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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2022

Starker Auftakt einer mitreißenden dystopischen Trilogie

After Dawn – Die verborgene Welt
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In „After Dawn – Die verborgene Welt“ lässt Autor Lars Meyer seinen Leser:innen während der Lektüre wirklich kaum Zeit, Atem zu holen. Von Beginn an legt er ein unheimlich flottes Erzähltempo vor und sorgt ...

In „After Dawn – Die verborgene Welt“ lässt Autor Lars Meyer seinen Leser:innen während der Lektüre wirklich kaum Zeit, Atem zu holen. Von Beginn an legt er ein unheimlich flottes Erzähltempo vor und sorgt für anhaltende Spannung durch actionreiche und gefährliche Szenen. Trotz allem bleibt aber zum Glück noch genügend Zeit fürs Worldbuilding, welches wirklich grandios gelungen ist. Auch dadurch wirkte die Geschichte wunderbar lebendig und greifbar. Dystopisch, aber nicht hoffnungslos, geht es in der von ihm geschaffenen Welt zu. Fantastisches Detail sind dabei die von ihm erschaffenen Reitechsen, welche mir ausgesprochen gut gefielen. Aber auch sonst habe ich absolut nichts zu meckern. Ember ist eine außergewöhnlich mutige Protagonistin und trotz ihrer erst 15 Jahre wirklich nicht zu unterschätzen. Das liegt allerdings auch daran, dass sie in einer äußerst gefährlichen Umwelt groß geworden ist. Von Beginn an war sie für mich eine absolute Sympathieträgerin, was dazu führte das ich noch mehr mit ihr mitfieberte und litt. Nicht alle Szenen sind nämlich leicht auszuhalten, denn (körperliche) Gewalt wird immer wieder detailliert geschildert, weswegen ich das Buch wirklich erst für Jugendliche empfehlen würde. Der Schreibstil las sich außerdem flüssig und angenehm und sorgte für ein schnelles Lesetempo. Da ich dieses Buch auch aufgrund der großen Spannung nicht mehr aus der Hand legen konnte, flog ich nur so durch die Seiten. Embers Entwicklung ist wirklich toll zu beobachten, aber auch die vielseitige und teils fremdartige, beschriebene Welt macht Lust noch tiefer in die Geschichte einzutauchen. Ein Abenteuer jagt das nächste, wobei die Handlung überhaupt nicht vorhersehbar war und mich bis zuletzt fesseln und überraschen konnte. Außerdem sorgt das Ende dafür, dass ich unbedingt wissen will wie es nun weitergeht und darum schon jetzt den nächsten Band (welcher im Frühjahr 2023 erscheinen soll) herbeisehne.
Mein Fazit: Großartige neue Reihe, für Jugendliche und Erwachsene. Gehört schon jetzt zu meinen Jahreshighlights! Deshalb gibt es von mir natürlich eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Nachvollziehbar und lebensnah – Wie der Klimawandel bereits heute das Leben verändert

Das letzte Eis
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„Das letzte Eis“ der Autorin Anne Steinbach, herausgegeben vom Klimahaus Bremerhaven, ist ein eindrückliches wie auch wichtiges Sachbuch, welches mich auf ganzer Linie begeistern konnte. Ohne erhobenem ...

„Das letzte Eis“ der Autorin Anne Steinbach, herausgegeben vom Klimahaus Bremerhaven, ist ein eindrückliches wie auch wichtiges Sachbuch, welches mich auf ganzer Linie begeistern konnte. Ohne erhobenem Zeigefinger kommen die Berichte darin daher und überzeugen gerade durch ihre schlichte Aussagekraft. Die Kapitel bieten, berührende wie auch authentische Einblicke in das Leben in den Schweizer Alpen und der Eiswelt Alaskas. Obwohl das Thema Klimawandel allgegenwärtig ist und auch alle Kapitel miteinander vereint, stehen im Mittelpunkt doch die Geschichten der einzelnen Menschen. Anhand ihrer Schilderungen von konkreten veränderten Lebensbedingungen, wurden die Auswirkungen des Klimawandels für mich so erlebbar und nachvollziehbar wie noch nie zuvor. Noch dazu ist die Gestaltung und Verarbeitung des Buchs unglaublich hochwertig und inhaltlich äußerst vielseitig. Besonders die eindrucksvollen Fotos haben es mir angetan, aber auch die klug ausgewählten Beiträge konnten mich fesseln. Ich dachte eigentlich, dass das Buch inhaltlich eher wie eine fortlaufende Reportage erzählt wird. Die einzelnen für sich stehenden Artikel, gefallen mir aber durch ihre Vielfältigkeit viel besser. Die Erzählung wirkt sehr lebendig und wurde mir an keiner Stelle langweilig, obwohl doch auch einiges an Wissen vermittelt wird. Außerdem gibt nicht nur eine Hauptfigur sondern es kommen unterschiedliche Älpler, wie auch Yupik zu Wort, was für Abwechslung sorgt. Ergänzt durch aussagekräftige Fotos ergibt sich so eine ausgewogene und informative Mischung.
Mein Fazit: Dieses Buch sollte jede:r gelesen haben! Außerdem ist es perfekt geeignet für den Schulunterricht oder als Lektüre für Skeptiker.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Eindrucksvolles vielschichtiges Werk, aber in meinen Augen kein Kinderbuch

