Cover-Bild Nur ein paar Nächte
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 02.05.2023
  • ISBN: 9783709981740
Fabian Neidhardt

Nur ein paar Nächte

Roman
Dafür aber 1000 Liebe

Von einem alleinerziehenden Vater und einer Tochter, die sich kaum bändigen lässt, von Nähe und Loslassen, von Entscheidungen, die das Leben verlangt.
Ben ist Mitte dreißig, er zieht allein seine 12-jährige Tochter Mia groß – und: er hat sich in seinem Leben eingerichtet. Was aber, wenn sich plötzlich alles verändert? Denn: Bens Vater steht vor der Tür und muss für ein paar Nächte bei ihm unterkommen, weil er seine Frau, Bens Mutter, betrogen hat. Außerdem bringt die Polizei Mia nach Hause, die auf eigene Faust nach Hamburg reisen wollte. Um ihre Mutter zu suchen. Um endlich Antworten zu finden.

Was bedeutet es, als Frau keine Mutter werden zu wollen?
Auf der anderen Seite – und für Mia nicht greifbar: Orna. Bens große Liebe und Mias Mama. Die Beziehung zu Ben war gerade beendet, als Orna den Test macht. Sie: wollte nie Kinder. Er: konnte keine bekommen, eigentlich. Was für Ben eine einmalige Chance war, Vater zu werden, war für Orna die Idee von einem Leben, für das sie sich nie entschieden hat. Die beiden machen einen Deal: Orna behält das Baby, bringt es zur Welt; Ben wird das Kind großziehen. So war es seit Beginn der Schwangerschaft vereinbart.

Ein rauschender Text über die Beschaffenheit von Beziehungen, über Gefühle für- und zueinander, über Familie
Mit dem eigenen Vater im Haus muss Ben sich nun dagegen wehren, automatisch wieder Kind zu werden. Und er muss gleichzeitig selbst der beste Vater sein, weil seine Tochter gerade nicht da, nicht bei ihm, sein will. Ein Wochenende bleibt Zeit, um Generationen an Unausgesprochenem zu artikulieren, um Fehler zu akzeptieren, neue zu machen und sich zu entschuldigen. Sich einzugestehen, dass es kein Versagen auf ganzer Linie ist, zuerst das verletzte Kind in sich selbst heilen zu müssen, um sich besser um das eigene kümmern zu können.


***
„Fabian Neidhardt schreibt wie geschnitzt und schafft es dennoch, dabei nie hölzern zu werden: In großer Wärme erzählt er von den Ecken und Kanten seiner Protagonist:innen, von dem Monstrum und Glück, das sich Familie nennt.“
Marie Gamillscheg, Autorin
***

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2023

Lebensnahe Familiengeschichte

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Ben, alleinerziehender Vater der 12jährigen Mia, sieht sich am gleichen Tag mit zwei einschneidenden Ereignissen konfrontiert. Der Vater will bei ihm 'für ein paar Nächte' unterkommen, weil er von Bens ...

Ben, alleinerziehender Vater der 12jährigen Mia, sieht sich am gleichen Tag mit zwei einschneidenden Ereignissen konfrontiert. Der Vater will bei ihm 'für ein paar Nächte' unterkommen, weil er von Bens Mutter rausgeworfen wurde, da er fremdgegangen ist, und die Polizei klingelt an der Tür und bringt Mia nach Hause, die am Bahnhof aufgegriffen wurde auf dem Weg nach Hamburg, um ihre Mutter Orna zu suchen. Der Einzug des Vaters bringt Ben aus dem Gleichgewicht und Mias Plan schürt in ihm die Angst, sie zu verlieren. Ben beginnt, sich mit seiner Beziehung zum Vater und mit seiner eigenen Vaterrolle auseinanderzusetzen. Er will doch ein guter Vater sein.

Ein weiterer Erzählstrang beginnt in der Vergangenheit mit Bens und Ornas Kennenlernen und ihrer Beziehung und macht neugierig auch auf die zurückliegende Entwicklung. Immer wieder gibt es auch Rückblenden zu wichtigen Szenen zwischen Ben und seinem Vater in Bens Jugend.

