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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2022

Schräg und amüsant – Eine Geschichte über die Herausforderungen unterschiedlicher Generationen

Einatmen, ausrasten
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Obwohl Georgie Hall ihr Buch „Einatmen, ausrasten“ eher für Frauen ab 50 geschrieben hat, kann man die Geschichte dennoch gut auch als jüngerer Mensch lesen. Die Handlung vereint nämlich nicht nur Probleme ...

Obwohl Georgie Hall ihr Buch „Einatmen, ausrasten“ eher für Frauen ab 50 geschrieben hat, kann man die Geschichte dennoch gut auch als jüngerer Mensch lesen. Die Handlung vereint nämlich nicht nur Probleme wie Menopause und Ähnliches, sondern bildet geschickt eine Brücke über alle Generationen hinweg. Obwohl die Charaktere bunt aufgestellt sind, stehen doch vor allem starke Frauenfiguren im Mittelpunkt und gerade die Dialoge zwischen Mutter Eliza und Tochter Summer gefielen mir richtig gut. Obwohl an sich gar nicht so viel passiert, liest sich die Geschichte dennoch interessant und ergibt am Ende ein stimmiges Bild. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf unterschiedlichen Beziehungsdynamiken und dem Familiengeschehen. Neben einigen ernsten Momenten, gab es immer wieder auch sehr humorvolle Passagen und auch wenn mir die Handlung stellenweise fast schon etwas zu melodramatisch war, fühlte ich mich gut unterhalten. Die Autorin schafft es auf jeden Fall Verständnis für die sehr unterschiedlichen Probleme und Sorgen der drei Generationen zu schaffen und stellt ihr Setting in Stratford-upon-Avon als lebendigen Hintergrund dar, welcher die Geschichte zusätzlich aufwertet. Durch die dargestellte Vielfalt, findet hier wirklich jede:r eine Figur zum hineinversetzen. Der Schreibstil gefiel mir im Großen und Ganzen gut, ab und zu ergaben sich zwar Längen, dennoch mochte ich die sprachliche Umsetzung, welche mit zahlreichen Zitaten aufgepeppt war, gerne. So war „Einatmen, ausrasten“ eine durchaus amüsante Lektüre, welche den eigenen Horizont erweitert und mich vor allem durch seine ausgereiften und authentischen Protagonist:innen überzeugte. Einen Punkt Abzug gibt es für etwas zu viel Drama und einige unnötige Nebenhandlungen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Der tägliche Kampf mit Depressionen: Erzählt aus der Sicht einer Betroffenen

Kalt erwischt
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In ihrem Buch „Kalt erwischt – Wie ich mit Depressionen lebe und was mir hilft“ erzählt die Autorin Heide Fuhljahn auf sehr persönliche Weise von ihrer Lebens- und Leidensgeschichte, denn Depressionen ...

In ihrem Buch „Kalt erwischt – Wie ich mit Depressionen lebe und was mir hilft“ erzählt die Autorin Heide Fuhljahn auf sehr persönliche Weise von ihrer Lebens- und Leidensgeschichte, denn Depressionen begleiten sie fast schon ihr ganzes Leben lang. Schonungslos offen lässt sie ihre Leser:innen dabei an Tiefpunkten aber auch Lichtblicken teilhaben und ermöglicht einen interessanten Einblick in psychiatrische Einrichtungen und das deutsche Gesundheitssystem. Zusätzlich wechseln sich die biografischen Schilderungen mit allgemeinen Erklärungen und Interviews von Menschen mit Expertise ab. Tendenziell sprachen mich die privaten Ausführungen ein wenig mehr an. Denn auch wenn die weiterführenden Informationen gut recherchiert sind, lesen sie sich doch stellenweise etwas langatmig und bieten auch kein vollständiges Bild über den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Allgemein merkt man dem Buch an, welche therapeutische Fachrichtung der Autorin selbst sehr geholfen hat (Psychotherapie), diese Therapieform stellt sie wirklich ausführlich vor, ihre Begeisterung dafür ist auf jeder Seite spürbar. Andere Richtungen werden hingegen nur kurz oder auch gar nicht beleuchtet. Und auch so mancher der aufgestellten Thesen (z.B. zum Thema Burnout) konnte ich nur schwer folgen. Dennoch bietet das Buch vor allem für Betroffene und Angehörige, einen gelungen Einstieg in das immer noch stigmatisierte Thema Depressionen. Aufgrund meiner genannten Kritikpunkt gibt es von mir zwar leider nur 3 ½ Sterne, dennoch kann ich mir vorstellen, dass das Buch für Andere, ein hilfreicher Ratgeber sein kann. Deshalb bildet euch gerne selbst eine Meinung!

