Profilbild von Lieblinglesen

Lieblinglesen

Lesejury Star
offline

Lieblinglesen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lieblinglesen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2023

Spannende Schurkenjagd in London

Die Tintenjäger: Löse das Rätsel der magischen Bibliothek
1

Inhalt:
Ivy hofft für diese Sommerferien einen der begehrten Plätze im Sommercamp für Naturkunde an der Universität Oxford zu erhalten. Doch statt der ersehnten Nominierung flattert für sie ein Brief von ...

Inhalt:
Ivy hofft für diese Sommerferien einen der begehrten Plätze im Sommercamp für Naturkunde an der Universität Oxford zu erhalten. Doch statt der ersehnten Nominierung flattert für sie ein Brief von einem F. Skull ins Haus, der sie als „Assistenten eines Tintenjägers für die Magische Bibliothek“ anwerben will und ihr seine Adresse in einem Rätsel mitteilt.
Ivy, die allem Fantastischen in ihrem Leben abgesagt hat, obwohl ihre Eltern eine Buchhandlung betreiben und sie solche Geschichten als Kind geliebt hat, vermutet hinter dem Brief eine Initiative ihrer Eltern und begibt sich etwas unwillig zu der schnell enträtselten Adresse.
Was sie dort erwartet, wäre ihr nicht einmal in ihren fantastischen Kinderträumen eingefallen.

Zum Buch:
Durch den mitreißenden Schreibstil kommt die Leserin gleich wunderbar in die spannende Geschichte hinein. Frederick Skull gibt sich wirklich ein bisschen „skurril“ und altertümlich, genauso wie sein Butler und seine ganze Lebensweise. Aber er hat es ja auch mit einer Aufgabe zu tun, die genau dies erfordert: Romanfiguren, die aus ihren Büchern entflohen sind, mit einem Schreibwerkzeug ihres Autors wiedereinzufangen! Was für eine tolle Buchidee!
Die ganze Aufmachung des Werkes macht schon neugierig auf den Inhalt: Das leicht düstere Cover mit Big Ben im Hintergrund, der Brief vorne im Buchdeckel, das Lesezeichen mit den zwei Füllhaltern darauf, die Rätselseiten, u. v. m. Überhaupt scheint London durch seine Geschichte für diese Geschichte der richtige Ort zu sein. Auch Ivy ist eine interessante Protagonistin, die sich vom Fantastischen liebenden Kind in eine jugendliche Naturforscherin, die alles Märchenhafte ablehnt, verwandelt hat, und nun erkennen muss, dass genau diese fantastische Welt „real“ ist und wieder nach ihr greift.
Die schwarz-weißen textbegleitenden Illustrationen von Zapf sind oft ganzseitig im Manga-Stil gezeichnet, was den heutigen Kids sehr gefallen wird. Sie lockern das Buch auf.
Aber auch die Rätselseiten sind kreativ mit einer schwarz-grauen Silhouette Londons im Hintergrund, Rahmung, Zeichnungen und einem anderen Schrifttyp gestaltet. Die Kapitelnummer stehen abwechselnd entweder in einem schwarz-grauen Tintenfass oder einer Füllhalterspitze. Die Seitenzahlen tauchen durchgängig in Briefumschlägen auf. Im hinteren Buchdeckel sind zwei farbige Karten, die eine vom U-Bahn-System in London, die andere mit einem Stadtplan der Innenstadt.
Eine weitere Wendung erhält die Geschichte, als Ivy von Fredericks auf mysteriöse Weise verschwundenen Mutter erfährt und beschließt, ihm zu helfen, sie zu suchen und zu finden.
Eine schöne Idee! Wer möchte nicht einmal seine Lieblingsfigur aus seinem Lieblingsbuch treffen?
Aber wenn dann nur die Schurken herumlaufen - echt gruselig! Klar, dass sie mit diesem Anführer versuchen, in dieser Welt zu bleiben. Aber auch in dieser Welt ändern sie nichts an ihrem Image, fangen also kein neues Leben an. Eigentlich sind sie so immer noch in ihren Geschichten gefangen.
Winstons Einsatz fand ich besonders gelungen und einen Minuskel würde ich mir auch gerne ausdenken und zum Leben erwecken. (Da Minuskel ja "Kleinbuchstabe" heißt, ist das auch ein extrem süßer Name für so ein Tierchen.)
Würde man diese Idee auf heutige Romane und ihre Protagonisten übertragen, müsste man wohl mit Schreibmaschinen oder Computern hinter den entflohenen Figuren herlaufen oder hoffen, dass die Autoren doch einmal ein anderes Schreibwerkzeug benutzt haben.

