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Veröffentlicht am 10.11.2019

Äußerst fesselnd erzählt

Die letzten Tage der Nacht
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Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Eichborn (16. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3847906247
empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Originaltitel: The Last Days of Night
Preis: 21,10 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Eichborn (16. Februar 2017)
ISBN-13: 978-3847906247
empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Originaltitel: The Last Days of Night
Preis: 21,10 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Äußerst fesselnd erzählt

Inhalt:
New York, 1888. Paul Cravath hat gerade erst das Jura-Studium abgeschlossen und ist in eine kleine Kanzlei eingetreten, als er George Westinghouse als Mandanten übernimmt. Dieser liegt in einem Gerichtsstreit mit Thomas Edison um die Erfindung der Glühbirne. Es ist ein Streit, den Westinghouse kaum gewinnen kann, denn Edison hat die Mächtigen hinter sich.

Meine Meinung:
Um Historisches mache ich normalerweise einen großen Bogen. Aber ich interessiere mich für Naturwissenschaften. Daher wollte ich diesem Roman eine Chance geben, und ich habe es nicht bereut! Graham Moore erzählt dermaßen fesselnd und überhaupt nicht angestaubt, sodass ich dieses Buch in kürzester Zeit verschlang.

Die Handlung besteht aus vielen verbürgten Tatsachen, die der Autor zum Teil aber verändert, ausschmückt oder in anderer Reihenfolge erzählt. Man darf also nicht alles für bare Münze nehmen, die Richtung scheint aber zu stimmen. Die meisten vorkommenden Figuren sind historisch belegt.

Wer von Naturwissenschaften keine Ahnung hat, braucht sich vor diesem Roman aber auch nicht zu fürchten. Hauptfigur ist der Anwalt Paul, der ebenso wenig Ahnung hat und dem daher alles mit einfachen Worten von Grund auf erklärt werden muss. So kommt auch der Leser wie nebenbei in den Genuss neuen Wissens.

Ich fand es sehr spannend, die verschiedenen Fronten im sogenannten Stromkrieg zu beobachten und die Interaktionen zu begleiten, daneben Neues über Thomas Edison, George Westinghouse und Nikola Tesla zu erfahren und gleichzeitig auch noch eine kleine Romanze mitzuerleben.

„Die letzten Tage der Nacht“ ist ein vielseitiger Roman, eine gelungene Mischung von Fakten und Fiktion, und das alles sehr kurzweilig und eindrücklich erzählt.

★★★★★

Veröffentlicht am 08.11.2019

Einfach klasse!

Zorn - Tod um Tod
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (23. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3596703876
Preis: 10,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Einfach klasse!

Inhalt:
Zorn und Schröder bekommen ...

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (23. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3596703876
Preis: 10,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Einfach klasse!

Inhalt:
Zorn und Schröder bekommen ein paar ganz fiese Mordfälle auf den Tisch, die es an Brutalität und Grausamkeit nicht fehlen lassen. Und auch im Privaten ist die Chose ordentlich am Brodeln.

Meine Meinung:
Seit dem 1. Band bin ich Fan dieser Reihe und habe keinen Band ausgelassen. Der 9. nun ist sicher mit einer der besten. Der Kriminalfall ist verzwickt und die Spurenlage erst mal sehr dünn, das Verbrechen umso monströser. Zorn kennt eins der Opfer von früher - er hat keine guten Erinnerungen an Donald Piral.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die zum Teil in der Gegenwart spielen, zum Teil 25 Jahre in der Vergangenheit. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Einschübe aus einer weiteren Sicht, aus denen sich nach und nach ein Motiv erahnen lässt.

Das Ganze wird fesselnd erzählt und gestaltet sich hoch spannend. Besonders perfide ist, dass die Beziehung von Zorn und Schröder durch diesen Fall an eine echte Belastungsgrenze stößt - und doch einer ohne den anderen nicht kann. Die Entwicklung der Geschichte und der Figuren ist intelligent gemacht und birgt einige Überraschungen.

Auch wenn für Februar 2020 erst mal ein Thriller ohne Zorn und Schröder geplant ist, hoffe ich doch, dass Stephan Ludwig diese Reihe fortsetzen wird, denn das Zusammenspiel dieser beiden und vor allem ihre Dialoge sind einfach zu köstlich.

