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Veröffentlicht am 04.12.2023

So sind Gespenster eben?

Huuu-Berta - Das kleinste Gespenst von allen
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Huuu-Berta ist noch jung, sie ist erst 107 Jahre alt und geht noch in den Gruselgarten. Hier muss sie vieles lernen. Ihr Ausweis, das „Gruselchen“ ist schon gut gefüllt mit allem, was sie schon gemeistert ...

Huuu-Berta ist noch jung, sie ist erst 107 Jahre alt und geht noch in den Gruselgarten. Hier muss sie vieles lernen. Ihr Ausweis, das „Gruselchen“ ist schon gut gefüllt mit allem, was sie schon gemeistert hat. Aber eine Stelle ist leer: Menschen vergruseln, denn Huuu-Berta hat selbst Angst vor Menschen. Deswegen kann sie aber auch nicht wachsen und bleibt so das kleinste Gespenst von allen, bis ihre Tante sie in den „Reiseschrank“ steckt und dieser sie direkt in die Menschenwelt bringt.
Dort gelingt es dem kleinen Gespenst nicht nur für einen guten Zweck, Menschen zu vergruseln, sondern auch einen (menschlichen) Freund zu gewinnen und darüber nachzudenken, welche Regeln gut sind und welche man hinterfragen sollte.
Annette Langen hat mit ihrem „kleinen Gespenst“ eine neue Gespensterwelt geschaffen, in der man sich nicht vor Gespenstern fürchten muss, sondern sie ganz neu kennenlernt. „Eine Geschichte über ein liebevolles Gespenst, das Kindern Mut macht.“ (Klappentext) Ein Highlight ist Huuu-Bertas Freundin Flitzi, eine Mini-Fledermaus, die in ihre Tasche passt und immer gute Einfälle hat. (Etwas störend sind die erklärenden Einschübe der Autorin (z. B. „Du musst wissen, mit kleinen Zahlen geben sich Gespenster nicht erst ab.“ S. 54) aus Erzählerperspektive. Sie brachten mich beim Lesen aus der Geschichte heraus. Ich denke, diese Infos hätte man auch in den laufenden Text einbauen können.)
Dieses Gespenst hat seine eigene (kindliche) Persönlichkeit, seine Stärken, seine Ängste, seine Sorgen. So können sich die kleinen Leser*innen gut in Huuu-Berta hineinversetzen und mit ihr „mitfiebern“, denn die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich.
Wunderschön sind die passenden Wortschöpfungen der Autorin, wie z. B. Gruselgarten, Spätstück, schreckschauerlich, Gruselnasium, u. v. m. Auch dass Gespenster Staubflocken essen, fast wie Zuckerwatte, ist eine wunderbare Idee.
Unterstrichen wird die Geschichte von den ausdrucksstarken, kindgerechten, bunten Zeichnungen von Sabine Sauter. Sie gibt den Beschreibungen der Autorin „ein Gesicht“ und kräftige Farben. Die Bilder begleiten den Text (teilweise ganzseitig) und gehen in ihrer Darstellung über ihn hinaus. Die Seitenzahlen sind stets von einer Fledermausvignette umrahmt und auf vielen Seiten tauchen kleine, freundlich lächelnde Spinnen oder ihre Netze auf.
Ansonsten kann man sich nur der Verlagsbeschreibung anschließen:
„Ein besonderes Buch mit vielen Extras:
- Einfühlsam, lustig und auf Augenhöhe der Kinder erzählt von "Dein SPIEGEL-Bestseller-Autorin" Annette Langen (BRIEFE VON FELIX)
- Viele bunte Bilder von Sabine Sauter, die zum Entdecken und Staunen einladen
- Die Kapitel haben eine ideale Vorlese-Länge (ca. 6-8 Minuten), z. B. vor dem Einschlafen, oder wenn Kinder das Buch selbst lesen
- Mit Lesebändchen und lustigem Anhang: Bist du bereit für dein Gruselchen?, Gespenster-Rezepte u.v.m.
- Pädagogisch wertvoll: vermittelt wichtige Werte, stärkt das Selbstvertrauen der Kinder, tritt gegen Mobbing ein, ermutigt sie und nimmt Kindern die Angst vor Gespenstern und der Dunkelheit
- Erste Leseförderung: Die beigelegten Sticker können vorn ins Buch geklebt werden, um den gemeinsamen Lesefortschritt sichtbar zu machen
- Auch für die Schule geeignet: ein Quiz bei Antolin als Extra-Motivation für Selbstleser:innen!
- Ein wunderschönes Geschenk für Kinder ab 5 Jahren"