Fazit:
Ein Leseabenteuer der besonderen Art mit Schmiss und Spannung und vielen Rätseln, das bestimmt auch Lesemuffel hinter dem Ofen hervorholt. Hoffentlich gibt es bald Folgebände davon.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Themen
Veröffentlicht am 06.11.2023

Die Vergangenheit kommt ans Licht

Träume aus Licht
0

Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 ...

Inhalt:
Dieser mitreißende Roman spielt auf drei Zeitebenen und somit in drei Generationen. Von Evas Leben wird von 1920 bis 1928 und kurz 1934 und 2000 erzählt, von Veras mit großen Sprüngen von 1939 bis 1974 und von Arianes in Ich-Form im Jahr 2000. Eva, die Hauptprotagonistin, war in der Stummfilmzeit eine bekannte Schauspielerin und eine unbekannte, da sie nur unter Pseudonym - auf Druck ihres Mannes - veröffentlichen durfte, Drehbuchautorin. Vera, als Bindeglied zwischen den Zeiten, ist die Mutter von Ariane und ihrer Halbschwester Silke, die zwischenzeitlich in New York lebte. Ariane und Silke sind mehr oder weniger bei ihrer Oma Margarete aufgewachsen.
In der Jetzt-Zeit im Jahr 2000 ist Margarete schwer erkrankt und Silke und Ariane machen sich große Sorgen um sie. Da sie im Krankenhaus liegt, muss Ariane öfter etwas aus ihrer Wohnung für sie holen. Dabei findet sie unter dem Bett ihrer Oma eine Truhe mit alten Schwarz-Weiß-Fotos und sechs flachen Dosen aus Metall mit alten Filmrollen darin. Was hat es damit auf sich? Die Fotos zeigen ihre Oma als junge Frau in Berlin, wie sie für die Kamera an verschiedenen Orten posierte. Ariane wusste bis dahin nicht, dass ihre Oma in Berlin gelebt hatte. Auch die Beziehung ihrer Oma zu ihrer Mutter, dem Vater ihrer Schwester und ihrem eigenen Vater, der in Norddeich lebt, ist für sie nicht klar, denn es wurde nie richtig darüber gesprochen. Ariane beginnt behutsam damit, endlich Licht in das Dunkel um ihre Familiengeschichte zu bringen.
Zum Buch:
Was für eine tolle Schreibweise! Das Cover in seiner Schlichtheit mit der Dame im Hintergrund weist prima auf die Stummfilmzeit hin, ist also sehr passend.
Die Ich-Erzählung hat mich völlig gepackt, aber auch Evas Geschichte finde ich sehr spannend, Veras ist dagegen etwas kurz und blass gehalten und dient wohl mehr als Bindeglied zwischen den Zeiten.
Interessant finde ich, wie die Autorin, das Verhältnis zwischen Ariane und ihrer Halbschwester Silke umreißt und dass sich dieses Muster bei Ariane und ihrer neuen Halbschwester väterlicherseits wiederholt. Schön, dass sich in beiden Beziehungen die beiden Schwestern annähern und ein Stück weit aussöhnen können.
Bei Vera, Eva und Margarete beschreibt die Autorin anschaulich, wie Frauen jeweils um Anerkennung und ihre Rechte kämpfen mussten und sich leider auch manchmal gegenseitig Steine in den Weg gelegt haben.
In jedem Abschnitt gibt es viele emotionale Höhen und Tiefen für uns Leserinnen, die man durch die mitreißende Schreibweise der Autorin auch sehr gut nachvollziehen kann. Es bleibt immer spannend. Das trotz aller Schicksalsschläge positive Ende und die Aufklärung der Familiengeheimnisse kommt ein bisschen schnell daher, ist aber durchaus folgerichtig und passend.

