Als Betsy ihrer besten Freundin Lizard erzählt, dass ihre Mutter als Professorin an der Uni über vom Aussterben bedrohte Sprachen schreibt, ist Lizard sofort Feuer und Flamme. Was, wenn man nicht nur darüber schreiben, sondern tatsächlich eine bedrohte Sprache retten würde? Während Lizard sich immer begeisterter in das Projekt vertieft, beginnt Betsy sich langsam aus der Freundschaft zu lösen, die sie zunehmend als einengend empfindet. Und als etwas passiert, das Betsys Welt völlig durcheinanderbringt, ist es ausgerechnet Lizard, die sie im Stich lässt. Kann Betsy eine bedrohte Sprache und eine bedrohte Freundschaft retten?
Eine wunderbare Geschichte über die Macht der Sprache!
Sie erzählt nicht nur von der Freundschaft zweier Mädchen, sie erzählt so viel mehr. Das Retten von Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind. Aber ...
Eine wunderbare Geschichte über die Macht der Sprache!
Sie erzählt nicht nur von der Freundschaft zweier Mädchen, sie erzählt so viel mehr. Das Retten von Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind. Aber was ist mit der Sprache, die uns tagtäglich begleitet? Gerade sie ist es wert gerettet zu werden. Oftmals gerät sie in Vergessenheit, ohne dass wir es merken.
Dieses Buch beinhaltet eine wichtige Botschaft, die sich durch alle Seiten zieht. Miteinander reden.
Die Autorin hat einen ungewöhnlicher Schreibstil gewählt, der es genau auf den Punkt bringt. Die Geschichte wirkt daher kürzer, aber verliert nichts an Inhalt. Ganz im Gegenteil, hier wird alles gesagt, was wichtig ist.
Ich finde nicht, dass es einer Triggerwarnung bedarf. Das nimmt den Inhalt vorweg und die Geschichte bekommt ein anderes Gesicht. Betsy hat eine Stimme bekommen, mit denen sie ihre jungen Leser an ihrem Leben teilhaben lässt. Ihre Gedanken und Gefühle kommen hier sehr gut und verständlich zum Ausdruck. Das hat die Autorin gekonnt umgesetzt und kindgerecht verpackt.
"Manchmal ist Schweigen eine eigene Sprache. Manchmal ist Schweigen lauter, als Reden jemals sein könnte."
Schon das Originalcover dieses Buchs ist sehr hübsch, aber der Stil der deutschen Illustratorin Karin Lindermann gefällt mir sogar noch besser. Während man das Buch liest, erkennt man immer mehr, wie wunderbar ...
Schon das Originalcover dieses Buchs ist sehr hübsch, aber der Stil der deutschen Illustratorin Karin Lindermann gefällt mir sogar noch besser. Während man das Buch liest, erkennt man immer mehr, wie wunderbar die einzelnen Elemente auf die Geschichte zugeschnitten sind: die Biene, die fallenden Blütenblätter der gelben Rosen, die skizzierten Landkarten – das Motiv ist detailverliebt und atmosphärisch, wirkt verspielt, aber nicht chaotisch. Ohne mehr übers Buch zu wissen, hätte ich auf eine fantasievolle Geschichte mit Anspruch getippt. Was rückblickend auch genau das ist, was einen hier erwartet.
Die Story hat mich wirklich bewegt und umgetrieben. Sie ist in ganz besonderer Form geschrieben: in Versen. Hut ab vor dieser Schreib- und Übersetzungsleistung!
Anders, als man im ersten Moment denken könnte, lässt sich der Text sehr flüssig lesen und durch die kurzen Sequenzen entsteht ein echter Sog, aber ein bisschen dran gewöhnen und drauf einlassen muss man sich schon. Ich bin mir unsicher, was ich als Kind von dem Stil des Buchs gehalten hätte, aber als Erwachsene sage ich: richtig, richtig gut!
Lizard und Biene (schade, dass das mit Bee im Deutschen nicht funktioniert, die Kombi ist natürlich ein bisschen irritierend) sind sehr gut ausgearbeitete Charaktere. Ihre Freundschaft hat ihre problematischen Seiten, wird jedoch nie nur schwarz oder weiß betrachtet. Beide Mädchen bieten Identifikationspotenziale.
