Taschenbuch: 418 Seiten
Verlag: Edition M (11. April 2017)
ISBN-13: 978-1477808986
ASIN: 1477808981
Originaltitel: Livia Lone
Übersetzung: Peter Friedrich
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich
Schonungslos
Inhalt:
Labee und Nason sind 13 und 11 Jahre alt, als ihre Eltern sie verkaufen. Die beiden Mädchen werden von Thailand nach Amerika gebracht, dort aber getrennt. Labee wird von dem einflussreichen Ehepaar Lone adoptiert, das sie nun Livia nennt. Musste Livia schon auf der Überfahrt Schlimmes über sich ergehen lassen, um ihre kleine Schwester zu schützen, entpuppt sich das vermeintlich sichere neue Zuhause als eine ebensolche Hölle. Doch der Gedanke an ihre Schwester, die sie unbedingt wiederfinden will, gibt ihr immer wieder Hoffnung und neuen Mut. Und im Hintergrund wachsen die Rachegelüste …
Meine Meinung:
Barry Eisler beschäftigte sich seit seiner Jugend mit verschiedenen Kampfsportarten, was sich auch in diesem Thriller niederschlägt. Er lässt Livia Jiu-Jitsu, Judo und Ringen lernen. Dabei beschreibt er die Griffe, Tritte und Bewegungen sehr detailliert und anschaulich, sodass man sich auch als Laie etwas darunter vorstellen kann. Auch der Einblick in die Polizeiarbeit und in den Menschenhandel wirken sehr authentisch. Kein Wunder, Barry Eisler arbeitete drei Jahre lang für die CIA und weiß, worüber er schreibt.
Dieser Thriller hat mich in jeder Hinsicht positiv überrascht. Er ist von Anfang an spannend - in beiden Handlungssträngen, „Damals“ und „Heute“. Und diese Spannung steigert sich immer mehr, bis zum Showdown am Schluss.
Doch was dazwischen liegt, ist wirklich harter Tobak. Schonungslos wird der Kindesmissbrauch beschrieben, ohne dabei aber allzu sehr ins Detail zu gehen. Schließlich wird aus Livias Sicht erzählt, und diese kann und will einfach nicht darüber sprechen. Die Protagonistin ist sehr tiefgründig ausgearbeitet. Nie schien mir ihr Verhalten unstimmig, auch wenn es noch so krass war. Bei allem, was sie erlebt hat, war es einfach die logische Konsequenz.
Auch wenn mich das Buch noch so sehr fesselte, musste ich zwischendurch immer wieder eine Pause einlegen. Es war einfach zu schockierend und bedrückend, auch weil es absolut authentisch wirkt.
★★★★★