Die Sprache der Freundschaft
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In der sprachlichen Gestaltung des Romans „Die Sprache der Freundschaft“ haben sowohl Autorin Claudia Mills als auch die deutsche Übersetzerin tolle Arbeit geleistet. Denn die Geschichte von Betsy wird ...

In der sprachlichen Gestaltung des Romans „Die Sprache der Freundschaft“ haben sowohl Autorin Claudia Mills als auch die deutsche Übersetzerin tolle Arbeit geleistet. Denn die Geschichte von Betsy wird in Form von Gedichten erzählt. Dieser reimen sich zwar nicht, kommen aber mit einer unglaublichen Sprachgewalt daher. Episodenweise erfahren wir so immer mehr aus dem Leben von Betsy und ihrer Freundin Lizard. Aus vielen Details ergibt sich im Gesamten dann doch ein stimmiges Bild. Obwohl ich mich zunächst an diesen außergewöhnlichen Schreibstil gewöhnen musste, passt er wirklich wunderbar zum Buch und steht fast schon selbst stellvertretend für eine der verlorenen Sprachen, um welche es unter anderem in der Geschichte geht. Die anspruchsvolle sprachliche Gestaltung ist aber nur einer von zwei Punkten, weswegen ich das Buch weniger als für Kinder geeignet halte.

Für wesentlich problematischer halte ich die heftigen vorkommenden Themen, welche im Klappentext überhaupt nicht ersichtlich sind. Um ein locker-leichtes gute Laune Buch handelt es sich nämlich keinesfalls. Achtung wer nicht gespoilert werden möchte, sollte nun nicht weiterlesen. Was meiner Meinung nach dringend nötig wäre, ist eine Triggerwarnung in Bezug auf die Themen Ängste und Depressionen, versuchter Suizid und Suchterkrankungen. Diese kommen nämlich ungeschönt und detailliert in der Handlung vor. Als Erwachsene konnte ich die Geschichte trotz ihrer Tragik voll und ganz wertschätzen und genießen. Ich liebe dieses besondere Buch und wurde von der Geschichte auch unheimlich berührt. Der Text umfasst unglaublich viele Emotionen und arbeitete ein komplexes Thema super auf. Nur passt die Altersempfehlung von 11 Jahren in meinen Augen absolut nicht. Vor allem da die inhaltliche Brisanz am Klappentext nicht zu erkennen ist und Eltern überhaupt nicht einschätzen können, mit welchen Themen ihr Kind in Berührung kommt. Ich bin keinesfalls der Meinung das Kinder sich nicht mit solch schwierigen Themen beschäftigen sollten. Nur kommen diese in Buch einfach sehr geballt und vor allem auch detailliert vor, so dass sich eine gemeinsame Lektüre anbietet. Wäre das Buch als Jugendbuch vermarktet worden, bekäme es von mir 5 Sterne. So muss ich aber leider einen Stern abziehen, wobei ich das Buch trotzdem sehr gerne (für ältere Leser:innen) weiterempfehlen mag.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Nicht das gewohnte Niveau des Autors – Blasse Figurenzeichnung und eine vorhersehbare Handlung

Freiheitsgeld
6

Die Bewertung von „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach fällt mir richtig schwer, denn von einem meiner Lieblingsautoren bin ich anderes gewohnt. Die Geschichte ist von der vertrauten Genialität des Autors ...