Über die Familien der zwei kommen immer mehr Puzzleteile hinzu, die Biene/Betsy vor allem beobachtet, der Leser aber auch näher deuten kann.
Besonders berührt haben mich persönlich die Passagen, in denen es nachdenklich wird: Wie kann man Dinge oder Beziehungen retten? Was ist Freundschaft?
Die Metaebene, die die Autorin über den Versuch, eine Sprache vor dem Aussterben zu bewahren, eröffnet, ist wirklich grandios!
Im letzten Teil des Buchs braut sich etwas zusammen, was für eine sehr gedrückte Stimmung sorgt. Es überrascht mich, dass es hier keine Triggerwarnung für Menschen, die „Die Sprache der Freundschaft" als Geschenk kaufen, gibt, damit sie sehen können, dass es auf jeden Fall kein Gute-Laune-Buch ist, sondern richtig krasse Themen behandelt (was gut ist, aber auf den ersten Blick eben doch sehr versteckt).
Trotz der Schwere vermittelt der Roman letztendlich vor allem Hoffnung und plädiert für ehrliche und liebevolle Kommunikation, für das Miteinander-Wachsen und Einander-Wachsen-Lassen.
In einem Satz:
„Die Sprache der Freundschaft" ist ein außergewöhnliches Buch (in meinen Augen fast eher eins für Erwachsene, wenn auch aus der Sicht eines Kindes erzählt): wichtige, wertvolle Botschaften treffen auf eine ganz besondere Form und eine starke Charakter- und Beziehungsentwicklung.
Betsy und Lizard heißen eigentlich beide Elisabeth und sind beste Freundinnen seit Ewigkeiten. Als Betsy Lizard eines Tages erzählt, dass viele Sprachen auf der Welt vom aussterben bedroht sind, wollen ...
Betsy und Lizard heißen eigentlich beide Elisabeth und sind beste Freundinnen seit Ewigkeiten. Als Betsy Lizard eines Tages erzählt, dass viele Sprachen auf der Welt vom aussterben bedroht sind, wollen sie alles tun um zumindest eine Sprache zu retten...ausserdem wollen sie damit Betsys Mutter helfen, die Sprachen erforscht und immer so im Stress ist. Ob ihr Plan wohl aufgehen wird...?
Schon die Schreibform des Buches ist sehr besonders, denn im Inneren des Buches sehen die einzelnen Kapitel von der Form fast so aus wie kleine Gedichte. Dies macht das Buch einzigartig und gibt der Geschichte eine Besonderheit. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und so fliegt man förmlich durch die Seiten und möchte die Geschichte kaum einmal aus der Hand legen. Dennoch steht so viel zwischen den Zeilen, was das Buch sehr tiefgründig und besonders macht und deshalb eher etwas für ätere Kinder ist die damit schon klarkommen und umgehen können. Aber auch erwachsene Leser, die sich gerne mal in einem Kinderbuch verlieren möchten, sind hier goldrichtig und bekommen eine berührende Geschichte zu lesen.
Die Handlung ist wirklich wunderschön umgesetzt. Die Geschichte ist sehr vielseitig und abwechslungsreich, es geht um fast verlorene Sprachen, Freundschaft und die Liebe zu den Eltern, aber auch schwere und tiefgründige Themen wie Depression, Stress und Verrat spielen im Buch eine Rolle. Eine Mischung, die sich wunderbar in die Geschichte einfügt und einen nachdenklich und berührt zurück lässt. Auch das Nachwort der Autrin ist sehr lesens-und empfehlenswert.
Fazit: Ein ganz besonderes Kinderbuch, das nicht nur wegen seiner einzigartigen Schreibform, sondern auch durch eine berührende Geschichte punkten kann.
Zunächst hat uns an dem Buch das Hardcover total angesprochen. Es wirkt ruhig und atmosphärisch, zeigt viele kleine Details ohne überladen zu sein. Betsy und ihre beste Freundin Lizzard wollen eine Sprache ...
