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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein herrlich komplexer Thriller

Hass
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Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juli 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492309127
Originaltitel: Sista paret ut
Preis: 9,99€
auch broschiert, als E-Book und als Hörbuch erhältlich ...

Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juli 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492309127
Originaltitel: Sista paret ut
Preis: 9,99€
auch broschiert, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein herrlich komplexer Thriller

Nach „Gier“, „Zorn“ und „Neid“ ist „Hass“ nun der 4. und letzte Fall der Opcop-Gruppe, dieser Europol-Einheit, die nach wie vor inoffiziell agieren muss. Sie besteht aus ehemaligen Mitgliedern der A-Gruppe (siehe vorherige Thriller-Reihe von Arne Dahl), aber auch neu rekrutierten europäischen Polizisten. Ich empfehle, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da die Hauptfälle zwar mehr oder weniger abgeschlossen sind, aber immer wieder Personen oder Vorkommnisse aus den vorherigen Bänden mit hinein spielen.

Inhalt:
Paul Hjelm muss als Leiter der Opcop-Gruppe seine Mitarbeiter in die ganze Welt schicken, um verschiedenen Spuren nachzugehen. Im Mittelpunkt stehen die Übergriffe auf die Opcop-Gruppe. Zwei Mitarbeiter wurden vor zwei Jahren entführt und müssen befreit werden. Außerdem will Hjelm den Mord an Donatella Bruno aufklären. Daneben hat es die europäische Elite-Einheit mit der Mafia, Drogenhändlern und skrupellosen Wissenschaftlern zu tun, die an den menschlichen Genen herumpfuschen.

Meine Meinung:
„Hass“ ist einerseits ein herrlich komplexer Thriller, der in vielen verschiedenen Handlungssträngen erzählt wird. Andererseits macht gerade dies das Lesen etwas anstrengend und nimmt auch ein wenig Spannung. Denn kaum hat man sich in den ersten Handlungsfaden eingelesen und die entsprechenden Personen kennengelernt, wird man schon wieder rausgerissen und zum nächsten Ermittlerpaar katapultiert. Um die vielen Charaktere einordnen zu können, gibt es im Anhang ein Personenverzeichnis. Allerdings hemmt es natürlich den Lesefluss, wenn man immer wieder nach hinten blättern muss. Da tendiere ich doch eher zum Mut zur Lücke.

Der Schreibstil von Arne Dahl gefällt mir immer wieder, auch wenn es manchmal etwas ausschweifend wirkt. Spannung ist durchgehend vorhanden, wenn auch nicht wirklich auf höchstem Niveau, aber mit einigen starken Spitzen. Es gibt ein paar hochspannende Actionszenen. Die Dialoge sind zum Teil mit Humor gewürzt und lockern den Thriller schön auf. Ansonsten hat mich die Kommunikation zwischen den Mitgliedern der Gruppe sehr beeindruckt. Als eingeschweißtes Team brauchen sie nur wenige Worte um sich zu verstehen.

Scheint es anfangs noch so, als gäbe es hier fünf verschiedene Fälle zu bearbeiten, wundert man sich gegen Ende nur noch, wie alles miteinander verzahnt ist. Hier greift ein Detail ins andere und ergibt schließlich ein rundes Finale. Doch vorher wartet noch die ein oder andere Überraschung auf den Leser. Langweilig wird es also nie. Auch die philosophischen Überlegungen und die aktuellen und zukunftsweisenden Bezüge fand ich gut. Insgesamt ein wirklich lesenswerter Roman von Arne Dahl – wie auch schon die VVorgängerbände.

Die Opcop-Reihe:
1. Gier
2. Zorn
3. Neid
4. Hass

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Piper Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

In der Pubertät ist so ziemlich alles peinlich

Das peinlichste Jahr meines Lebens
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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596193479
Originaltitel: Socks are not enough
Preis: 9,99 €

In der Pubertät ist so ziemlich ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596193479
Originaltitel: Socks are not enough
Preis: 9,99 €

In der Pubertät ist so ziemlich alles peinlich

Inhalt:

Michael Swarbrick hat es nicht leicht. Er ist vierzehn Jahre alt und steckt in der tiefsten Pubertät. Er schwärmt für ein Mädchen aus seinem Schwimmverein und hat Stress mit der Familie. Er hüpft von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen und zieht den Ärger geradezu magisch an. Dabei kann er eigentlich gar nichts dafür – nein, wirklich nicht! Es ist doch nicht seine Schuld, wenn sein großer Bruder ihn ständig ärgert und ihm Dinge in die Schuhe schiebt, die er selbst gemacht hat. Michael ist auch nicht für seine Eltern verantwortlich, die sich eines schönen Tages als Nudisten entpuppen. Und trotzdem bekommt immer Michael den Ärger der Öffentlichkeit ab.


Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Es ist humorvoll geschrieben und bietet viel Ironie und Sarkasmus. Man kann sich sehr schön in das Gemüt eines Vierzehnjährigen hineinversetzen, der so ziemlich alles peinlich findet, am meisten die eigenen Eltern.

Ein weinendes Auge, weil dem armen Michael wirklich übel mitgespielt wird, vor allem von seinem Bruder, aber auch von seiner Mutter. Das fand ich überhaupt nicht besonders witzig.

Michael schreibt einige besonders peinliche Episoden auf, ein Versuch, die Sache gefühlsmäßig aufzuarbeiten. Auch Sitzungsprotokolle mit einem Psychologen werden erstellt. Dadurch erfährt man als Leser nach und nach, was alles so passiert ist in diesem peinlichsten Jahr in Michaels Leben. Ein Stück weit kann sich sicherlich jeder Teenager mit dem Protagonisten identifizieren. Allerdings hoffe ich doch, dass in diesem Roman alles sehr überspitzt dargestellt ist und keiner das wirklich erleben muss.

Dieses Buch kann als Stand alone gelesen werden. Es endet an einem einschneidenden Punkt. Mittlerweile wurde aber auch bereits ein Fortsetzungsband veröffentlicht.

Die Reihe:
1. Das peinlichste Jahr meines Lebens: Der nackte Wahnsinn
2. Die ganze nackte Wahrheit

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es gibt gute und böse Dämonen - oder etwa nicht?

Nacht ohne Namen
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761093
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761093
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich


Es gibt gute und böse Dämonen – oder etwa nicht?

Inhalt:
Nicki ist 15, als sie in der Berliner U-Bahn Canon kennenlernt, der ebenso wie sie gerne zeichnet. Viel wissen sie nicht voneinander, nicht einmal die richtigen Namen. Trotzdem fühlt Nicki sich zu Canon hingezogen. Als sie eines Nachts einen verstörenden Anruf von Canon erhält, macht sie sich auf die Suche nach ihm, obwohl er genau das nicht wollte. Und natürlich gerät Nicki schon bald in Gefahr, denn mit Dämonen ist nicht zu spaßen …


Meine Meinung:
Ich habe fast alle Werke von Jenny-Mai Nuyen gelesen. Sie kann mich einfach immer wieder begeistern. Da wären einmal ihr wundervoller Schreibstil, der so ausdrucksstark und bildhaft ist. Das setzt bei mir sofort das Kopfkino in Gang, und so macht das Lesen gleich noch viel mehr Spaß. Außerdem hat die Autorin immer ganz tolle Ideen für den Plot, die sie auch gut umsetzen kann.

Auch „Nacht ohne Namen“ konnte mich für sich einnehmen, wenn auch die Handlung zuweilen etwas verwirrend war. Die verschiedenen Dämonen und Weltebenen und dies und das waren mir stellenweise ein bisschen zu viel, um beim lockeren Lesen noch hundertprozentig durchzublicken. Aber eigentlich hat mich das nicht groß gestört. Ein Lesevergnügen war es trotzdem. Schon allein die bunte Vielfalt der Wesen und Orte haben mich fasziniert. Dabei war mir die Protagonistin Nicki sehr sympathisch. Sie ist ein Mädchen mit Prinzipien und Charakter, und dazu noch clever. Ich habe es genossen, an ihrer Seite dieses Abenteuer zu bestehen und mit ihr zu rätseln, was wie zusammenhängt, und um ihre große Liebe zu bangen.

Erzählt wird die Geschichte in der 3. Person, aber aus Nickis Sicht. So wird man ganz dicht an dieser Protagonistin durch die Handlung geführt und erlebt ihre Gefühle und Gedanken hautnah mit.

