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Veröffentlicht am 04.07.2024

Ergreifender Bericht über die Odyssee eines Kindes

Solito
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Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (4. Juli 2024)
ISBN-13: 978-3462002928
Originaltitel: Solito
Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
auch als E-Book erhältlich

Ergreifender ...

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (4. Juli 2024)
ISBN-13: 978-3462002928
Originaltitel: Solito
Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
auch als E-Book erhältlich

Ergreifender Bericht über die Odyssee eines Kindes

El Salvador, 1999. Vor vier Jahren sind die Eltern des inzwischen neunjährigen Javier nach Kalifornien geflohen. Javier wächst bei seinen Großeltern und seiner Tante auf. Nun wollen die Eltern ihn endlich zu sich in die USA holen und beauftragen einen Schlepper. Doch statt der geplanten zwei Wochen braucht Javier zwei Monate, bis seine Reise zu Ende ist. Eine lange Zeit, in der er auf die Unterstützung von fremden Menschen angewiesen ist. Eine lange Zeit, in der weder seine Großeltern in El Salvador noch seine Eltern in Kalifornien wissen, wo Javier ist, ob es ihm gut geht, ob er überhaupt noch am Leben ist. Denn nicht wenige Menschen sterben bei dem Versuch, illegal in die USA zu gelangen.

Javier erzählt von seinen Erlebnissen - schrecklichen wie schönen. Er erzählt von Hunger, Durst, Hitze und Kälte, engen, stinkenden Unterkünften, vom Durchqueren der Wüste, von Stacheldraht und Menschen, die andere im Stich lassen. Er erzählt von Hoffnung und Angst und von fremden Menschen, die sich während der Reise liebevoll um das Kind kümmern.

Die Sprache ist einfach, fast einem Kind entsprechend, aber nicht so einfach, dass es unangenehm wäre. Allerdings spart der Autor nicht an spanischen Ausdrücken. Nicht alle findet man im Glossar, man kann aber auch gut mit Mut zur Lücke lesen. Das Wesentliche erschließt sich den Lesenden.

Fazit:
Ein bewegender Erlebnisbericht, dem ich ganz viele Leser*innen wünsche, weil es für unsere Gesellschaft einfach wichtig ist, sich mit solchen Schicksalen auseinanderzusetzen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 01.07.2024

Prima Abschluss der Trilogie

Nachtwasser
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Gebundene Ausgabe: 688 Seiten
Verlag: Knaur HC (3. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3426227640
Originaltitel: Mirage
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Prima Abschluss ...

Gebundene Ausgabe: 688 Seiten
Verlag: Knaur HC (3. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3426227640
Originaltitel: Mirage
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Prima Abschluss der Trilogie

Inhalt:
Schwedens Justizminister Niklas Stockenberg erhält eine Drohung: In vierzehn Tagen wird er sterben. Das Team um Mina Dabiri steht unter Zeitdruck und weiß überhaupt nicht, wo es mit den Ermittlungen ansetzen soll. Wieder einmal wird der Mentalist Vincent Walter um Hilfe gebeten. Allerdings steht dieser selbst unter enormem Druck, denn auch er wird bedroht.

Meine Meinung:
Schon die ersten beiden Bände dieser Trilogie haben mir gut gefallen. Und der dritte steht diesen nicht nach. Spannung ist durchweg vorhanden, auch wenn ich mir ab und an ein schnelleres Tempo gewünscht hätte. Nicht nur das Privatleben von Mina und Vincent spielt eine große Rolle, auch das der anderen Ermittlerinnen wird immer wieder ausführlich thematisiert. Das hätte man gut etwas kürzen können.

Die Story an sich ist aber komplex und verzwickt. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wodurch das Geschehen von allen Seiten beleuchtet wird und die Leserschaft natürlich immer etwas mehr weiß als die einzelnen Protagonisten. Der Schreibstil ist sehr ansprechend und locker zu lesen. Manche Dialoge bzw. Szenen sind sogar witzig und lockern die düstere Handlung etwas auf. Als Leser
in sollte man nicht gerade eine Abneigung gegen Zahlen, Rätsel, Codierung usw. haben, denn genau das ist Vincents Spezialgebiet und kommt daher immer wieder zur Sprache, allerdings so, dass man auch ohne großes Wissen folgen kann.