Die Reihe:
1. Tod und Regen
2. Vom Lieben und Sterben
3. Wo kein Licht
4. Wie sie töten
5. Kalter Rauch
6. Wie du mir
7. Lodernder Hass
8. Blut und Strafe
9. Tod um Tod

★★★★★

Veröffentlicht am 06.11.2019

Cosy Crime mit etwas Humor

Der Tanz des Mörders
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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Carpathia Verlag (1. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3943709056
Preis: 14,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Cosy Crime mit etwas Humor

Inhalt:
Pfarrer Jasper Johnson ...

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Carpathia Verlag (1. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3943709056
Preis: 14,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Cosy Crime mit etwas Humor

Inhalt:
Pfarrer Jasper Johnson hat seine eigenen Methoden, seine Mitmenschen zu manipulieren (natürlich stets im Sinn des Herrn). Und so kommt es, dass der Tanzlehrer Colin Duffot der alleinstehenden Dame Agatha Summers einen Besuch abstattet. Am nächsten Tag ist sie tot, auf bizarre Weise ermordet. Mit wenig Vertrauen in die Fähigkeiten der Polizei begeben sich Jasper, Colin und Mrs Summers Krankenschwester Norma auf Mördersuche.

Meine Meinung:
Ich bin mit geringen Erwartungen in dieses Buch gestartet, hatte ich doch den Namen Miriam Rademacher zuvor noch nie gehört. Allein die Story klang ganz witzig, und das war sie dann schließlich auch.

Anfangs musste ich mich etwas eingewöhnen. Der Schreibstil war mir ein bisschen zu einfach und trivial, und auch die Handlung braucht etwas, um in Schwung zu kommen. Aber bald hatte ich die Protagonist*innen in mein Herz geschlossen und war schließlich sogar erstaunt, dass sich der Plot recht spannend und mit vielen Überraschungen entwickelt.

Insgesamt kann ich sagen, hat mich die Autorin ein paar Stunden ganz angenehm unterhalten konnte. Einige humorvolle Szenen und Dialoge lockern die Handlung schön auf. Jeder der drei Hobbyermittler ist ein Unikum und absolut liebenswert.

Die Reihe:
1. Der Tanz des Mörders
2. Die Farben des Mörders
3. Der Drink des Mörders
4. Die Melodie des Mörders

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.11.2019

Guarnaccia beißt sich fest

Geburtstag in Florenz
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Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (31. März 2000)
ISBN-13: 978-3257231649
Originaltitel: The Marshal at the Villa Torrini
Übersetzung: Christa Seibicke
Preis: 9,90 €
auch als E-Book und als ...

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (31. März 2000)
ISBN-13: 978-3257231649
Originaltitel: The Marshal at the Villa Torrini
Übersetzung: Christa Seibicke
Preis: 9,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich, HC vergriffen

Guarnaccia beißt sich fest

Inhalt:
Eine aufmerksame Nachbarin ruft Maresciallo Guarnaccia zu Hilfe. Und tatsächlich entdeckt er eine Tote in der Badewanne und den Ehemann bewusstlos im Bett. Was ist hier passiert?

Meine Meinung:
Auch den 9. Band der Reihe um den Florentiner Wachtmeister Salvatore Guarnaccia kann man ohne Vorkenntnisse lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, und die Rahmenhandlung mit Familie und beruflichem Umfeld nimmt nicht allzu viel Platz ein.

Hochspannung darf man bei den Kriminalromanen von Magdalen Nabb nicht erwarten, aber gute Unterhaltung schon. Mir persönlich gefällt die Figur des etwas langsamen, aber von Grund auf ehrlichen und empathischen Wachtmeisters sehr gut. Er hält sich selbst nicht für sonderlich intelligent, und vielleicht stimmt das sogar. Aber am Ende hat er noch jeden Fall gelöst, einfach durch seine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, mit der er Fakten sammelt, die sich schließlich irgendwann von selbst oder auch im Traum zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

Im vorliegenden Band hat er nicht nur mit einem Mörder zu tun, sondern muss sich auch durch eine Diät kämpfen und die Tramontana überstehen, einen starken Wind, der über die Stadt herfällt. Zudem wurde dem Fall ausgerechnet Staatsanwalt Virgilio Fussari zugeteilt - nicht gerade zu Guarnaccias Freude.

