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Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine charmante Oldie-Truppe

Mord in Sunset Hall
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3442315567
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine charmante Oldie-Truppe

Inhalt:
Sunset Hall ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3442315567
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine charmante Oldie-Truppe

Inhalt:
Sunset Hall ist das Heim einer skurrilen Seniorengruppe. Agnes, Edwina, Bernadette, Lilith, Winston und der Marschall haben sich zusammengetan, um auch im Alter selbstbestimmt zu leben und nicht einem Pflegeheim zu enden. Zwar machen ihre verschiedenen Gebrechen ihnen das nicht leicht, doch sie ergänzen sich immer wieder gut und wursteln sich durch den Alltag. Kompliziert wird es, als Lilith erschossen im Schuppen liegt und die Polizei auftaucht, und noch komplizierter, als es weitere Morde gibt. Doch unsere Helden haben nicht umsonst eine Vergangenheit bei der Polizei oder beim Geheimdienst. Die Ermittlungen in den Mordfällen überlassen sie ganz bestimmt nicht den Jungspunden von der Polizei!

Meine Meinung:
Im Gegensatz zu „Glennkill“ oder „Gray“ ist „Mord in Sunset Hall“ kein Tierkrimi, wenngleich es kurze Passagen aus der Perspektive der Schildkröte Hettie gibt. Aber der weitaus überwiegende Teil ist aus Agnes’ Sicht geschildert. Die alte Dame ist aufgrund ihres Hüftleidens nicht mehr gut zu Fuß. Entsprechend langsam geht die Geschichte voran. Das war aber auch schon das Einzige, was mich hier ein bisschen störte.

Ansonsten fühlte ich mich glänzend unterhalten von einer unerwartet komplexen Handlung mit viel Wortwitz und trockenem bis schwarzem Humor sowie einer Sammlung wunderbar charmanter Protagonist*innen, die ich ruckzuck in mein Herz geschlossen habe, samt Schildkröte Hettie und Wolfshund Brexit.

Jeder der Senioren hat sein Päckchen zu tragen, ob er/sie nun blind, gehbehindert oder übermäßig vergesslich ist. Gerade auch die zuweilen auftretende geistige Verwirrung bringt Spannung ins Spiel, da man als Leser nicht weiß, ob etwas tatsächlich so passiert ist oder ein erzähltes Ereignis auf Einbildung beruht.

Die letzten etwa hundert Seiten arbeiten auf den Showdown hin. Hier wird es super spannend. Sämtliche Todesfälle werden aufgeklärt, wobei mich Leonie Swann gut überraschen konnte.

Fazit:
Ein warmherziger Cosy Krimi um eine skurrile Senioren-WG, deren Mitglieder manchmal recht unorthodoxe Ansichten von Recht und Ordnung haben. Leichte Spannung ist durchgehend vorhanden, am Schluss sogar ganz viel. Humor, aber auch Nachdenkliches gibt es zur Genüge.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Cosy Krimis.

★★★★☆

Veröffentlicht am 10.06.2020

Der deutsche Peter Grant heißt Tobi Winter

Der Oktobermann
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Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (20. September 2019)
ISBN-13: 978-3423218054
Originaltitel: The October Man
Übersetzung: Christine Blum
Preis: 8,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (20. September 2019)
ISBN-13: 978-3423218054
Originaltitel: The October Man
Übersetzung: Christine Blum
Preis: 8,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Der deutsche Peter Grant heißt Tobi Winter

Inhalt:
Tobi Winter, neben seiner Chefin der einzige Praktizierende in Deutschland, wird zu einem seltsam erscheinenden Todesfall bei Trier gerufen. Zusammen mit der „gewöhnlichen“ Polizeibeamtin Vanessa Sommer dringt er alte Winzerbräuche ein und lernt die Flüsse Kyll und Mosel kennen.

