verlorenen Jungen.

Diesen Jungen, der niemals einen Kampf verliert. Diesen Jungen, dessen Aufgabe es ist, sich um die anderen Jungen zu kümmern, die Peter als Spielgefährten zu ihnen bringt. Diesen Jungen, der trotz vergehender Jahrzehnte nicht erwachsen wird. Diesen Jungen, dessen Aufgabe es ist, die anderen verlorenen Jungen zu begraben, wenn sie einem von Peters Spielen zum Opfer gefallen sind.

Denn Peter liebt das Spielen, er liebt es, Aufmerksamkeit von den Jungen zu bekommen, die an seinen Lippen hängen. Doch Peter mag es nicht, wenn sie schwach sind, Sorgen machen oder nicht spielen und ihm zuhören wollen. Peter begräbt sie nicht, beschützt sie nicht und erinnert sich nicht an sie – wenn ein Junge stirbt, holt er einen neuen.

»Früher war ich jung, jung für immer und ewig. Bis ich es nicht mehr war. Früher liebte ich einen Jungen namens Peter Pan.
Peter wird euch erzählen, dass diese Geschichte nicht die Wahrheit ist, aber Peter lügt.«

Das Leben im Nimmerland folgt festen Regeln. Wer einmal das Nimmerland betreten hat, darf es nie wieder verlassen. Kein verlorener Junge darf außerhalb der Schlacht einen anderen Töten. Kein Mädchen darf nach Nimmerland. Regeln, deren Einhaltung Peter strengstens bewacht. Und wer die Regeln bricht, muss mit einer Strafe rechnen, die sein Leben kosten wird.

Doch was wäre, wenn Peter die Einhaltung dieser Regeln nicht nur bewacht, sondern bereit ist, sie im Geheimen nach seinen Interessen auszulegen und zu brechen? Was wenn die Regeln, die das Überleben der verlorenen Jungen im Nimmerland gewähren sollen, plötzlich zu einer Gefahr für sie werden?

»Manchmal träumte ich von Blut. Von Blut an meinen Händen und von leeren Augen in einem grauen, bleichen Gesicht. Es war nicht mein Blut oder welches, das ich vergossen hätte – auch wenn es davon in diesem Traum mehr als genug gab.«

Kinder können grausam sein. Kinder können Grausames tun. Kinder können Grausames ertragen müssen. Die Kinder des Nimmerlandes sind Personifizierungen dieser Gedanken. Obwohl auch Kameradschaft, Loyalität und Freundschaft das Leben der verlorenen Jungen, sind sie Teil einer Welt, vor der Erwachsene versuchen Kinder zu beschützen. Nur, dass es im Nimmerland keine Erwachsenen gibt, die die verlorenen Jungen beschützen wollen.

Christina Henry erzählt mit ›Die Chroniken von Peter Pan‹ eine Geschichte Peter Pans, die weit von der entfernt ist, die hinlänglich bekannt ist. Und dennoch erahnt die Leser und Leserinnen oftmals die Erkenntnis, dass sie ein Teil der Vorgeschichte sein könnte. Was ist, wenn Peter Pan nicht der Gute ist, als der er sich zeigt? Was ist, wenn Captain Cook nicht der Böse ist, der Kindern nach dem Leben trachtet? Was ist, wenn weit mehr hinter all dem steckt und im Herzen Nimmerlands verborgen ist?

»Peter suchte normalerweise Jungen aus, die ungefähr im selben Alter sind wie ich, als er mich erwählt hatte – etwa acht oder neun Jahre. Peter mochte dieses Alter am liebsten, weil die Jungs dann alt genug sind, um den Widerstandsgeist und den rebellischen Willens entwickeln, der sie dazu treibt, ihm zu folgen.«

Henry zeigt in ›Die Chroniken von Peter Pan‹ ein weit düstere Version des Nimmerlandes als jene, die den Lesern und Leserinnen bekannt sein könnte. Voller Abgründe und Geheimnisse, die bislang im Verborgenen geblieben sind. Zurück bleibt das beunruhigende Gefühl, dass etwas mit Peter nicht stimmt. Ein Gefühl, das von der Vorahnung begleitet wird, die entsteht, als Jamie schleichend beginnt, älter zu werden. Etwas, das im Nimmerland unmöglich sein sollte.