Handlungssprünge erschweren das Lesen zuweilen ein wenig. Insgesamt ist die Lektüre aber ganz angenehm und unterhaltsam.

Die Guarnaccia-Reihe:
1. Tod eines Engländers
2. Tod eines Holländers
3. Tod im Frühling
4. Tod im Herbst
5. Tod in Florenz
6. Tod einer Verrückten
7. Tod einer Queen
8. Tod im Palazzo
9. Geburtstag in Florenz
10. Das Ungeheuer von Florenz
11. Alta moda
12. Nachtblüten
13. Eine Japanerin in Florenz
14. Vita nuova

★★★★☆

Veröffentlicht am 04.11.2019

Die Geschichte des Przewalski-Pferdes

Die Letzten ihrer Art
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Gebundene Ausgabe: 638 Seiten
Verlag: btb Verlag (21. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3442757909
Originaltitel: Przewalskis hest
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 638 Seiten
Verlag: btb Verlag (21. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3442757909
Originaltitel: Przewalskis hest
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Die Geschichte des Przewalski-Pferdes

Inhalt:
1883. Der St. Petersburger Zoologe Michail berichtet über eine Expedition mit dem Deutschen Wilhelm Wolff. Die beiden Männer haben einige Przewalski-Pferde aus der Mongolei in den St. Petersburger Tierpark gebracht.

1992. Die deutsche Tierärztin Karin reist in die Mongolei, um in Europa gehaltene Przewalski-Pferde dort wieder auszuwildern.

2064. Die Norwegerin Eva lebt mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, auf dem allerlei seltene Tiere gehalten worden waren. Übrig sind u.a. noch zwei Przewalski-Pferde, deren Fortbestand Eva um jeden Preis sichern möchte. Dabei muss sie täglich um ihr eigenes Überleben und das ihrer Tochter kämpfen.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Auch wenn eine der Figuren aus einem früheren Band bereits bekannt ist, kann dieses Buch vollkommen selbstständig gelesen werden.

Während „Die Geschichte der Bienen“ mich komplett begeistern konnte und „Die Geschichte des Wassers“ etwas zäh war, fesselte mich „Die letzten ihrer Art“ wieder sehr. Trotzdem kommt es für mich an den 1. Teil nicht ganz heran, da die Kernaussage des Romans nicht so deutlich herausgearbeitet ist wie in den Vorgängerbänden. Alles dreht sich hier um das Urpferd, das sogenannte Przewalski-Pferd oder auch Thak, das immer wieder vom Aussterben bedroht ist. Allerdings hat dieses Pferd keinen so direkten Nutzen für den Menschen wie die Biene. Insofern wirken die drei Erzählungen nicht so eindringlich wie die des 1. Bandes.

Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen. Maja Lunde ist eine begnadete Erzählerin, die in mir sogar Begeisterung für historische Geschichten wecken kann (Historisches finde ich sonst todlangweilig). Mir gefielen hier alle drei Zeitebenen gleichermaßen; jede hat ihre ganz besondere Geschichte zu bieten und enthält viel Gefühl, aber auch Spannung und natürlich eine ganze Menge Gesellschaftskritik, aber ohne erhobenen Zeigefinger.

Auch wenn das Pferd im Mittelpunkt des Romans zu stehen scheint, muss man sich nicht unbedingt dafür interessieren, um dieses Buch genießen zu können. Die Handlung drumherum hat so viele verschiedene Aspekte aufzuweisen, dass es nie langweilig wird.

Der Schreibstil ist der jeweiligen Zeit und dem Ort angemessen. Er ist bildgewaltig und leicht zu lesen. Von den Personen erhält man ein recht klares Bild, und auch die Orte und Landschaften erwachen vor dem inneren Auge zum Leben.

Nun bin ich schon gespannt, was uns im 4. Teil des Klima-Quartetts erwartet, den ich auf jeden Fall lesen will.

Das Klima-Quartett:

1. Die Geschichte der Bienen

2. Die Geschichte des Wassers
3. Die Letzten ihrer Art

★★★★☆