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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2023

Cosy Crime vom Feinsten – Bewährte Qualität von Richard Osman

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Nun steht schon der dritte Fall für den liebgewonnenen Donnerstagsmordclub an und ich muss sagen, mittlerweile fühlen sich die Bücher für mich fast schon wie Heimkommen an. Denn auch in seinem neusten ...

Nun steht schon der dritte Fall für den liebgewonnenen Donnerstagsmordclub an und ich muss sagen, mittlerweile fühlen sich die Bücher für mich fast schon wie Heimkommen an. Denn auch in seinem neusten Werk „Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ sorgt Autor Richard Osman für ein Wiedersehen mit vielen bereits bekannten Charakteren. Der Fall ist zwar in sich abgeschlossen, um aber alle Beziehungsdynamiken rundum zu erfassen, empfiehlt es sich die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Mit gewohnten Witz und in vertrauter Umgebung lassen aber auch die neuen Ermittlungen nicht lange auf sich warten. Man spürt den Figuren ihre Erfahrung mittlerweile an und auch ihre jeweiligen Stärken ergänzen sich wieder mal grandios. Dennoch wird die Reihe keinesfalls langweilig! Auch diesmal ist der Fall vielschichtig und nicht leicht zu durchschauen. Zahlreiche Verwicklungen und Gefahren sorgen außerdem für Spannung und das Miträtseln machte wieder mal großen Spaß. Der Schreibstil las sich dabei flüssig und die wechselnden Perspektiven sorgen für umfassende Einblicke in unterschiedliche Köpfe und Situationen. Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich lediglich die stellenweise etwas zu ausschweifende Erzählweise. Etwas Straffung hätte der Handlung meiner Meinung nach nicht geschadet, wobei die zahlreichen privaten Details der Figuren natürlich auch ihren eigenen Charme haben. Alles in allem ist der Krimi durchaus unterhaltsam, auf blutige Details wird verzichtet, vielmehr besticht die Handlung durch Raffinesse. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Romantische Komödie, mit genau der richtigen Brise Besonderheit

Dead Romantics
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Nach längerer Zeit habe ich nun wieder mal zu einem klassischen Liebesroman gegriffen und ich muss sagen, „Dead Romantics“ von Ashley Poston hat mich wirklich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist trotz ...

Nach längerer Zeit habe ich nun wieder mal zu einem klassischen Liebesroman gegriffen und ich muss sagen, „Dead Romantics“ von Ashley Poston hat mich wirklich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist trotz der ständigen Präsenz von Toten, Trauer und einer Familie mit Beerdigungsinstitut, immer noch herrlich leicht, etwas verschroben und noch dazu richtig romantisch. Für mich ergab sich im Gesamten so die perfekte Mischung, denn auch die leicht magische Note durch die Geister, war überaus stimmig, lies die Handlung dabei aber nicht ins Fantasy-Genre abrutschen. Florence mochte ich als Hauptprotagonistin ausgesprochen gerne, sie hat nämlich jede Menge liebenswerte Eigenarten und die Autorin schafft es von Beginn an, sie total lebensecht wirken zu lassen. Erzählt wird die Handlung durchgehend aus ihrer Sicht, auch dadurch fiel es mir leicht mich in sie hineinzuversetzen und emotional mitzufiebern. Zwar kam nicht jede Wendung des Romans für mich überraschend (ein größerer Twist war sogar schon recht früh abzusehen), trotzdem konnte mich die Geschichte bis zur letzten Seite gut unterhalten. Besonders toll ist finde ich dabei den Humor, dieser trägt die Geschichte, nimmt den tiefgründigeren Themen aber auch nicht den Raum. Auch die Einblicke ins Verlagswesen und die Arbeit einer Autorin machen Spaß und ergänzen die Handlung stimmig. Der Schreibstil liest sich zudem flüssig und schnell stellte sich bei mir ein regelrechter Lesesog ein. Durch zahlreiche Details wirkt die Handlung außerdem angenehm modern. Insgesamt bin ich also wirklich voll und ganz zufrieden mit dem Gesamtwerk. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Wenn nichts mehr geht, hilft gehen – Geschichte einer Wanderung voller Einsichten

Agnes geht
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Kennt ihr das auch? Ihr habt Erwartungen wie eine Geschichte sein sollte und dann kommt es im Buch plötzlich so ganz anders. Genau so erging es mir mit der Handlung des Romans „Agnes geht“ von Katja Keweritsch. ...

