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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2024

Technik, die fasziniert

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 14: Roboter
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In diesem Buch erfahren kleine Leserinnen so ziemlich alles, was es über Roboter heutzutage zu wissen gibt, angefangen von der Funktionsweise bis hin zu künstlicher Intelligenz.
Das Buch ist in vier Oberkapiteln ...

In diesem Buch erfahren kleine Leserinnen so ziemlich alles, was es über Roboter heutzutage zu wissen gibt, angefangen von der Funktionsweise bis hin zu künstlicher Intelligenz.
Das Buch ist in vier Oberkapiteln (1. Was ist ein Roboter?, 2. Woraus besteht ein Roboter?, 3. Was können Roboter?, 4. Was ist künstliche Intelligenz?) aufgebaut, die mit einzelnen Detailfragen untergliedert sind. Dabei hat jedes Kapitel seine eigene Farbe, so dass auch auf jeder Seite deutlich zu erkennen ist, bei welchem Thema die Leserin sich gerade befindet. So ist das Buch gut strukturiert und für die Leser*in übersichtlich gestaltet.
Jeder (Unter-)Frage wird auf einer Seite oder Doppelseite nachgegangen. Dabei wird der kurze, prägnante Text von passenden Zeichnungen und Fotos begleitet und somit sehr anschaulich gemacht. Die detailgenauen Zeichnungen und Fotos unterstreichen den Text, führen teilweise aber auch darüber hinaus und haben dafür jeweils eine eigene kurze Bildbeschreibung im Gepäck.
Auf jeder Doppelseite taucht noch ein kleiner, komikhaft-gezeichneter Roboter auf, der in Sprechblasen, durch Gesten und Mimik das Sachliche des Buches aufgelockert und zum Schmunzeln einlädt. Mit ihm können sich jüngere Kinder gut identifizieren.
Nach jedem großen Kapitel folgt ein Leserätsel, das den Kindern hilft, noch mehr Leseverständnis aufzubauen und das Gelesene zu verinnerlichen. Nach Kapitel drei gibt es sogar nach dem Leserätsel noch eine Seite, auf die man Sticker, die man am Ende des Buches findet, an der richtigen Stelle einkleben soll. Hier wIrd der Zusammenhang von Bild und Text trainiert. Nach dem Leserätsel des letzten Kapitels, gibt es noch ein Lesequiz zum gesamten Buch mit sieben Fragen und jeweils drei Antworten, wobei man sich für eine entscheiden muss. Danach folgen die Lösungsseiten und als Sahnehäubchen noch ein Leselotto zum Ausschneiden.
Ein rundherum gelungenes Sachbuch für kleine Leseinnen zum Thema „Roboter“ mit viel Liebe zum Detail und viel Zusatz zum Text. Für „Erstleser“, unter dieser Überschrift steht das Buch, ist es allerdings doch ziemlich viel Text und Information und daher eher am Ende von Klasse zwei passend.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Kann man flirten und sich verlieben lernen?

Eight Nights of Flirting
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Die 16jährige Shira ist in Isaac verliebt, seit er als Praktikant bei ihrem Onkel arbeitet und sie ihn kennenlernte.
Oder doch nicht? Zur Chanukkafeier auf der Insel Nantucket trifft sie ihren alten Schwarm ...

Die 16jährige Shira ist in Isaac verliebt, seit er als Praktikant bei ihrem Onkel arbeitet und sie ihn kennenlernte.
Oder doch nicht? Zur Chanukkafeier auf der Insel Nantucket trifft sie ihren alten Schwarm Tyler und überwunden geglaubte Gefühle für ihn flammen wieder auf.