Wo Dämonen im Spiel sind, geht es ja auch immer um Gut und Böse, so auch hier, wenngleich das nicht alles ist. Von Zeit zu Zeit mutet das Buch richtig philosophisch an und bietet reichlich Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Mir hat das sehr gut gefallen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Griechische Götter im modernen Rom

Jenseits des Schattentores
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (24. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737352468
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 16,99 €

Griechische ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (24. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737352468
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 16,99 €

Griechische Götter im modernen Rom

Inhalt:

Die 17-jährige Aurora Perrini lebt in Rom bei ihrem Vater. Die Mutter ist seit zwölf Jahren tot. Nach einem Disput mit ihrem Vater verlässt Aurora die elterliche Wohnung. Auf der Suche nach einer Bleibe gerät sie an die Auftragskillerin Luna Laverna, die gerade dabei ist, eine Leiche zu beseitigen. Aurora kann gar nicht so schnell schauen, wie sie in einer üblen Geschichte drin hängt und von Mafiosi verfolgt wird. Leon, ein ziemlich ungehobelter junger Mann, sorgt für zusätzlichen Ärger, aber er kann sich schließlich auch Auroras Vertrauen erarbeiten.

Beobachtet werden diese Vorkommnisse in Rom von Persephone, der alten griechischen Göttin, die alles in ihrer Kristallkugel sieht. Und von Zeit zu Zeit muss sie einfach eingreifen …


Meine Meinung:
Die Verknüpfung der griechischen Mythologie mit der modernen Welt ist dem Autorenduo Hanika wunderbar gelungen. Persephone ist dabei herrlich sarkastisch und ironisch. Was sie in ihrer Glaskugel sieht, erzählt sie in der Ich-Form, was recht amüsant zu lesen ist. Die anderen Passagen übernimmt ein personaler Erzähler aus Auroras Perspektive.

Sprachlich gibt es nichts an diesem Buch auszusetzen. Es ist in einem erfrischenden Stil geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin. Doch mit der Handlung hatte ich Probleme. Es passiert nämlich lange Zeit herzlich wenig bzw. man hat als Leser keine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln soll. Auch Aurora weiß nicht, was eigentlich passiert, und trotzdem macht sie alles mit, was Luna ihr sagt, auch wenn es ihr selbst gegen den Strich geht. Das schien mir zum Teil doch etwas seltsam und nicht logisch.

Gut gefallen hat mir aber die Liebesgeschichte, die sich wie nebenbei entwickelt. Man merkt gar nicht so recht, wie es passiert, und doch passt es am Schluss und könnte gar nicht anders sein.

Ich muss sagen, die letzten ca. 100 Seiten haben mir wirklich am besten gefallen. Hier gab es dramatische Szenen voller Spannung, aber auch voller Gefühl und Leidenschaft. Sowohl die Protagonistin als auch der Leser kann sich nun zusammenreimen, wie die ganzen Personen miteinander verstrickt sind und wer welches Ziel hat. Klar wäre es langweilig, wenn man das schon gleich am Anfang erfahren würde, aber ein bisschen größere Info-Häppchen hätte ich mir zwischendurch doch gewünscht. So hat man den Eindruck, Aurora, Luna und der Rest treiben sich kreuz und quer in Rom herum, ohne tatsächlich ein bestimmtes Ziel zu haben.

Auch die Beschreibungen von Rom haben mir gut gefallen, die verschiedenen Gebäude, Brunnen, die Straßen … Ich habe so richtig die Atmosphäre dieser alten Ewigen Stadt gespürt.

Fazit:
Eine tolle Idee, ein toller Schreibstil, aber die Handlung war über viele Seiten zu wenig und kam erst im letzten Viertel so richtig in Schwung. Trotzdem hat mir das Lesen im Großen und Ganzen viel Spaß gemacht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klasse Anfang, kann das Niveau aber nicht halten

Young World - Die Clans von New York
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (22. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761215
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Originaltitel: The Young World
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (22. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761215
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Originaltitel: The Young World
Preis: 18,95 €

Klasse Anfang, kann das Niveau aber nicht halten

Inhalt:

New York, in naher Zukunft. Es ist etwa zwei Jahre her, dass eine Seuche die Menschheit stark dezimierte. Erwachsene und kleine Kinder fielen ihr zum Opfer, nur Jugendliche überlebten. Doch sobald sie erwachsen sind, werden auch sie sterben.