Zunächst hat uns an dem Buch das Hardcover total angesprochen. Es wirkt ruhig und atmosphärisch, zeigt viele kleine Details ohne überladen zu sein. Betsy und ihre beste Freundin Lizzard wollen eine Sprache vor dem Aussterben retten. Damit wollen sie Betsys Mutter unterstützen, die über fast vergessene Sprachen forscht. Dann gerät die Freundschaft der beiden Mädchen aber ins Wanken. Das Buch wurde aus dem englischen von Meritxell Janina Piel übersetzt. Schlägt man das Buch auf, ist man erst einmal überrascht. Der Text findet sich in einer ungewöhnlichen Schreibform und es bedarf einiger Seiten um sich daran zu gewöhnen, bezwiehungsweise das Buch interessiert zu lesen. Meine jüngeren Mitleser konnten sich damit leider nicht anfreunden und mochten es nicht lesen. Mir persönlich hat es nach einer Eingewöhnungsphase gut gefallen. Hier werden sich viele Gedanken zu Sprachen, Freundschaft, Depressionen und Abhängigkeiten gemacht. Themen, die in unserer heutigen schnelllebigen Welt eine große Bedeutung haben. Ich finde es toll, wie das alles hier in dieser Geschichte geschickt verpackt wurde. Ein empfehlenswertes Buch bei dem ich mich bezüglich der Altersangabe nicht festlegen möchte.
Als ich das erste Mal von „Die Sprache der Freundschaft“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und der Klappentext klang nach einer ...
Als ich das erste Mal von „Die Sprache der Freundschaft“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Von der US-amerikanischen Autorin Claudia hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Die Sprache der Freundschaft“ sollte also mein erstes Werk aus ihrer Feder werden.
Betsy und Lizard gehen in die sechste Klasse und sind seit dem dritten Schuljahr die besten Freundinnen. Beide heißen eigentlich Elizabeth, nur sprechen sie sich gegenseitig immer nur mit ihren Spitznamen an: Biene und Lizard. Bis auf ihre gleichen Namen haben die beiden jedoch kaum etwas gemeinsam. Lizard hat vor nichts Angst und will immer alles bestimmen und bei allem die Erste sein, sie ist wie eine Sturmwolke und ein Wirbelwind. Betsy dagegen fürchtet sich vor vielen Dingen und ist sehr gut darin, die Zweite zu sein, sie ist wie ein Blatt, das in die Luft gehoben und umhergeweht wird.
Als Betsy Lizard erzählt, dass ihre Mutter, die Linguistik-Professorin an der Uni ist, über aussterbende Sprachen schreibt, ist sie sofort begeistert. Sie möchte unbedingt eine bedrohte Sprache retten und startet zusammen mit Betsy ein Projekt. Die Mädchen versuchen Guernésiais zu lernen, doch während Lizard mit Feuereifer dabei ist, fühlt sich Betsy zunehmend eingeengt in ihrer Freundschaft. Sie möchte auch mal Zeit mit anderen Mädchen verbringen und neue Dinge ausprobieren, wie zum Beispiel bei dem Schultheaterstück „Alice im Wunderland“ mitmachen. Obwohl Lizard dagegen ist, tritt Betsy der Theater-AG bei und trifft sich immer häufiger mit Zoey, die fantastische Kuchen backen kann. Betsy und Lizard entfernen sich immer weiter voneinander. Als dann etwas Schlimmes in Betsys Leben passiert und sie dringend jemanden an ihrer Seite braucht, ist es ausgerechnet Lizard, die sie im Stich lässt.
Irgendwie ist es völlig an mir vorbeigegangen, dass es sich bei diesem Buch um einen Versroman handelt. Ich war beim Aufklappen daher etwas überrascht als ich sah, dass die Erzählung ausschließlich in freien Versen verfasst wurde. Normalerweise greife ich zu solchen Bücher nicht ganz so gerne, allerdings habe ich auch schon welche gelesen, die mir gefallen haben und die sich sogar als ein Highlight für mich entpuppt haben. So wie „Die Sprache der Freundschaft“.
