Profilbild von Lilli33

Lilli33

Lesejury Star
offline

Lilli33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lilli33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2020

Schöne Story

Märchenfluch, Band 2: Die Rache der Fee
0

Gebundene Ausgabe: 374 Seiten
Verlag: Ravensburger Verlag (18. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3473401864
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Schöne Story

Der erste Band ...

Gebundene Ausgabe: 374 Seiten
Verlag: Ravensburger Verlag (18. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3473401864
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich

Schöne Story

Der erste Band dieser Reihe konnte mich hundertprozentig begeistern. Ich war total angetan von dem erfrischenden Schreibstil, der toughen Protagonistin und ihren geheimnisvollen und spannenden Erlebnissen. Alles war neu und interessant, und die Märchenwelt der Brüder Grimm gut in unsere Zeit versetzt. Es war einfach eine absolut runde Sache. Dagegen ist der zweite Band ein bisschen schwächer, aber trotzdem ein schönes Lesevergnügen.

Der Schreibstil ist auch hier klasse und lässt einen geradezu durch das Buch fliegen. Besonders gelungen fand ich wieder die Szenen mit dem vorlauten Spiegel, der Flora manchmal nervt, aber auch eine echte Hilfe sein kann.

Die Liebesgeschichte kann mich bis jetzt noch nicht ganz überzeugen, aber vielleicht wird das noch im nächsten Band.

Die Story habe ich als ein wenig zerrissen empfunden. Es gibt zwar einen roten Faden, der sich durch den ganzen Roman zieht, aber rechts und links auch noch ganz viele lose Fäden, die (noch?) nicht zu Ende geführt wurden und auf die man zum Teil auch hätte verzichten können. Die Handlung kommt zwar ein Stück voran, aber es ist halt auch ein typischer Mittelband zwischen den Einführungen im Auftakt und der Auflösung im Finale. Bei vielen Trilogien kann dieser mich nicht ganz begeistern.

Die Erkenntnis, die Flora am Ende des Buches gewinnt, lässt mich nun auf den dritten Band hinfiebern, der für November 2020 geplant ist.

Die Reihe:
Das letzte Dornröschen
Die Rache der Fee
Der Kuss der Wahrheit

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.03.2020

Ich habe Schorlaus Biss vermisst

Der freie Hund
0

Broschiert: 336 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (5. März 2020)
ISBN-13: 978-3462052459
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ich habe Schorlaus Biss vermisst

Inhalt:
Commissario Antonio ...

Broschiert: 336 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (5. März 2020)
ISBN-13: 978-3462052459
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ich habe Schorlaus Biss vermisst

Inhalt:
Commissario Antonio Morello wird zu seinem eigenen Schutz aus seiner Heimat Sizilien, wo er sich mit der Mafia angelegt hat, nach Venedig versetzt. Hier ist man von dem Süditaliener nicht allzu begeistert, und auch Morello kann sich mit der angeblich schönsten Stadt der Welt nicht anfreunden. Als ein Student aus reichem Haus ermordet wird, muss Morello auch gegen den Widerstand aus den eigenen Reihen angehen.

Meine Meinung:
Als Fan von Wolfgang Schorlaus Dengler-Reihe freute ich mich auf das neueste Werk des Autors zusammen mit dem Italiener Claudio Caiolo. Leider konnte es mich nicht so sehr begeistern. Mir fehlte der frühere Biss Schorlaus - die Story wirkt ein bisschen weichgespült. Ein so großes Thema wie die Mafia hätte doch einiges mehr an Details und Tiefgang gebraucht. Auch die Kritik an den großen Kreuzfahrtschiffen und ihrer Bedeutung für Venedig hätte ich mir noch direkter und härter gewünscht.

Die Ermittlungen im Fall des ermordeten Studenten empfand ich als etwas lasch. Da nimmt Morellos Privatleben fast mehr Raum ein. Es mag sein, dass dies der Einführung der Person in diesem Auftaktband der Krimi-Reihe geschuldet ist und in den weiteren Bänden besser wird. Ich hoffe es zumindest.