Fazit:
Ein gelungener Roman, der die Leserin zu Evas Zeiten mitnimmt in die Welt „Der Träume aus Licht“, der Stummfilmzeit des (deutschen) Films.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.10.2023

Rasante Schatzsuche

Die Mission des Goldwäschers
1

Zum Inhalt
Im Jahr 1771 haben ein fahrender Buchhändler, Magnus von Auenstein, und seine emanzipierte Tochter Eleonore eine kommentierte Aussage der Nibelungensage gefunden und versuchen nun mit Hilfe ...

Zum Inhalt
Im Jahr 1771 haben ein fahrender Buchhändler, Magnus von Auenstein, und seine emanzipierte Tochter Eleonore eine kommentierte Aussage der Nibelungensage gefunden und versuchen nun mit Hilfe dieser Kommentare den Schatz zu finden.
Doch nicht nur sie sind dabei, ihn zu suchen, sondern auch andere, skrupellosere Menschen. Ihr Weg kreuzt sich mit dem des jungen Goldwäschers Frieder und seinen Freunden. Gemeinsam ziehen sie weiter und müssen sich nicht nur einmal aus Todesgefahr retten.

Zum Buch
Das Cover stach mir gleich durch seinen geheimnisvollen Schein aus dem Arkadenbogen ins Auge und machte mich neugierig.
Frieders Leben als Goldwäscher am Rhein beschreibt der Autor in seinem Roman ausführlich auf den ersten Seiten, denn dieser heute fast vergessene Beruf, hat ihn gefesselt, wie er in seinem Nachwort schreibt: „Die Vorstellung, mit nicht mehr als einer Waschpfanne im seichten Wasser echtes Gold zu finden, hat mich schon als Kind fasziniert.“ Weiter unten in diesem bringt er zum Ausdruck, wie mühsam dieses Gewerbe größtenteils war. Das kommt auch in seinem Roman zum Tragen, so dass die Leserin sich diese Tätigkeit gut vorstellen kann.
Danach entfaltet sich die Handlung um seinen Hauptprotagonisten Frieder, der durch eine zufällige Hilfestellung gegen die übermächtigen Feinde des Buchhändlers und seiner Tochter in ihre Fahndung nach dem Nibelungenschatz mit hineingezogen wird.
Die Suche entwickelt sich rasant weiter, denn zum Auffinden des Schatzes bleibt nicht viel Zeit:
Die geheimen Kommentare in der Niederschrift der alten Sage bezeichnen den längsten Tag des Jahres als einzigen, an dem der entscheidende Hinweis zu seinem Versteck entdeckt werden kann. Doch vorher müssen sie noch andere Rätsel lösen, die sie von St. Gallen über Neuenburg am Rhein über Basel und Straßburg nach Sessenheim führen, wo sie den jungen Goethe aufgabeln. Hier verbindet der Autor geschickt eine historische Gestalt mit seiner Geschichte, wie er es vorher schon mit einigen Nebenfiguren getan hat. Diese werden alle zur besseren Übersicht vorne im Buch aufgelistet. Von dort aus zieht die Gruppe weiter über Speyer, Karlsruhe und Worms bis nach Osthofen, wo der Schatz zu finden sein soll. (Eine Karte des zurückgelegten Weges wäre hier eine schöne Zugabe gewesen.)
Diese Reise bleibt für die Leserin immer spannend, da sie ständig mitfiebert, ob die mordgierigen Verfolger wieder auftauchen und wie und ob die vielen Rätsel gelöst werden können. Des Weiteren verliebt sich Frieder in Eleonore und auch hier möchte die Leserin ja wissen, wie es weitergeht.
Am Ende finden sie den Schatz tatsächlich, verlieren ihn aber auch wieder. Doch das Leben aller Überlebenden dieser Reise hat sich dennoch zum Positiven verändert.