Dieses Buch wurde zu Recht für den Deutschen Kinderbuchpreis 2023 nominiert.





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Veröffentlicht am 27.11.2023

Meine starke Mama

SIEGFRIED
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Dies ist ein bewegendes Bilderbuch über die wahren Held*innen im Leben, ihre Schlachten und Taten - und wie sie sich fühlen, wenn die Schlacht vorbei ist.
Siegfried ist ein großer, starker, schlanker Ritter, ...

Dies ist ein bewegendes Bilderbuch über die wahren Held*innen im Leben, ihre Schlachten und Taten - und wie sie sich fühlen, wenn die Schlacht vorbei ist.
Siegfried ist ein großer, starker, schlanker Ritter, der seine drei Kinder bei allem beschützt, bei Gewitter, gegen Drachen und sogar Essen und Wärme mit nach Hause bringt. Jedoch findet er keinen „Waffenbruder“, denn er hat ein Geheimnis: Nachts im Mondschein, wenn Siegfried seine Rüstung ablegt, verwandelt er sich in eine zarte, hübsche Frau, denn Siegfried ist eine alleinerziehende Mutter!
Sehr bewegend und wunderbar anschaulich beschreibt dieses Bilderbuch in Reimen aus Sicht der Kinder, wie es einer alleinerziehenden Mutter ergeht, „welche Schlachten sie jeden Tag schlagen muss“, wie einsam sie dabei oft ist und sich nach einem Partner sehnt, der sie dabei unterstützt, denn ihre Kinder sind ihr ein und alles. Schon mit der Widmung der Autorin „Für (m)eine Mama“ ist es für den Erwachsenen eindeutig, wer mit Siegfried gemeint ist. Doch für Kinder ist das Bild des Ritters eine wunderbare Metapher, die sich ihnen erst beim (Vor)Lesen erschließen wird. Der Schrifttyp ist immer gleich, variiert jedoch in der Größe und Dicke.
Die Bilder der Illustratorin tauchen diese wunderbare Erzählung in die zu ihr genau passende märchenhafte Atmosphäre. Die bunten Zeichnungen mit verwaschenem Hintergrund bilden die Geschichte nach und gehen doch darüber hinaus. Siegfried z. B. ist überlebensgroß in Rüstung mit einem riesigen Schwert dargestellt, weil sie ihren Kindern genauso vorkommt. Als Drache ist der Direktor der Schule dargestellt, obwohl im Text nicht exakt gesagt wird, wer die Drachen sind, gegen die Siegfried kämpft. So greift die Illustratorin den gereimten Text gekonnt auf und erweitert ihn.