Fabian Neidhardts Schreibstil ist lebendig, eindrücklich und anschaulich, er ist allen seinen Figuren sehr zugewandt, die Charaktere werden realistisch und authentisch dargestellt mit all ihren Ecken und Kanten und auch ihren Gefühlen. Der Roman schneidet wichtige Themen an und beleuchtet sie aus verschiedenen Perspektiven, so dass ich als Leserin meine zu früh gebildete Meinung zu manchen Charakteren im Laufe des Buchs revidieren musste. Man kann und darf sich als Außenstehender kein Urteil über die Beziehungen anderer erlauben. Die vielschichtigen Verbindungen innerhalb einer Familie werden einfühlsam geschildert und auch, wie Entscheidungen des einen das Leben der anderen beeinflussen können. Entstanden ist eine schöne runde Geschichte, die mich mit ihrer Komplexität und ihren Denkanstößen berührt und überrascht hat.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Was ist Familie

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„Nur ein paar Nächte“ von Fabian Neidhardt erschien am 23.02.2023 im Harmon Verlag.

Der alleinerziehende Ben, 34, Vater einer 12 jährigen Tochter, wird gerade am Telefon von seiner Mutter über den Seitensprung ...

„Nur ein paar Nächte“ von Fabian Neidhardt erschien am 23.02.2023 im Harmon Verlag.

Der alleinerziehende Ben, 34, Vater einer 12 jährigen Tochter, wird gerade am Telefon von seiner Mutter über den Seitensprung seines Vaters informiert, da steht dieser auch schon mit gepackter Tasche vor der Tür. Kurz darauf klingelt es wieder, diesmal ist es die Polizei, sie hat Tochter Mia nachhause gebracht, sie wollte zu ihrer Mutter nach Hamburg. Ben sieht sich plötzlich vor einem Berg von Problemen, sein Vater zieht vorübergehend ein, Tochter Mia spricht nicht mehr mit ihm...

Mit leichter Feder hat Fabian Neidhardt eine außergewöhnliche Familie skizziert. Der Blickwinkel ändert sich ab und an. Die kurzen Kapitel sind, zum besseren Verständnis von Bens Verhalten, mit Sprüngen in die Vergangenheit gespickt. Die Wechsel der erzählenden Personen vervollständigen die Geschichte, so kommt eine gutes Gesamtbild zustande. Die Geschichte dreht sich um viele ungesagten Dinge innerhalb der Familie von Ben, es zeigt Kränkungen aus seiner Kindheit, die nie entschuldigt wurden. Vieles kommt bei einem Familienessen auf den Tisch, unausgesprochene Dinge kommen zu Tage, die zum Verständnis untereinander beitragen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sie sind mit Ecken und Kanten versehen, so wirken sie lebensecht.

Fazit: Mir hat es sehr gut gefallen, dass Fabian Neidhardt die Familienangelegenheiten von zwei Seiten beleuchtet, ohne eigene Wertung. Die angesprochenen Themen sind aktuell, in der Gesellschaft teils sehr umstritten. Ich stelle fest, Beziehungen sind nicht immer einfach, nie sollten wir als Außenstehende sie beurteilen. Gefühle für und Zueinander, die manchmal herrschende Sprachlosigkeit zwischen Vater und Sohn, wurden mit viel Gefühl und Wärme erzählt. Ich gebe meine Leseempfehlung, mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Aufbruch, Ausbruch aus geschaffenen Strukturen, von Angesicht zu Angesicht

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Ben hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, dem seiner kleinen Familie, die nur aus ihm und seiner 12-jährigen Tochter Mia besteht. Mias zunehmendes Bedürfnis, mehr zu erfahren, über ihre Mutter und ...

Ben hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, dem seiner kleinen Familie, die nur aus ihm und seiner 12-jährigen Tochter Mia besteht. Mias zunehmendes Bedürfnis, mehr zu erfahren, über ihre Mutter und warum sie nicht bei ihnen ist, Ben blockt es kategorisch ab, obwohl er in seinem Innersten weiß, das wird nicht mehr lange funktionieren. Und dann klingelt es an der Tür und sein Vater bittet um eine Bleibe, nur für ein paar Nächte, denn Bens Mutter hat ihn hinausgeworfen, weil er ihr untreu war. Nur wenig später, der nächste Schock. Mia wird von der Polizei nach Hause gebracht, weil sie versucht hat, allein nach Hamburg zu fahren und dort bei ihrer Mutter Antworten zu finden, wo ihr Vater sich bisher verweigert hat. Diese unerwartete Situation, das Aufeinandertreffen dieser drei Generationen, mit jeder Menge unbewältigtem Gesprächsbedarf, sie führt zum Aufbruch mühesam zurückgedrängter Emotionen, der vehementer Forderung nach Antworten, nach Auseinandersetzung mit den eigenen Entscheidungen, Fehlern, den weitreichenden Lebenslügen, die so viel Erstarrung und Distanz mit sich bringen. Und jetzt ist es da, das Unausweichliche, das sich in die Augen sehen und so auch die Möglichkeit, diesem 'in nur ein paar Nächten' die Chance abzuringen, ein neues Ist zu erarbeiten, das die Protagonisten frei gibt, für ein Leben, authentischer und mit einem stärkeren eigenem Bewusstsein als zuvor.
Mich hat diese Geschichte in seiner Fokussierung bezogen auf Raum und Personen, auch unter Einschluss der zweiten Zeitebene, sofort regelrecht in seinen Bann gezogen. So intensiv, kompakt, packend, ohne Wertung, aber mit viel Reflexion hat der Autor hier wirklich etwas geschaffen, das einen als Leser fesselt und begeistert. Und einen, fast schon zufrieden, zurücklässt, im Einklang mit der Gewissheit, so ist Leben.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Geschichte des geringsten Widerstandes