Fazit
Eine gelungene Mischung aus spannendem, historischem Abenteuer, geschichtlichen Fakten und Sage – Leserherz, was willst du mehr!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.10.2023

Streiten und Vertragen lernen

Heute gibt es Streit! Vertragen find ich gut!
0

Streit und Vertragen – das Thema, das seit jeher die Menschheit beschäftigt im Großen wie im Kleinen. Man kann gar nicht oft genug darüber reden, wie man am besten damit umgeht, denn Streit kommt oft aus ...

Streit und Vertragen – das Thema, das seit jeher die Menschheit beschäftigt im Großen wie im Kleinen. Man kann gar nicht oft genug darüber reden, wie man am besten damit umgeht, denn Streit kommt oft aus heiterem Himmel. So erzählt auch dieses Bilderbuch auf kindgerechte Weise vom Umgang mit dem Streit.

Im Tierkindergarten wollen die Tierkinder für ihr Sonnenfest ein Theaterstück aufführen. Diese Idee hatten zwei Tierkinder in zwei verschiedenen Gruppen: einmal Violetta, ein sehr selbstbewusstes, manchmal stures Stinktiermädchen, und Pablo, ein sanftes, ruhiges, zurückhaltendes Wasserschweinmännchen. Beide möchten auch gerne die Hauptrolle, die Sonne, spielen.
Es kommt, wie es kommen muss: Beide Tierkinder stoßen mit ihrer gleichen Idee aufeinander. Violetta versucht sich als Hauptdarstellerin durchzusetzen. Andere Tierkinder sind damit nicht einverstanden und schlagen Pablo dafür vor, der aber in seiner vorsichtigen Art einen Rückzieher macht.
Als alle anderen frühstücken gegangen sind, bleiben Violetta und Pablo überraschend allein zurück. Violetta reagiert in ihrer forschen Art aggressiv auf Pablos Schweigen und irgendwann hält er es nicht mehr aus und blafft sie an. Darauf reagiert Violetta verletzt. Da lenkt Pablo ein und sagt ihr, wie toll er ihre Ideen für das Stück findet. Und nun schlägt Violetta sogar vor, die Rolle der Sonne zusammen zu spielen.
So nähern sich die beiden Tierkinder im Laufe der Proben immer mehr an und sagen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Die Aufführung wird ein voller Erfolg!
Sehr schön ist hier das Aufeinanderprallen zwei sehr unterschiedlicher Charaktere dargestellt worden, unterstützt davon, dass das Buch ein Wendebuch ist. Eine Seite beginnt mit Violettas Geschichte und die andere mit Pablos. In der Mitte treffen sich die beiden Geschichte bei den Proben bis zur Aufführung in einer aufklappbaren Doppelseite. So können sich die kleinen Leserinnen in beide Tierkinder gut hineinversetzen.
Sehr positiv ist auch, dass die Kinder hier als selbständig und selbstwirksam dargestellt werden. Sie lösen ihren Streit eigenständig ohne Hilfe von Erzieherinnen oder Eltern.
Unterstrichen und unterstützt wird das Ganze von den fröhlichen, farbenfrohen, kindgerechten Bildern der Illustratorin. Diese nimmt die Charaktere der beiden Tierkinder gekonnt in ihren Gesichtern auf, aber auch die Emotionen der anderen Tierkinder kann man wunderschön ablesen. Dazu gibt es auf jeder Seite noch lustige oder interessante Details zu entdecken, z. B. wie sich eine Raupe und eine Grille um ein Häuschen streiten. Aber auch die Tierkinder dürften für die Leserinnen spannend sein, da es sich bei allen um südamerikanische handelt und auch die Landschaft und die Pflanzen dazu passend gemalt sind.
So bietet dieses Bilderbuch neben einem altbekannten, wichtigen Thema in Text und Bild noch viele andere Dinge in seinen Bildern zum Entdecken an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2023