›Die Chroniken von Peter Pan‹ ist voller spannender Ideen und Wendungen, die in der düsteren Seite des Nimmerlandes im Verborgenen geblieben sind. Wer Lust auf einen Perspektivwechsel hat und mehr über den berüchtigten Piraten Captain Hook und seinen erbittertsten Widersacher Peter Pan zu erfahren, der wird ›Die Chroniken von Peter Pan‹ kaum aus den Händen legen können. Doch Henry hat diesen Perspektivwechsel nicht nur bei Peter Pan gewagt, auch andere bekannte Geschichten gibt es bei der Autorin von einer anderen Seite zu entdecken. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf ›Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen‹.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von einem Jungen und einem Mädchen, die an das Wundersame glaubten

Der Ozean am Ende der Straße
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Für eine Beerdigung kehrt ein Mann in ›Der Ozean am Ende der Straße‹ an den Ort seiner Kindheit zurück. Nicht nur mit seinem Elternhaus verbindet er viele Erinnerungen, auch mit der Farm, auf der Lettie ...

Für eine Beerdigung kehrt ein Mann in ›Der Ozean am Ende der Straße‹ an den Ort seiner Kindheit zurück. Nicht nur mit seinem Elternhaus verbindet er viele Erinnerungen, auch mit der Farm, auf der Lettie Hempstock lebte und dem Teich – der für sie ein Ozean war.

Doch die Erlebnisse in seiner Kindheit sind nur auf den ersten Blick jene, die viele Kinder teilen. Abenteuer im Wald, Geheimnisse mit neuen Freunden, Streit mit Eltern und Gehorsam. Ängste, Ungehorsam und der Wunsch, von den Eltern geliebt und beschützt zu werden.

Einen Toten in einem Auto zu entdecken ist hingegen ein Erlebnis, das zum Glück nicht alle Kinder teilen. Ebenso wenig das Geschöpf, das sie im Wald erwartet und so seinen Weg in das Zuhause des Mannes findet, denn kurz danach wird eine attraktive Frau als Kindermädchen für den Jungen und seine Schwester eingestellt. Doch bald schon ist sie mehr als nur ein Kindermädchen.

»Hier war ich doch schon einmal gewesen, oder, vor langer Zeit? Eigentlich war ich mir sicher. Kindheitserinnerungen liegen manchmal unter den Dingen verborgen, die später passiert sind, wie Spielzeug, das vergessen auf dem Boden eines Kleiderschranks liegt, aber nie ganz verloren ist.«

Sein Vater beginnt mit ihr eine Affäre. Nur der Junge scheint wahrzunehmen, dass etwas mit der attraktiven Frau nicht stimmt, die ihn davon abhalten will, das Haus zu verlassen. Auch, wenn sie seinem Vater dafür Lügen erzählen muss. Der Junge will nichts mehr, als die Frau loswerden und mit Lettie sprechen, die ihm als einzige helfen kann.

»Ich fragte mich, warum sie alle Hempstock hießen, diese Frauen, aber ich fragte nicht danach, ebenso wenig wie ich mich getraute zu fragen, woher sie wussten, was in dem Abschiedsbrief stand oder was der Opalschürfer gedacht hatte, als er gestorben war. Sie redeten darüber, als wäre das alles völlig normal.«

Die magische und phantastische Wahrnehmung des Jungen vermischt sich mit den Erlebnissen seiner Kindheit. Während in seinem Elternhaus niemand wahrzunehmen scheint, was im Ort geschieht, weiß Letties Familie mehr. Magie scheint in dem Haus zu pulsieren. Der Glaube an Dinge, die für andere nur Aberglaube oder unvorstellbar sind.

Doch wie soll es einem Kind gelingen, das Geschöpf aus seinem Haus zu vertreiben und seine Familie vor ihm zu beschützen? Und welche Ängste ist im Stande, dafür auszustehen?

»Während wir altern, werden wir zu unseren Eltern; wenn man lange genug lebt, sieht man die Gesichter seiner Jugend wieder. Ich erinnerte mich an Mrs. Hempstock, Letties Mutter, als eine stämmige Frau. Diese Frau war dürr und zierlich.«

Neil Gaiman gelingt es in ›Der Ozean am Ende der Straße‹ eine Geschichte zu schreiben, die sowohl den Zauber des Kindseins einfängt als auch dem Wunderbaren und Magischen einen festen Platz einräumt. Das Buch ist wundervoll von Elise Hurst illustriert, sodass die Buchseiten auf mehrere Arten zugleich zum Leben erwachen.