Meine Meinung:
„Der Oktobermann“ ist der erste von vier Kurzromanen, in deren Mittelpunkt jeweils eine andere Figur und eine andere Jahreszeit stehen. Hier sind es Tobias Winter und der Herbst. Da liegt die Verbindung zur Weinlese und zum Wein an sich recht nahe. Und genau damit bekommen es Tobi und seine Kollegin auch zu tun - und mit einigen Toten, deren mysteriöses Ableben geklärt werden muss.

Tobi Winter ist ein toller Charakter, ebenso wie Peter Grant bei den bisherigen Bänden, nur anders Aber auch ihn darf man bei spannenden Ermittlungen begleiten, die mit viel Witz und Charme beschrieben werden. Genauso gut gefiel mir Vanessa Winter, die sehr aufgeweckt und unkonventionell wirkt und sich sehr für die Magie interessiert, die auch in diesem Buch nicht zu kurz kommt.

Fazit:
Mir hat dieser Abstecher nach Deutschland gut gefallen. Gerne mehr davon!

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.06.2020

Fesselndes Familiendrama

Die verlorene Frau
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453272897
Originaltitel: The Lost Child
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselndes ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453272897
Originaltitel: The Lost Child
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
In einer stürmischen Nacht 1960 kommen die Eltern der dreizehnjährigen Rebecca ums Leben. Es scheint, als hätte der gewalttätige Vater zuerst seine Frau misshandelt und dann sich selbst erschossen. Rebecca leidet zeitlebens unter den Erinnerungen an dieses schreckliche Ereignis.

54 Jahre später kommt Rebeccas Enkelin auf die Welt. Das Kind ist schwer krank und braucht dringend Medikamente. Doch Jessie, Rebeccas Tochter, hat Wahnvorstellungen und flieht mit dem Neugeborenen aus der Klinik. Eine hektische Suche nach den beiden beginnt. Um Jessie und ihr Baby zu finden, führt der Weg auch weit in die Vergangenheit.

Meine Meinung:
Emily Gunnis versteht es, fesselnd und atmosphärisch zu erzählen. Von Anfang an konnte sie mich in den Bann dieses Familiendramas ziehen und mich auch bis zum Ende dort halten. Bereits mit dem spannenden Prolog kam bei mir das Kopfkino in Gang. Die Orte und Figuren erwachten zum Leben. Ich hatte von allen eine klare Vorstellung, da sie gut ausgebaut und tiefgründig angelegt sind.

Die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel mit vielen Personen aus zunächst undurchsichtigen Familienverhältnissen machten mir anfangs noch zu schaffen, aber bald konnte ich alle Beteiligten richtig einordnen. Gerade durch diese Vielzahl ergibt sich ein rundes und vollständiges Bild einer furchtbaren Geschichte, die mich stark berührt hat. Allerdings fand ich die Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden, ziemlich vorhersehbar. Trotzdem hat mich Emily Gunnis sehr gut unterhalten. Außerdem liefert die Autorin sehr viele Informationen zum Beispiel zur psychiatrischen Behandlung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts oder zum Scheidungsrecht zu dieser Zeit. So erfährt man wirklich haarsträubende Dinge.

ACHTUNG TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):

ESOHCYSP ELATRAPTSOP, SBTP, SBERK, DIZIUS

★★★★☆

Veröffentlicht am 26.05.2020

Unterhaltsam und spannend

Die Patientin
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Broschiert: 476 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (30. März 2020)
ISBN-13: 978-3764507046
Preis: 15,00 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsam und spannend

Inhalt:
Seit vier Jahren besucht der blinde ...

Broschiert: 476 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (30. März 2020)
ISBN-13: 978-3764507046
Preis: 15,00 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsam und spannend

Inhalt:
Seit vier Jahren besucht der blinde Nathaniel mit seinem Patensohn Silas dessen Mutter Carole, die im Wachkoma liegt, im Krankenhaus. Doch plötzlich liegt Carole nicht mehr in ihrem Bett. Angeblich weiß keiner etwas über ihren Verbleib. Schließlich heißt es, sie sei gestorben, doch Nathaniel kann das nicht glauben. Er bittet die Journalistin Milla um Hilfe. Derweil bekommt es deren Freund Sandro, Chef der Abteilung Leib und Leben bei der Kriminalpolizei, mit diversen Leichenfunden an der Aare zu tun.

