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Veröffentlicht am 23.06.2020

Sehr einfühlsam geschrieben

Der unsichtbare Garten
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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diana Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453292406
Originaltitel: Toutes les couleurs de la nuit
Übersetzung: Pauline Kurbasik
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Sehr ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diana Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453292406
Originaltitel: Toutes les couleurs de la nuit
Übersetzung: Pauline Kurbasik
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Sehr einfühlsam geschrieben

Inhalt:
Vincent ist 35 Jahre alt, als er eine niederschmetternde Diagnose erhält: Er wird innerhalb weniger Wochen fast komplett erblinden. Dabei war er doch gerade dabei, eine Familie zu gründen. Vorbei ist es mit seinem Beruf als Tennislehrer und mit seinem geliebten Radfahren. Vincent ist am Boden zerstört. Er stellt eine Liste auf mit Dingen, die er noch tun will, solange er sehen kann. Doch diese Liste wird schnell unwichtig. Vincent zieht sich lieber aufs Land zurück, in das alte Haus seines verstorbenen Großvaters, wo er als Kind eine wunderbare Zeit verbracht hat. Hier erfährt er viel Rückhalt durch die Dorfgemeinschaft, und auch seine direkte Nachbarin Coline hilft ihm, wenn auch anfangs etwas widerwillig.

Meine Meinung:
„Der unsichtbare Garten“ ist in dem Karine Lambert eigenen Schreibstil verfasst. Die Sätze sind kurz und knackig, schnörkellos und einfach zu lesen, dabei aber nicht trivial. Die Autorin versteht es, mit wenigen Worten viel auszusagen, einfach indem sie die entsprechende Atmosphäre schafft. Da muss dann nicht jeder Gedanke und jedes Gefühl aufgeschrieben werden. Das ergibt sich alles wie von selbst.

Es ist wirklich gut gelungen, die Gefühlswelt des frisch diagnostizierten und später des frisch erblindeten Vincent darzustellen. Das wirkt absolut authentisch. Zuerst die Hoffnung, die Krankheit noch abwenden zu können, dann die Verzweiflung und Mutlosigkeit, schließlich der eiserne Wille, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es werden einige Probleme angesprochen, mit denen ein Blinder zu kämpfen hat, allen voran die Überwindung des eigenen Stolzes, wenn man jemanden um Hilfe bitten muss.

Karine Lambert erzählt ihre Geschichte sehr einfühlsam. Ich konnte mich sehr gut in Vincent, aber auch in seine Mitmenschen hineinversetzen und empfand diesen Roman als sehr bewegend. Und nicht nur das, er kann auch Mut machen.

Fazit:
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

★★★★★

Veröffentlicht am 23.06.2020

Ich musste abbrecehen

Wir in drei Worten
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Format: Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, 11 h 55 min.
Sprecherin: Britta Steffenhagen
Verlag: Argon Verlag (2013)

Ich musste abbrechen

Eigentlich breche ich so gut wie nie Bücher ab, aber dieses Hörbuch ...

Format: Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, 11 h 55 min.
Sprecherin: Britta Steffenhagen
Verlag: Argon Verlag (2013)

Ich musste abbrechen

Eigentlich breche ich so gut wie nie Bücher ab, aber dieses Hörbuch ging für mich gar nicht. Die Handlung ist dermaßen seicht und oberflächlich, die Protagonistin so weinerlich und ohne Rückgrat, dass ich in einem fort die Augen verdreht habe.

Dazu kommt, dass mir persönlich Britta Steffenhagens Stimme auf die Nerven geht. Sie ist so krächzig, dass sich alles in mir sträubt.

★☆☆☆☆

Veröffentlicht am 22.06.2020

Was für eine Familie!

Vaters Wort und Mutters Liebe
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Gebundene Ausgabe: 543 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (22. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3453272873
Originaltitel: Testamente
Übersetzung: Anke Rieck-Blankenburg
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was ...

Gebundene Ausgabe: 543 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (22. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3453272873
Originaltitel: Testamente
Übersetzung: Anke Rieck-Blankenburg
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was für eine Familie!

Inhalt:
Weihnachten 1981 im finnischen Norden. Siri und Pentti Toimi haben zwölf Kinder, von denen einige bereits das Elternhaus verlassen haben. Doch anlässlich der Feiertage kommen (fast) alle nach Hause zurück, zum Teil voller Freude, die Geschwister und die Mutter zu sehen, zum Teil mit Angst vor den Launen des Vaters. Es muss etwas geschehen, es muss sich etwas ändern. Und so nimmt das (Un-) Glück seinen Lauf …

Meine Meinung:
Nina Wähäs neues Werk entstand nach ihren eigenen Angaben aus einer Sammlung von Kurzgeschichten, die sie zu einem Roman zusammenfügte. Dieser Ursprung ist im fertigen Werk (leider) immer noch zu spüren. Jede Person - die Eltern Siri und Pentti sowie die zwölf überlebenden Kinder - bekommen ein oder mehrere Kapitel, in denen es hauptsächlich um sie geht. Hier lernt man den jeweiligen Charakter gut kennen. Seine Vergangenheit, seine Position im Familiengefüge oder einfach seine Suche nach dem Sinn des Lebens werden gut dargestellt, sodass die Figur tiefgründig und lebendig erscheint. Die gegenwärtige Rahmenhandlung bleibt dabei fast ein bisschen zu sehr im Hintergrund.

Die Autorin zeigt hier, wie unterschiedlich Menschen, selbst Geschwister, sich entwickeln können, obwohl sie unter äußerlich gleichen Bedingungen aufwachsen. Auf den ersten Blick erscheinen die meisten Familienmitglieder sehr ungewöhnlich, doch bei näherer Betrachtung finden sich dann doch Eigenschaften und Verhaltensweisen der Menschen aus unserer Umwelt in ihnen.