Kennt ihr das auch? Ihr habt Erwartungen wie eine Geschichte sein sollte und dann kommt es im Buch plötzlich so ganz anders. Genau so erging es mir mit der Handlung des Romans „Agnes geht“ von Katja Keweritsch. Gerade deshalb fällt mir die Bewertung des Werks auch etwas schwer. Denn bis etwa zur Hälfte des Buchs, war ich absolut begeistert und hätte ganz klar 5 Sterne vergeben. Dann allerdings traf Hauptprotagonistin Agnes zunehmend Entscheidungen, welche mich zunächst irritierten und mich irgendwann schlussendlich innerlich von ihr entfernten. Zunächst möchte ich aber auf die positiven Dinge zu sprechen kommen, welche mir äußerst gut gefielen. Der Schreibstil etwa liest sich sehr angenehm und sorgt auf jeden Fall für den Zauber der Geschichte. So entstehen einzigartige Beschreibungen der Natur rund um die Elblandschaft und auch die detaillierten Szenen des Wanderns, gefielen mir richtig gut. Die Charakterzeichnungen aller Figuren sind individuell, authentisch und in der Summe wirklich gelungen. Und auch das Ende erschien mir schlussendlich stimmig. Trotzdem bleibt für mich eine gewisse Dissonanz zurück, denn wie zum Beispiel mit dem Thema Betrug im Buch umgegangen wurde, gefiel mir definitiv nicht. Außerdem häufen sich für meinen Geschmack etwas zu viele gesellschaftskritische Themen, welche allerdings teils nur dezent anklingen. Meine größte Schwierigkeit hatte ich aber ab einem gewissen Punkt mit Hauptprotagonistin Agnes. Anfangs war sie mir so sympathisch und ihre Befreiung in Form der Wanderung habe ich sehr gefeiert. Anstatt sich dann aber weiterhin auf sich und ihre Wünsche zu konzentrieren, lässt sie sich zunehmend von anderen Personen vereinnahmen. Und so verlor die Geschichte in ihrer Gesamtheit, meiner Meinung nach an Kraft. Dennoch handelt es sich um einen starken Roman, voller wichtiger Themen und einer packenden Handlung. Insgesamt vergebe ich immer noch gute 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Berührende Geschichte - Aus dem Leben gegriffen und doch auch poetisch

Fremde Federn
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Der Roman „Fremde Federn“ von Alina Lindermuth besticht wie ich finde durch seine Authentizität. Sehr gelungen fängt die Autorin die Lebensrealität der dementen und gebrechlichen Rosmarie, ihrem Enkel ...

Der Roman „Fremde Federn“ von Alina Lindermuth besticht wie ich finde durch seine Authentizität. Sehr gelungen fängt die Autorin die Lebensrealität der dementen und gebrechlichen Rosmarie, ihrem Enkel Tom und den wechselnden zwei Frauen der 24-Stunden-Betreuung ein. Obwohl vor allem aus der Perspektive von Tom erzählt wird, kommen doch die Herausforderungen für alle Beteiligten dieser besonderen Wohnsituation gut rüber. Schöne und berührende Momente, wechseln sich mit Frust, Ärger und Ablehnung ab und erzeugen im Gesamten ein wirklich stimmiges Bild. Wer sich noch nicht mit dem Thema häusliche Pflege beschäftigt hat, findet hier interessante Einblicke in die Materie. Toll ist außerdem, dass Tom als männlicher Hauptprotagonist zwischen Care-Arbeit und Erwerbsarbeit dargestellt wird und auch sonst ist die Geschichte wirklich reflektiert und greift auf nicht zu viele Klischees zurück. Trotz der Schwere des Themas, war der Roman für mich insgesamt eine angenehme Lektüre. Der Schreibstil gefiel mir überaus gut, las sich soweit flüssig und konnte Situationen oft poetisch, wie auch treffend beschreiben. Am Ende bleibt vieles offen, wie im wirklichen Leben eben auch so oft. Und obwohl ich eigentlich kein Fan von offenen Enden bin, war dieses Vorgehen hier für mich passend. Und so lässt mich dieser ruhige und doch tiefgehende Roman, nachdenklich und aufgewühlt zurück. Gerne vergebe ich, für dieses doch besondere Werk, volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Berührender und vielfältiger Roman, über den Wunsch nach (keinen) Kindern

Nur ein paar Nächte
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„Nur ein paar Nächte“ ist bereits das zweite Buch welches ich von Fabian Neidhardt gelesen habe, wobei ich finde das er seinen Debütroman mit diesem neuen Werk nochmal übertroffen hat! Der Schreibstil ...

„Nur ein paar Nächte“ ist bereits das zweite Buch welches ich von Fabian Neidhardt gelesen habe, wobei ich finde das er seinen Debütroman mit diesem neuen Werk nochmal übertroffen hat! Der Schreibstil ist durchgehend angenehm zu lesen, außerdem hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mich zwischen den unterschiedlichen zeitlichen und personellen Perspektiven zurecht zu finden. Auf eindrückliche Weise geht es im Roman nicht nur um das Thema Elternschaft und Kinderwunsch, sondern auch um ganz unterschiedliche Lebens- und Beziehungsentwürfe. Dabei treffen in Form von Ben und seinem Vater zwei Generationen aufeinander und machen auch so Unterschiede deutlich. Aber auch die Perspektive von Orna, welche eben keinen Kinderwunsch verspürt, erlebte ich als sehr wertvoll. Im Nachwort wird dann auch klar, woher der männliche Autor die sehr detaillierten Einblicke in weibliche Themen wie Schwangerschaft, Geburt und andere körperliche und psychische Prozesse, nimmt. Die gründliche Recherchearbeit spürt man seinem Buch auf jeden Fall an und und diese macht die Geschichte außerdem überaus real und nachvollziehbar. Natürlich kommt die Handlung stellenweise etwas verdichteter als im echten Leben daher, an meiner Lesefreude änderte dies aber nichts. Fesselnd bis zur letzten Seite, zog mich diese Geschichte voll und ganz in ihren Bann. Von der Figurenzeichnung, bis hin zum Setting und der eindrücklichen Dynamik, hier gefiel mir wirklich alles. Für mich ist „Nur ein paar Nächte“ deshalb ein echtes 5-Sterne-Highlight, welches ich gerne weiterempfehle!

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