Mich hat das Buch mit seinem ausdrucksstarken Erzählstil von den ersten Zeilen an begeistern können. Die Geschichte ist in einer herrlich poetischen Sprache geschrieben, die sich wunderschön liest, und wird mit viel Authentizität aus der Sicht eines 11-jährigen Mädchens geschildert.
Betsy, unsere Protagonistin und Ich-Erzählerin, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Hauptperson erschaffen, die man mit ihrer liebenswerten Art einfach sofort gernhaben muss und der man sich beim Lesen unheimlich nahe fühlt. Ich habe mich von Betsy nur zu gerne in ihre Welt mitnehmen lassen und fand es großartig mitzuerleben, wie sie im Verlauf des Buches an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnt und zunehmend erkennt, was im Leben wirklich zählt.
Neben Betsy wurden auch die weiteren Charaktere realistisch gezeichnet und sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Da hätten wir zum Beispiel Lizard, die seit der dritten Klasse Betsys beste Freundin ist und die eine ziemlich spezielle Persönlichkeit besitzt. Als sympathisch kann man Lizard eigentlich nicht bezeichnen, mit ihrem tonangebenden und besitzergreifenden Wesen. Ich fand es oft erschütternd zu sehen, wie dominant sie sich gegenüber ihrer Freundin verhält und wie sehr sie sie einengt. Betsy wiederum lässt sich eine lange Zeit viel zu viel gefallen und das, wo ihr durchaus klar ist, dass Lizards Verhalten nicht okay ist. Doch nicht nur zwischen den beiden läuft nicht alles rund – auch bei ihnen zu Hause ist nicht alles eitel Sonnenschein.
Das Buch befasst sich mit so einigen schweren Themen wie toxische Beziehungen, psychische Erkrankungen (Depressionen und Alkoholismus) und das Auseinanderleben von Freunden. Die Stimmung ist insgesamt schon recht ernst, sie wird aber niemals zu drückend oder traurig. Claudia Mills behandelt alles sehr einfühlsam und kindgerecht, sodass die Altersangabe mit ab 10 Jahren in meinen Augen absolut passend ist. Die Geschichte ist zudem stellenweise auch unterhaltsam und lässt einen schmunzeln, was vor allem der kindlichen Unschuld und Weltanschauung unserer Protagonistin zu verdanken ist.
Neben den bereits genannten Themen handelt die Erzählung auch noch von Familie und Freundschaft, von aussterbenden Sprachen und dem Mut, Neues auszuprobieren und man selbst zu sein. Die Story vermittelt eine Menge wertvoller Botschaften und regt zum Nachdenken an und da sie überdies auch viele interessante Fakten über Sprachen enthält und uns vor Augen führt, wie schön und wichtig die sprachliche Vielfalt ist, ist sie auch sehr informativ und inspirierend. Als Schullektüre kann ich mir das Buch nur zu gut vorstellen, meiner Meinung nach ist es dafür ideal geeignet.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Da nicht nur die Sprachen-Rettungsaktion von Betsy und Lizard für jede Menge Aufregung und Spannung sorgt, sondern auch die Ereignisse bei Betsy zu Hause sowie das Schultheaterstück „Alice im Wunderland“, bei dem unsere Romanheldin mitmacht, reißen einen die Geschehnisse durchweg mit, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag. Die Geschichte liest sich dank der Verse und den sehr kurzen Kapiteln zudem extrem flott. Ich, als Erwachsene, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und leider viel zu schnell beendet.
Fazit: Der US-amerikanischen Autorin Claudia Mills ist mit „Die Sprache der Freundschaft“ ein ganz besonderer Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Ich bin vollkommen begeistert von dem Buch. Es erzählt eine fesselnde, ergreifende und lehrreiche Geschichte über bedrohte Sprachen, verlorene und neue Freundschaften und Selbstfindung, es steckt voller Poesie, Ehrlichkeit und Tiefgang und verzaubert uns mit einer wunderbar bildlichen Sprache und viel leckerem Kuchen. Ich habe Betsy nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe 5 von 5 Sternen!