Es gefiel mir gut, dass der auktoriale Erzähler immer wieder die Leserschaft anspricht und hier auch kleine Prisen Humor aufblitzen. So wird man direkt in die Geschichte involviert. Überhaupt fand ich den Schreibstil sehr gelungen. Er ist gut verständlich und einfach zu lesen, aber nicht trivial.

Die Vielzahl der Personen stellt auch kein Problem dar. Im Personenregister sind alle Familienmitglieder mit einer kurzen Anmerkung dazu aufgeführt, sodass man sie leicht einordnen kann.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, obwohl es mir stellenweise etwas zu sehr in die Länge gezogen war. Doch je mehr ich las, desto gefesselter war ich schließlich auch von dieser Familiengeschichte.

★★★★☆

Veröffentlicht am 19.06.2020

Unbedingt zuerst Band 1 lesen!

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3548287614
Preis: 10,99 €
auch als E-Book erhältlich

Unbedingt zuerst Band 1 lesen!

Inhalt:
Klaudia Wagner und ihr ...

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3548287614
Preis: 10,99 €
auch als E-Book erhältlich

Unbedingt zuerst Band 1 lesen!

Inhalt:
Klaudia Wagner und ihr Kollege Peter Demel müssen den Mord an einem rumänischen Erntehelfer aufklären. Liebesdrama, Ausländerfeindlichkeit oder Erpressung? Alles Mögliche könnte dahinter stecken.

Meine Meinung:
Leider habe ich den 1. Band dieser Reihe nicht gelesen. Dadurch fehlten mir viele Informationen, die ich hier gebraucht hätte, um die Handlungsweisen bzw. Befindlichkeiten der Protagonist*innen nachvollziehen zu können. Es wird praktisch in jedem Kapitel erwähnt, welche Nachwirkungen die Geschehnisse des 1. Bandes auf die Beteiligten haben. Was damals passiert ist, lässt sich aber allenfalls gegen Ende dieses Buches erahnen. Ich hätte mir definitiv von Anfang an Klarheit gewünscht oder noch besser, dass es für die aktuelle Ermittlungsarbeit keine Rolle spielt. Denn dass Klaudia ihren Kollegen Demel (und auch viele andere) nicht mag und psychisch nicht nur ein Päckchen, sondern ein ganzes Paketauto mit sich herumträgt, erschwert die Ermittlungen und nimmt immer wieder die Spannung raus.

Dabei ist der Fall an sich ziemlich verzwickt und komplex und man hätte eine wirklich spannende Story daraus machen können. Wie alles zusammenhängt und wer wofür verantwortlich ist, war für mich bis zuletzt nicht vorherzusehen. Es wird dann aber schlüssig geklärt.

Leider bleiben noch offene Fäden, die mit dem aktuellen Fall zwar nur am Rande zu haben. Aber dass sie einfach unter den Tisch fallen, ist trotzdem nicht schön. Ich nehme an, im nächsten Band wird man dazu mehr erfahren, aber leider reizt der mich nach der jetzigen Lektüre nicht besonders.

Die Reihe:
1. Spreewaldgrab
2. Spreewaldtod
3. Spreewaldrache
4. Spreewaldwölfe

★★★☆☆

Veröffentlicht am 17.06.2020

Sehr einfühlsam

Still Alice
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Inhalt:
Alice Howland ist Psychologin und Neurowissenschaftlerin. Sie ist Dozentin an der Harvard Universität in Boston. Und sie ist erst 50 Jahre alt, als sie die erschütternde Diagnose „Alzheimer-Krankheit“ ...


Inhalt:
Alice Howland ist Psychologin und Neurowissenschaftlerin. Sie ist Dozentin an der Harvard Universität in Boston. Und sie ist erst 50 Jahre alt, als sie die erschütternde Diagnose „Alzheimer-Krankheit“ bekommt. Innerhalb weniger Monate baut die erfolgreiche, glücklich verheiratete Mutter von drei Kindern rapide ab, verliert Vergangenheit und Zukunft. Es bleibt ihr nur noch das Jetzt.

Meine Meinung:
In ihrem Debütroman verarbeitet Lisa Genova die Alzheimer-Erkrankung eines nahen Angehörigen. Sie weiß also, wovon sie erzählt, und das merkt man beim Lesen sehr gut. Sie versteht es, sich in die kranke Protagonistin einzufühlen und die schleichenden Veränderungen festzuhalten, die Alice das Alltagsleben schwermachen.

Ich empfand es als harten Tobak, mitzuerleben, wie aus der agilen, dynamischen und selbstbewussten Alice ein Häufchen Elend wird, dass sich seiner Umwelt und sogar selbst nicht mehr sicher sein kann. Ich fand es aber auch bewundernswert und berührend, wie Alice nicht aufgibt und immer wieder kämpft, wie sie sich Strategien zurechtlegt, um ihre kognitiven Defizite zu überlisten.

Genauso wie in Alice konnte ich mich aber auch in ihre Familie hineinversetzen, deren Mitglieder unterschiedlich mit der Krankheit umgehen. Teilweise glättet und vertieft sich die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, teilweise fühlt sich der Ehemann in seinem beruflichen Fortkommen gebremst. Dies alles konnte ich gut nachvollziehen.

Dieser Roman gibt es meines Erachtens einen guten Einblick, wie das Gefühlsleben einer an Alzheimer erkrankten Person sich entwickeln kann. Er fördert Verständnis sowohl für die Erkrankten als auch die Pflegenden. Er macht Mut und zeigt, wie wichtig vor allem eines ist: Liebe.

★★★★★