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Vielschichtige und feinfühlige Umsetzung des sensiblen Themas Sterbehilfe

Die sieben Schalen des Zorns
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Wie schon das vorhergehende Buch auch, sprach mich „Die sieben Schalen des Zorns“ des Autoren Markus Thiele, sofort an. Erneut nimmt er sich ein anspruchsvolles, wie auch viel diskutiertes Thema in seinem ...

Wie schon das vorhergehende Buch auch, sprach mich „Die sieben Schalen des Zorns“ des Autoren Markus Thiele, sofort an. Erneut nimmt er sich ein anspruchsvolles, wie auch viel diskutiertes Thema in seinem Roman vor und konnte mich dabei mit seiner Umsetzung wirklich überzeugen. Die Geschichte kann dabei nicht nur thematisch, sondern auch durch ihre zahlreichen lebensnahen und authentischen Protagonist:innen punkten. Durch diese und ihre unterschiedlichen Lebensgeschichten und Meinungen, zeigen sich nach und nach zahlreiche Aspekte bzw. Schattierungen des Themas aktive und passive Sterbehilfe. Am Ende muss sich jede:r selbst eine Meinung bilden, dafür bietet der Roman auf jeden Fall zahlreiche Anregungen und Impulse. Darüber hinaus bietet das Buch auch einen Überblick über die aktuelle Rechtslage diesbezüglich und gibt außerdem gelungene Einblicke in die Möglichkeiten und Grenzen unseres deutschen Rechtssystems. Trotzdem ist die Geschichte überaus lebendig und gar nicht trocken! Gekonnt wechselt der Autor zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeitsträngen hin und her, so dass am Ende ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Trotz des eigentlich sehr emotionalen Themas bringt die Geschichte eine große Ruhe mit sich und macht gerade durch ihre Vielschichtigkeit immer wieder nachdenklich. Der Schreibstil gefiel mir durchgängig gut, auch deshalb da er trotz des ambitionierten Settings, nicht zu anspruchsvoll war und sich flüssig las. Und auch wenn am Ende, doch die ein oder andere Frage offen blieb, gefiel mir der Roman in seiner Gesamtheit doch so gut, das ich gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben mag.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Anders als gedacht, aber dennoch lohnenswert

Jeder Tag für dich
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Eines gelang „Jeder Tag für dich“ der Autorin Abbie Greaves, auf jeden Fall trefflich. Die Geschichte konnte mich wirklich überraschen, auch deshalb weil sie ganz anders war als ich erwartet hatte. Die ...