Am märchenhaftesten sind die beiden Bilder der Mutter am Abend, wenn die Rüstung gefallen ist und „nur“ der Mensch übrigbleibt, auf denen sie im Schein des Mondes sitzt und aus dem Fenster schaut oder ihr zartes, müdes Antlitz umrahmt von Sternengefunkel in ihren dunklen Haaren dargestellt wird. Hier benutzt die Künstlerin hauptsächlich sanfte Grautöne mit etwas Weiß und Hautfarbe.
Darauf folgt als einzige eine Doppelseite in diesem wunderbaren Bilderbuch mit nur Text. Danach schließt es mit einer wunderschönen Doppelseite, auf der die drei Kinder im Schlafanzug zusammen mit ihrer Mama schlafend auf einem großen Bett, das fast in der Luft schwebt, in Aquarell dargestellt werden: „Dann sieht sie uns an – uns drei im Pyjama. Ihr habt es erraten, es ist unsere Mama!“ Die Autorin berührt die Leser mit ihren gedichteten Worten aus Kindersicht.
Das Nachwort der Autorin von Mutter zu Mutter nimmt jede, aber auch jeden, mit hinein in dieses Erleben, die/der diese Schlachten für seine Kinder schlägt.
Das ganze Buch quillt über für die Liebe zu dieser Mutter, aber auch von ihrer Liebe zu ihren Kindern.
„Augenzwinkernd und liebevoll aus Kinderperspektive betrachtet, ist „Siegfried“ eine herzliche Huldigung an alle Alltagsheld:innen unserer Zeit.“ (Zitat Klappentext)

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Wer isst schon seine Freunde?

Ich esse meine Katze nicht
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Ein lustiges Bilderbuch, das klar Stellung bezieht für eine fleischlose Ernährung.

Träume können uns beeinflussen. So ist es auch in diesem Buch.
Noah träumt davon, dass seine geliebte Katze beim Essen ...

Ein lustiges Bilderbuch, das klar Stellung bezieht für eine fleischlose Ernährung.

Träume können uns beeinflussen. So ist es auch in diesem Buch.
Noah träumt davon, dass seine geliebte Katze beim Essen auf seinem Teller sitzt und seine Mutter ihn auffordert, sie mit "ein bisschen Ketchup" zu essen.
Dies lehnt er so lautstark ab, dass er davon aufwacht und am nächsten Tag kein Fleisch mehr essen will.
Seine Mutter kann das nicht so recht einsehen, bis sie in der nächsten Nacht selber von einem sehr lieben, hübschen und freundlichen Schwein träumt, so dass sie am nächsten Tag vegetarisch kocht.
Dies gefällt Noahs Vater nicht besonders, bis er sich am darauffolgenden Tag als Hasen im Spiegel sieht (ein Tagtraum), dadurch Angst vor Hunden bekommt und auch keine Lust mehr auf Fleisch hat.
Nur Noahs schwarz-weiße Katze lässt das Mausen nicht, denn "eine Katze ist eine Katze ist eine Katze".
Die ganze Erzählung ist mit einem großen Augenzwinkern erzählt. Dies unterstreichen auch die lustigen und fröhlichen Illustrationen, die teilweise ganzseitig den Text begleiten. In kräftigen Farben erzählen sie die Geschichte nach und verdeutlichen sie durch die Gesichtsausdrücke der handelnden Personen, aber auch die der gemalten Tiere, die sich "natürlich" über die Entscheidung der drei Menschen, ohne Fleisch zu essen zu leben, sehr freuen. (S. vor allem die Seite nach Noahs Entscheidung, auf dieser Seite tauchen auch Tiere auf, die wir hier in Europa normalerweise nicht essen, aber Noah zählt sie trotzdem auf.)
Die Schriftgröße ist altersgerecht und nicht zu klein, wenn auch mit teilweise abweichender Schreibweise der Buchstaben von der den Kindern bekannten Druckschrift (z. B. beim kleinen „g“ oder großem „F“). Noahs Name und alle Wörter, die mit Essen zu tun haben, sind etwas größer und dicker gedruckt als der Rest des Textes.

Dies ist ein Buch, das seine Botschaft (s. Motto vorne im Impressum „Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht.“ Bernard Shaw) klar formuliert und zeigt, ohne belehrend zu wirken.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Spannende Schurkenjagd in London

Die Tintenjäger: Löse das Rätsel der magischen Bibliothek
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Inhalt:
Ivy hofft für diese Sommerferien einen der begehrten Plätze im Sommercamp für Naturkunde an der Universität Oxford zu erhalten. Doch statt der ersehnten Nominierung flattert für sie ein Brief von ...