Als erfahrene Krimileserin hatte ich schon früh einen Verdacht, wer hinter der Drohung gegen Niklas stecken könnte, doch das tat der Spannung keinen Abbruch, da es ja noch weitere Ereignisse gibt, die einen in Atem halten. Mit dem Ende konnte mich das Autoren-Duo auf jeden Fall absolut überraschen. Das fand ich sehr gelungen.

Man kann dieses Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen, es wird allerdings auf die vorhergehenden Fälle eingegangen, sodass man an diesen hinterher nicht mehr so viel Freude haben wird. Also besser die Reihenfolge einhalten!

Die Dabiri-Walder-Trilogie:
1. Schwarzlicht
2. Finsternebel
3. Nachtwasser

★★★★☆

Veröffentlicht am 27.06.2024

Die Zukunft ist jetzt

VIEWS
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Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (27. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3550202995
Preis: 19,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die Zukunft ist jetzt

Inhalt:
Die sechzehnjährige ...

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (27. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3550202995
Preis: 19,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die Zukunft ist jetzt

Inhalt:
Die sechzehnjährige Lena Palmer ist verschwunden. Als ein paar Tage später im Internet ein brutales Video von ihr auftaucht, ist es ganz schnell fünf vor zwölf in Deutschland. Denn die Täter sind allesamt dunkelhäutig und der „Aktive Heimatschutz“ schreit nach Rache für Lena. Yasira Saad, Ermittlerin beim BKA, und ihrem Team bleibt nicht viel Zeit, um Lena und die Täter zu finden. Die öffentliche Lage droht zu eskalieren.

Meine Meinung:
Natürlich kenne und liebe ich die Känguru-Chroniken und Qualityland von Marc-Uwe Kling. Umso überraschter war ich, als ich las, dass er nun einen Thriller geschrieben hat. Kann der Kleinkünstler das überhaupt? - Ja, er kann! Und er hat sich dafür ein Thema ausgesucht, das aktueller und brisanter kaum sein könnte.

Der Schreibstil ist flott und leicht zu lesen. Hier wird nicht in unwichtige Details gegangen, sondern der Autor kommt auf den Punkt und treibt so die Handlung rasant voran. Trotz der knappen Worte erhalten die Charaktere ausreichend Tiefe, und man kann sich gut vor allem in die Protagonistin Yasira hineinversetzen. Ich empfand sie als sehr sympathisch - ebenso wie ihren Partner Michael Becker. Zusammen ergeben die beiden ein geniales Team.

Von Anfang bis Ende wird die Spannung hoch gehalten. Dabei kommt aber auch immer wieder Klings humoristische Seite zum Aufblitzen. Eine äußerst gelungene Kombination. Kling zeigt ein erschreckendes Szenario auf, das leider absolut realistisch und verstörend wirkt. Die Auflösung konnte mich überraschen, was ich immer liebe. Allerdings bleibt dann am Ende doch noch eine wichtige Frage offen, und das mag ich gar nicht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 26.06.2024

War leider nicht meins

Geparkt
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Format: Hörbuch
Verlag: ArgonVerlag
Sprecherin: Susanne Fröhlich
Lauflänge, gekürzt: 8 Stunden, 33 Minuten

War leider nicht meins

Inhalt:
Als Monika den smarten Sven kennenlernt, scheint sich ihr Leben ...

Format: Hörbuch
Verlag: ArgonVerlag
Sprecherin: Susanne Fröhlich
Lauflänge, gekürzt: 8 Stunden, 33 Minuten

War leider nicht meins

Inhalt:
Als Monika den smarten Sven kennenlernt, scheint sich ihr Leben zum Besten zu wenden. Sven ist vermögend, großzügig und aufmerksam. Als er ihr anbietet, auf seiner Finca auf Mallorca zu leben, wo er sie jedes Wochenende besuchen will, bricht sie alle Verbindungen zu ihrem alten Leben ab und stürzt sich ins süße Nichtstun. Doch leider dauert es nicht lange, bis Sven eine Nachfolgerin gefunden hat und Monika einfach rausschmeißt. Die sinnt auf Rache …