Eines gelang „Jeder Tag für dich“ der Autorin Abbie Greaves, auf jeden Fall trefflich. Die Geschichte konnte mich wirklich überraschen, auch deshalb weil sie ganz anders war als ich erwartet hatte. Die Bezeichnung „unvergesslichster Liebesroman des Jahres“ mit welchem sich das Cover schmückt, trifft meiner Meinung nach allerdings nicht zu. Es handelt sich nicht um einen Liebesroman im klassischen Sinn, denn im Mittelpunkt steht keine reine Liebesgeschichte, sondern einzigartige Protagonist:innen und deren Lebensgeschichten. Auch bringt die Handlung eine gewisse Schwere mit sich und grenzt sich auch dadurch von reinen Wohlfühlbüchern ab. Hier wird man als Leser:in durchaus gefordert. Zumindest für mich war die Geschichte eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle. Nicht alle Handlungen der Charaktere konnte ich nachvollziehen, während andere wiederum mich zu Tränen rührte. Und gerade zum Ende hin machten mich einige Erklärungen und Verhaltensweisen richtig sauer. Das mich die Handlung derart emotional bewegen konnte, rechne ich der Autorin hoch an. Sie schafft es eine ganz eigene Welt zu erzeugen und nimmt ihre Leser:innen dann darin gefangen. Wer mit einem entspannten Liebesroman rechnet (so wie ich Anfangs), könnte hier eher enttäuscht werden. Dennoch möchte ich den Roman gerne weiterempfehlen. Sehr tiefgründig und aus mehreren Perspektiven, wird hier vom echten Leben erzählt. Und auch der Schreibstil, spricht eindeutig für das Buch! Durch ihn flogen die Seiten nur so dahin und es entstand ein guter Lesefluss. Ohne große Ausschweifungen, schafft es die sprachliche Umsetzung zu berühren und zu fesseln. Auch deshalb freue ich mich schon jetzt auf weitere Werke der Autorin und empfehle „Jeder Tag für dich“ allen die vielschichtige Romane, voller komplexer Figuren mögen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Auf in die Natur! - Entdecke die Möglichkeiten deiner Umgebung

Gefundenes Fressen
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In gewohnter sehr hochwertiger Qualität des Brandstätter Verlags kommt auch „Gefundenes Fressen“ das Gemeinschaftswerk von Jan Hrdlicka, Fabio Haebel und Olaf Deharde daher. Wer gerade ein besonders Geschenk ...

In gewohnter sehr hochwertiger Qualität des Brandstätter Verlags kommt auch „Gefundenes Fressen“ das Gemeinschaftswerk von Jan Hrdlicka, Fabio Haebel und Olaf Deharde daher. Wer gerade ein besonders Geschenk für einen lieben Menschen oder auch sich selbst sucht, liegt hier goldrichtig! Die Botschaft des Sachbuchs sprach mich auf jeden Fall sofort an und der lockere Schreibstil der Autoren macht Mut und Lust aufs ausprobieren. Inhaltlich handelt es sich um kein reines Kochbuch. Vielmehr ist „Gefundenes Fressen“ ein gelungener Ratgeber zu den Themen Wildpflanzen und Pilze sammeln, aber auch über das Jagen und Fischen gibt es einiges zu erfahren. Dazu bietet das Buch dann gleichzeitig die passenden Rezepte, welche sofort Lust aufs ausprobieren machen. Für Vegetarier:innen ist das Buch weniger geeignet, da doch viele Gerichte auf Wild und Fisch zurückgreifen. Für alle die sich allerdings bewusster und regionaler ernähren möchte, bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten der Natur. Da die Autoren selbst aus dem Norden kommen, sind einige Kapitel z.B. „Der kleine Strand-Sammel-Guide“, auf die Nähe zum Meer ausgelegt. So wird zwar nicht jede:r das Buch voll ausschöpfen können, aber auch wenn nicht alle Kapitel für mich relevant waren, gefällt mir die Zusammenstellung dennoch sehr gut. Besonders die Kapitel zum Haltbarmachen und die ansprechenden Fotos im gesamten Werk haben es mir angetan. So liefert das Buch wirklich jede Menge guter Ideen, die unterschiedlich leicht umzusetzen sind. Wer allerdings selbst Pilze (und Wildpflanzen) sammeln möchte, sollte noch in einen ausführlichen Naturführer bzw. in ein Bestimmungsbuch investieren. „Gefundenes Fressen“ bietet zwar einen guten ersten Überblick, um mich vor allem in die Pilze zu trauen, fehlt es mir aber an aussagekräftigen Fotos. Außerdem wäre dieses Schätzchen viel zu Schade, um es mit in den Wald zu nehmen, da bekommt es doch lieber einen Ehrenplatz in meinem Regal!
Mein Fazit: Inhaltlich bunt gemischt und sehr ansprechend gestaltet. Dafür gibt es volle 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

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