Die meisten Jugendlichen von New York haben sich in Clans organisiert. Jefferson und seine Freunde gehören zum Clan vom Washington Square. Als sie Kenntnis davon erlangen, dass sie irgendwo im Norden von New York einen Hinweis auf mögliche Hilfe erhalten könnten, machen sie sich zu fünft auf die abenteuerliche Reise.


Meine Meinung:
Der Anfang des Buches ist wirklich toll. Der Autor wirft uns gleich mitten in die Handlung, eine Auseinandersetzung zwischen zwei Clans. Kurz darauf stirbt der Anführer des einen Clans, es muss ein Nachfolger her. So wird man perfekt in diese postapokalyptische Welt eingeführt und kann sich schnell ein Bild davon machen. Die Spannung ist anfangs sehr hoch, leider flacht der Spannungsbogen aber immer mehr ab. Der Adrenalinspiegel steigt später nur noch aufgrund in meinen Augen sinnloser blutiger Kämpfe, von denen es leider viel zu viele gibt. Auch manche Szenen und Beschreibungen waren mir einfach zu langatmig. Außerdem ging mir mit der Zeit die Bezeichnung „Das, Was Passiert Ist“ ziemlich auf die Nerven. Warum muss man das in Harry-Potter-Manier ausdrücken? Warum kann man nicht einfach „die Seuche“ oder „die Katastrophe“ sagen?

Gut gefallen hat mir die Zusammensetzung unserer kleinen „Reisegruppe“. Es sind ganz verschiedene Charaktere, somit dürfte für jeden Leser eine Identifikationsfigur dabei sein. Hier hat mich nur gestört, dass in einer einzigen Figur sämtliche Quoten erfüllt wurden: Peter ist ein christlicher, homosexueller Afroamerikaner. Das schien mir etwas zu dick aufgetragen.

Chris Weitz ist ein US-amerikanischer Drehbuchautor, Regisseur und Produzent (z.B. „About a Boy“, „Der goldene Kompass“, „New Moon“). Ich finde, das merkt man auch seinem Debütroman „Young World. Die Clans von New York“ stark an. Auf mich wirkte das Buch von Anfang an wie ein Film bzw. so, als hätte der Autor immer im Hinterkopf, wie sich eine Szene publikumswirksam verfilmen lässt. Das ist ja per se nicht unbedingt schlecht, wirft es doch auch das Kopfkino an, was ich eigentlich sehr gerne mag. Hier ist es nur leider so, dass dabei viele Emotionen auf der Strecke bleiben. Die Liebesgeschichte zwischen Jefferson und Donna schien mir zum Beispiel wie aus dem Hut gezaubert. Es war nicht wirklich nachvollziehbar, worin die Anziehung zwischen den beiden besteht und wie sie sich entwickelt hat. Ziemlich enttäuschend fand ich auch die Lösung gegen Schluss des Buches. Hier fehlt mir jeder Erklärungsversuch, alles geht schnell und einfach.

Erzählt wird die Geschichte von zwei Ich-Erzählern im Wechsel. Dabei sind die jeweiligen Kapitel entweder mit „Jefferson“ oder „Donna“ überschrieben. Außerdem ist beiden Protagonisten ein anderes Schriftbild zugeordnet, sodass man sie gut unterscheiden kann. Anfangs ist auch der Sprachstil von beiden verschieden. Jefferson drückt sich wesentlich gewählter aus, während Donna schon fast mit Gossensprache daherkommt. Im Lauf des Buches wird dieser Unterschied allerdings verwischt. Nur eines bleibt: Wenn Donna Dialoge nacherzählt, liest sich das wie ein Drehbuch.

Brainbox: „Mit einem Cocktail dürfte die Sache …“
Ich: „Klappe, Brainbox. Du weißt, was ich meine.“
Jefferson: „Wenn wir gar nichts unternehmen, wird alles nur noch schlimmer.“
Ich: „Was soll das denn heißen? Wie kann es denn noch schlimmer werden?“ (S. 150)


Positiv anzumerken ist die ab und zu durchblitzende Gesellschaftskritik, die man teils direkt, teils zwischen den Zeilen lesen kann. Zwar habe ich das Buch ganz gern gelesen, und es hat auch wirklich sehr gute Ansätze, trotzdem konnte es mich im Ganzen nicht überzeugen. In den Folgebänden hat der Autor viele Möglichkeiten, das wiedergutzumachen.

Die Reihe:
1. Die Clans von New York
2. Nach dem Ende

★★★☆☆