Der Schreibstil ist recht einfach. Die Sätze sind meist kurz und klar, durchzogen von einigen italienischen - zum Teil nicht übersetzten - Ausdrücken und Flüchen.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und fühlte mich auch direkt nach Venedig versetzt, wo ich allerdings zugegebenermaßen noch nie war. Auch wenn mich „Der freie Hund“ nicht hundertprozentig überzeugen konnte, werde ich einem Nachfolgeband sicher noch mal eine Chance gegen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 03.03.2020

Spannend und gruselig

Bloom
0

Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg (11. März 2020)
ISBN-13: 978-3407755582
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Bloom
Übersetzung: Inge Wehrmann
Preis: 16,95 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg (11. März 2020)
ISBN-13: 978-3407755582
empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Bloom
Übersetzung: Inge Wehrmann
Preis: 16,95 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend und gruselig

Inhalt:
Nach einem heftigen und anhaltenden Regen beginnt auf der ganzen Welt schwarzes Gras zu sprießen, gegen das alle Menschen hochgradig allergisch reagieren. Alle? Nein, die drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth sind immun. Ihnen geht es sogar besser als vorher, denn ihre ursprünglichen Allergien sind plötzlich weg. Doch die schwarzen Pflanzen drohen den ganzen Planeten kaputt zu machen und alles zu überwuchern. Sie greifen sogar Tiere und Menschen an …

Meine Meinung:
„Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten“ ist der Auftaktband einer Trilogie.

Kenneth Oppels Schreibstil ist klar und schnörkellos, die Sätze relativ einfach und die Handlung ziemlich geradlinig. Für die Zielgruppe (Leser*innen ab ca. 12 Jahren) ist das absolut angemessen.

Nach einer kurzen Einführung der Charaktere zu Beginn des Buchs entwickelt sich dann sehr schnell eine hohe Spannung, wodurch sich die Seiten fast von selbst umblättern. Die Gefahr ist direkt greifbar, es sterben auch Menschen, und die Beschreibungen sind zuweilen sehr drastisch und ein bisschen horrormäßig. Für zartbesaitete Kinder könnte das eventuell zu viel sein und für Albträume sorgen.

Die Entwicklung, die die Protagonisten durchmachen, wird nachvollziehbar dargestellt. Neben der drohenden Apokalypse haben sie es auch mit ganz normalen Teenagerproblemen zu tun.

Ich war voll und ganz begeistert von dieser Lektüre, bis der Ursprung des schwarzen Grases geklärt wurde. Es ist zwar plausibel, aber für meinen Geschmack zu wenig raffiniert.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der auf den Folgeband überleitet. Allzu fies finde ich ihn aber nicht, da man die Geschichte als relativ abgeschlossen betrachten kann, wenn man die letzte halbe Seite außer Acht lässt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.03.2020

Äußerst unterhaltsam, aber auch tiefgründig

Wenn das Schicksal anklopft, mach auf
0

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Atlantik (4. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3455008432
Originaltitel: Les Bracassées
Übersetzung: Claudia Kalscheuer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Äußerst ...

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Atlantik (4. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3455008432
Originaltitel: Les Bracassées
Übersetzung: Claudia Kalscheuer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Äußerst unterhaltsam, aber auch tiefgründig

Inhalt:
Fleur, 76 Jahre alt, ist eine hochgradige Soziophobikerin. Am liebsten würde sie sich nur noch mit ihrem geliebten Mops Mylord in ihrer Wohnung verkriechen.

Die 29-jährige Harmonie leidet am Tourette-Syndrom. Schräge Blicke und Ablehnung seitens ihrer Mitmenschen sind ihr bei allen Unternehmungen sicher.

Wie zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Frauen eine grandiose Freundschaft entsteht, die beide ein Stück weit aus ihrer Isolation holt, erzählt dieser Roman.