Inhalt:
Ivy hofft für diese Sommerferien einen der begehrten Plätze im Sommercamp für Naturkunde an der Universität Oxford zu erhalten. Doch statt der ersehnten Nominierung flattert für sie ein Brief von einem F. Skull ins Haus, der sie als „Assistenten eines Tintenjägers für die Magische Bibliothek“ anwerben will und ihr seine Adresse in einem Rätsel mitteilt.
Ivy, die allem Fantastischen in ihrem Leben abgesagt hat, obwohl ihre Eltern eine Buchhandlung betreiben und sie solche Geschichten als Kind geliebt hat, vermutet hinter dem Brief eine Initiative ihrer Eltern und begibt sich etwas unwillig zu der schnell enträtselten Adresse.
Was sie dort erwartet, wäre ihr nicht einmal in ihren fantastischen Kinderträumen eingefallen.

Zum Buch:
Durch den mitreißenden Schreibstil kommt die Leserin gleich wunderbar in die spannende Geschichte hinein. Frederick Skull gibt sich wirklich ein bisschen „skurril“ und altertümlich, genauso wie sein Butler und seine ganze Lebensweise. Aber er hat es ja auch mit einer Aufgabe zu tun, die genau dies erfordert: Romanfiguren, die aus ihren Büchern entflohen sind, mit einem Schreibwerkzeug ihres Autors wiedereinzufangen! Was für eine tolle Buchidee!
Die ganze Aufmachung des Werkes macht schon neugierig auf den Inhalt: Das leicht düstere Cover mit Big Ben im Hintergrund, der Brief vorne im Buchdeckel, das Lesezeichen mit den zwei Füllhaltern darauf, die Rätselseiten, u. v. m. Überhaupt scheint London durch seine Geschichte für diese Geschichte der richtige Ort zu sein. Auch Ivy ist eine interessante Protagonistin, die sich vom Fantastischen liebenden Kind in eine jugendliche Naturforscherin, die alles Märchenhafte ablehnt, verwandelt hat, und nun erkennen muss, dass genau diese fantastische Welt „real“ ist und wieder nach ihr greift.
Die schwarz-weißen textbegleitenden Illustrationen von Zapf sind oft ganzseitig im Manga-Stil gezeichnet, was den heutigen Kids sehr gefallen wird. Sie lockern das Buch auf.
Aber auch die Rätselseiten sind kreativ mit einer schwarz-grauen Silhouette Londons im Hintergrund, Rahmung, Zeichnungen und einem anderen Schrifttyp gestaltet. Die Kapitelnummer stehen abwechselnd entweder in einem schwarz-grauen Tintenfass oder einer Füllhalterspitze. Die Seitenzahlen tauchen durchgängig in Briefumschlägen auf. Im hinteren Buchdeckel sind zwei farbige Karten, die eine vom U-Bahn-System in London, die andere mit einem Stadtplan der Innenstadt.
Eine weitere Wendung erhält die Geschichte, als Ivy von Fredericks auf mysteriöse Weise verschwundenen Mutter erfährt und beschließt, ihm zu helfen, sie zu suchen und zu finden.
Eine schöne Idee! Wer möchte nicht einmal seine Lieblingsfigur aus seinem Lieblingsbuch treffen?
Aber wenn dann nur die Schurken herumlaufen - echt gruselig! Klar, dass sie mit diesem Anführer versuchen, in dieser Welt zu bleiben. Aber auch in dieser Welt ändern sie nichts an ihrem Image, fangen also kein neues Leben an. Eigentlich sind sie so immer noch in ihren Geschichten gefangen.
Winstons Einsatz fand ich besonders gelungen und einen Minuskel würde ich mir auch gerne ausdenken und zum Leben erwecken. (Da Minuskel ja "Kleinbuchstabe" heißt, ist das auch ein extrem süßer Name für so ein Tierchen.)
Würde man diese Idee auf heutige Romane und ihre Protagonisten übertragen, müsste man wohl mit Schreibmaschinen oder Computern hinter den entflohenen Figuren herlaufen oder hoffen, dass die Autoren doch einmal ein anderes Schreibwerkzeug benutzt haben.

