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Veröffentlicht am 22.08.2021

Fesselnder Genre-Mix

Der Tod und das dunkle Meer
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Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Tropen (21. August 2021)
ISBN-13: 978-3608504910
Originaltitel: The Devil and the Dark Water
Übersetzung: Dorothee Merkel
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Tropen (21. August 2021)
ISBN-13: 978-3608504910
Originaltitel: The Devil and the Dark Water
Übersetzung: Dorothee Merkel
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder Genre-Mix

Inhalt:
1634. Die Saardam ist mit wertvollen Gütern beladen auf dem Weg von Batavia nach Amsterdam. Der Generalgouverneur Jan Haan erwartet in der holländischen Heimat mit Ruhm und Ehre überhäuft zu werden. Mit an Bord sind seine Frau Sara Wessel und ihre Tochter Lia sowie deren Freundin Ceesjie. Samuel Pipps, ein berühmter Meisterdetektiv, ist ebenfalls auf dem Schiff, allerdings eingekerkert, denn ihm wird ein schweres Verbrechen vorgeworfen. Das Schiff scheint verflucht, und Samuels Freund Arent tut sich mit Sara Wessel zusammen, um die mysteriösen Vorkommnisse an Bord aufzuklären.

Meine Meinung:
Stuart Turton konnte mich mit seinem lebendigen Schreibstil von der ersten Seite an packen. Vor meinem inneren Auge sprang sofort das Kopfkino an und die Saardam erschien durch bildgewaltige Beschreibungen auf der Leinwand. Auf ihr tummelten sich allerlei zwielichtige Gestalten, machtgierige Adlige, habgierige Emporkömmlinge, eiskalte Musketiere sowie Matrosen, denen kein Verbrechen fremd ist. Daneben gibt es nur sehr wenige rechtschaffene Charaktere, die es hier mit einer Übermacht an Bösem aufnehmen müssen, denen man aber gerne durch die Geschichte folgt.

Vom Verlag als Kriminalroman ausgewiesen, steckt so viel mehr in dieser Story: Historisches, Mystisches, Romantisches und Phantastisches, wobei der Autor nach seinen eigenen Worten historische Fakten durchaus einmal zugunsten der Handlung gebeugt hat. Man darf hier also nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Der Zeitgeist wurde trotzdem gut eingefangen. Man würde sich beim Lesen am liebsten die Nase zuhalten, um den beschriebenen Gestank auf dem Schiff besser zu ertragen. Die Willkür der Mächtigen, die geringe Wertschätzung eines Lebens sowie der Aberglaube, die in jener Zeit herrschten, kommen deutlich zum Ausdruck. So darf man sich nicht wundern, dass wir es hier mit einer Unmenge von Getöteten zu tun bekommen, und man darf dabei keineswegs zimperlich sein.

Mir gefielen vor allem die Ermittlungen, die eines Sherlock Holmes würdig sind. Kleinste Hinweise werden wie ein Puzzle nach und nach zur Lösung des Falles zusammengefügt. Dabei ist lange Zeit nicht klar, ob hier wirklich der Teufel seine Hand im Spiel hat oder ob am Ende vielleicht alles natürlich erklärt werden kann. Ich war für beide Ausgänge offen und fand daher die Auflösung absolut befriedigend.

Einige Szenen hätte man noch etwas straffen können, aber im Großen und Ganzen hat mich „Der Tod und das dunkle Meer“ sehr gefesselt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.08.2021

Von Schuld und Verlust

Der Mauersegler
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Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Eichborn (27. August 2021)
ISBN-13: 978-3847900795
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Von Schuld und Verlust

Inhalt:
Prometheus ist verzweifelt. ...