Meine Meinung:
Marie-Sabine Roger erzählt einfach wunderbar warmherzig, und zwar abwechselnd aus der Sicht von Harmonie und Fleur, was sich auch im Schreibstil bemerkbar macht. In Harmonies Passagen tauchen immer wieder unvermittelt Schimpfwörter und sinnlose Laute auf, oft gibt es eine Aneinanderreihung von Gedankenfetzen ohne Kommata. Dadurch kommt recht deutlich zutage, wie die junge Frau empfindet, wie gehetzt sie sich oft fühlt.

Die Teile aus Fleurs Perspektive sind ihrem Tagebuch entnommen. Naturgemäß drückt sie sich dabei viel gewählter aus als Harmonie, schreibt zuweilen aber etwas abschweifend, wie es eben ihrem Alter entspricht.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mit Harmonie und Fleur über Grenzen hinweg zu gehen und sie beim Knüpfen ihrer wunderbaren Freundschaft zu begleiten. Über viele Sätze musste ich einfach schmunzeln, aber nicht weil sie lächerlich sind, sondern weil ich viele von den Eigenheiten, die diesen „Außenseitern“ zugeschrieben werden, auch bei mir erkenne. Dabei leide ich weder an Tourette noch an Soziophobie Und genau darum geht es hier: Man sollte Menschen nicht in irgendwelche Schubladen einsortieren, sondern sie einfach so akzeptieren, wie sie sind. Das ist für alle bereichernd.

„Die Unterschiede nicht leugnen, was bringt das schon, Karos werden nie wie Streifen aussehen. Man sollte daraus seine Signatur, seine Originalität machen.“ (S. 159)

Fazit:
Ein warmherziger, tiefgründiger und lehrreicher Roman über das Anderssein und die Freundschaft.

★★★★★

Veröffentlicht am 28.02.2020

Surreal und berührend

Schwimmen mit Elefanten
0

Taschenbuch: 318 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch (5. Dezember 2014)
ISBN-13: 978-3746630809
Originaltitel: Neko wo Daite Zô to Oyogu
Übersetzung: Sabine Mangold
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Surreal ...

Taschenbuch: 318 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch (5. Dezember 2014)
ISBN-13: 978-3746630809
Originaltitel: Neko wo Daite Zô to Oyogu
Übersetzung: Sabine Mangold
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Surreal und berührend

Inhalt:
Der Junge wurde mit einer Missbildung der Lippen geboren. Deshalb wird er von anderen Kindern gehänselt. Seine einzigen Freunde sind ein toter Elefant, ein imaginäres Mädchen und ein toter Busfahrer. Nach und nach wird sich dieser Freundeskreis auch auf lebende Menschen erweitern, allen voran ein ehemaliger Busfahrer, der den Jungen das Schachspielen lehrt. In diesem findet er eine erhabene Schönheit und eine ganze Welt.

Meine Meinung:
Selten gibt Yoko Ogawa ihren Figuren Namen, so auch hier. Der Junge wird stets „der Junge“ genannt, auch als er schon längst erwachsen ist. Das mag einem seltsam erscheinen, aber eigentlich passt es hier ganz gut, denn der Junge beschließt im Alter von elf Jahren, nicht mehr weiterzuwachsen.

Mir gefällt Yoko Ogawas kraftvoller Schreibstil sehr gut. Sie entführt einen damit in eine fremde Welt und bringt sie einem nahe. Obwohl die Geschehnisse zum Teil recht unrealistisch sind, kann man sich gut in die Handlung hineinfühlen. Besonders die Gedanken des Jungen werden detailliert dargestellt.

Wer mit dem Schachspiel überhaupt nicht vertraut ist, wird hier möglicherweise außen vor bleiben und dem Roman nichts abgewinnen können. Denn Schach dominiert hier alles, das Brett, die Figuren, die Spielzüge. In all dem gibt es so viel zu entdecken. Das Schachspiel wird als eine Sinfonie beschrieben, ein Kunstwerk, die Spielzüge als verschlungene Muster. Ich bin leider nicht so ein begnadeter Schachspieler wie der Junge, aber ab und zu spiele ich. Und so konnte ich leicht nachvollziehen, was der Junge darin sieht.

Mich konnte die Autorin mit diesem Werk bezaubern und berühren.

★★★★★