Zugleich wird das Kindsein ernstgenommen wie selten in einer Geschichte. Und während der Junge mit all den Einschränkungen seiner Kindheit kämpfen muss, ist er in anderen Bereichen doch viel freier als es zum Beispiel sein Vater zu sein scheint. Wem ›Der Ozean am Ende der Straße‹ gefallen hat, sollte einen Blick auf Gaimans andere Werke werfen wie ›Nordische Mythen und Sagen‹.

›Der Ozean am Ende der Straße‹ ist ein wunderschönes, teils düsteres Buch über das Kindsein, das Wundersame, Familie und dem Kampf, die eigenen Ängste zu überwinden. Als großer Neil Gaiman-Fan musste ich das Buch natürlich lesen und die wunderschön illustrierte Ausgabe hat mich definitiv von sich überzeugt.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von zwei Frauen, einem tiefen Schlaf und dem Warten auf Rettung

Der Fluch der Spindel
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Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. ...

Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. So weit, so bekannt?

An einem anderen Ort lebt eine junge, bildschöne Frau mit schwarzen Haaren, der Zwerge mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine Frau, die selbst einmal in einen tiefen Schlaf gefallen war und deren Hochzeit nun kurz bevorsteht. Klingt das ebenfalls bekannt?

Wer nun glaubt, es lediglich mit einer Kombination der Märchen Dornröschen und Schneewittchen zu tun zu haben, der irrt sich. Als die junge Frau mit dem schwarzen Haar vor der Prinzessin hört, die durch eine Spindel in einen tiefen Schlaf gefallen ist, zieht sich diese kurzerhand ihr Kettenhemd an. Geheiratet werden kann später, eine Prinzessin gerettet werden jedoch nicht. Und warum sollte stets auf einen Mann gewartet werden, der den Kuss der Erlösung bringt?

»Eigentlich war es das Nachbarreich der Königin, aber die Berge, die sich an der Grenze auftürmten, waren so hoch, dass selbst die Vögel sie nicht überwanden, geschweige denn Menschen. Die Berge galten als unpassierbar.«

Selbst ist die Frau in ›Der Fluch der Spindel‹, ohne Männern jedoch vorteilhafte Eigenschaften abzusprechen. Verstecken müssen sie sich hinter diesen jedoch nicht. Doch nicht nur in der Kombination der beiden Märchen und in der Figur der Retterin unterscheidet sich dieses Buch von den Märchengrundlagen. Um die in einen tiefen Schlaf gefallene Prinzessin ranken sich weitere Geheimnisse.

Obwohl ›Der Fluch der Spindel‹ nur 72 Seiten lang ist, steckt in diesen Seiten jede Menge Fantasie und Schönheit. Eine faszinierende Protagonistin, zahlreiche atmosphärische und wunderschöne Illustrationen und eine fesselnde Geschichte, die trotz der vertrauten zugrundeliegenden Geschichten überraschen kann.

»An jenem Tag erwachte die Königin zur führen Stunde. ›Heute in einer Woche‹, sagte sie laut zu sich selbst, ›heute in einer Woche bin ich verheiratet.‹«

›Der Fluch der Spindel‹ ist wunderschön und passend durch Chris Riddell illustriert worden. So wird jede Seite in doppelter Hinsicht zu einem wahren Schatz und zu einem Lesevergnügen. Nicht nur das Cover ist ein Augenschmaus, die zahlreichen Illustrationen sind voller Details und wunderbar einzigartig. Da lohnt sich doch ein Blick darauf, was Chris Riddell bislang noch so illustriert hat, darunter weitere Bücher von Neil Gaiman oder beispielsweise von Terry Pratchett.

Dass Neil Gaiman ein Händchen für die Neuerzählung von Märchen, Mythen oder Legenden hat, konnte der Autor bereits in ›Nordische Mythen und Sagen‹ zeigen. Einen Hang zur Phantastik wird auch in seinen weiteren Werken sichtbar, wie in ›Der Ozean am Ende der Straße‹. Ich bin jedenfalls gespannt, noch viele weitere Werke von diesem wunderbaren Autor zu lesen und habe mir bereits einige auf meine Leseliste gesetzt.