Die Schönheit der Dunkelheit

Die Geschichte von Dunkel
0

Die Angst vor und in der Dunkelheit ist ein Thema, das die Menschen schon seit jeher beschäftigt. Gerade Kindern ist diese Angst wohl vertraut, hängt sie doch auch stark mit dem Gefühl des Alleinseins ...

Die Angst vor und in der Dunkelheit ist ein Thema, das die Menschen schon seit jeher beschäftigt. Gerade Kindern ist diese Angst wohl vertraut, hängt sie doch auch stark mit dem Gefühl des Alleinseins und der Angst vor dem Unbekannten zusammen. Doch wie damit umgehen?
Dieses Bilderbuch weist einen liebevollen Weg zur Annahme und dem Umgang mit der eigenen Angst vor der Dunkelheit.


Dunkel ist ein … ja, was ist Dunkel eigentlich? Dargestellt wird er/sie/es als ein plattgedrücktes, schwarzes Knetkügelchen mit großen Augen, das durch die Luft schwebt. Das hat mich beim ersten Lesen und Ansehen des Buches doch sehr irritiert. Ich konnte mich mit diesem Wesen so gar nicht identifizieren. Aber vielleicht ist das für andere genau der Weg, um mit der eigenen Angst umzugehen, um sie erstmal von sich fernhalten zu können.
Die Autorin hat auch die Bilder dieses Buches geschaffen. „Aus Ton, Holz, Schaumstoff und frischen Zweigen hat die niederländische Trickfilmmacherin Marit Kok eine kleine Traumweltkulisse im Miniaturformat geschaffen.“ So erinnert auch das ganze Buch an einen Trickfilm und würde auch bestimmt als Film funktionieren. Diese Bilder sind somit etwas erfrischend anderes in einem Bilderbuch und laden neu zum schauenden Entdecken ein.
Dunkel liegt in seinem Bett mitten im Wald und kann nicht schlafen, den es gibt zu viele unbekannte Geräusche und Schatten, die ihm Angst machen. Trotz seiner Furcht steht er auf und begibt sich auf einen Weg durch die Nacht. Zuerst findet er eine kleine, leuchtende Glühlampe, die vor ihm herfliegt und ihm die Dunkelheit erhellt, wie eine Taschenlampe. So erkundet Dunkel die Dunkelheit, sieht vieles, was ihm Angst oder Unwohlsein bereitet, aber auch viel Interessantes und Schönes. Diese Reise durch die Nacht begleitet die Autorin durchgängig mit gereimten, kurzen Texten.
So entdeckt Dunkel die verschiedenen Seiten der Nacht und fängt an, mit ihnen und seiner Angst umzugehen. Am Ende steht im Bilderbuch der Satz: „Ob froh oder ängstlich, ob groß oder klein, Dunkel weiß nun sicher, hier darf er sein.“ Dunkel ist nicht unbedingt mutiger geworden, obwohl das Losgehen schon sehr mutig war, aber er hat sich mit seiner Angst auf den Weg gemacht, sie angenommen und begonnen damit umzugehen.
Wer mit der Darstellung des Protagonisten Dunkel klarkommt, sich vielleicht sogar damit identifizieren kann, wird in diesem Bilderbuch einen Weg finden, sich mit seiner Angst neu auseinanderzusetzen, ohne sie gleich vollständig überwinden zu müssen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere