Profilbild von Lilli33

Lilli33

Lesejury Star
offline

Lilli33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lilli33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2021

Wieder sehr spannend

Die Früchte, die man erntet
0

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderlich (12. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3805250894
Originaltitel: Som Man Sår
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wieder ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderlich (12. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3805250894
Originaltitel: Som Man Sår
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wieder sehr spannend

Inhalt:
Die Reichsmordkommission wird nach Karlshamn gerufen. Hier scheint ein Heckenschütze sein Unwesen zu treiben.

Um Sebastian Bergman ist es ruhig geworden, seit er Großvater ist. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Psychotherapeut, seine Beziehung zu Ursula gibt ihm Halt.

Billy kämpft immer noch mit dem Bösen. Seit er einmal getötet hat, ist er süchtig danach. Kann das auf Dauer gutgehen?

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 7. Band dieser Reihe. Bei den ersten sechs Teilen würde ich sagen, dass man sie auch gut einzeln lesen kann, für den neuesten halte ich Vorkenntnisse jedoch für besser, wenn auch nicht für zwingend notwendig. Die bisherigen Ereignisse und das Beziehungsgeflecht der Rahmenhandlung spielen einfach eine sehr große Rolle.

Die Story besteht grob gesagt aus drei verschiedenen Handlungssträngen, die aber nur marginal ineinandergreifen. Sie sind eher in Reihe angeordnet, was ich ein bisschen seltsam fand. Sebastian Bergman spielt im ersten Teil, den Ermittlungen zum Heckenschützen, praktisch keine Rolle, ebenso wenig wie Billys Problem. Beide kommen erst dann richtig ins Spiel, als die Morde aufgeklärt sind. Dabei ist Sebastian kaum wieder zu erkennen. Das egozentrische Ekel, das er immer war, ist in der Schublade verschwunden. Stattdessen ist er zum treu sorgenden Großvater mutiert. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber nicht wirklich schlecht.

Torkel ist pensioniert, Vanja hat die Leitung der Reichsmordkommission übernommen und schwer an ihrem ersten Fall zu knabbern. Carlos, der Neue im Team, macht sich sehr gut. Gekonnt lässt das Autorenduo uns in die Köpfe der Protagonist*innen blicken und dabei ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen. Alles erscheint plausibel und logisch.

Ich empfand das Buch über die ganze Länge als recht spannend und wurde wirklich gut unterhalten. Immer mehr der in der Vergangenheit begonnen Handlungsfäden werden aufgelöst. Fast hatte ich schon den Eindruck, dass die Autoren auf das Ende der Reihe hin arbeiten, aber nein, am Schluss gibt es noch zwei kleine Cliffhanger, die darauf hinweisen, dass es weitergeht. Ich freu mich auf jeden Fall darauf.

Die Reihe:
1. Der Mann, der kein Mörder war
2. Die Frauen, die er kannte
3. Die Toten, die niemand vermisst
4. Das Mädchen, das verstummte
5. Die Menschen, die es nicht verdienen
6. Die Opfer, die man bringt
7. Die Früchte, die man erntet

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.10.2021

Ein großartiges Buch, das einen vieles mit anderen Augen sehen lässt

Blut und Schokolade
0

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Dressler (9. September 2021)
ISBN-13: 978-3751300230
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein großartiges Buch, das einen vieles ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Dressler (9. September 2021)
ISBN-13: 978-3751300230
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein großartiges Buch, das einen vieles mit anderen Augen sehen lässt

Inhalt:
Manals Mutter stammt aus Côte d’Ivoire, ihr Vater aus Deutschland. Nach dem Abitur reist die junge Frau nach Afrika, um einen Teil ihrer Wurzeln zu entdecken. Was sie aber zunächst findet, ist eine Kakaoplantage, auf der unmenschliche Zustände herrschen, verschleppte Kinder, die sich vor der Freiheit fürchten, und Issa, einen jungen Mann, der sich freiwillig in die Höhle des Löwen begeben hat, um seinen kleinen Bruder Yaya zu befreien. Manal beschließt zu helfen und gerät dabei in höchste Gefahr …

Meine Meinung:
Peer Martin fasziniert mich immer wieder mit seinem eindringlichen, blumigen Schreibstil mit vielen fantasievollen Vergleichen, die mir oft ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Doch er weiß nicht nur, wie man Geschichten grandios erzählt, sondern auch, welche sich zu lesen lohnen. Geschichten mit Mehrwert. Geschichten, die einen zum Nachdenken und zum Umdenken bringen. Geschichten, die einem unliebsame Wahrheiten zeigen. Geschichten, die zwar nicht wahr sind, es aber sein könnten.

„Blut und Schokolade“ ist eine Geschichte, die vielleicht, hoffentlich, deine Einstellung zu billiger Schokolade ändern wird.

Gut verpackt in eine super spannende und absolut emotionale Story bringt der Autor grausame Details der Kakaogewinnung ans Licht. Er erzählt von der Ausbeutung der Kinder, ihren fürchterlichen Lebensbedingungen, von den Auswirkungen auf die Umwelt, von der Preisbildung bei Schokolade und dem Wettbewerb auf dem Weltmarkt. Man muss sich einfach überlegen, was man als Einzelne/r tun kann, um diese Missstände zu stoppen.

Es wird abwechselnd aus Issas und Manals Perspektive erzählt. Dadurch kann man in das Leben der beiden tief eintauchen und die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und nachvollziehen. Das Lesen fällt einem leicht, denn diese beiden (und auch die anderen) Figuren sind wirklich klasse. Sie wirken so lebendig und realistisch. Beide sind sehr starke Persönlichkeiten mit einem unbändigen Willen, den sie durchzusetzen verstehen. Beide wollen helfen, beide wollen Gerechtigkeit. Beide verlieben sich …

Die detailliert beschriebenen Grausamkeiten ließen mich beim Lesen zusammenzucken, rasante Verfolgungsjagden den Atem anhalten. Es ist wahrlich keine leichte Kost, auch wenn einen zwischendurch wunderbar gefühlvolle Szenen wieder durchatmen lassen. Doch vor allem macht dieses Buch Mut für eine Veränderung, denn die Protagonisten lassen sich nicht unterkriegen. Genau wie sie sollten wir alle uns an die Seite der ausgebeuteten Kinder auf der ganzen Welt stellen.

★★★★★

Veröffentlicht am 27.10.2021

Spannend, aber mit kleinen Längen

Am Ende des Zorns
0

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper (30. September 2021)
ISBN-13: 978-3492062312
Preis: 16,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber mit kleinen Längen

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten, als ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper (30. September 2021)
ISBN-13: 978-3492062312
Preis: 16,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber mit kleinen Längen

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten, als der Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach die kleine Taschendiebin Marie kennenlernt. Da das Mädchen nicht sagen will, wo es wohnt, nimmt Gerlach es kurzerhand zu sich nach Hause. Bald muss er feststellen, dass der unbekannte Tote vom Heddesheimer Baggersee Maries Vater ist.

Meine Meinung:
Auch der 18. Band dieser Reihe hat mir gut gefallen. Ich habe bisher alle Bände gelesen, möchte aber behaupten, dass man dieses Buch auch einzeln lesen kann, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Was man zu den in den einzelnen Bänden wiederkehrenden Personen und Umständen wissen muss, wird hier noch einmal kurz erwähnt, sodass auch Quereinsteiger keine Probleme haben sollten.

Als jemand, die die Heidelberger Gegend kennt, sind die Krimis von Wolfgang Burger für mich natürlich besonders schön zu lesen, weil sich vor meinem inneren Auge sofort ein Bild der Gegebenheiten einstellt. Aber auch alle anderen dürften mit den Ortsangaben und Beschreibungen gut zurechtkommen. Alles Notwendige wird vom Autor gesagt.

Die Geschichte entwickelt sich recht spannend und komplex. Es wird ein Netz von echten und falschen Fährten aufgebaut. Als Leser*in kann man gut miträtseln und kombinieren. Dabei ist die Handlung kaum vorhersehbar.

Ziemlich unrealistisch empfand ich die Tatsache, dass Gerlach seine achtzehnjährige Tochter Sarah in die Ermittlungen einbezieht. Das geht einfach nicht. Und auf einige Wiederholungen hätte ich auch gut verzichten können. Zum Beispiel wird immer wieder Maries immer gleiches Verhalten und Gerlachs schlechtes Gewissen Theresa gegenüber erwähnt. Da hätten es ein paar Wiederholungen weniger auch getan.

Fazit:
Wieder ein gelungener Band der Alexander-Gerlach-Reihe, nicht ganz so rasant wie der letzte, aber es ist ja schließlich auch besinnliche Weihnachtszeit.