Meine Meinung:
Ich liebe die meisten Romane von Susanne Fröhlich, deren humorvolle Ader in der Regel genau auf meiner Linie liegt. Leider nicht bei diesem Roman. Zwar fand ich es klasse, wie sich nach und nach immer mehr Frauen zusammentun und an dem Racheplan, der schließlich auch noch einen anderen Mann einschließt, mitzuwirken, aber die Taten, mit denen die Frauen sich rächen, haben mir überhaupt nicht zugesagt. Das war nicht witzig, klang für mich eher nach Kindergarten und war zum Teil auch weit unter der Gürtellinie. Damit konnte ich persönlich einfach nichts anfangen. Sicher gibt es aber genügend Leserinnen, die sich an so etwas erfreuen können. Meins war’s halt nicht.

Gelesen wird das Buch von der Autorin selbst. Hier haben mir vor allem die gemäßigt hessischen Dialoge gefallen, die mit Svens Eltern geführt werden, einem absolut liebenswerten Ehepaar, das mich in seiner Art sehr an Andrea Schnidts Schwiegervater Rudi erinnert hat.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 25.06.2024

Meine anfängliche Begeisterung ließ leider schnell nach

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: HarperCollins (25. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3365004852
Originaltitel: A Short Walk Through a Wide World
Übersetzung: Alexander Weber
Preis: 24,00 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: HarperCollins (25. Juni 2024)
ISBN-13: 978-3365004852
Originaltitel: A Short Walk Through a Wide World
Übersetzung: Alexander Weber
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Meine anfängliche Begeisterung ließ leider schnell nach

Inhalt:
Paris, 1885. Die neunjährige Aubry wird von einer seltsamen Krankheit befallen. Wenn sie sich länger an einem Ort aufhält, fängt sie an zu bluten und erleidet am ganzen Körper unsägliche Schmerzen und Krämpfe. Wenn sie nicht sofort weiterzieht, wird sie sterben. So wandert sie zunächst mit ihrer Mutter, dann allein kreuz und quer durch die Welt. Die einzigen Orte, an denen es ihr gutgeht, sind geheime Bibliotheken. Doch auch dort kann sie nicht unendlich lange bleiben.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt wirklich großartig, mit viel Action, Spannung und Atmosphäre und einem wortgewandten Schreibstil. Der Schreibstil bleibt, der Rest leider nicht. Schon bald reibt sich die originelle Grundidee in langatmigen Wiederholungen mit immer neuen Namen auf. Die Menschen, denen Aubry auf ihrer Wanderschaft begegnet und die Orte, an die es sie alle zwei bis vier Tage verschlägt, empfand ich als relativ austauschbar. Aubry selbst lernen wir im Lauf ihres langen Lebens zwar sehr gut kennen, aber alle anderen Figuren bleiben blass.

Auf ihrer Weltreise trifft Aubry natürlich jede Menge Menschen/Stämme/Völker. Hier hätte ich erwartet, etwas über die Bräuche und Sitten rund um den Erdball lernen zu dürfen, aber davon war leider kaum die Rede. Es gibt ein paar Lebensweisheiten und ein bisschen Philosophie, ansonsten nur ein großes Rätsel um diese kuriose Krankheit, die Aubry seltsamerweise schon als Kind einfach so hinnimmt und von sich aus ihr Leben danach ausrichtet.

Die im Klappentext angepriesenen „unendlich viele[n] Abenteuer“ sind gar nicht so viele und werden mit wenigen Sätzen abgehandelt. Und die „Menschen, die ihr sehr viel bedeuten“ spielen eigentlich keine Rolle mehr, wenn Aubry sie nach wenigen Tagen wieder verlassen muss.

Ich war wirklich bereit, mich auf diese ungewöhnliche Geschichte einzulassen, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht begeistern. Durch die kurze Zeitspanne, die Aubry jeweils nur an einem Ort bleiben kann, wird man ziemlich durch die Handlung gehetzt und kann nicht besonders tief eintauchen. Schade, ich hatte mir nach der Leseprobe mehr erhofft.

★★★☆☆