Meine Meinung:
Auch wenn „Die Patientin“ in gewisser Weise an den Vorgänger „Blind“ anschließt, kann man das Buch trotzdem ohne jegliche Vorkenntnisse lesen. Was man wissen muss, wird hier noch einmal kurz gesagt.

„Blind“, der 1. Band der Milla Nova ermittelt-Reihe, konnte mich hundertprozentig überzeugen. Ich mochte vor allem die Rolle des blinden Nathaniel, die herausragend war. Leider nimmt er in diesem 2. Band keinen so großen Raum mehr ein. Zwar schubst er die Ermittlungen in Fall der verschwundenen Wachkoma-Patientin an, doch dann hört man lange Zeit nichts mehr von ihm.

Die Hauptrolle übernimmt hier die Journalistin Milla, was ja auch zum Reihen-Titel passt. Leider konnte sie mich aber nicht ganz begeistern. Sie ist zwar kreativ und tough und zieht ihr Ding durch. Aber dabei macht sie immer wieder dumme Fehler, die meines Erachtens nicht zu ihrer Person passen. Spannung hätte man auch anders erzeugen können.

Die zu lösenden Kriminalfälle konnten mich von Anfang bis Ende fesseln. Es gibt ein großes Netz von Handlungsfäden, wobei lange Zeit nicht ersichtlich ist, ob und wie sie genau zusammenhängen. Aus verschiedenen Perspektiven werden nach und nach alle Puzzleteilchen zusammengetragen.

Auch sprachlich ist der Roman gut gelungen. Er lässt sich sehr flüssig lesen, ohne allzu einfach zu wirken. Dabei fehlt auch eine kleine Prise Humor nicht. Immer wieder gibt es Szenen, bei denen man schmunzeln kann.

Trotz kleiner Kritikpunkte empfehle ich diesen Schweizer Kriminalroman gerne weiter.

Die Reihe:
1. Blind
2. Die Patientin

★★★★☆

Veröffentlicht am 17.05.2020

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Selbs Betrug
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Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (21. Juni 1994)
ISBN-13: 978-3257227062
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Inhalt:
Gerd ...

Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (21. Juni 1994)
ISBN-13: 978-3257227062
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unaufgeregter, aber spannender (Regional-) Krimi

Inhalt:
Gerd Selb, Privatdetektiv in Mannheim, erhält unter ungewöhnlichen Umständen einen Auftrag. Er soll die verschwundene Studentin Leonore Salger finden, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt. Mit seinen hartnäckigen Recherchen findet Selb schließlich fast mehr heraus, als für in selbst gut ist.

Meine Meinung:
Bernhard Schlinks unaufgeregte Art des Erzählens macht einfach Spaß. Hier gibt es keine großartige Action, aber trotzdem jede Menge Spannung. Die Handlung ist einigermaßen komplex, sodass sie nicht leicht zu durchschauen ist. Bei aufmerksamem Lesen kann man aber problemlos folgen.

Man kann sich die Figur des ehemaligen Staatsanwalts und jetzigen Privatdetektivs gut vorstellen. Selb ist ein Mann mit Rückgrat, aber auch Ecken und Kanten. Er macht Fehler und nicht nur Legales.

Der Großteil des Romans spielt im Rhein-Neckar-Raum, wo man viele der beschriebenen Orte wiedererkennt.

Selbs Betrug ist der 2. Band der Selb-Trilogie, aber auch ganz gut ohne Vorkenntnisse lesbar.

Die Trilogie:
1. Selbs Justiz
2. Selbs Betrug
3. Selbs Mord

★★★★☆