Die Bewertung von „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach fällt mir richtig schwer, denn von einem meiner Lieblingsautoren bin ich anderes gewohnt. Die Geschichte ist von der vertrauten Genialität des Autors meiner Meinung nach sehr weit entfernt und nach der Lektüre muss ich leider zugeben, dass mich das Buch im Gesamten nicht überzeugen konnte. Das ist gerade deshalb so schade, da ich das gewählte Thema an sich super spannend und durchaus wichtig finde. Doch das Bedingungslose Grundeinkommen (im Buch Freiheitsgeld genannt) kommt hier wahrlich nicht gut weg. Eschbach zeichnet eine für Menschen düstere Zukunftsaussicht, wobei er zumindest für die Umweltprobleme eine Lösung parat hat. Als reine Dystopie, mag ich die Geschichte deshalb auch nicht bezeichnen. Zu Beginn gefiel mir das Worldbuilding noch richtig gut. Auf viele Bereiche wird eingegangen (z.B. Schulsystem, Steuerverwaltung, Polizei, Nahrungsmittel, u.w.) und interessante Ansätze sind erkennbar. Leider bleiben diese dann aber im weiteren Handlungsverlauf auf der Strecke, da sich die Geschichte auf viele private Details der Hauptprotagonist:innen fokussiert und letztendlich auch verliert. Bei einigen dieser sehr genau beschriebenen Einzelheiten handelt es sich noch dazu leider um explizite Sexszenen, welche für mich nicht recht in dieses Buch passen wollten, außerdem trugen diese inhaltlich nichts Wichtiges zur Handlung bei. Gepaart mit ausschließlich stereotyp dargestellten Paarbeziehungen ergab sich so eine eher nervige Mischung. Wirklich keiner der dargestellten Charaktere war mir sympathisch, alle bleiben blass und unnahbar. Ein weiterer Kritikpunkt stellt die Vorhersehbarkeit von vielen Wendungen dar. Einige Hinweise wurden tatsächlich so oft im Text erwähnt, das sie wirklich nicht mehr als dezent gelten konnten und mich die Geschichte dementsprechend nur noch sehr wenig überraschen konnte. Im Gesamten wirkt die Handlung außerdem konstruiert und leider nicht durchgehend stimmig. Einzig der Schreibstil sorgte dafür das ich weitergelesen habe. Dieser liest sich nämlich leicht und angenehm und so kommt man hier schnell durch die Seiten. Alles in allem war „Freiheitsgeld“ für mich kein Highlight. Das Werk wirkte lieblos und nicht richtig durchdacht. Sehr schade, denn Potenzial ist durchaus erkennbar! So kann ich im Vergleich zu anderen Romanen, leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Grandioser zweiter Band einer außergewöhnlichen Reihe – Uneingeschränkte Leseempfehlung!

This Charming Man
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Endlich ist es soweit, der Alltag in der wohl speziellsten Zeitungsredaktion der Welt geht weiter! Nach „The Stranger Times“ konnte mich nun auch„ This Charming Man“ von C.K. McDonnell, vollkommen begeistern. ...

Endlich ist es soweit, der Alltag in der wohl speziellsten Zeitungsredaktion der Welt geht weiter! Nach „The Stranger Times“ konnte mich nun auch„ This Charming Man“ von C.K. McDonnell, vollkommen begeistern. Zum Einen freute ich mich über das Wiedersehen mit zahlreichen liebgewonnen Charakteren. Wobei der ein oder andere nichts von seiner Kauzigkeit verloren hat. Zum Anderen konnte aber auch die Geschichte wieder mit jeder Menge Humor und Spannung punkten. Der Genremix der Handlung ist dabei wirklich einmalig. Fantasy, Crime, Humor und eine kleine Prise Horror ergänzen sich wirklich perfekt und sorgen im Gesamten für eine unterhaltsame Mischung. Durch seinen witzigen Schreibstil und treffsichere Situationskomik konnte mich der Autor tatsächlich mehrmals zum Lachen bringen. Trotz so mancher absurden Szene wirkt die Handlung aber nicht erzwungen lustig. Vielmehr punktet die Geschichte mit spannenden Ermittlungen, überraschenden Wendungen, sowie abwechslungsreichen Perspektivwechseln. Und auch die fantastischen Elemente kommen wahrlich nicht zu kurz. Unter anderem in Form von Vampiren, welche es eigentlich gar nicht geben dürfte. Erfrischend anders, gar nicht Klischeehaft und dennoch fesselnd, konnte mich das Buch mit seinem Gesamtkonzept überzeugen. Auch der einnehmende Schreibstil gefiel mir richtig gut, welcher das Leseerlebnis perfekt abrundetet. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Von dieser großartigen Reihe kann ich nicht genug bekommen. Hoffentlich folgen noch viele Bände!

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