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Eichborn (27. August 2021)
ISBN-13: 978-3847900795
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Von Schuld und Verlust

Inhalt:
Prometheus ist verzweifelt. Sein bester Freund Jakob ist tot, und er, der Arzt, hatte ihn nicht retten können. Er plagt sich mit Selbstvorwürfen und flieht nach Dänemark, wo er am Strand von zwei alten Frauen eingesammelt wird, die ihn bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen …

Meine Meinung:
Schon Jasmin Schreibers Debütroman „Marianengraben“ hat mich stark berührt und begeistert. Und „Der Mauersegler“ steht dem in nichts nach. Auch in ihrem neuen Roman spielt wieder der Tod eines geliebten Menschen eine zentrale Rolle. Die Autorin versteht es, bewegend und einfühlsam darüber zu schreiben, ohne jemals ins Sentimentale oder Kitschige abzudriften. Die inneren Seelenqualen des Protagonisten werden so eindringlich beschrieben, dass man einfach mitleiden muss.

Besonders gut gefällt mir, dass immer wieder die Biologin durchbricht, die Jasmin Schreiber ist. Die Story ist gespickt mit vielen Beschreibungen aus der Natur, mit interessanten Details, die man nicht im Schulunterricht lernt und die einen begreifen lassen, dass der Mensch nur ein kleines Rädchen im großen Gefüge ist.

Schreiber erzählt in einer wunderschönen, sanften Sprache mit vielen bildhaften Vergleichen. In Erinnerungen wird Prometheus’ Freund Jakob für die Leserschaft lebendig. Szenen aus der Kindheit, aus der Jugendzeit und aus dem Erwachsenenalter zeigen einen liebenswerten Menschen und treuen Freund. Prometheus’ große Trauer und Schuldgefühle werden dadurch greifbar und verständlich.

Für mich ist Jasmin Schreiber ein Name, den man sich auf jeden Fall merken muss. Was sie schreibt, hat Hand und Fuß und dringt ganz tief ins Herz.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
SBERK, DIZIUS, DOTSDNIK

★★★★★

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2021

Ziemlich deprimierend

Alles wird gut
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag (16. August 2021)
ISBN-13: 978-3442759347
Originaltitel: Full spredning
Übersetzung: Sylvia Kall und Ina Kronenberger
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ziemlich ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag (16. August 2021)
ISBN-13: 978-3442759347
Originaltitel: Full spredning
Übersetzung: Sylvia Kall und Ina Kronenberger
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ziemlich deprimierend

Inhalt:
Elin, Mitte fünfzig, Hausärztin in einer großen Gemeinschaftspraxis, steckt mitten in der Midlife-Crisis. Ihr Mann Aksel interessiert sich nur fürs Skifahren, ihre Kinder sind schon zu Hause ausgezogen und die Patienten nerven von Tag zu Tag mehr. Durch einen ungeschickten Knopfdruck kommt Elin wieder in Kontakt mit ihrer Jugendliebe Bjørn. Obwohl sie eigentlich gar nichts mit ihm anfangen möchte, gerät sie immer tiefer in den Strudel einer Beziehung.

Meine Meinung:
Ich fand die Kurzbeschreibung sehr interessant und so freute ich mich darauf, dieses Buch lesen zu dürfen. Leider konnte es meine Erwartungen nur teilweise erfüllen.

Nina Lykke erstellt ein detailliertes Porträt einer frustrierten Frau, das sehr authentisch erscheint und das ich gut nachvollziehen konnte. Im Übrigen wird auch die gesamte Gesellschaft unter die Lupe genommen. Sehr gut haben mir die gedanklichen Dialoge zwischen Elin und ihrem Praxisskelett Tore gefallen, wobei Tore zum Teil die Rolle des Advocatus Diaboli übernimmt und Elin auf ihre Fehler hinweist. Das ist manchmal ganz witzig.

Leider bin ich jedoch mit der Protagonistin Elin gar nicht warmgeworden. Sie zieht meist über andere Menschen her und lässt kein gutes Haar an ihnen. Dabei ist sie zuweilen zwar völlig im Recht, aber die Art und Weise, wie Elin ihre negative Einstellung zu allem vorbringt, hat mich total heruntergezogen. Zwischendurch musste ich mich zwingen, das Buch weiterzulesen, obwohl es eigentlich vom Thema her ganz gut war.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 12.08.2021

Nur eine wenig fesselnde Kurzgeschichte

Sweet Goodbye
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Verlag: List Hardcover (2. August 2021)
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
ISBN-13: 978-3471360392
Originaltitel: Gå i fängelse
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nur ...