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Das Buch war einer der lernreichsten Bücher, die ich je gelesen habe. Es hat so viele verschiedene Konstellationen von Familie und Liebe gezeigt aber auch über Fehler und das Bereuen der Vergangenheit. ...

Das Buch war einer der lernreichsten Bücher, die ich je gelesen habe. Es hat so viele verschiedene Konstellationen von Familie und Liebe gezeigt aber auch über Fehler und das Bereuen der Vergangenheit. Das Buch handelt von so vielen mehr Schicksalen als nur das von Ben, wofür ich wirklich dankbar bin. Beim Lesen merkt man wie viel Mühe in dem Buch steckt um die verschiedensten Konstellationen von Familie und Liebe darzustellen von Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern zu alleinerziehende Vätern und Kindern mit Behinderungen.

Ben erzieht seine Tochter Mia alleine und versucht ihr der beste Vater möglich zu sein und ihr die Liebe zu geben, die sich Ben selber von seinem distanziertem Vater zu hören wünscht. Als Mia von der Polizei zurück gebracht, da sie auf dem Weg nach Hamburg war um Orna kennenzulernen, zweifelt Ben daran ob er wirklich ein guter Vater ist, der sein Bestes gibt, und ob der Weg des geringsten Widerstands wirklich die beste Lösung war.

Anfangs habe ich noch befürchtet, dass Orna als absolutes Monster dargestellt wird, da sie keine Mutter sein will aber dann doch Mia bekam und nicht in ihrem Leben ist. Diese Angst ist aber sehr schnell wieder verschwunden und wurde mit Bewunderung für die tolle Auseinandersetzung mit Themen, die von unserer Gesellschaft leider als Tabu gelten, wie Abtreibung, Fehlgeburten, Schwangerschaft und die Folgen.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

1000 Liebe

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Eine Geschichte, die viel Gelegenheit zum Nachdenken bietet, die mich mit der unglaublichen Vielfalt an Ereignissen und unterschiedlichen Gefühlen bis ins Herz trifft und vor allem: die mir vor Augen führt, ...

Eine Geschichte, die viel Gelegenheit zum Nachdenken bietet, die mich mit der unglaublichen Vielfalt an Ereignissen und unterschiedlichen Gefühlen bis ins Herz trifft und vor allem: die mir vor Augen führt, dass man sich (ich mich) mit einer Meinungsbildung viel zu leicht beeinflussen lassen kann von ersten Eindrücken, ohne die Hintergründe auch nur annähernd zu kennen und zu verstehen.

Fabian Neidhardt hat einen gekonnten Weg gefunden, alles zu sagen, was gesagt werden muss, um verstehen zu können. So hat mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sehr gefallen, um nicht nur die Geschichte des alleinerziehenden Vater Ben und seiner ganz besonderen Tochter Mia zu erleben, sondern auch, um Antworten über die Beweggründe, die Denkweise und die Gefühle von Mias Mutter Orna zu erfahren.

Dass auch noch Bens Vater plötzlich vor dessen Tür steht, weil er seine Mutter betrogen hat und damit ein Problem auftaucht, das eigentlich der Aufhänger für eine andere Geschichte sein könnte, fand ich zunächst befremdlich. (Hier fand ich übrigens die Erzählung über die Zeit, als Bens Eltern jung waren, sehr gelungen.) Aber ich habe gemerkt, dass die Geschichte erst durch alle Geschehnisse komplett wird.

Ich habe das Buch, das überall die Liebe, aber auch die Sehnsucht danach spürbar erkennen lässt, fast in einem Rutsch gelesen. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung für 1000 Liebe!

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