Fazit:
Ein Leseabenteuer der besonderen Art mit Schmiss und Spannung und vielen Rätseln, das bestimmt auch Lesemuffel hinter dem Ofen hervorholt. Hoffentlich gibt es bald Folgebände davon.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Die Vergangenheit kommt ans Licht

Träume aus Licht
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Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 ...

Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 bis 1974 und von Arianes in Ich-Form im Jahr 2000. Eva, die Hauptprotagonistin, war in der Stummfilmzeit eine bekannte Schauspielerin und eine unbekannte, da sie nur unter Pseudonym - auf Druck ihres Mannes - veröffentlichen durfte, Drehbuchautorin. Vera, als Bindeglied zwischen den Zeiten, ist die Mutter von Ariane und ihrer Halbschwester Silke, die zwischenzeitlich in New York lebte. Ariane und Silke sind mehr oder weniger bei ihrer Oma Margarete aufgewachsen.
In der Jetzt-Zeit im Jahr 2000 ist Margarete schwer erkrankt und Silke und Ariane machen sich große Sorgen um sie. Da sie im Krankenhaus liegt, muss Ariane öfter etwas aus ihrer Wohnung für sie holen. Dabei findet sie unter dem Bett ihrer Oma eine Truhe mit alten Schwarz-Weiß-Fotos und sechs flachen Dosen aus Metall mit alten Filmrollen darin. Was hat es damit auf sich? Die Fotos zeigen ihre Oma als junge Frau in Berlin, wie sie für die Kamera an verschiedenen Orten posierte. Ariane wusste bis dahin nicht, dass ihre Oma in Berlin gelebt hatte. Auch die Beziehung ihrer Oma zu ihrer Mutter, dem Vater ihrer Schwester und ihrem eigenen Vater, der in Norddeich lebt, ist für sie nicht klar, denn es wurde nie richtig darüber gesprochen. Ariane beginnt behutsam damit, endlich Licht in das Dunkel um ihre Familiengeschichte zu bringen.
Zum Buch:
Was für eine tolle Schreibweise! Das Cover in seiner Schlichtheit mit der Dame im Hintergrund weist prima auf die Stummfilmzeit hin, ist also sehr passend.
Die Ich-Erzählung hat mich völlig gepackt, aber auch Evas Geschichte finde ich sehr spannend, Veras ist dagegen etwas kurz und blass gehalten und dient wohl mehr als Bindeglied zwischen den Zeiten.
Interessant finde ich, wie die Autorin, das Verhältnis zwischen Ariane und ihrer Halbschwester Silke umreißt und dass sich dieses Muster bei Ariane und ihrer neuen Halbschwester väterlicherseits wiederholt. Schön, dass sich in beiden Beziehungen die beiden Schwestern annähern und ein Stück weit aussöhnen können.
Bei Vera, Eva und Margarete beschreibt die Autorin anschaulich, wie Frauen jeweils um Anerkennung und ihre Rechte kämpfen mussten und sich leider auch manchmal gegenseitig Steine in den Weg gelegt haben.
In jedem Abschnitt gibt es viele emotionale Höhen und Tiefen für uns Leserinnen, die man durch die mitreißende Schreibweise der Autorin auch sehr gut nachvollziehen kann. Es bleibt immer spannend. Das trotz aller Schicksalsschläge positive Ende und die Aufklärung der Familiengeheimnisse kommt ein bisschen schnell daher, ist aber durchaus folgerichtig und passend.

Fazit:
Ein gelungener Roman, der die Leserin zu Evas Zeiten mitnimmt in die Welt „Der Träume aus Licht“, der Stummfilmzeit des (deutschen) Films.

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