»Sie ließ sich ihr Schwert bringen.
Sie ließ die Taschen mit Proviant füllen und ihr Pferd satteln.
Und dann ritt sie aus dem Palast davon Richtung Osten.«

›Der Fluch der Spindel‹ ist ein wahrer Bücherschatz. Leider konnte ich das Buch nur noch antiquarisch erhalten, es war es aber auf jeden Fall wert, danach zu suchen und zu warten. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es bald wieder leichter zugänglich wird, damit es noch viel mehr Lesern und Leserinnen bekannt wird. Es ist ein wunderbares Zusammenspiel aus bekannten Märchenelementen, modernen Ideen und charakteristischen Illustrationen, das ich sehr empfehlen kann. Nicht nur für Liebhaber von Schneewittchen und Dornröschen ist dieses Buch definitiv einen näheren Blick wert.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

14 neue Kapitel, 50 Rezepte und jede Menge Wissenswertes

Noch mehr Happy Food
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Fast 40 Rezepte gibt es in ›Happy Food‹ zu entdecken, ›Noch mehr Happy Food‹ erfreut nun mit 50 weiteren, neuen und leckeren Rezepten. Ob Linsen-Wildbret-Bolognese mit Weißkohlnudeln, Avocadohälften mit ...

Fast 40 Rezepte gibt es in ›Happy Food‹ zu entdecken, ›Noch mehr Happy Food‹ erfreut nun mit 50 weiteren, neuen und leckeren Rezepten. Ob Linsen-Wildbret-Bolognese mit Weißkohlnudeln, Avocadohälften mit Lachs und Chili oder Mangold mit Knoblauch, Butter und Haselnüssen – bei ›Noch mehr Happy Food‹ ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei.

Und das beste? Die Rezepte aus ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ sind nicht nur super lecker, sie sind auch super gesund. Und zwar nicht nur für den Körper, sondern damit zusammenhängend auch für den Kopf. Um dies zu erreichen haben sich der schwedische Sternekoch Niklas Ekstedt und der Journalist und Autor Henrik Ennart zusammengetan und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

›Noch mehr Happy Food‹ ist voll von tollen Rezepten, Tipps, Hintergrundinformationen und tollen Fotografien. Doch ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ ist kein gewöhnliches Kochbuch. In erster Linie ist es voll von Wissen, interessanten Kapiteln und der Auswertung aktueller Forschungsergebnisse. Die Rezepte sind dafür da, um dieses Wissen möglichst einfach und effizient in die Praxis umsetzen zu können. Rundum gesundes Essen hat selten besser ausgesehen.

»Glücklicherweise ist das Essen, das die Seele beruhigt, auch genau das, was sich für Umwelt und Klima, die biologische Vielfalt, eine dauerhafte Lebensmittelversorgung, das Tierwohl und nicht zuletzt auch für unser Herz und den übrigen Körper als das Beste erwiesen hat. Eine klassische Win-win-Situation also, die obendrein noch richtig gut schmeckt.«

Wer ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ kennt, für den ist das Thema Darmflora sicherlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Denn was genau macht der Darm mit den Dingen, die wir essen, und wie steht das in Verbindung mit unserem Gehirn? Wie können wir durch unsere Ernährung unseren Körper optimal dabei unterstützen, überall genau die Nährstoffe hinzubekommen, die er braucht?

In den letzten Jahren war die Forschung rund um das Thema Darmflora, Bakterien und Ernährung sehr fleißig. Sie hat viele neue Erkenntnisse zutage gefördert und altes Wissen aus der Vergessenheit gezogen.

»Seit dem Erscheinen unseres vorherigen Buchs Happy Food im Jahr 2017 sind mehr als 10000 neue Forschungsstudien darüber veröffentlicht worden, wie unsere Bakterien uns in unseren tiefsten Tiefen beeinflussen.«

Den Stein ins Rollen gebracht hat für mich bei der Frage, wie wir durch Ernährung unseren Körper und Geist am besten unterstützen, ›Reset your Body‹. Auch ›Darm mit Charme‹ habe ich sehr gerne gelesen und war verblüfft, was der Darm so alles kann. Es überrascht also nicht, dass ich auch ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ in die Hände bekommen musste.

Dass die Ernährung sich auf die körperliche Gesundheit auswirkt, dürfte wenige überraschen. Wie stark der Einfluss der Ernährung laut ›Happy Food‹ und ›Noch mehr Happy Food‹ auf unsere geistige und psychische Gesundheit hingegen ist, wohl schon eher.

»Natürlich ist die Ernährung nicht der einzige Faktor für eine gute Gesundheit – ein soziales Netz, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, Sport und eine gesunde Umwelt sind andere –, aber sie ist ein großes und wichtiges Puzzleteil, das man lange übersehen hat.«


Leckere und ansehnliche Rezepte, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt gut sind. Das klingt doch so, als könnte man es einfach mal ausprobieren, oder?