Shira geht daran, Isaac für sich zu gewinnen, wie sie in ihrem Leben bislang an alles herangegangen ist: Perfektion kommt durch Übung; Übung macht eben irgendwann den Meister. Das war so, als sie Mathenachhilfe bekam, beim Klavierspielen und beim Eislaufen. Also engagiert sie Tyler, damit er ihr das Flirten beibringt, denn es scheint so, als ob ihm das sehr leichtfallen würde – jede(r) mag ihn.
Durch diese Flirtübungsstunden entsteht eine Dreiecksgeschichte, denn Shira verdrängt ihre wahren Gefühle für Tyler und bildet sich ihr Verliebtsein für Isaac mehr oder minder ein, weil es ihr so vernünftig vorkommt. So entsteht bei ihr eine sehr theoretische Herangehensweise an das Thema Flirten und Beziehung. Der ganze Roman ist in Ich-Perspektive aus Shiras Sicht geschrieben, so dass die Leserin sehr nah in ihr Erleben mit hineingenommen wird.
Am Ende muss es kommen, wie es kommen soll und schon von Anfang an absehbar ist: Shira lernt Tyler besser kennen und kann irgendwann ihre wahren Verliebtheitsgefühle für ihn nicht mehr leugnen. So kommen die beiden zusammen und der vorher so bindungsunfähig wirkende Tyler kann bei Shira auch er selbst sein und eine Beziehung eingehen.
In diesem Roman wird das Genre Teenie-Liebesroman nicht neu erfunden – die Entwicklung der Geschichte ist sogar sehr voraussagbar -, aber es ist eine schöne Überraschung, dass die Leser
innen einiges über jüdische, aber auch christliche Festtagsbräuche in den USA (Chanukka und Weihnachten) erzählt bekommen. Leider spielt die Geschichte aber nur in der High-Society, so dass auch hier vieles romantisiert wird und sehr überzogen wirkt. Des Weiteren wird ein Stück der interessanten Walfanggeschichte der Insel Nantucket miterzählt, weil Shira und Tyler ein Kästchen mit Erinnerungsstücken im Haus von Shiras Großeltern finden und sich fragen, was es damit auf sich hat, und nachforschen.
Für Teenager mag das Ganze Hin und Her zwischen Tyler und Shira interessant und romantisch sein, für die ältere Leser*in ist die Geschichte sehr vorhersehbar und wenig spannend.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Wolken-Traumbilder

Die Wolkengucker
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Dieser herzerwärmende Roman erzählt die Geschichte einer Gemeinschaft rund um Wilma, einer fast 90jährigen Witwe, die erst vor kurzem ihre beste Freundin Margarete verloren hat. Wilma und Margarete hatten ...