Die Reihe:
1. Heidelberger Requiem
2. Heidelberger Lügen
3. Heidelberger Wut
4. Schwarzes Fieber
5. Echo einer Nacht
6. Eiskaltes Schweigen
7. Der fünfte Mörder
8. Die falsche Frau
9. Das vergessene Mädchen
10. Die dunkle Villa
11. Tödliche Geliebte
12. Drei Tage im Mai
13. Schlaf, Engelchen, schlaf
14. Die linke Hand des Bösen
15. Wen der Tod betrügt
16. Wenn Rache nicht genügt
17. Der sanfte Hauch des Todes
18. Am Ende des Zorns

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.10.2021

Spannend, aber sehr klischeelastig

Als die Stadt in Flammen stand
0

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: cbt (13. September 2021)
ISBN-13: 978-3570314630
Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel: I'm not dying with you tonight
Übersetzung: Doris Attwood
Preis: 10,00 ...

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: cbt (13. September 2021)
ISBN-13: 978-3570314630
Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel: I'm not dying with you tonight
Übersetzung: Doris Attwood
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber sehr klischeelastig

Inhalt:
Campbell lebt erst seit kurzer Zeit bei ihrem Vater in Atlanta. NIe hätte sie sich vorstellen können, dass das Verhältnis von Menschen verschiedener Hautfarben allein aufgrund der ethnischen Herkunft so hasserfüllt sein könnte. Und doch erlebt sie dies eines Abends am eigenen Leib. Bei einem Footballspiel an ihrer Schule kommt es zu einer Schlägerei. Dieses gerät vollkommen außer Kontrolle und weitet sich auf ein angrenzendes Stadtviertel aus, das in einem kriegsähnlichen Zustand versinkt. Campbell und ihre Mitschülerin Lena, die eine hell-, die andere dunkelhäutig, werden zufällige Weggefährtinnen und versuchen, ihr Leben zu retten.

Meine Meinung:
Das Buch ist recht spannend erzählt, die Straßenschlachten fesselnd beschrieben. Da die Perspektive ständig zwischen Lena und Campbell wechselt, erhält man zwei grundsätzlich verschiedene Ansichten zu vielen Dingen. Das ist echt gut gemacht.

Und doch gibt es einiges, was mich gestört hat: Da wären zum einen der Gossenslang, der vielleicht realistisch wirkt, mich aber nur nervte. Zum Glück war es nur am Anfang extrem, dann wurde es weniger.

Dann werden hier so ziemlich alle Klischees bedient, die auch nur im Entferntesten zur Story passen. Die Figuren sind absolut stereotyp und können nur wenig überraschen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.10.2021

Berührend und interessant

Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr
0

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3570104439
Originaltitel: Storia di un Figlio, andata e Ritorno
Übersetzung: Christiane ...

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3570104439
Originaltitel: Storia di un Figlio, andata e Ritorno
Übersetzung: Christiane Burkhardt
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Berührend und interessant

Inhalt:
Im Alter von zehn Jahren schickte Enaiats Mutter den Jungen von zu Hause weg - zu seiner eigenen Sicherheit. Er schlug sich durch und machte sich auf die gefährliche Reise durch viele Länder, bis er mit fünfzehn Jahren schließlich in Italien ankam. Hier erarbeitete er sich ein neues Leben in Sicherheit. Doch die Sehnsucht nach seinem Heimatland Afghanistan und nach seiner Familie blieb. Sechzehn Jahre später ist es endlich so weit: Enaiat reist zu seiner Schwester, um ihr beizustehen. Doch mittlerweile hat er sich an die westliche Lebensweise gewöhnt, die traditionellen Regeln hat er nicht mehr verinnerlicht.

Meine Meinung:
Diese autobiografische Erzählung ist die Fortsetzung von „Im Meer schwimmen Krokodile“. Man kann das Buch allerdings ganz problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, das Nötigste wird noch einmal zusammengefasst.

Es ist die sehr persönliche Geschichte eines jungen Mannes, der aus seiner Heimat fliehen musste und in einer fremden Kultur Fuß gefasst hat. Das Buch macht Mut, zeigt aber auch die üblen Missstände in vielen Bereichen.

Mich hat diese Erzählung sehr berührt. Außerdem habe ich viele Informationen über Afghanistan bekommen, ein fernes Land, das gerade viel durch die Nachrichten geistert und sich nicht gerade von seiner besten Seite zeigt.

Mit eher einfachen Worten schildern Fabio Geda und Enaiatollah Akbari das Geschehen. Insofern ist das Buch schon gut auch für junge Leser*innen ab ca. 12 Jahren geeignet.

★★★★☆