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Veröffentlicht am 16.08.2021

14 Kapitel voller Wissen und Rezepte

Happy Food
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Dass Ernährung wichtig ist, ist bekannt. Ebenso, dass wir uns dennoch nicht unbedingt gesund ernähren. Zugleich reihen sich in Buchhandlungen und Büchereien Kochbücher aneinander.

Doch wenn sich ein ...

Dass Ernährung wichtig ist, ist bekannt. Ebenso, dass wir uns dennoch nicht unbedingt gesund ernähren. Zugleich reihen sich in Buchhandlungen und Büchereien Kochbücher aneinander.

Doch wenn sich ein Wissenschaftsjournalist, der auf mehr als 15 Jahre Erfahrung zurückblicken kann, und einer der führenden Sterneköche Schwedens zusammentun, kann ein Buch entstehen, das so wohl noch nicht in vielen Regalen steht. ›Happy Food‹ ist kein klassisches Kochbuch. In 14 Kapiteln ist es voll von aktuellen Forschungsergebnissen, Tipps, Hintergrundinformationen und vielen tollen Rezepten.

Die Rezepte stehen in ›Happy Food‹ nicht im Vordergrund. Den Hauptteil des Buches nehmen allerlei Hintergrundinformationen zum Thema Ernährung und ihrer Auswirkungen ein. Verständlich und unterhaltsam geschrieben, ohne den Lesenden aus dem Blick zu verlieren.

»Immer mehr solide Forschungsergebnisse legen nahe, dass dasselbe zuckerlastige Industrieessen, das globale Epidemien von Fettleibigkeit und Diabetes verursacht, Glutenintoleranz begünstigt und die Zahl der Magen-Darm-Erkrankungen auf nie dagewesene Höhen getrieben hat, auch zu der aktuellen Welle von psychischen Erkrankungen beiträgt.«

Nützliche Informationen und Zusammenhänge über Bauch und Hirn – von einem Crashkurs zum Thema Darmbakterien bis hin zu Stress, Entzündungen und Depressionen –, machen aus ›Happy Food‹ ein ebenso tolles Buch wie dessen ansprechende Aufmachung samt toller Essensfotografien.

Doch ›Happy Food‹ lässt es nicht dabei, über die Themen Gesundheit und Ernährung nur anschaulich zu informieren. Dieses Buch will nicht nur Theorie vermitteln, sondern vor allem zu ihrer praktischen Umsetzung motivieren.

»Wir können Darmflora wiederherstellen, solange noch einige Bakterien übrig sind. Allerdings könnten die nicht mehr vorhandenen für immer verschwunden sein, ganz egal, auf wie vielen Faserstoffen wir herumkauen.«

Bei der Umsetzung, um aus jenen Lebensmitteln, die sich in der Forschung als gesund bewährt haben, umsetzbare Rezepte zu gestalten, kommt der schwedische Sternekoch Niklas Ekstedt ins Spiel.

Ob im Ganzen gebackener Curry-Blumenkohl mit gerösteten Mandeln, Leinsamenkekse mit Roquefort, Walnüssen und Honig oder ein Supersalat mit Bohnen, Gerste, Topinambur und Äpfeln. Von schlicht bis hin zu besonders sind für viele Geschmäcker passende Rezepte dabei.

»Die Revolution hat bereits begonnen! Die Ergebnisse von mehr als der Hälfte der jemals über die Darmflora unternommenen Forschungen wurden allein in den letzten zwei Jahren publiziert, und in zunehmender Geschwindigkeit kommen und quasi stündlich neue Erkenntnisse hinzu.«

›Reset your Body‹ hat mich auf den Geschmack gebracht, der Frage nachzugehen, wie wir durch Ernährung unseren Körper und Geist am besten dabei unterstützen, den unterschiedlichsten Herausforderungen gewachsen zu sein. ›Darm mit Charme‹ hat mich mit Hintergrundinformationen darüber versorgt, was der Darm so alles kann.

Warum zögern, wenn gesund so lecker sein kann? Ekstedt und Ennart haben in ihrem Buch ›Happy Food‹ eine besondere Mischung geschaffen: anschauliche Informationen, aktuelle Forschung und superleckere Rezepte. Was will man mehr? Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf ›Noch mehr Happy Food‹.

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