Dieser herzerwärmende Roman erzählt die Geschichte einer Gemeinschaft rund um Wilma, einer fast 90jährigen Witwe, die erst vor kurzem ihre beste Freundin Margarete verloren hat. Wilma und Margarete hatten sich versprochen, dass die, die übrig bleibt, nach dem Tod der anderen eine „Wolkengucker-Gesellschaft“ gründet.
Mit Hilfe ihrer neuen Reinigungskraft Ayla, die sie auch von Margarete übernommen hat, hängt Wilma Einladungszettel dafür aus. Diesen lesen ausgerechnet Matt und seine kleine Tochter Mia, die vor einiger Zeit Frau und Mutter verloren haben. Mia will unbedingt zu diesem Treffen, hat doch ihre Mutter auch gerne in die Wolken geschaut und darin mit Mia zusammen verschiedene Formen erkannt. Matt möchte eigentlich nicht, da ihm das Zusammentreffen mit Menschen seit ihrem Tod sehr schwerfällt, willigt aber ein, um Mia nicht zu enttäuschen. So sind sie zusammen mit Ayla und Vasja, dem Gärtner von Wilma, die ersten, die so ein Treffen besuchen.
Aus diesem kleinen Trupp verschiedener Menschen und ihren individuellen Geschichten, dem sich noch andere anschließen, wird nach und nach eine Gemeinschaft, in der sich auch Freundschaften bilden und sogar ein am Anfang arg grummeliger Nachbar seinen Platz finden kann. Das zweckfreie Betrachten der Wolken am Sonntag – und das Genießen der leckeren Speisen, die Ayla dazu zubereitet – verbinden sie.
Das geht sogar so weit, dass die reiche, aber kinderlose Wilma, am Ende ihre Villa der kleinen Mia vererbt und ihr weiteres Geld in eine Stiftung für Waisenkinder anlegt. So kann sie glücklich in einem gemeinsamen Urlaub in St. Peter Ording bei einem Flug durch die Wolken heimgehen.
Ein warmherziges Buch, dass die Charaktere seiner Protagonisten und ihre jeweilige (gefühlsmäßige) Situation gekonnt aufnimmt, so dass die Leserinnen sich gut in sie hineinversetzen können. Das zarte Cover passt wunderbar zu dem liebevollen, unaufgeregten Schreibstil. Die Erzählweise wechselt zwischen der Übererzählerperspektive in den Kapiteln aus Sicht von Wilma, Matt und Ferdinand zur Ich-Perspektive in den Kapiteln aus Aylas Sicht. Außerdem gibt es noch zwei Briefe von Margarete. Das Buch endet in der Ich-Perspektive von Ayla, die somit aus ihrer Sicht die Geschichte nach Wilmas Tod zu Ende erzählt. Dieses Ende kommt fast ein bisschen zu schnell und hätte hier vielleicht mehr Tiefgang verdient gehabt, um realistischer zu wirken.
Schön ist aber zu sehen, wie sich durch Verständnis und Annahme des jeweils anderen in seiner Eigenart negative Verhaltensweisen und Emotionen verändern können und durch echte Freundschaft noch viel mehr. Ein klarer Fingerzeig für die Leserinnen: So sollte man das Leben anpacken - Menschen zusammenbringen und sich gegenseitig helfen!
Alles in allem ein gut lesbares, unaufgeregtes Buch, das ohne große Dramatik, aber ohne langweilig zu sein, warmherzig eine Geschichte erzählt, in der Menschen einander offen und ehrlich begegnen und sich zu helfen und zu schätzen lernen!

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Träume sind wichtig

Ich kann fliegen und noch viel mehr
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Kinder können noch alles werden: Alles, was es schon gibt, und auch alles, was es (noch) nicht gibt - denn Träumen geht immer!
Auf jeder Doppelseite eröffnet sich in diesem Bilderbuch eine neue Gedankenwelt, ...

Kinder können noch alles werden: Alles, was es schon gibt, und auch alles, was es (noch) nicht gibt - denn Träumen geht immer!
Auf jeder Doppelseite eröffnet sich in diesem Bilderbuch eine neue Gedankenwelt, eine neue Idee eines Kindes, was es später alles werden oder machen möchte. Das beginnt bei einer Kunstwerkstatt geht über Ritterschule, Astronautin, Kellnerin, u. v. m. bis hin zu Baum und Herzensdiebin – alles ist möglich. Das hat ja auch schon die Lehrerin auf der zweiten Doppelseite gesagt: „Die Lehrerin hat immer recht. Du kannst alles werden, echt!“
Bemerkenswert ist, dass der Autor hierbei über die „normalen“ Berufe hinausgeht (z. B. mit „Baum“ oder „Herzensdiebin“) und dem Kind somit auch neue Gedankenwelten eröffnet, die vielleicht noch niemand vor ihm gedacht hat. So ist es ja auch in der heutigen Arbeitswelt, in der Innovation das neue Schlagwort ist.
Der Autor und Illustrator beschreibt jede Idee in einem Gedicht mit Kreuzreimen und begleitet dieses in großformatigen, farbenfrohen, detailreichen Bildern, die über die ganze Doppelseite gehen und den Text um- und untermalen. Durch ihre zu entdeckenden Einzelheiten gehen die Bilder in ihrer Fantasie noch einmal über die Darstellung des Textes hinaus und erweitern diesen, z. B. ist das Hotel, in dem das Kind Kellnerin, Köchin und Mädchen für alles ist, als eine Art Hotel-Maschine dargestellt, die Spiegeleier herstellt.
Die Verse, aber auch die Bilder des Künstlers animieren zum Weiterträumen, Staunen, Neu-Träumen und sich eigene Gedanken machen. „Seine Botschaft: Ich kann alles sein, solange ich nur das Träumen nicht verlerne.“ (Werbetext des Verlages)
Das Buch endet auf der letzten Doppelseite mit einem Kreuzreimgedicht in zwei Strophen, dessen abschließende Verse lauten: „Wenn ich also größer bin, werd ich wieder klein.“ Denn die Träume und die Vorstellungswelt der Kindheit sind doch die schönsten!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Sherlock Holmes auf tierisch