Verlag: List Hardcover (2. August 2021)
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
ISBN-13: 978-3471360392
Originaltitel: Gå i fängelse
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nur eine wenig fesselnde Kurzgeschichte

Inhalt:
Liv, Martina, Anton und Max sind seit frühester Kindheit befreundet, ebenso wie ihre Eltern. Silvester verbringen die jungen Leute zusammen, während ihre Eltern im Nachbarhaus feiern. Der Alkohol fließt in Strömen und bringt immer mehr bis dahin wohlgehütete Geheimnisse ans Tageslicht …

Meine Meinung:
Ich mag Camilla Läckbergs Schreibstil sehr gerne. Sie versteht es, mein Kopfkino anzukurbeln und mich mitten in den Plot hineinzuziehen. Gewöhnlich sind ihre Geschichten auch sehr spannend. Von „Sweet Goodbye“ kann ich das für mich leider nicht behaupten. Die Erzählung plätschert recht lustlos und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Das Ende ist schon bald vorhersehbar und konnte mich daher wenig beeindrucken.

Ein paar (besser gesagt, viele) Seiten mehr hätten diesem Roman, den ich eher als Kurzgeschichte empfand, gutgetan. Ich vermisse hier eine angemessene Ausarbeitung und Entwicklung der Figuren. Diese wirken durchweg unsympathisch und ich hatte wenig Lust, mit ihnen zu leiden und zu bangen.

Schade, aber dieses ist das erste Buch von Camilla Läckberg, das mich wirklich enttäuscht hat.

★★☆☆☆

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine schillernde queere Geschichte

In all seinen Farben
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Broschiert: 384 Seiten
Verlag: ONE (25. Juni 2021)
ISBN-13: 978-3846601280
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Boy Queen
Übersetzung: Valérie Thieme
Preis: 12,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: ONE (25. Juni 2021)
ISBN-13: 978-3846601280
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Boy Queen
Übersetzung: Valérie Thieme
Preis: 12,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine schillernde queere Geschichte

Inhalt:
Robin Cooper steht kurz vor dem Schulabschluss, als sein Lebenstraum in sich zusammenfällt, weil er eine Absage von der Schauspielschule bekommt. Auch mit seinem Freund Connor läuft es nicht so, wie Robin sich das wünscht, denn Connor will sich nicht outen und die Beziehung muss geheim bleiben. Mehr durch Zufall findet Robin Zugang zur Welt der Drag Queens, für die er schließlich eine große Leidenschaft entwickelt.

Meine Meinung:
Dieses Jugendbuch beginnt sehr stark. Man lernt Robin und seine Freund*innen kennen. Sowohl in der Schule als auch im Tanzstudio und von seiner quirligen Mutter erhält er viel Rückhalt. Ausgerechnet sein Freund Cooper steht nicht offen zu ihm, was die Beziehung sehr belastet. Dies alles wird absolut nachvollziehbar dargestellt. Dabei sind mir die beteiligten Personen sehr schnell ans Herz gewachsen. Es sind einfach tolle Figuren, die das Herz am rechten Fleck haben. Leider konnte ich gegen Ende nicht immer verstehen, warum wer auf wen sauer war. Meiner Meinung nach war das in einigen Fällen grundlos bzw. nicht mit der bisherigen Beschreibung der jeweiligen Person in Einklang.

Die Story ist nicht unbedingt neu, aber gut erzählt. Eine kleine Liebesgeschichte mit Dreieck, Freundschaft, Familie, große Gefühle, Mobbing, Outing und vieles mehr sind die Themen, die hier zur Sprache kommen. Und natürlich die Drag Queens, die einen großen Raum einnehmen. George Lester verschafft uns hier einen Blick hinter die Bühne, was ich sehr interessant fand.

Insgesamt ein tolles und lesenswertes Jugendbuch.

★★★★☆