Meisterdetektiv Sherlock Bones. Ein spannender Rätselkrimi zum Mitraten, Band. 1: Die Jagd nach den Kronjuwelen
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Die beiden besten Detektive in ganz London im Tierreich sind Sherlock Bones und Dr. Catson. Dieser spannende Rätselkrimi nimmt die Leserinnen mit auf die witzige Jagd nach den verschwundenen Kronjuwelen ...

Die beiden besten Detektive in ganz London im Tierreich sind Sherlock Bones und Dr. Catson. Dieser spannende Rätselkrimi nimmt die Leserinnen mit auf die witzige Jagd nach den verschwundenen Kronjuwelen der Königin und ihrem Dieb.

Angelehnt an Sherlock Holmes und Dr. Watson jagen in diesem Kinderkrimibuch Sherlock Bones, ein Hund, und Dr. Jane Catson, eine Katze, in Tweed mit Hut, Notizbuch und Lupe nach dem Räuber der Kronjuwelen ihrer Majestät, der Königin, einer Mopsdame.
Es bieten sich gleich vier Verdächtige an, die erst einmal dingfest gemacht werden, bevor Sherlock den wahren Täter identifiziert. Die Verbrecherjagd wird sehr abwechslungsreich beschrieben, so dass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Nach jedem Kapitel gibt es ein Rätsel zu knacken, das zur Geschichte passt, dessen Lösung aber nicht, wie in anderen Büchern dieser Art, zum Weiterlesen benötigt wird. Die Leserinnen können also auch ohne Rätselraten weiterschmökern, je nach Gusto. Die Rätselarten sind sehr abwechslungsreich und ihre Lösungen werden am Ende des Buches in einem Lösungsteil präsentiert.
Das Buch ist in Ich-Perspektive aus Sicht von Dr. Catson geschrieben worden, in deren Gefühle und Ansichten die Leser*innen so deutlich eingeweiht werden. Um so überraschender sind dann oft die Handlungen von Sherlock Bones. Ansprechend sind auch die Ideen und Wortschöpfungen, um die Erzählungen der bekannten Verbrecherjäger hier in die Tierwelt zu übertragen, z. B. der „Tages-Terrier“ für die Tageszeitung oder „Pfotington-Palace“ für den Wohnsitz der Königin, außerdem z. B. die Speisen, die für die verschiedenen Tiere serviert werden, wie “Ohrwurm-Röllchen“, „Hunde-Omelett“, „Nacktschneckenmarmelade“ oder „Karotten-Paste“ - je nach Geschmack.
Besonders lustig sind die Polizeihund-Welpen, die immer wieder nur Quatsch machen und (fast) alle Spuren dabei verwischen, da sie ja noch in Ausbildung sind.
Die Geschichte begleiten die Schwarz-Weiß-Zeichnungen des Illustrators zum Teil auch ganzseitig. Vor allem die Rätselseiten stechen hier hervor. Alle dargestellten Tiere sind comichaft, karikiert überzeichnet mit z. B. zu großen Ohren, Köpfen oder Bäuchen oder zu dünnen Armen oder Beinen, vermenschlicht und tragen Kleidung, die im Text auch erwähnt wird. Jedes Kapitel wird von einer Lupen-Vignette begleitet und die Kapitelseiten von anderen passenden Vignetten (beim Hasen z. B. mit Möhren). So gibt es auf jeder Seite etwas zu entdecken und zu schmunzeln.
Eine charmante, spannende Verbrecherjagd mit Knobelaufgaben und tierischem Witz!

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